Rilke, Rainer Maria: Die Heilige
Die Heilige (Német)Das Volk war durstig; also ging das eine durstlose Mädchen, ging die Steine um Wasser flehen für ein ganzes Volk. Doch ohne Zeichen blieb der Zweig der Weide, und sie ermattete am langen Gehn und dachte endlich nur, daß einer leide, (ein kranker Knabe, und sie hatten beide sich einmal abends ahnend angesehn). Da neigte sich die junge Weidenrute in ihren Händen dürstend wie ein Tier: jetzt ging sie blühend über ihrem Blute, und rauschend ging ihr Blut tief unter ihr.
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