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Hesse, Hermann: Sziddhárta (Siddhartha Magyar nyelven)

Hesse, Hermann portréja

Siddhartha (Német)

Eine indische Dichtung

ERSTER TEIL

Romain Rolland dem verehrten Freunde gewidmet

DER SOHN DES BRAHMANEN

Im Schatten des Hauses, in der Sonne des Flußufers bei den Booten, im Schatten des Salwaldes, im Schatten des Feigenbaumes wuchs Siddhartha auf, der schöne Sohn des Brahmanen, der junge Falke, zusammen mit Govinda, seinem Freunde, dem Brahmanensohn. Sonne bräunte seine lichten Schultern am Flußufer, beim Bade, bei den heiligen Waschungen, bei den heiligen Opfern. Schatten floß in seine schwarzen Augen im Mangohain, bei den Knabenspielen, beim Gesang der Mutter, bei den heiligen Opfern, bei den Lehren seines Vaters, des Gelehrten, beim Gespräch der Weisen. Lange schon nahm Siddhartha am Gespräch der Weisen teil, übte sich mit Govinda im Redekampf, übte sich mit Govinda in der Kunst der Betrachtung, im Dienst der Versenkung. Schon verstand er, lautlos das Om zu sprechen, das Wort der Worte, es lautlos in sich hinein zu sprechen mit dem Einhauch, es lautlos aus sich heraus zu sprechen mit dem Aushauch, mit gesammelter Seele, die Stirn umgeben vom Glanz des klardenkenden Geistes. Schon verstand er, im Innern seines Wesens Atman zu wissen, unzerstörbar, eins mit dem Weltall.

Freude sprang in seines Vaters Herzen über den Sohn, den Gelehrigen, den Wissensdurstigen, einen großen Weisen und Priester sah er in ihm heranwachsen, einen Fürsten unter den Brahmanen.

Wonne sprang in seiner Mutter Brust, wenn sie ihn sah, wenn sie ihn schreiten, wenn sie ihn niedersitzen und aufstehen sah, Siddhartha, den Starken, den Schönen, den auf schlanken Beinen Schreitenden, den mit vollkommenem Anstand sie Begrüßenden.

Liebe rührte sich in den Herzen der jungen Brahmanentöchter, wenn Siddhartha durch die Gassen der Stadt ging, mit der leuchtenden Stirn, mit dem Königsauge, mit den schmalen Hüften.

Mehr als sie alle aber liebte ihn Govinda, sein Freund, der Brahmanensohn. Er liebte Siddharthas Auge und holde Stimme, er liebte seinen Gang und den vollkommenen Anstand seiner Bewegungen, er liebte alles, was Siddhartha tat und sagte, und am meisten liebte er seinen Geist, seine hohen, feurigen Gedanken, seinen glühenden Willen, seine hohe Berufung. Govinda wußte: dieser wird kein gemeiner Brahmane werden, kein fauler Opferbeamter, kein habgieriger Händler mit Zaubersprüchen, kein eitler, leerer Redner, kein böser, hinterlistiger Priester, und auch kein gutes, dummes Schaf in der Herde der Vielen. Nein, und auch er, Govinda, wollte kein solcher werden, kein Brahmane, wie es zehntausend gibt. Er wollte Siddhartha folgen, dem Geliebten, dem Herrlichen. Und wenn Siddhartha einstmals ein Gott würde, wenn er einstmals eingehen würde zu den Strahlenden, dann wollte Govinda ihm folgen, als sein Freund, als sein Begleiter, als sein Diener, als sein Speerträger, sein Schatten.

So liebten den Siddhartha alle. Allen schuf er Freude, allen war er zur Lust.

Er aber, Siddhartha, schuf sich nicht Freude, er war sich nicht zur Lust. Wandelnd auf den rosigen Wegen des Feigengartens, sitzend im bläulichen Schatten des Hains der Betrachtung, waschend seine Glieder im täglichen Sühnebad, opfernd im tiefschattigen Mangowald, von vollkommenem Anstand der Gebärden, von allen geliebt, aller Freude, trug er doch keine Freude im Herzen. Träume kamen ihm und rastlose Gedanken aus dem Wasser des Flusses geflossen, aus den Sternen der Nacht gefunkelt, aus den Strahlen der Sonne geschmolzen, Träume kamen ihm und Ruhelosigkeit der Seele, aus den Opfern geraucht, aus den Versen der Rig-Veda gehaucht, aus den Lehren der alten Brahmanen geträufelt.

Siddhartha hatte begonnen, Unzufriedenheit in sich zu nähren. Er hatte begonnen zu fühlen, daß die Liebe seines Vaters, und die Liebe seiner Mutter, und auch die Liebe seines Freundes, Govindas, nicht immer und für alle Zeit ihn beglücken, ihn stillen, ihn sättigen, ihm genügen werde. Er hatte begonnen zu ahnen, daß sein ehrwürdiger Vater und seine anderen Lehrer, daß die weisen Brahmanen ihm von ihrer Weisheit das meiste und beste schon mitgeteilt, daß sie ihre Fülle schon in sein wartendes Gefäß gegossen hätten, und das Gefäß war nicht voll, der Geist war nicht begnügt, die Seele war nicht ruhig, das Herz nicht gestillt. Die Waschungen waren gut, aber sie waren Wasser, sie wuschen nicht Sünde ab, sie heilten nicht Geistesdurst, sie lösten nicht Herzensangst. Vortrefflich waren die Opfer und die Anrufung der Götter—aber war dies alles? Gaben die Opfer Glück? Und wie war das mit den Göttern? War es wirklich Prajapati, der die Welt erschaffen hat? War es nicht der Atman, Er, der Einzige, der All-Eine? Waren nicht die Götter Gestaltungen, erschaffen wie ich und du, der Zeit untertan, vergänglich? War es also gut, war es richtig, war es ein sinnvolles und höchstes Tun, den Göttern zu opfern? Wem anders war zu opfern, wem anders war Verehrung darzubringen als Ihm, dem Einzigen, dem Atman? Und wo war Atman zu finden, wo wohnte Er, wo schlug Sein ewiges Herz, wo anders als im eigenen Ich, im Innersten, im Unzerstörbaren, das ein jeder in sich trug? Aber wo, wo war dies Ich, dies Innerste, dies Letzte? Es war nicht Fleisch und Bein, es war nicht Denken noch Bewußtsein, so lehrten die Weisesten. Wo, wo also war es? Dorthin zu dringen, zum Ich, zu mir, zum Atman,—gab es einen andern Weg, den zu suchen sich lohnte? Ach, und niemand zeigte diesen Weg, niemand wußte ihn, nicht der Vater, nicht die Lehrer und Weisen, nicht die heiligen Opfergesänge! Alles wußten sie, die Brahmanen und ihre heiligen Bücher, alles wußten sie, um alles hatten sie sich gekümmert und um mehr als alles, die Erschaffung der Welt, das Entstehen der Rede, der Speise, des Einatmens, des Ausatmens, die Ordnungen der Sinne, die Taten der Götter—unendlich vieles wußten sie—aber war es wertvoll, dies alles zu wissen, wenn man das Eine und Einzige nicht wußte, das Wichtigste, das allein Wichtige?

Gewiß, viele Verse der heiligen Bücher, zumal in den Upanishaden des Samaveda, sprachen von diesem Innersten und Letzten, herrliche Verse. "Deine Seele ist die ganze Welt", stand da geschrieben, und geschrieben stand, daß der Mensch im Schlafe, im Tiefschlaf, zu seinem Innersten eingehe und im Atman wohne. Wunderbare Weisheit stand in diesen Versen, alles Wissen der Weisesten stand hier in magischen Worten gesammelt, rein wie von Bienen gesammelter Honig. Nein, nicht gering zu achten war das Ungeheure an Erkenntnis, das hier von unzählbaren Geschlechterfolgen weiser Brahmanen gesammelt und bewahrt lag.—Aber wo waren die Brahmanen, wo die Priester, wo die Weisen oder Büßer, denen es gelungen war, dieses tiefste Wissen nicht bloß zu wissen, sondern zu leben? Wo war der Kundige, der das Daheimsein im Atman aus dem Schlafe herüberzauberte ins Wachsein, in das Leben, in Schritt und Tritt, in Wort und Tat? Viele ehrwürdige Brahmanen kannte Siddhartha, seinen Vater vor allen, den Reinen, den Gelehrten, den höchst Ehrwürdigen. Zu bewundern war sein Vater, still und edel war sein Gehaben, rein sein Leben, weise sein Wort, feine und adlige Gedanken wohnten in seiner Stirn—aber auch er, der so viel Wissende, lebte er denn in Seligkeit, hatte er Frieden, war er nicht auch nur ein Suchender, ein Dürstender? Mußte er nicht immer und immer wieder an heiligen Quellen, ein Durstender, trinken, am Opfer, an den Büchern, an der Wechselrede der Brahmanen? Warum mußte er, der Untadelige, jeden Tag Sünde abwaschen, jeden Tag sich um Reinigung mühen, jeden Tag von neuem? War denn nicht Atman in ihm, floß denn nicht in seinem eigenen Herzen der Urquell? Ihn mußte man finden, den Urquell im eigenen Ich, ihn mußte man zu eigen haben! Alles andre war Suchen, war Umweg, war Verirrung.

So waren Siddharthas Gedanken, dies war sein Durst, dies sein Leiden.

Oft sprach er aus einem Chandogya-Upanishad sich die Worte vor: "Fürwahr, der Name des Brahman ist Satyam—wahrlich, wer solches weiß, der geht täglich ein in die himmlische Welt." Oft schien sie nahe, die himmlische Welt, aber niemals hatte er sie ganz erreicht, nie den letzten Durst gelöscht. Und von allen Weisen und Weisesten, die er kannte und deren Belehrung er genoß, von ihnen allen war keiner, der sie ganz erreicht hatte, die himmlische Welt, der ihn ganz gelöscht hatte, den ewigen Durst.

"Govinda," sprach Siddhartha zu seinem Freunde, "Govinda, Lieber, komm mit mir unter den Banyanenbaum, wir wollen der Versenkung pflegen."

Sie gingen zum Banyanenbaum, sie setzten sich nieder, hier Siddhartha, zwanzig Schritte weiter Govinda. Indem er sich niedersetzte, bereit, das Om zu sprechen, wiederholte Siddhartha murmelnd den Vers:

Om ist Bogen, der Pfeil ist Seele,
Das Brahman ist des Pfeiles Ziel,
Das soll man unentwegt treffen.
Als die gewohnte Zeit der Versenkungsübung hingegangen war, erhob sich Govinda. Der Abend war gekommen, Zeit war es, die Waschung der Abendstunde vorzunehmen. Er rief Siddharthas Namen. Siddhartha gab nicht Antwort. Siddhartha saß versunken, seine Augen standen starr auf ein sehr fernes Ziel gerichtet, seine Zungenspitze stand ein wenig zwischen den Zähnen hervor, er schien nicht zu atmen. So saß er, in Versenkung gehüllt, Om denkend, seine Seele als Pfeil nach dem Brahman ausgesandt.

Einst waren Samanas durch Siddharthas Stadt gezogen, pilgernde Asketen, drei dürre, erloschene Männer, nicht alt noch jung, mit staubigen und blutigen Schultern, nahezu nackt von der Sonne versengt, von Einsamkeit umgeben, fremd und feind der Welt, Fremdlinge und hagere Schakale im Reich der Menschen. Hinter ihnen her wehte heiß ein Duft von stiller Leidenschaft, von zerstörendem Dienst, von mitleidloser Entselbstung.

Am Abend, nach der Stunde der Betrachtung, sprach Siddhartha zu
Govinda: "Morgen in der Frühe, mein Freund, wird Siddhartha zu den
Samanas gehen. Er wird ein Samana werden."
Govinda erbleichte, da er die Worte hörte und im unbewegten Gesicht seines Freundes den Entschluß las, unablenkbar wie der vom Bogen losgeschnellte Pfeil. Alsbald und beim ersten Blick erkannte Govinda: Nun beginnt es, nun geht Siddhartha seinen Weg, nun beginnt sein Schicksal zu sprossen, und mit seinem das meine. Und er wurde bleich wie eine trockene Bananenschale.

"O Siddhartha," rief er, "wird das dein Vater dir erlauben?"

Siddhartha blickte herüber wie ein Erwachender. Pfeilschnell las er in Govindas Seele, las die Angst, las die Ergebung.

"O Govinda," sprach er leise, "wir wollen nicht Worte verschwenden.
Morgen mit Tagesanbruch werde ich das Leben der Samanas beginnen.
Rede nicht mehr davon."
Siddhartha trat in die Kammer, wo sein Vater auf einer Matte aus Bast saß, und trat hinter seinen Vater und blieb da stehen, bis sein Vater fühlte, daß einer hinter ihm stehe. Sprach der Brahmane: "Bist du es, Siddhartha? So sage, was zu sagen du gekommen bist."

Sprach Siddhartha: "Mit deiner Erlaubnis, mein Vater. Ich bin gekommen, dir zu sagen, daß mich verlangt, morgen dein Haus zu verlassen und zu den Asketen zu gehen. Ein Samana zu werden ist mein Verlangen. Möge mein Vater dem nicht entgegen sein."

Der Brahmane schwieg, und schwieg so lange, daß im kleinen Fenster die
Sterne wanderten und ihre Figur veränderten, ehe das Schweigen in der
Kammer ein Ende fand. Stumm und regungslos stand mit gekreuzten Armen
der Sohn, stumm und regungslos saß auf der Matte der Vater, und die
Sterne zogen am Himmel. Da sprach der Vater: "Nicht ziemt es dem
Brahmanen, heftige und zornige Worte zu reden. Aber Unwille bewegt
mein Herz. Nicht möchte ich diese Bitte zum zweiten Male aus deinem
Munde hören."
Langsam erhob sich der Brahmane, Siddhartha stand stumm mit gekreuzten
Armen.
"Worauf wartest du?" fragte der Vater.

Sprach Siddhartha: "Du weißt es."

Unwillig ging der Vater aus der Kammer, unwillig suchte er sein Lager auf und legte sich nieder.

Nach einer Stunde, da kein Schlaf in seine Augen kam, stand der Brahmane auf, tat Schritte hin und her, trat aus dem Hause. Durch das kleine Fenster der Kammer blickte er hinein, da sah er Siddhartha stehen, mit gekreuzten Armen, unverrückt. Bleich schimmerte sein helles Obergewand. Unruhe im Herzen, kehrte der Vater zu seinem Lager zurück.

Nach einer Stunde, da kein Schlaf in seine Augen kam, stand der Brahmane von neuem auf, tat Schritte hin und her, trat vor das Haus, sah den Mond aufgegangen. Durch das Fenster der Kammer blickte er hinein, da stand Siddhartha, unverrückt, mit gekreuzten Armen, an seinen bloßen Schienbeinen spiegelte das Mondlicht. Besorgnis im Herzen, suchte der Vater sein Lager auf.

Und er kam wieder nach einer Stunde, und kam wieder nach zweien Stunden, blickte durchs kleine Fenster, sah Siddhartha stehen, im Mond, im Sternenschein, in der Finsternis. Und kam wieder von Stunde zu Stunde, schweigend, blickte in die Kammer, sah den unverrückt Stehenden, füllte sein Herz mit Zorn, füllte sein Herz mit Unruhe, füllte sein Herz mit Zagen, füllte es mit Leid.

Und in der letzten Nachtstunde, ehe der Tag begann, kehrte er wieder, trat in die Kammer, sah den Jüngling stehen, der ihm groß und wie fremd erschien.

"Siddhartha," sprach er, "worauf wartest du?"

"Du weißt es."

"Wirst du immer so stehen und warten, bis es Tag wird, Mittag wird,
Abend wird?"
"Ich werde stehen und warten."

"Du wirst müde werden, Siddhartha."

"Ich werde müde werden."

"Du wirst einschlafen, Siddhartha."

"Ich werde nicht einschlafen."

"Du wirst sterben, Siddhartha."

"Ich werde sterben."

"Und willst lieber sterben, als deinem Vater gehorchen?"

"Siddhartha hat immer seinem Vater gehorcht."

"So willst du dein Vorhaben aufgeben?"

"Siddhartha wird tun, was sein Vater ihm sagen wird."

Der erste Schein des Tages fiel in die Kammer. Der Brahmane sah, daß Siddhartha in den Knien leise zitterte. In Siddharthas Gesicht sah er kein Zittern, fernhin blickten die Augen. Da erkannte der Vater, daß Siddhartha schon jetzt nicht mehr bei ihm und in der Heimat weile, daß er ihn schon jetzt verlassen habe.

Der Vater berührte Siddharthas Schulter.

"Du wirst," sprach er, "in den Wald gehen und ein Samana sein. Hast du Seligkeit gefunden im Walde, so komm und lehre mich Seligkeit. Findest du Enttäuschung, dann kehre wieder und laß uns wieder gemeinsam den Göttern opfern. Nun gehe und küsse deine Mutter, sage ihr, wohin du gehst. Für mich aber ist es Zeit, an den Fluß zu gehen und die erste Waschung vorzunehmen."

Er nahm die Hand von der Schulter seines Sohnes und ging hinaus. Siddhartha schwankte zur Seite, als er zu gehen versuchte. Er bezwang seine Glieder, verneigte sich vor seinem Vater und ging zur Mutter, um zu tun, wie der Vater gesagt hatte.

Als er im ersten Tageslicht langsam auf erstarrten Beinen die noch stille Stadt verließ, erhob sich bei der letzten Hütte ein Schatten, der dort gekauert war, und schloß sich an den Pilgernden an—Govinda.

"Du bist gekommen", sagte Siddhartha und lächelte.

"Ich bin gekommen," sagte Govinda.

BEI DEN SAMANAS

Am Abend dieses Tages holten sie die Asketen ein, die dürren Samanas, und boten ihnen Begleitschaft und Gehorsam an. Sie wurden angenommen.

Siddhartha schenkte sein Gewand einem armen Brahmanen auf der Straße. Er trug nur noch die Schambinde und den erdfarbenen ungenähten Überwurf. Er aß nur einmal am Tage, und niemals Gekochtes. Er fastete fünfzehn Tage. Er fastete acht und zwanzig Tage. Das Fleisch schwand ihm von Schenkeln und Wangen. Heiße Träume flackerten aus seinen vergrößerten Augen, an seinen dorrenden Fingern wuchsen lang die Nägel und am Kinn der trockne, struppige Bart. Eisig wurde sein Blick, wenn er Weibern begegnete; sein Mund zuckte Verachtung, wenn er durch eine Stadt mit schön gekleideten Menschen ging. Er sah Händler handeln, Fürsten zur Jagd gehen, Leidtragende ihre Toten beweinen, Huren sich anbieten, Ärzte sich um Kranke mühen, Priester den Tag für die Aussaat bestimmen, Liebende lieben, Mütter ihre Kinder stillen—und alles war nicht den Blick seines Auges wert, alles log, alles stank, alles stank nach Lüge, alles täuschte Sinn und Glück und Schönheit vor, und alles war uneingestandene Verwesung. Bitter schmeckte die Welt. Qual war das Leben.

Ein Ziel stand vor Siddhartha, ein einziges: leer werden, leer von Durst, leer von Wunsch, leer von Traum, leer von Freude und Leid. Von sich selbst wegsterben, nicht mehr Ich sein, entleerten Herzens Ruhe zu finden, im entselbsteten Denken dem Wunder offen zu stehen, das war sein Ziel. Wenn alles Ich überwunden und gestorben war, wenn jede Sucht und jeder Trieb im Herzen schwieg, dann mußte das Letzte erwachen, das Innerste im Wesen, das nicht mehr Ich ist, das große Geheimnis.

Schweigend stand Siddhartha im senkrechten Sonnenbrand, glühend vor Schmerz, glühend vor Durst, und stand, bis er nicht Schmerz noch Durst mehr fühlte. Schweigend stand er in der Regenzeit, aus seinem Haare troff das Wasser über frierende Schultern, über frierende Hüften und Beine, und der Büßer stand, bis Schultern und Beine nicht mehr froren, bis sie schwiegen, bis sie still waren. Schweigend kauerte er im Dorngerank, aus der brennenden Haut tropfte das Blut, aus Schwären der Eiter, und Siddhartha verweilte starr, verweilte regungslos, bis kein Blut mehr floß, bis nichts mehr stach, bis nichts mehr brannte.

Siddhartha saß aufrecht und lernte den Atem sparen, lernte mit wenig
Atem auskommen, lernte den Atem abzustellen. Er lernte, mit dem Atem
beginnend, seinen Herzschlag beruhigen, lernte die Schläge seines
Herzens vermindern, bis es wenige und fast keine mehr waren.
Vom Ältesten der Samanas belehrt, übte Siddhartha Entselbstung, übte Versenkung, nach neuen Samanaregeln. Ein Reiher flog überm Bambuswald—und Siddhartha nahm den Reiher in seine Seele auf, flog über Wald und Gebirg, war Reiher, fraß Fische, hungerte Reiherhunger, sprach Reihergekrächz, starb Reihertod. Ein toter Schakal lag am Sandufer, und Siddharthas Seele schlüpfte in den Leichnam hinein, war toter Schakal, lag am Strande, blähte sich, stank, verweste, ward von Hyänen zerstückt, ward von Geiern enthäutet, ward Gerippe, ward Staub, wehte ins Gefild. Und Siddharthas Seele kehrte zurück, war gestorben, war verwest, war zerstäubt, hatte den trüben Rausch des Kreislaufs geschmeckt, harrte in neuem Durst wie ein Jäger auf die Lücke, wo dem Kreislauf zu entrinnen wäre, wo das Ende der Ursachen, wo leidlose Ewigkeit begänne. Er tötete seine Sinne, er tötete seine Erinnerung, er schlüpfte aus seinem Ich in tausend fremde Gestaltungen, war Tier, war Aas, war Stein, war Holz, war Wasser, und fand sich jedesmal erwachend wieder, Sonne schien oder Mond, war wieder Ich, schwang im Kreislauf, fühlte Durst, überwand den Durst, fühlte neuen Durst.

Vieles lernte Siddhartha bei den Samanas, viele Wege vom Ich hinweg lernte er gehen. Er ging den Weg der Entselbstung durch den Schmerz, durch das freiwillige Erleiden und Überwinden des Schmerzes, des Hungers, des Dursts, der Müdigkeit. Er ging den Weg der Entselbstung durch Meditation, durch das Leerdenken des Sinnes von allen Vorstellungen. Diese und andere Wege lernte er gehen, tausendmal verließ er sein Ich, stundenlang und tagelang verharrte er im Nicht-Ich. Aber ob auch die Wege vom Ich hinwegführten, ihr Ende führte doch immer zum Ich zurück. Ob Siddhartha tausendmal dem Ich entfloh, im Nichts verweilte, im Tier, im Stein verweilte, unvermeidlich war die Rückkehr, unentrinnbar die Stunde, da er sich wiederfand, im Sonnenschein oder im Mondschein, im Schatten oder im Regen, und wieder Ich und Siddhartha war, und wieder die Qual des auferlegten Kreislaufes empfand.

Neben ihm lebte Govinda, sein Schatten, ging dieselben Wege, unterzog sich denselben Bemühungen. Selten sprachen sie anderes miteinander, als der Dienst und die Übungen erforderten. Zuweilen gingen sie zu zweien durch die Dörfer, um Nahrung für sich und ihre Lehrer zu betteln.

"Wie denkst du, Govinda," sprach einst auf diesem Bettelgang Siddhartha, "wie denkst du, sind wir weiter gekommen? Haben wir Ziele erreicht?"

Antwortete Govinda: "Wir haben gelernt, und wir lernen weiter. Du wirst ein großer Samana sein, Siddhartha. Schnell hast du jede Übung gelernt, oft haben die alten Samanas dich bewundert. Du wirst einst ein Heiliger sein, o Siddhartha."

Sprach Siddhartha: "Mir will es nicht so erscheinen, mein Freund. Was ich bis zu diesem Tage bei den Samanas gelernt habe, das, o Govinda, hätte ich schneller und einfacher lernen können. In jeder Kneipe eines Hurenviertels, mein Freund, unter den Fuhrleuten und Würfelspielern hätte ich es lernen können."

Sprach Govinda: "Siddhartha macht sich einen Scherz mit mir. Wie hättest du Versenkung, wie hättest du Anhalten des Atems, wie hättest du Unempfindsamkeit gegen Hunger und Schmerz dort bei jenen Elenden lernen sollen?"

Und Siddhartha sagte leise, als spräche er zu sich selber: "Was ist Versenkung? Was ist Verlassen des Körpers? Was ist Fasten? Was ist Anhalten des Atems? Es ist Flucht vor dem Ich, es ist ein kurzes Entrinnen aus der Qual des Ichseins, es ist eine kurze Betäubung gegen den Schmerz und die Unsinnigkeit des Lebens. Dieselbe Flucht, dieselbe kurze Betäubung findet der Ochsentreiber in der Herberge, wenn er einige Schalen Reiswein trinkt oder gegorene Kokosmilch. Dann fühlt er sein Selbst nicht mehr, dann fühlt er die Schmerzen des Lebens nicht mehr, dann findet er kurze Betäubung. Er findet, über seiner Schale mit Reiswein eingeschlummert, dasselbe, was Siddhartha und Govinda finden, wenn sie in langen Übungen aus ihrem Körper entweichen, im Nicht-Ich verweilen. So ist es, o Govinda."

Sprach Govinda: "So sagst du, o Freund, und weißt doch, daß Siddhartha kein Ochsentreiber ist und ein Samana kein Trunkenbold. Wohl findet der Trinker Betäubung, wohl findet er kurze Flucht und Rast, aber er kehrt zurück aus dem Wahn und findet alles beim alten, ist nicht weiser geworden, hat nicht Erkenntnis gesammelt, ist nicht um Stufen höher gestiegen."

Und Siddhartha sprach mit Lächeln: "Ich weiß es nicht, ich bin nie ein
Trinker gewesen. Aber daß ich, Siddhartha, in meinen Übungen und
Versenkungen nur kurze Betäubung finde und ebenso weit von der
Weisheit, von der Erlösung entfernt bin wie als Kind im Mutterleibe,
das weiß ich, o Govinda, das weiß ich."
Und wieder ein anderes Mal, da Siddhartha mit Govinda den Wald verließ, um im Dorfe etwas Nahrung für ihre Brüder und Lehrer zu betteln, begann Siddhartha zu sprechen und sagte: "Wie nun, o Govinda, sind wir wohl auf dem rechten Wege? Nähern wir uns wohl der Erkenntnis? Nähern wir uns wohl der Erlösung? Oder gehen wir nicht vielleicht im Kreise—wir, die wir doch dem Kreislauf zu entrinnen dachten?"

Sprach Govinda: "Viel haben wir gelernt, Siddhartha, viel bleibt noch zu lernen. Wir gehen nicht im Kreise, wir gehen nach oben, der Kreis ist eine Spirale, manche Stufe sind wir schon gestiegen."

Antwortete Siddhartha: "Wie alt wohl, meinst du, ist unser ältester
Samana, unser ehrwürdiger Lehrer?"
Sprach Govinda: "Vielleicht sechzig Jahre mag unser Ältester zählen."

Und Siddhartha: "Sechzig Jahre ist er alt geworden und hat Nirwana nicht erreicht. Er wird siebzig werden und achtzig, und du und ich, wir werden ebenso alt werden und werden uns üben, und werden fasten, und werden meditieren. Aber Nirwana werden wir nicht erreichen, er nicht, wir nicht. O Govinda, ich glaube, von allen Samanas, die es gibt, wird vielleicht nicht einer, nicht einer Nirwana erreichen. Wir finden Tröstungen, wir finden Betäubungen, wir lernen Kunstfertigkeiten, mit denen wir uns täuschen. Das Wesentliche aber, den Weg der Wege finden wir nicht."

"Mögest du doch," sprach Govinda, "nicht so erschreckende Worte aussprechen, Siddhartha! Wie sollte denn unter so vielen gelehrten Männern, unter so viel Brahmanen, unter so vielen strengen und ehrwürdigen Samanas, unter so viel suchenden, so viel innig beflissenen, so viel heiligen Männern keiner den Weg der Wege finden?"

Siddhartha aber sagte mit einer Stimme, welche so viel Trauer wie Spott enthielt, mit einer leisen, einer etwas traurigen, einer etwas spöttischen Stimme: "Bald, Govinda, wird dein Freund diesen Pfad der Samanas verlassen, den er so lang mit dir gegangen ist. Ich leide Durst, o Govinda, und auf diesem langen Samanawege ist mein Durst um nichts kleiner geworden. Immer habe ich nach Erkenntnis gedürstet, immer bin ich voll von Fragen gewesen. Ich habe die Brahmanen befragt, Jahr um Jahr, und habe die heiligen Vedas befragt, Jahr um Jahr, und habe die frommen Samanas befragt, Jahr um Jahr. Vielleicht, o Govinda, wäre es ebenso gut, wäre es ebenso klug und ebenso heilsam gewesen, wenn ich den Nashornvogel oder den Schimpansen befragt hätte. Lange Zeit habe ich gebraucht und bin noch nicht damit zu Ende, um dies zu lernen, o Govinda: daß man nichts lernen kann! Es gibt, so glaube ich, in der Tat jenes Ding nicht, das wir 'Lernen' nennen. Es gibt, o mein Freund, nur ein Wissen, das ist überall, das ist Atman, das ist in mir und in dir und in jedem Wesen. Und so beginne ich zu glauben dies Wissen hat keinen ärgeren Feind als das Wissenwollen, als das Lernen."

Da blieb Govinda auf dem Wege stehen, erhob die Hände und sprach: "Mögest du, Siddhartha, deinen Freund doch nicht mit solchen Reden beängstigen! Wahrlich, Angst erwecken deine Worte in meinem Herzen. Und denke doch nur: wo bliebe die Heiligkeit der Gebete, wo bliebe die Ehrwürdigkeit des Brahmanenstandes, wo die Heiligkeit der Samanas, wenn es so wäre wie du sagst, wenn es kein Lernen gäbe?! Was, o Siddhartha, was würde dann aus alledem werden, was auf Erden heilig, was wertvoll, was ehrwürdig ist?!"

Und Govinda murmelte einen Vers vor sich hin, einen Vers aus einer
Upanishad:
Wer nachsinnend, geläuterten Geistes, in Atman sich versenkt,
Unaussprechlich durch Worte ist seines Herzens Seligkeit.
Siddhartha aber schwieg. Er dachte der Worte, welche Govinda zu ihm gesagt hatte, und dachte die Worte bis an ihr Ende.

Ja, dachte er, gesenkten Hauptes stehend, was bliebe noch übrig von allem, was uns heilig schien? Was bleibt? Was bewährt sich? Und er schüttelte den Kopf.

Einstmals, als die beiden Jünglinge gegen drei Jahre bei den Samanas gelebt und ihre Übungen geteilt hatten, da erreichte sie auf mancherlei Wegen und Umwegen eine Kunde, ein Gerücht, eine Sage: Einer sei erschienen, Gotama genannt, der Erhabene, der Buddha, der habe in sich das Leid der Welt überwunden und das Rad der Wiedergeburten zum Stehen gebracht. Lehrend ziehe er, von Jüngern umgeben, durch das Land, besitzlos, heimatlos, weiblos, im gelben Mantel eines Asketen, aber mit heiterer Stirn, ein Seliger, und Brahmanen und Fürsten beugten sich vor ihm und würden seine Schüler.

Diese Sage, dies Gerücht, dies Märchen klang auf, duftete empor, hier und dort, in den Städten sprachen die Brahmanen davon, im Wald die Samanas, immer wieder drang der Name Gotamas, des Buddha, zu den Ohren der Jünglinge, im Guten und im Bösen, in Lobpreisung und in Schmähung.

Wie wenn in einem Lande die Pest herrscht, und es erhebt sich die Kunde, da und dort sei ein Mann, ein Weiser, ein Kundiger, dessen Wort und Anhauch genüge, um jeden von der Seuche Befallenen zu heilen, und wie dann diese Kunde das Land durchläuft und jedermann davon spricht, viele glauben, viele zweifeln, viele aber sich alsbald auf den Weg machen, um den Weisen, den Helfer aufzusuchen, so durchlief das Land jene Sage, jene duftende Sage von Gotama, dem Buddha, dem Weisen aus dem Geschlecht der Sakya. Ihm war, so sprachen die Gläubigen, höchste Erkenntnis zu eigen, er erinnerte sich seiner vormaligen Leben, er hatte Nirwana erreicht und kehrte nie mehr in den Kreislauf zurück, tauchte nie mehr in den trüben Strom der Gestaltungen unter. Vieles Herrliche und Unglaubliche wurde von ihm berichtet, er hatte Wunder getan, hatte den Teufel überwunden, hatte mit den Göttern gesprochen. Seine Feinde und Ungläubigen aber sagten, dieser Gotama sei ein eitler Verführer, er bringe seine Tage in Wohlleben hin, verachte die Opfer, sei ohne Gelehrsamkeit und kenne weder Übung noch Kasteiung.

Süß klang die Sage von Buddha, Zauber duftete aus diesen Berichten. Krank war ja die Welt, schwer zu ertragen war das Leben—und siehe, hier schien eine Quelle zu springen, hier schien ein Botenruf zu tönen, trostvoll, mild, edler Versprechungen voll. Überall, wohin das Gerücht vom Buddha erscholl, überall in den Ländern Indiens horchten die Jünglinge auf, fühlten Sehnsucht, fühlten Hoffnung, und unter den Brahmanensöhnen der Städte und Dörfer war jeder Pilger und Fremdling willkommen, wenn er Kunde von ihm, dem Erhabenen, dem Sakyamuni, brachte.

Auch zu den Samanas im Walde, auch zu Siddhartha, auch zu Govinda war die Sage gedrungen, langsam, in Tropfen, jeder Tropfen schwer von Hoffnung, jeder Tropfen schwer von Zweifel. Sie sprachen wenig davon, denn der Älteste der Samanas war kein Freund dieser Sage. Er hatte vernommen, daß jener angebliche Buddha vormals Asket gewesen und im Walde gelebt, sich dann aber zu Wohlleben und Weltlust zurückgewendet habe, und er hielt nichts von diesem Gotama.

"O Siddhartha", sprach einst Govinda zu seinem Freunde. "Heute war ich im Dorf, und ein Brahmane lud mich ein, in sein Haus zu treten, und in seinem Hause war ein Brahmanensohn aus Magadha, dieser hat mit seinen eigenen Augen den Buddha gesehen und hat ihn lehren hören. Wahrlich, da schmerzte mich der Atem in der Brust, und ich dachte bei mir: Möchte doch auch ich, möchten doch auch wir beide, Siddhartha und ich, die Stunde erleben, da wir die Lehre aus dem Munde jenes Vollendeten vernehmen! Sprich, Freund, wollen wir nicht auch dorthin gehen und die Lehre aus dem Munde des Buddha anhören?"

Sprach Siddhartha: "Immer, o Govinda, hatte ich gedacht, Govinda würde bei den Samanas bleiben, immer hatte ich geglaubt, es wäre sein Ziel, sechzig und siebzig Jahre alt zu worden und immer weiter die Künste und Übungen zu treiben, welche den Samana zieren. Aber sieh, ich hatte Govinda zu wenig gekannt, wenig wußte ich von seinem Herzen. Nun also willst du, Teuerster, einen neuen Pfad einschlagen und dorthin gehen, wo der Buddha seine Lehre verkündet."

Sprach Govinda: "Dir beliebt es zu spotten. Mögest du immerhin spotten, Siddhartha! Ist aber nicht auch in dir ein Verlangen, eine Lust erwacht, diese Lehre zu hören? Und hast du nicht einst zu mir gesagt, nicht lange mehr werdest du den Weg der Samanas gehen?"

Da lachte Siddhartha, auf seine Weise, wobei der Ton seiner Stimme einen Schatten von Trauer und einen Schatten von Spott annahm, und sagte: "Wohl, Govinda, wohl hast du gesprochen, richtig hast du dich erinnert. Mögest du doch auch des andern dich erinnern, das du von mir gehört hast, daß ich nämlich mißtrauisch und müde gegen Lehre und Lernen geworden bin, und daß mein Glaube klein ist an Worte, die von Lehrern zu uns kommen. Aber wohlan, Lieber, ich bin bereit, jene Lehre zu hören—obschon ich im Herzen glaube, daß wir die beste Frucht jener Lehre schon gekostet haben."

Sprach Govinda: "Deine Bereitschaft erfreut mein Herz. Aber sage, wie sollte das möglich sein? Wie sollte die Lehre des Gotama, noch ehe wir sie vernommen, uns schon ihre beste Frucht erschlossen haben?"

Sprach Siddhartha: "Laß diese Frucht uns genießen und das weitere abwarten, o Govinda! Diese Frucht aber, die wir schon jetzt dem Gotama verdanken, besteht darin, daß er uns von den Samanas hinwegruft! Ob er uns noch anderes und Besseres zu geben hat, o Freund, darauf laß uns ruhigen Herzens warten."

An diesem selben Tage gab Siddhartha dem Ältesten der Samanas seinen Entschluß zu wissen, daß er ihn verlassen wollte. Er gab ihn dem Ältesten zu wissen mit der Höflichkeit und Bescheidenheit, welche dem Jüngeren und Schüler ziemt. Der Samana aber geriet in Zorn, daß die beiden Jünglinge ihn verlassen wollten, und redete laut und brauchte grobe Schimpfworte.

Govinda erschrak und kam in Verlegenheit, Siddhartha aber neigte den Mund zu Govindas Ohr und flüsterte ihm zu: "Nun will ich dem Alten zeigen, daß ich etwas bei ihm gelernt habe."

Indem er sich nahe vor dem Samana aufstellte, mit gesammelter Seele, fing er den Blick des Alten mit seinen Blicken ein, bannte ihn, machte ihn stumm, machte ihn willenlos, unterwarf ihn seinem Willen, befahl ihm, lautlos zu tun, was er von ihm verlangte. Der alte Mann wurde stumm, sein Auge wurde starr, sein Wille gelähmt, seine Arme hingen herab, machtlos war er Siddharthas Bezauberung erlegen. Siddharthas Gedanken aber bemächtigten sich des Samana, er mußte vollführen, was sie befahlen. Und so verneigte sich der Alte mehrmals, vollzog segnende Gebärden, sprach stammelnd einen frommen Reisewunsch. Und die Jünglinge erwiderten dankend die Verneigungen, erwiderten den Wunsch, zogen grüßend von dannen.

Unterwegs sagte Govinda: "O Siddhartha, du hast bei den Samanas mehr gelernt, als ich wußte. Es ist schwer, es ist sehr schwer, einen alten Samana zu bezaubern. Wahrlich, wärest du dort geblieben, du hättest bald gelernt, auf dem Wasser zu gehen."

"Ich begehre nicht, auf dem Wasser zu gehen", sagte Siddhartha.
"Mögen alte Samanas mit solchen Künsten sich zufrieden geben!"
GOTAMA

In der Stadt Savathi kannte jedes Kind den Namen des Erhabenen Buddha, und jedes Haus war gerüstet, den Jüngern Gotamas, den schweigend Bittenden, die Almosenschale zu füllen. Nahe bei der Stadt lag Gotamas liebster Aufenthalt, der Hain Jetavana, welchen der reiche Kaufherr Anathapindika, ein ergebener Verehrer des Erhabenen, ihm und den Seinen zum Geschenk gemacht hatte.

Nach dieser Gegend hatten alle Erzählungen und Antworten hingewiesen, welche den beiden jungen Asketen auf der Suche nach Gotamas Aufenthalt zuteil wurden. Und da sie in Savathi ankamen, ward ihnen gleich im ersten Hause, vor dessen Tür sie bittend stehen blieben, Speise angeboten, und sie nahmen Speise an, und Siddhartha fragte die Frau, welche ihnen die Speise reichte:

"Gerne, du Mildtätige, gerne möchten wir erfahren, wo der Buddha weilt, der Ehrwürdigste, denn wir sind zwei Samanas aus dem Walde, und sind gekommen, um ihn, den Vollendeten, zu sehen und die Lehre aus seinem Munde zu vernehmen."

Sprach die Frau: "Am richtigen Orte wahrlich seid Ihr hier abgestiegen, Ihr Samanas aus dem Walde. Wisset, in Jetavana, im Garten Anathapindikas, weilt der Erhabene. Dort möget Ihr, Pilger, die Nacht verbringen, denn genug Raum ist daselbst für die Unzähligen, die herbeiströmen, um aus seinem Munde die Lehre zu hören."

Da freute sich Govinda, und voll Freude rief er: "Wohl denn, so ist unser Ziel erreicht und unser Weg zu Ende! Aber sage uns, du Mutter der Pilgernden, kennst du ihn, den Buddha, hast du ihn mit deinen Augen gesehen?"

Sprach die Frau: "Viele Male habe ich ihn gesehen, den Erhabenen. An vielen Tagen habe ich ihn gesehen, wie er durch die Gassen geht, schweigend, im gelben Mantel, wie er schweigend an den Haustüren seine Almosenschale darreicht, wie er die gefüllte Schale von dannen trägt."

Entzückt lauschte Govinda und wollte noch vieles fragen und hören. Aber Siddhartha mahnte zum Weitergehen. Sie sagten Dank und gingen und brauchten kaum nach dem Wege zu fragen, denn nicht wenige Pilger und auch Mönche aus Gotamas Gemeinschaft waren nach dem Jetavana unterwegs. Und da sie in der Nacht dort anlangten, war daselbst ein beständiges Ankommen, Rufen und Reden von solchen, welche Herberge heischten und bekamen. Die beiden Samanas, des Lebens im Walde gewohnt, fanden schnell und geräuschlos einen Unterschlupf und ruhten da bis zum Morgen.

Beim Aufgang der Sonne sahen sie mit Erstaunen, welch große Schar, Gläubige und Neugierige, hier genächtigt hatte. In allen Wegen des herrlichen Haines wandelten Mönche im gelben Gewand, unter den Bäumen saßen sie hier und dort, in Betrachtung versenkt—oder im geistlichen Gespräch, wie eine Stadt waren die schattigen Gärten zu sehen, voll von Menschen, wimmelnd wie Bienen. Die Mehrzahl der Mönche zog mit der Almosenschale aus, um in der Stadt Nahrung für die Mittagsmahlzeit, die einzige des Tages, zu sammeln. Auch der Buddha selbst, der Erleuchtete, pflegte am Morgen den Bettelgang zu tun.

Siddhartha sah ihn, und er erkannte ihn alsbald, als hätte ihm ein Gott ihn gezeigt. Er sah ihn, einen schlichten Mann in gelber Kutte, die Almosenschale in der Hand tragend, still dahin gehen.

"Sieh hier!" sagte Siddhartha leise zu Govinda. "Dieser hier ist der
Buddha."
Aufmerksam blickte Govinda den Mönch in der gelben Kutte an, der sich in nichts von den Hunderten der Mönche zu unterscheiden schien. Und bald erkannte auch Govinda: Dieser ist es. Und sie folgten ihm nach und betrachteten ihn.

Der Buddha ging seines Weges bescheiden und in Gedanken versunken, sein stilles Gesicht war weder fröhlich noch traurig, es schien leise nach innen zu lächeln. Mit einem verborgenen Lächeln, still, ruhig, einem gesunden Kinde nicht unähnlich, wandelte der Buddha, trug das Gewand und setzte den Fuß gleich wie alle seine Mönche, nach genauer Vorschrift. Aber sein Gesicht und sein Schritt, sein still gesenkter Blick, seine still herabhängende Hand, und noch jeder Finger an seiner still herabhängenden Hand sprach Friede, sprach Vollkommenheit, suchte nicht, ahmte nicht nach, atmete sanft in einer unverwelklichen Ruhe, in einem unverwelklichen Licht, einem unantastbaren Frieden.

So wandelte Gotama, der Stadt entgegen, um Almosen zu sammeln, und die beiden Samanas erkannten ihn einzig an der Vollkommenheit seiner Ruhe, an der Stille seiner Gestalt, in welcher kein Suchen, kein Wollen, kein Nachahmen, kein Bemühen zu erkennen war, nur Licht und Frieden.

"Heute werden wir die Lehre aus seinem Munde vernehmen," sagte Govinda.

Siddhartha gab nicht Antwort. Er war wenig neugierig auf die Lehre, er glaubte nicht, daß sie ihn Neues lehren werde, hatte er doch, ebenso wie Govinda, wieder und wieder den Inhalt dieser Buddhalehre vernommen, wenn schon aus Berichten von zweiter und dritter Hand. Aber er blickte aufmerksam auf Gotamas Haupt, auf seine Schultern, auf seine Füße, auf seine still herabhängende Hand, und ihm schien, jedes Glied an jedem Finger dieser Hand war Lehre, sprach, atmete, duftete, glänzte Wahrheit. Dieser Mann, dieser Buddha, war wahrhaftig bis in die Gebärde seines letzten Fingers. Dieser Mann war heilig. Nie hatte Siddhartha einen Menschen so verehrt, nie hatte er einen Menschen so geliebt wie diesen.

Die beiden folgten dem Buddha bis zur Stadt und kehrten schweigend zurück, denn sie selbst gedachten diesen Tag sich der Speise zu enthalten. Sie sahen Gotama wiederkehren, sahen ihn im Kreise seiner Jünger die Mahlzeit einnehmen—was er aß, hätte keinen Vogel satt gemacht—und sahen ihn sich zurückziehen in den Schatten der Mangobäume.

Am Abend aber, als die Hitze sich legte und alles im Lager lebendig ward und sich versammelte, hörten sie den Buddha lehren. Sie hörten seine Stimme, und auch sie war vollkommen, war von vollkommener Ruhe, war voll von Frieden. Gotama lehrte die Lehre vom Leiden, von der Herkunft des Leidens, vom Weg zur Aufhebung des Leidens. Ruhig floß und klar seine stille Rede. Leiden war das Leben, voll Leid war die Welt, aber Erlösung vom Leid war gefunden: Erlösung fand, wer den Weg des Buddha ging. Mit sanfter, doch fester Stimme sprach der Erhabene, lehrte die vier Hauptsätze, lehrte den achtfachen Pfad, geduldig ging er den gewohnten Weg der Lehre, der Beispiele, der Wiederholungen, hell und still schwebte seine Stimme über den Hörenden, wie ein Licht, wie ein Sternhimmel.

Als der Buddha—es war schon Nacht geworden—seine Rede schloß, traten manche Pilger hervor und baten um Aufnahme in die Gemeinschaft, nahmen ihre Zuflucht zur Lehre. Und Gotama nahm sie auf, indem er sprach: "Wohl habt ihr die Lehre vernommen, wohl ist sie verkündigt. Tretet denn herzu und wandelt in Heiligkeit, allem Leid ein Ende zu bereiten."

Siehe, da trat auch Govinda hervor, der Schüchterne, und sprach: "Auch ich nehme meine Zuflucht zum Erhabenen und zu seiner Lehre," und bat um Aufnahme in die Jüngerschaft, und ward aufgenommen.

Gleich darauf, da sich der Buddha zur Nachtruhe zurückgezogen hatte, wendete sich Govinda zu Siddhartha und sprach eifrig: "Siddhartha, nicht steht es mir zu, dir einen Vorwurf zu machen. Beide haben wir den Erhabenen gehört, beide haben wir die Lehre vernommen. Govinda hat die Lehre gehört, er hat seine Zuflucht zu ihr genommen. Du aber, Verehrter, willst denn nicht auch du den Pfad der Erlösung gehen? Willst du zögern, willst du noch warten?"

Siddhartha erwachte wie aus einem Schlafe, als er Govindas Worte vernahm. Lange blickte er in Govindas Gesicht. Dann sprach er leise, mit einer Stimme ohne Spott: "Govinda, mein Freund, nun hast du den Schritt getan, nun hast du den Weg erwählt. Immer, o Govinda, bist du mein Freund gewesen, immer bist du einen Schritt hinter mir gegangen. Oft habe ich gedacht: Wird Govinda nicht auch einmal einen Schritt allein tun, ohne mich, aus der eigenen Seele? Siehe, nun bist du ein Mann geworden und wählst selber deinen Weg. Mögest du ihn zu Ende gehen, o mein Freund! Mögest du Erlösung finden!"

Govinda, welcher noch nicht völlig verstand, wiederholte mit einem Ton von Ungeduld seine Frage: "Sprich doch, ich bitte dich, mein Lieber! Sage mir, wie es ja nicht anders sein kann, daß auch du, mein gelehrter Freund, deine Zuflucht zum erhabenen Buddha nehmen wirst!"

Siddhartha legte seine Hand auf die Schulter Govindas: "Du hast meinen Segenswunsch überhört, o Govinda. Ich wiederhole ihn: Mögest du diesen Weg zu Ende gehen! Mögest du Erlösung finden!"

In diesem Augenblick erkannte Govinda, daß sein Freund ihn verlassen habe, und er begann zu weinen.

"Siddhartha!" rief er klagend.

Siddhartha sprach freundlich zu ihm: "Vergiß nicht, Govinda, daß du nun zu den Samanas des Buddha gehörst! Abgesagt hast du Heimat und Eltern, abgesagt Herkunft und Eigentum, abgesagt deinem eigenen Willen, abgesagt der Freundschaft. So will es die Lehre, so will es der Erhabene. So hast du selbst es gewollt. Morgen, o Govinda, werde ich dich verlassen."

Lange noch wandelten die Freunde im Gehölz, lange lagen sie und fanden nicht den Schlaf. Und immer von neuem drang Govinda in seinen Freund, er möge ihm sagen, warum er nicht seine Zuflucht zu Gotamas Lehre nehmen wolle, welchen Fehler denn er in dieser Lehre finde. Siddhartha aber wies ihn jedesmal zurück und sagte: "Gib dich zufrieden, Govinda! Sehr gut ist des Erhabenen Lehre, wie sollte ich einen Fehler an ihr finden?"

Am frühesten Morgen ging ein Nachfolger Buddhas, einer seiner ältesten
Mönche, durch den Garten und rief alle jene zu sich, welche als
Neulinge ihre Zuflucht zur Lehre genommen hatten, um ihnen das gelbe
Gewand anzulegen und sie in den ersten Lehren und Pflichten ihres
Standes zu unterweisen. Da riß Govinda sich los, umarmte noch einmal
den Freund seiner Jugend und schloß sich dem Zuge der Novizen an.
Siddhartha aber wandelte in Gedanken durch den Hain.

Da begegnete ihm Gotama, der Erhabene, und als er ihn mit Ehrfurcht begrüßte und der Blick des Buddha so voll Güte und Stille war, faßte der Jüngling Mut und bat den Ehrwürdigen um Erlaubnis, zu ihm zu sprechen. Schweigend nickte der Erhabene Gewährung.

Sprach Siddhartha: "Gestern, o Erhabener, war es mir vergönnt, deine wundersame Lehre zu hören. Zusammen mit meinem Freunde kam ich aus der Ferne her, um die Lehre zu hören. Und nun wird mein Freund bei den Deinen bleiben, zu dir hat er seine Zuflucht genommen. Ich aber trete meine Pilgerschaft aufs neue an."

"Wie es dir beliebt", sprach der Ehrwürdige höflich.

"Allzu kühn ist meine Rede," fuhr Siddhartha fort, "aber ich möchte den Erhabenen nicht verlassen, ohne ihm meine Gedanken in Aufrichtigkeit mitgeteilt zu haben. Will mir der Ehrwürdige noch einen Augenblick Gehör schenken?"

Schweigend nickte der Buddha Gewährung.

Sprach Siddhartha: "Eines, o Ehrwürdigster, habe ich an deiner Lehre vor allem bewundert. Alles in deiner Lehre ist vollkommen klar, ist bewiesen; als eine vollkommene, als eine nie und nirgends unterbrochene Kette zeigst du die Welt als eine ewige Kette, gefügt aus Ursachen und Wirkungen. Niemals ist dies so klar gesehen, nie so unwiderleglich dargestellt worden; höher wahrlich muß jedem Brahmanen das Herz im Leibe schlagen, wenn er, durch deine Lehre hindurch, die Welt erblickt als vollkommenen Zusammenhang, lückenlos, klar wie ein Kristall, nicht vom Zufall abhängig, nicht von Göttern abhängig. Ob sie gut oder böse, ob das Leben in ihr Leid oder Freude sei, möge dahingestellt bleiben, es mag vielleicht sein, daß dies nicht wesentlich ist—aber die Einheit der Welt, der Zusammenhang alles Geschehens, das Umschlossensein alles Großen und Kleinen vom selben Strome, vom selben Gesetz der Ursachen, des Werdens und des Sterbens, dies leuchtet hell aus deiner erhabenen Lehre, o Vollendeter. Nun aber ist, deiner selben Lehre nach, diese Einheit und Folgerichtigkeit aller Dinge dennoch an einer Stelle unterbrochen, durch eine kleine Lücke strömt in diese Welt der Einheit etwas Fremdes, etwas Neues, etwas, das vorher nicht war, und das nicht gezeigt und nicht bewiesen werden kann: das ist deine Lehre von der Überwindung der Welt, von der Erlösung. Mit dieser kleinen Lücke, mit dieser kleinen Durchbrechung aber ist das ganze ewige und einheitliche Weltgesetz wieder zerbrochen und aufgehoben. Mögest du mir verzeihen, wenn ich diesen Einwand ausspreche."

Still hatte Gotama ihm zugehört, unbewegt. Mit seiner gütigen, mit seiner höflichen und klaren Stimme sprach er nun, der Vollendete: "Du hast die Lehre gehört, o Brahmanensohn, und wohl dir, daß du über sie so tief nachgedacht hast. Du hast eine Lücke in ihr gefunden, einen Fehler. Mögest du weiter darüber nachdenken. Laß dich aber warnen, du Wißbegieriger, vor dem Dickicht der Meinungen und vor dem Streit um Worte. Es ist an Meinungen nichts gelegen, sie mögen schön oder häßlich, klug oder töricht sein, jeder kann ihnen anhängen oder sie verwerfen. Die Lehre aber, die du von mir gehört hast, ist nicht eine Meinung, und ihr Ziel ist nicht, die Welt für Wißbegierige zu erklären. Ihr Ziel ist ein anderes; ihr Ziel ist Erlösung vom Leiden. Diese ist es, welche Gotama lehrt, nichts anderes."

"Mögest du mir, o Erhabener, nicht zürnen", sagte der Jüngling. "Nicht um Streit mit dir zu suchen, Streit um Worte, habe ich so zu dir gesprochen. Du hast wahrlich recht, wenig ist an Meinungen gelegen. Aber laß mich dies eine noch sagen: Nicht einen Augenblick habe ich an dir gezweifelt. Ich habe nicht einen Augenblick gezweifelt, daß du Buddha bist, daß du das Ziel erreicht hast, das höchste, nach welchem so viel tausend Brahmanen und Brahmanensöhne unterwegs sind. Du hast die Erlösung vom Tode gefunden. Sie ist dir geworden aus deinem eigenen Suchen, auf deinem eigenen Wege, durch Gedanken, durch Versenkung, durch Erkenntnis, durch Erleuchtung. Nicht ist sie dir geworden durch Lehre! Und—so ist mein Gedanke, o Erhabener—keinem wird Erlösung zu teil durch Lehre! Keinem, o Ehrwürdiger, wirst du in Worten und durch Lehre mitteilen und sagen können, was dir geschehen ist in der Stunde deiner Erleuchtung! Vieles enthält die Lehre des erleuchteten Buddha, viele lehrt sie, rechtschaffen zu leben, Böses zu meiden. Eines aber enthält die so klare, die so ehrwürdige Lehre nicht: sie enthält nicht das Geheimnis dessen, was der Erhabene selbst erlebt hat, er allein unter den Hunderttausenden. Dies ist es, was ich gedacht und erkannt habe, als ich die Lehre hörte. Dies ist es, weswegen ich meine Wanderschaft fortsetze—nicht um eine andere, eine bessere Lehre zu suchen, denn ich weiß, es gibt keine, sondern um alle Lehren und alle Lehrer zu verlassen und allein mein Ziel zu erreichen oder zu sterben. Oftmals aber werde ich dieses Tages denken, o Erhabener, und dieser Stunde, da meine Augen einen Heiligen sahen."

Die Augen des Buddha blickten still zu Boden, still in vollkommenem
Gleichmut strahlte sein unerforschliches Gesicht.
"Mögen deine Gedanken," sprach der Ehrwürdige langsam, "keine Irrtümer sein! Mögest du ans Ziel kommen! Aber sage mir: Hast du die Schar meiner Samanas gesehen, meiner vielen Brüder, welche ihre Zuflucht zur Lehre genommen haben? Und glaubst du, fremder Samana, glaubst du, daß es diesen allen besser wäre, die Lehre zu verlassen und in das Leben der Welt und der Lüste zurückzukehren?"

"Fern ist ein solcher Gedanke von mir", rief Siddhartha. "Mögen sie alle bei der Lehre bleiben, mögen sie ihr Ziel erreichen! Nicht steht mir zu, über eines andern Leben zu urteilen. Einzig für mich, für mich allein muß ich urteilen, muß ich wählen, muß ich ablehnen. Erlösung vom Ich suchen wir Samanas, o Erhabener. Wäre ich nun einer deiner Jünger, o Ehrwürdiger, so fürchte ich, es möchte mir geschehen, daß nur scheinbar, nur trügerisch mein Ich zur Ruhe käme und erlöst würde, daß es aber in Wahrheit weiterlebte und groß würde, denn ich hätte dann die Lehre, hätte meine Nachfolge, hätte meine Liebe zu dir, hätte die Gemeinschaft der Mönche zu meinem Ich gemacht!"

Mit halbem Lächeln, mit einer unerschütterten Helle und Freundlichkeit sah Gotama dem Fremdling ins Auge und verabschiedete ihn mit einer kaum sichtbaren Gebärde.

"Klug bist du, o Samana", sprach der Ehrwürdige.

"Klug weißt du zu reden, mein Freund. Hüte dich vor allzu großer
Klugheit!"
Hinweg wandelte der Buddha, und sein Blick und halbes Lächeln blieb für immer in Siddharthas Gedächtnis eingegraben.

So habe ich noch keinen Menschen blicken und lächeln, sitzen und schreiten sehen, dachte er, so wahrlich wünsche auch ich blicken und lächeln, sitzen und schreiten zu können, so frei, so ehrwürdig, so verborgen, so offen, so kindlich und geheimnisvoll. So wahrlich blickt und schreitet nur der Mensch, der ins Innerste seines Selbst gedrungen ist. Wohl, auch ich werde ins Innerste meines Selbst zu dringen suchen.

Einen Menschen sah ich, dachte Siddhartha, einen einzigen, vor dem ich meine Augen niederschlagen mußte. Vor keinem andern mehr will ich meine Augen niederschlagen, vor keinem mehr. Keine Lehre mehr wird mich verlocken, da dieses Menschen Lehre mich nicht verlockt hat.

Beraubt hat mich der Buddha, dachte Siddhartha, beraubt hat er mich, und mehr noch hat er mich beschenkt. Beraubt hat er mich meines Freundes, dessen, der an mich glaubte und der nun an ihn glaubt, der mein Schatten war und nun Gotamas Schatten ist. Geschenkt aber hat er mir Siddhartha, mich selbst.

ERWACHEN

Als Siddhartha den Hain verließ, in welchem der Buddha, der Vollendete, zurückblieb, in welchem Govinda zurückblieb, da fühlte er, daß in diesem Hain auch sein bisheriges Leben hinter ihm zurückblieb und sich von ihm trennte. Dieser Empfindung, die ihn ganz erfüllte, sann er im langsamen Dahingehen nach. Tief sann er nach, wie durch ein tiefes Wasser ließ er sich bis auf den Boden dieser Empfindung hinab, bis dahin, wo die Ursachen ruhen, denn Ursachen erkennen, so schien ihm, das eben ist Denken, und dadurch allein werden Empfindungen zu Erkenntnissen und gehen nicht verloren, sondern werden wesenhaft und beginnen auszustrahlen, was in ihnen ist.

Im langsamen Dahingehen dachte Siddhartha nach. Er stellte fest, daß er kein Jüngling mehr, sondern ein Mann geworden sei. Er stellte fest, daß eines ihn verlassen hatte, wie die Schlange von ihrer alten Haut verlassen wird, daß eines nicht mehr in ihm vorhanden war, das durch seine ganze Jugend ihn begleitet und zu ihm gehört hatte: der Wunsch, Lehrer zu haben und Lehren zu hören. Den letzten Lehrer, der an seinem Wege ihm erschienen war, auch ihn, den höchsten und weisesten Lehrer, den Heiligsten, Buddha, hatte er verlassen, hatte sich von ihm trennen müssen, hatte seine Lehre nicht annehmen können.

Langsamer ging der Denkende dahin und fragte sich selbst: "Was nun ist es aber, das du aus Lehren und von Lehrern hattest lernen wollen, und was sie, die dich viel gelehrt haben, dich doch nicht lehren konnten?" Und er fand: "Das Ich war es, dessen Sinn und Wesen ich lernen wollte. Das Ich war es, von dem ich loskommen, das ich überwinden wollte. Ich konnte es aber nicht überwinden, konnte es nur täuschen, konnte nur vor ihm fliehen, mich nur vor ihm verstecken. Wahrlich, kein Ding in der Welt hat so viel meine Gedanken beschäftigt wie dieses mein Ich, dies Rätsel, daß ich lebe, daß ich einer und von allen andern getrennt und abgesondert bin, daß ich Siddhartha bin! Und über kein Ding in der Welt weiß ich weniger als über mich, über Siddhartha!"

Der im langsamen Dahingehen Denkende blieb stehen, von diesem Gedanken erfaßt, und alsbald sprang aus diesem Gedanken ein anderer hervor, ein neuer Gedanke, der lautete: "Daß ich nichts von mir weiß, daß Siddhartha mir so fremd und unbekannt geblieben ist, das kommt aus einer Ursache, einer einzigen: Ich hatte Angst vor mir, ich war auf der Flucht vor mir! Atman suchte ich, Brahman suchte ich, ich war gewillt, mein Ich zu zerstücken und auseinander zu schälen, um in seinem unbekannten Innersten den Kern aller Schalen zu finden, den Atman, das Leben, das Göttliche, das Letzte. Ich selbst aber ging mir dabei verloren."

Siddhartha schlug die Augen auf und sah um sich, ein Lächeln erfüllte sein Gesicht, und ein tiefes Gefühl von Erwachen aus langen Träumen durchströmte ihn bis in die Zehen. Und alsbald lief er wieder, lief rasch, wie ein Mann, welcher weiß, was er zu tun hat.

"O," dachte er aufatmend mit tiefem Atemzug, "nun will ich mir den Siddhartha nicht mehr entschlüpfen lassen! Nicht mehr will ich mein Denken und mein Leben beginnen mit Atman und mit dem Leid der Welt. Ich will mich nicht mehr töten und zerstücken, um hinter den Trümmern ein Geheimnis zu finden. Nicht Yoga-Veda mehr soll mich lehren, noch Atharva-Veda, noch die Asketen, noch irgendwelche Lehre. Bei mir selbst will ich lernen, will ich Schüler sein, will ich mich kennen lernen, das Geheimnis Siddhartha."

Er blickte um sich, als sähe er zum ersten Male die Welt. Schön war die Welt, bunt war die Welt, seltsam und rätselhaft war die Welt! Hier war Blau, hier war Gelb, hier war Grün, Himmel floß und Fluß, Wald starrte und Gebirg, alles schön, alles rätselvoll und magisch, und inmitten er, Siddhartha, der Erwachende, auf dem Wege zu sich selbst. All dieses, all dies Gelb und Blau, Fluß und Wald, ging zum erstenmal durchs Auge in Siddhartha ein, war nicht mehr Zauber Maras, war nicht mehr der Schleier der Maya, war nicht mehr sinnlose und zufällige Vielfalt der Erscheinungswelt, verächtlich dem tief denkenden Brahmanen, der die Vielfalt verschmäht, der die Einheit sucht. Blau war Blau, Fluß war Fluß, und wenn auch im Blau und Fluß in Siddhartha das Eine und Göttliche verborgen lebte, so war es doch eben des Göttlichen Art und Sinn, hier Gelb, hier Blau, dort Himmel, dort Wald und hier Siddhartha zu sein. Sinn und Wesen war nicht irgendwo hinter den Dingen, sie waren in ihnen, in allem.

"Wie bin ich taub und stumpf gewesen!" dachte der rasch dahin Wandelnde. "Wenn einer eine Schrift liest, deren Sinn er suchen will, so verachtet er nicht die Zeichen und Buchstaben und nennt sie Täuschung, Zufall und wertlose Schale, sondern er liest sie, er studiert und liebt sie, Buchstabe um Buchstabe. Ich aber, der ich das Buch der Welt und das Buch meines eigenen Wesens lesen wollte, ich habe, einem im voraus vermuteten Sinn zuliebe, die Zeichen und Buchstaben verachtet, ich nannte die Welt der Erscheinungen Täuschung, nannte mein Auge und meine Zunge zufällige und wertlose Erscheinungen. Nein, dies ist vorüber, ich bin erwacht, ich bin in der Tat erwacht und heute erst geboren."

Indem Siddhartha diesen Gedanken dachte, blieb er abermals stehen, plötzlich, als läge eine Schlange vor ihm auf dem Weg.

Denn plötzlich war auch dies ihm klar geworden: Er, der in der Tat wie ein Erwachter oder Neugeborener war, er mußte sein Leben neu und völlig von vorn beginnen. Als er an diesem selben Morgen den Hain Jetavana, den Hain jenes Erhabenen, verlassen hatte, schon erwachend, schon auf dem Wege zu sich selbst, da war es seine Absicht gewesen und war ihm natürlich und selbstverständlich erschienen, daß er, nach den Jahren seines Asketentums, in seine Heimat und zu seinem Vater zurückkehre. Jetzt aber, erst in diesem Augenblick, da er stehen blieb, als läge eine Schlange auf seinem Wege, erwachte er auch zu dieser Einsicht: "Ich bin ja nicht mehr, der ich war, ich bin nicht mehr Asket, ich bin nicht mehr Priester, ich bin nicht mehr Brahmane. Was denn soll ich zu Hause und bei meinem Vater tun? Studieren? Opfern? Die Versenkung pflegen? Dies alles ist ja vorüber, dies alles liegt nicht mehr an meinem Wege."

Regungslos blieb Siddhartha stehen, und einen Augenblick und Atemzug lang fror sein Herz, er fühlte es in der Brust innen frieren wie ein kleines Tier, einen Vogel oder einen Hasen, als er sah, wie allein er sei. Jahrelang war er heimatlos gewesen und hatte es nicht gefühlt. Nun fühlte er es. Immer noch, auch in der fernsten Versenkung, war er seines Vaters Sohn gewesen, war Brahmane gewesen, hohen Standes, ein Geistiger. Jetzt war er nur noch Siddhartha, der Erwachte, sonst nichts mehr. Tief sog er den Atem ein, und einen Augenblick fror er und schauderte. Niemand war so allein wie er. Kein Adliger, der nicht zu den Adligen, kein Handwerker, der nicht zu den Handwerkern gehörte und Zuflucht bei ihnen fand, ihr Leben teilte, ihre Sprache sprach. Kein Brahmane, der nicht zu den Brahmanen zählte und mit ihnen lebte, kein Asket, der nicht im Stande der Samanas seine Zuflucht fand, und auch der verlorenste Einsiedler im Walde war nicht einer und allein, auch ihn umgab Zugehörigkeit, auch er gehörte einem Stande an, der ihm Heimat war. Govinda war Mönch geworden, und tausend Mönche waren seine Brüder, trugen sein Kleid, glaubten seinen Glauben, sprachen seine Sprache. Er aber, Siddhartha, wo war er zugehörig? Wessen Leben würde er teilen? Wessen Sprache würde er sprechen?

Aus diesem Augenblick, wo die Welt rings von ihm wegschmolz, wo er allein stand wie ein Stern am Himmel, aus diesem Augenblick einer Kälte und Verzagtheit tauchte Siddhartha empor, mehr Ich als zuvor, fester geballt. Er fühlte: Dies war der letzte Schauder des Erwachens gewesen, der letzte Krampf der Geburt. Und alsbald schritt er wieder aus, begann rasch und ungeduldig zu gehen, nicht mehr nach Hause, nicht mehr zum Vater, nicht mehr zurück.

ZWEITER TEIL—Wilhelm Gundert

meinem Vetter in Japan gewidmet

KAMALA

Siddhartha lernte Neues auf jedem Schritt seines Weges, denn die Welt war verwandelt, und sein Herz war bezaubert. Er sah die Sonne überm Waldgebirge aufgehen und überm fernen Palmenstrande untergehen. Er sah nachts am Himmel die Sterne geordnet, und den Sichelmond wie ein Boot im Blauen schwimmend. Er sah Bäume, Sterne, Tiere, Wolken, Regenbogen, Felsen, Kräuter, Blumen, Bach und Fluß, Taublitz im morgendlichen Gesträuch, ferne hohe Berge blau und bleich, Vögel sangen und Bienen, Wind wehte silbern im Reisfelde. Dies alles, tausendfalt und bunt, war immer dagewesen, immer hatten Sonne und Mond geschienen, immer Flüsse gerauscht und Bienen gesummt, aber es war in den früheren Zeiten für Siddhartha dies alles nichts gewesen als ein flüchtiger und trügerischer Schleier vor seinem Auge, mit Mißtrauen betrachtet, dazu bestimmt, vom Gedanken durchdrungen und vernichtet zu werden, da es nicht Wesen war, da das Wesen jenseits der Sichtbarkeit lag. Nun aber weilte sein befreites Auge diesseits, es sah und erkannte die Sichtbarkeit, suchte Heimat in dieser Welt, suchte nicht das Wesen, zielte in kein Jenseits. Schön war die Welt, wenn man sie so betrachtete, so ohne Suchen, so einfach, so kinderhaft. Schön war Mond und Gestirn, schön war Bach und Ufer, Wald und Fels, Ziege und Goldkäfer, Blume und Schmetterling. Schön und lieblich war es, so durch die Welt zu gehen, so kindlich, so erwacht, so dem Nahen aufgetan, so ohne Mißtrauen. Anders brannte die Sonne aufs Haupt, anders kühlte der Waldschatten, anders schmeckte Bach und Zisterne, anders Kürbis und Banane. Kurz waren die Tage, kurz die Nächte, jede Stunde floh schnell hinweg wie ein Segel auf dem Meere, unterm Segel ein Schiff voll von Schätzen, voll von Freuden. Siddhartha sah ein Affenvolk im hohen Waldgewölbe wandern, hoch im Geäst, und hörte seinen wilden, gierigen Gesang. Siddhartha sah einen Schafbock ein Schaf verfolgen und begatten. Er sah in einem Schilfsee den Hecht im Abendhunger jagen, vor ihm her schnellten angstvoll, flatternd und blitzend die jungen Fische in Scharen aus dem Wasser, Kraft und Leidenschaft duftete dringlich aus den hastigen Wasserwirbeln, die der ungestüm Jagende zog.

All dieses war immer gewesen, und er hatte es nicht gesehen; er war nicht dabei gewesen. Jetzt war er dabei, er gehörte dazu. Durch sein Auge lief Licht und Schatten, durch sein Herz lief Stern und Mond.

Siddhartha erinnerte sich unterwegs auch alles dessen, was er im Garten Jetavana erlebt hatte, der Lehre, die er dort gehört, des göttlichen Buddha, des Abschiedes von Govinda, des Gespräches mit dem Erhabenen. Seiner eigenen Worte, die er zum Erhabenen gesprochen hatte, erinnerte er sich wieder, jedes Wortes, und mit Erstaunen wurde er dessen inne, daß er da Dinge gesagt hatte, die er damals noch gar nicht eigentlich wußte. Was er zu Gotama gesagt hatte: sein, des Buddha, Schatz und Geheimnis sei nicht die Lehre, sondern das Unaussprechliche und nicht Lehrbare, das er einst zur Stunde seiner Erleuchtung erlebt habe—dies war es ja eben, was zu erleben er jetzt auszog, was zu erleben er jetzt begann. Sich selbst mußte er jetzt erleben. Wohl hatte er schon lange gewußt, daß sein Selbst Atman sei, vom selben ewigen Wesen wie Brahman. Aber nie hatte er dies Selbst wirklich gefunden, weil er es mit dem Netz des Gedankens hatte fangen wollen. War auch gewiß der Körper nicht das Selbst, und nicht das Spiel der Sinne, so war es doch auch das Denken nicht, nicht der Verstand, nicht die erlernte Weisheit, nicht die erlernte Kunst, Schlüsse zu ziehen und aus schon Gedachtem neue Gedanken zu spinnen. Nein, auch diese Gedankenwelt war noch diesseits, und es führte zu keinem Ziele, wenn man das zufällige Ich der Sinne tötete, dafür aber das zufällige Ich der Gedanken und Gelehrsamkeiten mästete. Beide, die Gedanken wie die Sinne, waren hübsche Dinge, hinter beiden lag der letzte Sinn verborgen, beide galt es zu hören, mit beiden zu spielen, beide weder zu verachten noch zu überschätzen, aus beiden die geheimen Stimmen des Innersten zu erlauschen. Nach nichts wollte er trachten, als wonach die Stimme ihm zu trachten beföhle, bei nichts verweilen, als wo die Stimme es riete. Warum war Gotama einst, in der Stunde der Stunden, unter dem Bo-Baume niedergesessen, wo die Erleuchtung ihn traf? Er hatte eine Stimme gehört, eine Stimme im eigenen Herzen, die ihm befahl, unter diesem Baume Rast zu suchen, und er hatte nicht Kasteiung, Opfer, Bad oder Gebet, nicht Essen noch Trinken, nicht Schlaf noch Traum vorgezogen, er hatte der Stimme gehorcht. So zu gehorchen, nicht äußerm Befehl, nur der Stimme, so bereit zu sein, das war gut, das war notwendig, nichts anderes war notwendig.

In der Nacht, da er in der strohernen Hütte eines Fährmanns am Flusse schlief, hatte Siddhartha einen Traum: Govinda stand vor ihm, in einem gelben Asketengewand. Traurig sah Govinda aus, traurig fragte er: Warum hast du mich verlassen? Da umarmte er Govinda, schlang seine Arme um ihn, und indem er ihn an seine Brust zog und küßte, war es nicht Govinda mehr, sondern ein Weib, und aus des Weibes Gewand quoll eine volle Brust, an der lag Siddhartha und trank, süß und stark schmeckte die Milch dieser Brust. Sie schmeckte nach Weib und Mann, nach Sonne und Wald, nach Tier und Blume, nach jeder Frucht, nach jeder Lust. Sie machte trunken und bewußtlos.—Als Siddhartha erwachte, schimmerte der bleiche Fluß durch die Tür der Hütte, und im Walde klang tief und wohllaut ein dunkler Eulenruf.

Als der Tag begann, bat Siddhartha seinen Gastgeber, den Fährmann, ihn über den Fluß zu setzen. Der Fährmann setzte ihn auf seinem Bambusfloß über den Fluß, rötlich schimmerte im Morgenschein das breite Wasser.

"Das ist ein schöner Fluß," sagte er zu seinem Begleiter.

"Ja," sagte der Fährmann, "ein sehr schöner Fluß, ich liebe ihn über alles. Oft habe ich ihm zugehört, oft in seine Augen gesehen, und immer habe ich von ihm gelernt. Man kann viel von einem Flusse lernen."

"Ich danke dir, mein Wohltäter," sprach Siddhartha, da er ans andere
Ufer stieg. "Kein Gastgeschenk habe ich dir zu geben, Lieber, und
keinen Lohn zu geben. Ein Heimatloser bin ich, ein Brahmanensohn und
Samana."
"Ich sah es wohl," sprach der Fährmann, "und ich habe keinen Lohn vor dir erwartet, und kein Gastgeschenk. Du wirst mir das Geschenk ein anderes Mal geben."

"Glaubst du?" sagte Siddhartha lustig.

"Gewiß. Auch das habe ich vom Flusse gelernt: alles kommt wieder!
Auch du, Samana, wirst wieder kommen. Nun lebe wohl! Möge deine
Freundschaft mein Lohn sein. Mögest du meiner gedenken, wenn du den
Göttern opferst."
Lächelnd schieden sie voneinander. Lächelnd freute sich Siddhartha über die Freundschaft und Freundlichkeit des Fährmanns. "Wie Govinda ist er," dachte er lächelnd, "alle, die ich auf meinem Wege antreffe, sind wie Govinda. Alle sind dankbar, obwohl sie selbst Anspruch auf Dank hätten. Alle sind unterwürfig, alle mögen gern Freund sein, gern gehorchen, wenig denken. Kinder sind die Menschen."

Um die Mittagszeit kam er durch ein Dorf. Vor den Lehmhütten wälzten sich Kinder auf der Gasse, spielten mit Kürbiskernen und Muscheln, schrien und balgten sich, flohen aber alle scheu vor dem fremden Samana. Am Ende des Dorfes führte der Weg durch einen Bach, und am Rande des Baches kniete ein junges Weib und wusch Kleider. Als Siddhartha sie grüßte, hob sie den Kopf, und blickte mit Lächeln zu ihm auf, daß er das Weiße in ihrem Auge blitzen sah. Er rief einen Segensspruch hinüber, wie er unter Reisenden üblich ist, und fragte, wie weit der Weg bis zur großen Stadt noch sei. Da stand sie auf und trat zu ihm her, schön schimmerte ihr feuchter Mund im jungen Gesicht. Sie tauschte Scherzreden mit ihm, fragte, ob er schon gegessen habe, und ob es wahr sei, daß die Samanas nachts allein im Walde schliefen und keine Frauen bei sich haben dürfen. Dabei setzte sie ihren linken Fuß auf seinen rechten und machte eine Bewegung, wie die Frau sie macht, wenn sie den Mann zu jener Art des Liebesgenusses auffordert, welchen die Lehrbücher "das Baumbesteigen" nennen. Siddhartha fühlte sein Blut erwarmen, und da sein Traum ihm in diesem Augenblick wieder einfiel, bückte er sich ein wenig zu dem Weibe herab und küßte mit den Lippen die braune Spitze ihrer Brust. Aufschauend sah er ihr Gesicht voll Verlangen lächeln und die verkleinerten Augen in Sehnsucht flehen.

Auch Siddhartha fühlte Sehnsucht und den Quell des Geschlechts sich bewegen; da er aber noch nie ein Weib berührt hatte, zögerte er einen Augenblick, während seine Hände schon bereit waren, nach ihr zu greifen. Und in diesem Augenblick hörte er, erschauernd, die Stimme seines Innern, und die Stimme sagte Nein. Da wich vom lächelnden Gesicht der jungen Frau aller Zauber, er sah nichts mehr als den feuchten Blick eines brünstigen Tierweibchens. Freundlich streichelte er ihre Wange, wandte sich von ihr und verschwand vor der Enttäuschten leichtfüßig in das Bambusgehölze.

An diesem Tage erreichte er vor Abend eine große Stadt, und freute sich, denn er begehrte nach Menschen. Lange hatte er in den Wäldern gelebt, und die stroherne Hütte des Fährmanns, in welcher er diese Nacht geschlafen hatte, war seit langer Zeit das erste Dach, das er über sich gehabt hatte.

Vor der Stadt, bei einem schönen umzäunten Haine, begegnete dem Wandernden ein kleiner Troß von Dienern und Dienerinnen, mit Körben beladen. Inmitten in einer geschmückten Sänfte, von Vieren getragen, saß auf roten Kissen unter einem bunten Sonnendach eine Frau, die Herrin. Siddhartha blieb beim Eingang des Lusthaines stehen und sah dem Aufzuge zu, sah die Diener, die Mägde, die Körbe, sah die Sänfte, und sah in der Sänfte die Dame. Unter hochgetürmten schwarzen Haaren sah er ein sehr helles, sehr zartes, sehr kluges Gesicht, hellroten Mund wie eine frisch aufgebrochene Feige, Augenbrauen gepflegt und gemalt in hohen Bogen, dunkle Augen klug und wachsam, lichten hohen Hals aus grün und goldenem Oberkleide steigend, ruhende helle Hände lang und schmal mit breiten Goldreifen über den Gelenken.

Siddhartha sah, wie schön sie war, und sein Herz lachte. Tief verneigte er sich, als die Sänfte nahe kam, und sich wieder aufrichtend blickte er in das helle holde Gesicht, las einen Augenblick in den klugen hochüberwölbten Augen, atmete einen Hauch von Duft, den er nicht kannte. Lächelnd nickte die schöne Frau, einen Augenblick, und verschwand im Hain, und hinter ihr die Diener.

So betrete ich diese Stadt, dachte Siddhartha, unter einem holden Zeichen. Es zog ihn, sogleich in den Hain zu treten, doch bedachte er sich, und nun erst ward ihm bewußt, wie ihn die Diener und Mägde am Eingang betrachtet hatten, wie verächtlich, wie mißtrauisch, wie abweisend.

Noch bin ich ein Samana, dachte er, noch immer, ein Asket und Bettler. Nicht so werde ich bleiben dürfen, nicht so in den Hain treten. Und er lachte.

Den nächsten Menschen, der des Weges kam, fragte er nach dem Hain und nach dem Namen dieser Frau, und erfuhr, daß dies der Hain der Kamala war, der berühmten Kurtisane, und daß sie außer dem Haine ein Haus in der Stadt besaß.

Dann betrat er die Stadt. Er hatte nun ein Ziel.

Sein Ziel verfolgend, ließ er sich von der Stadt einschlürfen, trieb im Strom der Gassen, stand auf Plätzen still, ruhte auf Steintreppen am Flusse aus. Gegen den Abend befreundete er sich mit einem Barbiergehilfen, den er im Schatten eines Gewölbes hatte arbeiten sehen, den er betend in einem Tempel Vishnus wiederfand, dem er von den Geschichten Vishnu's und der Lakschmi erzählte. Bei den Booten am Flusse schlief er die Nacht, und früh am Morgen, ehe die ersten Kunden in seinen Laden kamen, ließ er sich von dem Barbiergehilfen den Bart rasieren und das Haar beschneiden, das Haar kämmen und mit feinem Öle salben. Dann ging er im Flusse baden.

Als am Spätnachmittag die schöne Kamala in der Sänfte sich ihrem Haine näherte, stand am Eingang Siddhartha, verbeugte sich und empfing den Gruß der Kurtisane. Demjenigen Diener aber, der zuletzt im Zuge ging, winkte er und bat ihn, der Herrin zu melden, daß ein junger Brahmane mit ihr zu sprechen begehre. Nach einer Weile kam der Diener zurück, forderte den Wartenden auf, ihm zu folgen, führte den ihm Folgenden schweigend in einen Pavillon, wo Kamala auf einem Ruhebette lag, und ließ ihn bei ihr allein.

"Bist du nicht gestern schon da draußen gestanden und hast mich begrüßt?" fragte Kamala.

"Wohl habe ich gestern schon dich gesehen und begrüßt."

"Aber trugst du nicht gestern einen Bart, und lange Haare, und Staub in den Haaren?"

"Wohl hast du beobachtet, alles hast du gesehen. Du hast Siddhartha gesehen, den Brahmanensohn, welcher seine Heimat verlassen hat, um ein Samana zu werden, und drei Jahre lang ein Samana gewesen ist. Nun aber habe ich jenen Pfad verlassen, und kam in diese Stadt, und die erste, die mir noch vor dem Betreten der Stadt begegnete, warst du. Dies zu sagen, bin ich zu dir gekommen, o Kamala! Du bist die erste Frau, zu welcher Siddhartha anders als mit niedergeschlagenen Augen redet. Nie mehr will ich meine Augen niederschlagen, wenn eine schöne Frau mir begegnet."

Kamala lächelte und spielte mit ihrem Fächer aus Pfauenfedern. Und fragte: "Und nur um mir dies zu sagen, ist Siddhartha zu mir gekommen?"

"Um dir dies zu sagen, und um dir zu danken, daß du so schön bist.
Und wenn es dir nicht mißfällt, Kamala, möchte ich dich bitten, meine
Freundin und Lehrerin zu sein, denn ich weiß noch nichts von der Kunst,
in welcher du Meisterin bist."
Da lachte Kamala laut.

"Nie ist mir das geschehen, Freund, daß ein Samana aus dem Walde zu mir kam und von mir lernen wollte! Nie ist mir das geschehen, daß ein Samana mit langen Haaren und in einem alten zerrissenen Schamtuche zu mir kam! Viele Jünglinge kommen zu mir, und auch Brahmanensöhne sind darunter, aber sie kommen in schönen Kleidern, sie kommen in feinen Schuhen, sie haben Wohlgeruch im Haar und Geld in den Beuteln. So, du Samana, sind die Jünglinge beschaffen, welche zu mir kommen."

Sprach Siddhartha: "Schon fange ich an, von dir zu lernen. Auch gestern schon habe ich gelernt. Schon habe ich den Bart abgelegt, habe das Haar gekämmt, habe Öl im Haare. Weniges ist, das mir noch fehlt, du Vortreffliche: feine Kleider, feine Schuhe, Geld im Beutel. Wisse, Schwereres hat Siddhartha sich vorgenommen, als solche Kleinigkeiten sind, und hat es erreicht. Wie sollte ich nicht erreichen, was ich gestern mir vorgenommen habe: dein Freund zu sein und die Freuden der Liebe von dir zu lernen! Du wirst mich gelehrig sehen, Kamala, Schwereres habe ich gelernt, als was du mich lehren sollst. Und nun also: Siddhartha genügt dir nicht, so wie er ist, mit Öl im Haar, aber ohne Kleider, ohne Schuhe, ohne Geld?"

Lachend rief Kamala: "Nein, Werter, er genügt noch nicht. Kleider muß er haben, hübsche Kleider, und Schuhe, hübsche Schuhe, und viel Geld im Beutel, und Geschenke für Kamala. Weißt du es nun, Samana aus dem Walde? Hast du es dir gemerkt?"

"Wohl habe ich es mir gemerkt," rief Siddhartha. "Wie sollte ich mir nicht merken, was aus einem solchen Munde kommt! Dein Mund ist wie eine frisch aufgebrochene Feige, Kamala. Auch mein Mund ist rot und frisch, er wird zu deinem passen, du wirst sehen.—Aber sage, schöne Kamala, hast du gar keine Furcht vor dem Samana aus dem Walde, der gekommen ist, um Liebe zu lernen?"

"Warum sollte ich denn Furcht vor einem Samana haben, einem dummen Samana aus dem Walde, der von den Schakalen kommt und noch gar nicht weiß, was Frauen sind?"

"O, er ist stark, der Samana, und er fürchtet nichts. Er könnte dich zwingen, schönes Mädchen. Er könnte dich rauben. Er könnte dir weh tun."

"Nein, Samana, das fürchte ich nicht. Hat je ein Samana oder ein Brahmane gefürchtet, einer könnte kommen und ihn packen und ihm seine Gelehrsamkeit, und seine Frömmigkeit, und seinen Tiefsinn rauben? Nein, denn die gehören ihm zu eigen und er gibt davon nur, was er geben will und wem er geben will. So ist es, genau ebenso ist es auch mit Kamala, und mit den Freuden der Liebe. Schön und rot ist Kamalas Mund, aber versuche, ihn gegen Kamalas Willen zu küssen, und nicht einen Tropfen Süßigkeit wirst du von ihm haben, der so viel Süßes zu geben versteht! Du bist gelehrig, Siddhartha, so lerne auch dies: Liebe kann man erbetteln, erkaufen, geschenkt bekommen, auf der Gasse finden, aber rauben kann man sie nicht. Da hast du dir einen falschen Weg ausgedacht. Nein, schade wäre es, wenn ein hübscher Jüngling wie du es so falsch angreifen wollte."

Siddhartha verneigte sich lächelnd. "Schade wäre es, Kamala, wie sehr hast du recht! Überaus schade wäre es. Nein, von deinem Munde soll mir kein Tropfen Süßigkeit verloren gehen, noch dir von dem meinen! Es bleibt also dabei: Siddhartha wird wiederkommen, wenn er hat, was ihm noch fehlt: Kleider, Schuhe, Geld. Aber sprich, holde Kamala, kannst du mir nicht noch einen kleinen Rat geben?"

"Einen Rat? Warum nicht? Wer wollte nicht gerne einem armen, unwissenden Samana, der von den Schakalen aus dem Walde kommt, einen Rat geben?"

"Liebe Kamala, so rate mir wohin soll ich gehen, daß ich am raschesten jene drei Dinge finde?"

"Freund, das möchten viele wissen. Du mußt tun, was du gelernt hast, und dir dafür Geld geben lassen, und Kleider, und Schuhe. Anders kommt ein Armer nicht zu Geld. Was kannst du denn?"

"Ich kann denken. Ich kann warten. Ich kann fasten."

"Nichts sonst?"

"Nichts. Doch, ich kann auch dichten. Willst du mir für ein Gedicht einen Kuß geben?"

"Das will ich tun, wenn dein Gedicht mir gefällt. Wie heißt es denn?"

Siddhartha sprach, nachdem er sich einen Augenblick besonnen hatte, diese Verse:

In ihren schattigen Hain trat die schöne Kamala,

An Haines Eingang stand der braune Samana.

Tief, da er die Lotusblüte erblickte,

Beugte sich jener, lächelnd dankte Kamala.

Lieblicher, dachte der Jüngling, als Göttern zu opfern,

Lieblicher ist es zu opfern der schönen Kamala.

Laut klatschte Kamala in die Hände, daß die goldenen Armringe klangen.

"Schön sind deine Verse, brauner Samana, und wahrlich, ich verliere nichts, wenn ich dir einen Kuß für sie gebe."

Sie zog ihn mit den Augen zu sich, er beugte sein Gesicht auf ihres, und legte seinen Mund auf den Mund, der wie eine frisch aufgebrochene Feige war. Lange küßte ihn Kamala, und mit tiefem Erstaunen fühlte Siddhartha, wie sie ihn lehrte, wie sie weise war, wie sie ihn beherrschte, ihn zurückwies, ihn lockte, und wie hinter diesem ersten eine lange, eine wohlgeordnete, wohlerprobte Reihe von Küssen stand, jeder vom andern verschieden, die ihn noch erwarteten. Tief atmend blieb er stehen, und war in diesem Augenblick wie ein Kind erstaunt über die Fülle des Wissens und Lernenswerten, die sich vor seinen Augen erschloß.

"Sehr schön sind deine Verse," rief Kamala, "wenn ich reich wäre, gäbe ich dir Goldstücke dafür. Aber schwer wird es dir werden, mit Versen so viel Geld zu erwerben, wie du brauchst. Denn du brauchst viel Geld, wenn du Kamalas Freund sein willst."

"Wie kannst du küssen, Kamala!" stammelte Siddhartha.

"Ja, das kann ich schon, darum fehlt es mir auch nicht an Kleidern, Schuhen, Armbändern und allen schönen Dingen. Aber was wird aus dir werden? Kannst du nichts als denken, fasten, dichten?"

"Ich kann auch die Opferlieder," sagte Siddhartha, "aber ich will sie nicht mehr singen. Ich kann auch Zaubersprüche, aber ich will sie nicht mehr sprechen. Ich habe die Schriften gelesen—"

"Halt," unterbrach ihn Kamala. "Du kannst lesen? Und schreiben?"

"Gewiß kann ich das. Manche können das."

"Die meisten können es nicht. Auch ich kann es nicht. Es ist sehr gut, daß du lesen und schreiben kannst, sehr gut. Auch die Zaubersprüche wirst du noch brauchen können."

In diesem Augenblick kam eine Dienerin gelaufen und flüsterte der
Herrin eine Nachricht ins Ohr.
"Ich bekomme Besuch," rief Kamala. "Eile und verschwinde, Siddhartha, niemand darf dich hier sehen, das merke dir! Morgen sehe ich dich wieder."

Der Magd aber befahl sie, dem frommen Brahmanen ein weißes Obergewand zu geben. Ohne zu wissen, wie ihm geschah, sah sich Siddhartha von der Magd hinweggezogen, auf Umwegen in ein Gartenhaus gebracht, mit einem Oberkleid beschenkt, ins Gebüsch geführt und dringlich ermahnt, sich alsbald ungesehen aus dem Hain zu verlieren.

Zufrieden tat er, wie ihm geheißen war. Des Waldes gewohnt, brachte er sich lautlos aus dem Hain und über die Hecke. Zufrieden kehrte er in die Stadt zurück, das zusammengerollte Kleid unterm Arme tragend. In einer Herberge, wo Reisende einkehrten, stellte er sich an die Tür, bat schweigend um Essen, nahm schweigend ein Stück Reiskuchen an. Vielleicht schon morgen, dachte er, werde ich niemand mehr um Essen bitten.

Stolz flammte plötzlich in ihm auf. Er war kein Samana mehr, nicht mehr stand es ihm an, zu betteln. Er gab den Reiskuchen einem Hunde und blieb ohne Speise.

"Einfach ist das Leben, das man in der Welt hier führt," dachte Siddhartha. "Es hat keine Schwierigkeiten. Schwer war alles, mühsam und am Ende hoffnungslos, als ich noch Samana war. Nun ist alles leicht, leicht wie der Unterricht im Küssen, den mir Kamala gibt. Ich brauche Kleider und Geld, sonst nichts, das sind kleine nahe Ziele, sie stören einem nicht den Schlaf."

Längst hatte er das Stadthaus Kamalas erkundet, dort fand er sich am andern Tage ein.

"Es geht gut," rief sie ihm entgegen. "Du wirst bei Kamaswami erwartet, er ist der reichste Kaufmann dieser Stadt. Wenn du ihm gefällst, wird er dich in Dienst nehmen. Sei klug, brauner Samana. Ich habe ihm durch andre von dir erzählen lassen. Sei freundlich gegen ihn, er ist sehr mächtig. Aber sei nicht zu bescheiden! Ich will nicht, daß du sein Diener wirst, du sollst seinesgleichen werden, sonst bin ich nicht mit dir zufrieden. Kamaswami fängt an, alt und bequem zu werden. Gefällst du ihm, so wird er dir viel anvertrauen."

Siddhartha dankte ihr und lachte, und da sie erfuhr, er habe gestern und heute nichts gegessen, ließ sie Brot und Früchte bringen und bewirtete ihn.

"Du hast Glück gehabt," sagte sie beim Abschied, "eine Tür um die andre tut sich dir auf. Wie kommt das wohl? Hast du einen Zauber?"

Siddhartha sagte: "Gestern erzählte ich dir, ich verstünde zu denken, zu warten und zu fasten, du aber fandest, das sei zu nichts nütze. Es ist aber zu vielem nütze, Kamala, du wirst es sehen. Du wirst sehen, daß die dummen Samanas im Walde viel Hübsches lernen und können, das Ihr nicht könnet. Vorgestern war ich noch ein struppiger Bettler, gestern habe ich schon Kamala geküßt, und bald werde ich ein Kaufmann sein und Geld haben und all diese Dinge, auf die du Wert legst."

"Nun ja," gab sie zu. "Aber wie stünde es mit dir ohne mich? Was wärest du, wenn Kamala dir nicht hülfe?"

"Liebe Kamala," sagte Siddhartha und richtete sich hoch auf, "als ich zu dir in deinen Hain kam, tat ich den ersten Schritt. Es war mein Vorsatz, bei dieser schönsten Frau die Liebe zu lernen. Von jenem Augenblick an, da ich den Vorsatz faßte, wußte ich auch, daß ich ihn ausführen werde. Ich wußte, daß du mir helfen würdest, bei deinem ersten Blick am Eingang des Haines wußte ich es schon."

"Wenn ich aber nicht gewollt hätte?"

"Du hast gewollt. Sieh, Kamala: Wenn du einen Stein ins Wasser wirfst, so eilt er auf dem schnellsten Wege zum Grunde des Wassers. So ist es, wenn Siddhartha ein Ziel, einen Vorsatz hat. Siddhartha tut nichts, er wartet, er denkt, er fastet, aber er geht durch die Dinge der Welt hindurch wie der Stein durchs Wasser, ohne etwas zu tun, ohne sich zu rühren; er wird gezogen, er läßt sich fallen. Sein Ziel zieht ihn an sich, denn er läßt nichts in seine Seele ein, was dem Ziel widerstreben könnte. Das ist es, was Siddhartha bei den Samanas gelernt hat. Es ist das, was die Toren Zauber nennen und wovon sie meinen, es werde durch die Dämonen bewirkt. Nichts wird von Dämonen bewirkt, es gibt keine Dämonen. Jeder kann zaubern, jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er denken kann, wenn er warten kann, wenn er fasten kann."

Kamala hörte ihm zu. Sie liebte seine Stimme, sie liebte den Blick seiner Augen.

"Vielleicht ist es so," sagte sie leise, "wie du spriehst, Freund. Vielleicht ist es aber auch so, daß Siddhartha ein hübscher Mann ist, daß sein Blick den Frauen gefällt, daß darum das Glück ihm entgegenkommt."

Mit einem Kuß nahm Siddhartha Abschied. "Möge es so sein, meine
Lehrerin. Möge immer mein Blick dir gefallen, möge immer von dir mir
Glück entgegenkommen!"
BEI DEN KINDERMENSCHEN

Siddhartha ging zum Kaufmann Kamaswami, in ein reiches Haus ward er gewiesen, Diener führten ihn zwischen kostbaren Teppichen in ein Gemach, wo er den Hausherrn erwartete.

Kamaswami trat ein, ein rascher, geschmeidiger Mann mit stark ergrauendem Haar, mit sehr klugen, vorsichtigen Augen, mit einem begehrlichen Mund. Freundlich begrüßten sich Herr und Gast.

"Man hat mir gesagt," begann der Kaufmann, "daß du ein Brahmane bist, ein Gelehrter, daß du aber Dienste bei einem Kaufmann suchst. Bist du denn in Not geraten, Brahmane, daß du Dienste suchst?"

"Nein," sagte Siddhartha, "ich bin nicht in Not geraten und bin nie in Not gewesen. Wisse, daß ich von den Samanas komme, bei welchen ich lange Zeit gelebt habe."

"Wenn du von den Samanas kommst, wie solltest du da nicht in Not sein?
Sind nicht die Samanas völlig besitzlos?",
"Besitzlos bin ich," sagte Siddhartha, "wenn es das ist, was du meinst. Gewiß bin ich besitzlos. Doch bin ich es freiwillig, bin also nicht in Not."

"Wovon aber willst du leben, wenn du besitzlos bist?"

"Ich habe daran noch nie gedacht, Herr. Ich bin mehr als drei Jahre besitzlos gewesen, und habe niemals daran gedacht, wovon ich leben solle."

"So hast du vom Besitz anderer gelebt."

"Vermutlich ist es so. Auch der Kaufmann lebt ja von der Habe anderer."

"Wohl gesprochen. Doch nimmt er von den andern das Ihre nicht umsonst; er gibt ihnen seine Waren dafür."

"So scheint es sich in der Tat zu verhalten. Jeder nimmt, jeder gibt, so ist das Leben."

"Aber erlaube: wenn du besitzlos bist, was willst du da geben?"

"Jeder gibt, was er hat. Der Krieger gibt Kraft, der Kaufmann gibt
Ware, der Lehrer Lehre, der Bauer Reis, der Fischer Fische."
"Sehr wohl. Und was ist es nun, was du zu geben hast? Was ist es, das du gelernt hast, das du kannst?"

"Ich kann denken. Ich kann warten. Ich kann fasten."

"Das ist alles?"

"Ich glaube, es ist alles!"

"Und wozu nützt es? Zum Beispiel das Fasten—wozu ist es gut?"

"Es ist sehr gut, Herr. Wenn ein Mensch nichts zu essen hat, so ist Fasten das Allerklügste, was er tun kann. Wenn, zum Beispiel, Siddhartha nicht fasten gelernt hätte, so müßte er heute noch irgendeinen Dienst annehmen, sei es bei dir oder wo immer, denn der Hunger würde ihn dazu zwingen. So aber kann Siddhartha ruhig warten, er kennt keine Ungeduld, er kennt keine Notlage, lange kann er sich vom Hunger belagern lassen und kann dazu lachen. Dazu, Herr, ist Fasten gut."

"Du hast Recht, Samana. Warte einen Augenblick."

Kamaswami ging hinaus und kehrte mit einer Rolle wieder, die er seinem
Gaste hinreichte, indem er fragte: "Kannst du dies lesen?"
Siddhartha betrachtete die Rolle, in welcher ein Kaufvertrag niedergeschrieben war, und begann ihren Inhalt vorzulesen.

"Vortrefflich", sagte Kamaswami. "Und willst du mir etwas auf dieses
Blatt schreiben?"
Er gab ihm ein Blatt und einen Griffel, und Siddhartha schrieb und gab das Blatt zurück.

Kamaswami las: "Schreiben ist gut, Denken ist besser. Klugheit ist gut, Geduld ist besser."

"Vorzüglich verstehst du zu schreiben," lobte der Kaufmann. "Manches werden wir noch miteinander zu sprechen haben. Für heute bitte ich dich, sei mein Gast und nimm in diesem Hause Wohnung."

Siddhartha dankte und nahm an, und wohnte nun im Hause des Händlers. Kleider wurden ihm gebracht, und Schuhe, und ein Diener bereitete ihm täglich das Bad. Zweimal am Tage wurde eine reichliche Mahlzeit aufgetragen, Siddhartha aber aß nur einmal am Tage, und aß weder Fleisch noch trank er Wein. Kamaswami erzählte ihm von seinem Handel, zeigte ihm Waren und Magazine, zeigte ihm Berechnungen. Vieles Neue lernte Siddhartha kennen, er hörte viel und sprach wenig. Und der Worte Kamalas eingedenk, ordnete er sich niemals dem Kaufmanne unter, zwang ihn, daß er ihn als seinesgleichen, ja als mehr denn seinesgleichen behandle. Kamaswami betrieb seine Geschäfte mit Sorglichkeit und oft mit Leidenschaft, Siddhartha aber betrachtete dies alles wie ein Spiel, dessen Regeln genau zu lernen er bemüht war, dessen Inhalt aber sein Herz nicht berührte.

Nicht lange war er in Kamaswamis Hause, da nahm er schon an seines Hausherrn Handel teil. Täglich aber zu der Stunde, die sie ihm nannte, besuchte er die schöne Kamala, in hübschen Kleidern, in feinen Schuhen, und bald brachte er ihr auch Geschenke mit. Vieles lehrte ihn ihr roter, kluger Mund. Vieles lehrte ihn ihre zarte, geschmeidige Hand. Ihm, der in der Liebe noch ein Knabe war und dazu neigte, sich blindlings und unersättlich in die Lust zu stürzen wie ins Bodenlose, lehrte sie von Grund auf die Lehre, daß man Lust nicht nehmen kann, ohne Lust zu geben, und daß jede Gebärde, jedes Streicheln, jede Berührung, jeder Anblick, jede kleinste Stelle des Körpers ihr Geheimnis hat, das zu wecken dem Wissenden Glück bereitet. Sie lehrte ihn, daß Liebende nach einer Liebesfeier nicht voneinander gehen dürfen, ohne eins das andere zu bewundern, ohne ebenso besiegt zu sein, wie gesiegt zu haben, so daß bei keinem von beiden Übersättigung und Öde entstehe und das böse Gefühl, mißbraucht zu haben oder mißbraucht worden zu sein. Wunderbare Stunden brachte er bei der schönen und klugen Künstlerin zu, wurde ihr Schüler, ihr Liebhaber, ihr Freund. Hier bei Kamala lag der Wert und Sinn seines jetzigen Lebens, nicht im Handel des Kamaswami.

Der Kaufmann übertrug ihm das Schreiben wichtiger Briefe und Verträge, und gewöhnte sich daran, alle wichtigen Angelegenheiten mit ihm zu beraten. Er sah bald, daß Siddhartha von Reis und Wolle, von Schiffahrt und Handel wenig verstand, daß aber seine Hand eine glückliche war, und daß Siddhartha ihn, den Kaufmann, übertraf an Ruhe und Gleichmut, und in der Kunst des Zuhörenkönnens und Eindringens in fremde Menschen. "Dieser Brahmane," sagte er zu einem Freunde, "ist kein richtiger Kaufmann und wird nie einer werden, nie ist seine Seele mit Leidenschaft bei den Geschäften. Aber er hat das Geheimnis jener Menschen, zu welchen der Erfolg von selber kommt, sei das nun ein angeborener guter Stern, sei es Zauber, sei es etwas, das er bei den Samanas gelernt hat. Immer scheint er mit den Geschäften nur zu spielen, nie gehen sie ganz in ihn ein, nie beherrschen sie ihn, nie fürchtet er Mißerfolg, nie bekümmert ihn ein Verlust."

Der Freund riet dem Händler: "Gib ihm von den Geschäften, die er für dich treibt, einen Drittel vom Gewinn, laß ihn aber auch denselben Anteil des Verlustes treffen, wenn Verlust entsteht. So wird er eifriger werden."

Kamaswami folgte dem Rat. Siddhartha aber kümmerte sich wenig darum. Traf ihn Gewinn, so nahm er ihn gleichmütig hin; traf ihn Verlust, so lachte er und sagte: "Ei sieh, dies ist also schlecht gegangen!"

Es schien in der Tat, als seien die Geschäfte ihm gleichgültig. Einmal reiste er in ein Dorf, um dort eine große Reisernte aufzukaufen. Als er ankam, war aber der Reis schon an einen andern Händler verkauft. Dennoch blieb Siddhartha manche Tage in jenem Dorf, bewirtete die Bauern, schenkte ihren Kindern Kupfermünzen, feierte eine Hochzeit mit und kam überaus zufrieden von der Reise zurück. Kamaswami machte ihm Vorwürfe, daß er nicht sogleich umgekehrt sei, daß er Zeit und Geld vergeudet habe. Siddhartha antwortete: "Laß das Schelten, lieber Freund! Noch nie ist mit Schelten etwas erreicht worden. Ist Verlust entstanden, so laß mich den Verlust tragen. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Reise. Ich habe vielerlei Menschen kennengelernt, ein Brahmane ist mein Freund geworden, Kinder sind auf meinen Knien geritten, Bauern haben mir ihre Felder gezeigt, niemand hat mich für einen Händler gehalten."

"Sehr hübsch ist dies alles," rief Kamaswami unwillig, "aber tatsächlich bist du doch ein Händler, sollte ich meinen! Oder bist du denn nur zu deinem Vergnügen gereist?"

"Gewiß," lachte Siddhartha, "gewiß bin ich zu meinem Vergnügen gereist. Wozu denn sonst? Ich habe Menschen und Gegenden kennengelernt, ich habe Freundlichkeit und Vertrauen genossen, ich habe Freundschaft gefunden. Sieh, Lieber, wenn ich Kamaswami gewesen wäre, so wäre ich sofort, als ich meinen Kauf vereitelt sah, voll Ärger und in Eile wieder zurückgereist, und Zeit und Geld wäre in der Tat verloren gewesen. So aber habe ich gute Tage gehabt, habe gelernt, habe Freude genossen, habe weder mich noch andre durch Ärger und durch Eilfertigkeit geschädigt. Und wenn ich jemals wieder dorthin komme, vielleicht um eine spätere Ernte zu kaufen, oder zu welchem Zwecke es sei, so werden freundliche Menschen mich freundlich und heiter empfangen, und ich werde mich dafür loben, daß ich damals nicht Eile und Unmut gezeigt habe. Also laß gut sein, Freund, und schade dir nicht durch Schelten! Wenn der Tag kommt, an dem du sehen wirst: Schaden bringt mir dieser Siddhartha, dann sprich ein Wort, und Siddhartha wird seiner Wege gehen. Bis dahin aber laß uns einer mit dem andern zufrieden sein."

Vergeblich waren auch die Versuche des Kaufmanns, Siddhartha zu überzeugen, daß er sein, Kamaswamis, Brot esse. Siddhartha aß sein eignes Brot, vielmehr sie beide aßen das Brot anderer, das Brot aller. Niemals hatte Siddhartha ein Ohr für Kamaswamis Sorgen, und Kamaswami machte sich viele Sorgen. War ein Geschäft im Gange, welchem Mißerfolg drohte, schien eine Warensendung verloren, schien ein Schuldner nicht zahlen zu können, nie konnte Kamaswami seinen Mitarbeiter überzeugen, daß es nützlich sei, Worte des Kummers oder des Zornes zu verlieren, Falten auf der Stirn zu haben, schlecht zu schlafen. Als ihm Kamaswami einstmals vorhielt, er habe alles, was er verstehe, von ihm gelernt, gab er zur Antwort: "Wolle mich doch nicht mit solchen Späßen zum Besten haben! Von dir habe ich gelernt, wieviel ein Korb voll Fische kostet, und wieviel Zins man für geliehenes Geld fordern kann. Das sind deine Wissenschaften. Denken habe ich nicht bei dir gelernt, teurer Kamaswami, suche lieber du es von mir zu lernen."

In der Tat war seine Seele nicht beim Handel. Die Geschäfte waren gut, um ihm Geld für Kamala einzubringen, und sie brachten weit mehr ein, als er brauchte. Im übrigen war Siddharthas Teilnahme und Neugierde nur bei den Menschen, deren Geschäfte, Handwerke, Sorgen, Lustbarkeiten und Torheiten ihm früher fremd und fern gewesen waren wie der Mond. So leicht es ihm gelang, mit allen zu sprechen, mit allen zu leben, von allen zu lernen, so sehr ward ihm dennoch bewußt, daß etwas sei, was ihn von ihnen trenne, und dies Trennende war sein Samanatum. Er sah die Menschen auf eine kindliche oder tierhafte Art dahinleben, welche er zugleich liebte und auch verachtete. Er sah sie sich mühen, sah sie leiden und grau werden um Dinge, die ihm dieses Preises ganz unwert schienen, um Geld, um kleine Lust, um kleine Ehren, er sah sie einander schelten und beleidigen, er sah sie um Schmerzen wehklagen, über die der Samana lächelt, und unter Entbehrungen leiden, die ein Samana nicht fühlt.

Allem stand er offen, was diese Menschen ihm zubrachten. Willkommen war ihm der Händler, der ihm Leinwand zum Kauf anbot, willkommen der Verschuldete, der ein Darlehen suchte, willkommen der Bettler, der ihm eine Stunde lang die Geschichte seiner Armut erzählte, und welcher nicht halb so arm war als ein jeder Samana. Den reichen ausländischen Händler behandelte er nicht anders als den Diener, der ihn rasierte, und den Straßenverkäufer, von dem er sich beim Bananenkauf um kleine Münze betrügen ließ. Wenn Kamaswami zu ihm kam, um über seine Sorgen zu klagen oder ihm wegen eines Geschäftes Vorwürfe zu machen, so hörte er neugierig und heiter zu, wunderte sich über ihn, suchte ihn zu verstehen, ließ ihn ein wenig Recht haben, eben soviel als ihm unentbehrlich schien, und wandte sich von ihm ab, dem Nächsten zu, der ihn begehrte. Und es kamen viele zu ihm, viele um mit ihm zu handeln, viele um ihn zu betrügen, viele um ihn auszuhorchen, viele um sein Mitleid anzurufen, viele um seinen Rat zu hören. Er gab Rat, er bemitleidete, er schenkte, er ließ sich ein wenig betrügen, und dieses ganze Spiel und die Leidenschaft, mit welcher alle Menschen dies Spiel betrieben, beschäftigte seine Gedanken ebensosehr, wie einst die Götter und das Brahman sie beschäftigt hatten.

Zuzeiten spürte er, tief in der Brust, eine sterbende, leise Stimme, die mahnte leise, klagte leise, kaum daß er sie vernahm. Alsdann kam ihm für eine Stunde zum Bewußtsein, daß er ein seltsames Leben führe, daß er da lauter Dinge tue, die bloß ein Spiel waren, daß er wohl heiter sei und zuweilen Freude fühle, daß aber das eigentliche Leben dennoch an ihm vorbeifließe und ihn nicht berühre. Wie ein Ballspieler mit seinen Bällen spielt, so spielte er mit seinen Geschäften, mit den Menschen seiner Umgebung, sah ihnen zu, fand seinen Spaß an ihnen; mit dem Herzen, mit der Quelle seines Wesens war er nicht dabei. Die Quelle lief irgendwo, wie fern von ihm, lief und lief unsichtbar, hatte nichts mehr mit seinem Leben zu tun. Und einigemal erschrak er ob solchen Gedanken und wünschte sich, es möge doch auch ihm gegeben sein, bei all dem kindlichen Tun des Tages mit Leidenschaft und mit dem Herzen beteiligt zu sein, wirklich zu leben, wirklich zu tun, wirklich zu genießen und zu leben, statt nur so als ein Zuschauer daneben zu stehen. Immer aber kam er wieder zur schönen Kamala, lernte Liebeskunst, übte den Kult der Lust, bei welchem mehr als irgendwo geben und nehmen zu einem wird, plauderte mit ihr, lernte von ihr, gab ihr Rat, empfing Rat. Sie verstand ihn besser, als Govinda ihn einst verstanden hatte, sie war ihm ähnlicher.

Einmal sagte er zu ihr: "Du bist wie ich, du bist anders als die meisten Menschen. Du bist Kamala, nichts andres, und in dir innen ist eine Stille und Zuflucht, in welche du zu jeder Stunde eingehen und bei dir daheim sein kannst, so wie auch ich es kann. Wenige Menschen haben das, und doch könnten alle es haben."

"Nicht alle Menschen sind klug," sagte Kamala.

"Nein," sagte Siddhartha, "nicht daran liegt es. Kamaswami ist ebenso klug wie ich, und hat doch keine Zuflucht in sich. Andre haben sie, die an Verstand kleine Kinder sind. Die meisten Menschen, Kamala, sind wie ein fallendes Blatt, das weht und dreht sich durch die Luft, und schwankt, und taumelt zu Boden. Andre aber, wenige, sind wie Sterne, die gehen eine feste Bahn, kein Wind erreicht sie, in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn. Unter allen Gelehrten und Samanas, deren ich viele kannte, war einer von dieser Art, ein Vollkommener, nie kann ich ihn vergessen. Es ist jener Gotama, der Erhabene, der Verkündiger jener Lehre. Tausend Jünger hören jeden Tag seine Lehre, folgen jede Stunde seiner Vorschrift, aber sie alle sind fallendes Laub, nicht in sich selbst haben sie Lehre und Gesetz."

Kamala betrachtete ihn mit Lächeln. "Wieder redest du von ihm," sagte sie, "wieder hast du Samana-Gedanken."

Siddhartha schwieg, und sie spielten das Spiel der Liebe, eines von den dreißig oder vierzig verschiedenen Spielen, welche Kamala wußte. Ihr Leib war biegsam wie der eines Jaguars, und wie der Bogen eines Jägers; wer von ihr die Liebe gelernt hatte, war vieler Lüste, vieler Geheimnisse kundig. Lange spielte sie mit Siddhartha, lockte ihn, wies ihn zurück, zwang ihn, umspannte ihn: freute sich seiner Meisterschaft, bis er besiegt war und erschöpft an ihrer Seite ruhte.

Die Hetäre beugte sich über ihn, sah lang in sein Gesicht, in seine müdgewordenen Augen.

"Du bist der beste Liebende," sagte sie nachdenklich, "den ich gesehen habe. Du bist stärker als andre, biegsamer, williger. Gut hast du meine Kunst gelernt, Siddhartha. Einst, wenn ich älter bin, will ich von dir ein Kind haben. Und dennoch, Lieber, bist du ein Samana geblieben, dennoch liebst du mich nicht, du liebst keinen Menschen. Ist es nicht so?"

"Es mag wohl so sein", sagte Siddhartha müde. "Ich bin wie du. Auch du liebst nicht—wie könntest du sonst die Liebe als eine Kunst betreiben? Die Menschen von unserer Art können vielleicht nicht lieben. Die Kindermenschen können es; das ist ihr Geheimnis."

SANSARA

Lange Zeit hatte Siddhartha das Leben der Welt und der Lüste gelebt, ohne ihm doch anzugehören. Seine Sinne, die er in heißen Samana-Jahren ertötet hatte, waren wieder erwacht, er hatte Reichtum gekostet, hatte Wollust gekostet, hatte Macht gekostet; dennoch war er lange Zeit im Herzen noch ein Samana geblieben, dies hatte Kamala, die Kluge, richtig erkannt. Immer noch war es die Kunst des Denkens, des Wartens, des Fastens, von welcher sein Leben gelenkt wurde, immer noch waren die Menschen der Welt, die Kindermenschen, ihm fremd geblieben, wie er ihnen fremd war.

Die Jahre liefen dahin, in Wohlergehen eingehüllt fühlte Siddhartha ihr Schwinden kaum. Er war reich geworden, er besaß längst ein eigenes Haus und eigene Dienerschaft, und einen Garten vor der Stadt am Flusse. Die Menschen hatten ihn gerne, sie kamen zu ihm, wenn sie Geld oder Rat brauchten, niemand aber stand ihm nahe, außer Kamala.

Jenes hohe, helle Wachsein, welches er einst, auf der Höhe seiner Jugend, erlebt hatte, in den Tagen nach Gotamas Predigt, nach der Trennung von Govinda, jene gespannte Erwartung, jenes stolze Alleinstehen ohne Lehren und ohne Lehrer, jene geschmeidige Bereitschaft, die göttliche Stimme im eigenen Herzen zu hören, war allmählich Erinnerung geworden, war vergänglich gewesen; fern und leise rauschte die heilige Quelle, die einst nahe gewesen war, die einst in ihm selber gerauscht hatte. Vieles zwar, das er von den Samanas gelernt, das er von Gotama gelernt, das er von seinem Vater, dem Brahmanen, gelernt hatte, war noch lange Zeit in ihm geblieben: mäßiges Leben, Freude am Denken, Stunden der Versenkung, heimliches Wissen vom Selbst, vom ewigen Ich, das nicht Körper noch Bewußtsein ist. Manches davon war in ihm geblieben, eines ums andre aber war untergesunken und hatte sich mit Staub bedeckt. Wie die Scheibe des Töpfers, einmal angetrieben, sich noch lange dreht und nur langsam ermüdet und ausschwingt, so hatte in Siddharthas Seele das Rad der Askese, das Rad des Denkens, das Rad der Unterscheidung lange weiter geschwungen, schwang immer noch, aber es schwang langsam und zögernd und war dem Stillstand nahe. Langsam, wie Feuchtigkeit in den absterbenden Baumstrunk dringt, ihn langsam füllt und faulen macht, war Welt und Trägheit in Siddharthas Seele gedrungen, langsam füllte sie seine Seele, machte sie schwer, machte sie müde, schläferte sie ein. Dafür waren seine Sinne lebendig geworden, viel hatten sie gelernt, viel erfahren.

Siddhartha hatte gelernt, Handel zu treiben, Macht über Menschen auszuüben, sich mit dem Weibe zu vergnügen, er hatte gelernt, schöne Kleider zu tragen, Dienern zu befehlen, sich in wohlriechenden Wassern zu baden. Er hatte gelernt, zart und sorgfältig bereitete Speisen zu essen, auch den Fisch, auch Fleisch und Vogel, Gewürze und Süßigkeiten, und den Wein zu trinken, der träge und vergessen macht. Er hatte gelernt, mit Würfeln und auf dem Schachbrette zu spielen, Tänzerinnen zuzusehen, sich in der Sänfte tragen zu lassen, auf einem weichen Bett zu schlafen. Aber immer noch hatte er sich von den andern verschieden und ihnen überlegen gefühlt, immer hatte er ihnen mit ein wenig Spott zugesehen, mit ein wenig spöttischer Verachtung, mit eben jener Verachtung, wie sie ein Samana stets für Weltleute fühlt. Wenn Kamaswami kränklich war, wenn er ärgerlich war, wenn er sich beleidigt fühlte, wenn er von seinen Kaufmannssorgen geplagt wurde, immer hatte Siddhartha es mit Spott angesehen. Langsam und unmerklich nur, mit den dahingehenden Erntezeiten und Regenzeiten, war sein Spott müder geworden, war seine Überlegenheit stiller geworden. Langsam nur, zwischen seinen wachsenden Reichtümern, hatte Siddhartha selbst etwas von der Art der Kindermenschen angenommen, etwas von ihrer Kindlichkeit und von ihrer Ängstlichkeit. Und doch beneidete er sie, beneidete sie desto mehr, je ähnlicher er ihnen wurde. Er beneidete sie um das Eine, was ihm fehlte und was sie hatten, um die Wichtigkeit, welche sie ihrem Leben beizulegen vermochten, um die Leidenschaftlichkeit ihrer Freuden und Ängste, um das bange aber süße Glück ihrer ewigen Verliebtheit. In sich selbst, in Frauen, in ihre Kinder, in Ehre oder Geld, in Pläne oder Hoffnungen verliebt waren diese Menschen immerzu. Er aber lernte dies nicht von ihnen, gerade dies nicht, diese Kinderfreude und Kindertorheit; er lernte von ihnen gerade das Unangenehme, was er selbst verachtete. Es geschah immer öfter, daß er am Morgen nach einem geselligen Abend lange liegen blieb und sich dumpf und müde fühlte. Es geschah, daß er ärgerlich und ungeduldig wurde, wenn Kamaswami ihn mit seinen Sorgen lang weilte. Es geschah, daß er allzu laut lachte, wenn er im Würfelspiel verlor. Sein Gesicht war noch immer klüger und geistiger als andre, aber es lachte selten, und nahm einen um den andern jene Züge an, die man im Gesicht reicher Leute so häufig findet, jene Züge der Unzufriedenheit, der Kränklichkeit, des Mißmutes, der Trägheit, der Lieblosigkeit. Langsam ergriff ihn die Seelenkrankheit der Reichen.

Wie ein Schleier, wie ein dünner Nebel senkte sich Müdigkeit über Siddhartha, langsam, jeden Tag ein wenig dichter, jeden Monat ein wenig trüber, jedes Jahr ein wenig schwerer. Wie ein neues Kleid mit der Zeit alt wird, mit der Zeit seine schöne Farbe verliert, Flecken bekommt, Falten bekommt, an den Säumen abgestoßen wird und hier und dort blöde, fädige Stellen zu zeigen beginnt, so war Siddharthas neues Leben, das er nach seiner Trennung von Govinda begonnen hatte, alt geworden, so verlor es mit den hinrinnenden Jahren Farbe und Glanz, so sammelten sich Falten und Flecken auf ihm, und im Grunde verborgen, hier und dort schon häßlich hervorblickend, wartete Enttäuschung und Ekel. Siddhartha merkte es nicht. Er merkte nur, das jene helle und sichere Stimme seines Innern, die einst in ihm erwacht war und ihn in seinen glänzenden Zeiten je und je geleitet hatte, schweigsam geworden war.

Die Welt hatte ihn eingefangen, die Lust, die Begehrlichkeit, die Trägheit, und zuletzt auch noch jenes Laster, das er als das törichteste stets am meisten verachtet und gehöhnt hatte: die Habgier. Auch das Eigentum, der Besitz und Reichtum hatte ihn schließlich eingefangen, war ihm kein Spiel und Tand mehr, war Kette und Last geworden. Auf einem seltsamen und listigen Wege war Siddhartha in diese letzte und schnödeste Abhängigkeit geraten, durch das Würfelspiel. Seit der Zeit nämlich, da er im Herzen aufgehört hatte, ein Samana zu sein, begann Siddhartha das Spiel um Geld und Kostbarkeiten, das er sonst lächelnd und lässig als eine Sitte der Kindermenschen mitgemacht hatte, mit einer zunehmenden Wut und Leidenschaft zu treiben. Er war ein gefürchteter Spieler, wenige wagten es mit ihm, so hoch und frech waren seine Einsätze. Er trieb das Spiel aus der Not seines Herzens, das Verspielen und Verschleudern des elenden Geldes schuf ihm eine zornige Freude, auf keine andre Weise konnte er seine Verachtung des Reichtums, des Götzen der Kaufleute, deutlicher und höhnischer zeigen. So spielte er hoch und schonungslos, sich selbst hassend, sich selbst verhöhnend, strich Tausende ein, warf Tausende weg, verspielte Geld, verspielte Schmuck, verspielte ein Landhaus, gewann wieder, verspielte wieder. Jene Angst, jene furchtbare und beklemmende Angst, welche er während des Würfelns, während des Bangens um hohe Einsätze empfand, jene Angst liebte er und suchte sie immer zu erneuern, immer zu steigern, immer höher zu kitzeln, denn in diesem Gefühl allein noch fühlte er etwas wie Glück, etwas wie Rausch, etwas wie erhöhtes Leben inmitten seines gesättigten, lauen, faden Lebens.

Und nach jedem großen Verluste sann er auf neuen Reichtum, ging eifriger dem Handel nach, zwang strenger seine Schuldner zum Zahlen, denn er wollte weiter spielen, er wollte weiter vergeuden, weiter dem Reichtum seine Verachtung zeigen. Siddhartha verlor die Gelassenheit bei Verlusten, er verlor die Geduld gegen säumige Zahler, verlor die Gutmütigkeit gegen Bettler, verlor die Lust am Verschenken und Wegleihen des Geldes an Bittende. Er, der zehntausend auf einen Wurf verspielte und dazu lachte, wurde im Handel strenger und kleinlicher, träumte nachts zuweilen von Geld! Und so oft er aus dieser häßlichen Bezauberung erwachte, so oft er sein Gesicht im Spiegel an der Schlafzimmerwand gealtert und häßlicher geworden sah, so oft Scham und Ekel ihn überfiel, floh er weiter, floh in neues Glücksspiel, floh in Betäubungen der Wollust, des Weines, und von da zurück in den Trieb des Häufens und Erwerbens. In diesem sinnlosen Kreislauf lief er sich müde, lief er sich alt, lief sich krank.

Da mahnte ihn einst ein Traum. Er war die Abendstunden bei Kamala gewesen, in ihrem schönen Lustgarten. Sie waren unter den Bäumen gesessen, im Gespräch, und Kamala hatte nachdenkliche Worte gesagt, Worte, hinter welchen sich eine Trauer und Müdigkeit verbarg. Von Gotama hatte sie ihn gebeten zu erzählen, und konnte nicht genug von ihm hören, wie rein sein Auge, wie still und schön sein Mund, wie gütig sein Lächeln, wie friedevoll sein Gang gewesen. Lange hatte er ihr vom erhabenen Buddha erzählen müssen, und Kamala hatte geseufzt, und hatte gesagt: "Einst, vielleicht bald, werde auch ich diesem Buddha folgen. Ich werde ihm meinen Lustgarten schenken, und werde meine Zuflucht zu seiner Lehre nehmen." Darauf aber hatte sie ihn gereizt, und ihn im Liebesspiel mit schmerzlicher Inbrunst an sich gefesselt, unter Bissen und unter Tränen, als wolle sie noch einmal aus dieser eiteln, vergänglichen Lust den letzten süßen Tropfen pressen. Nie war es Siddhartha so seltsam klar geworden, wie nahe die Wollust dem Tode verwandt ist. Dann war er an ihrer Seite gelegen, und Kamalas Antlitz war ihm nahe gewesen, und unter ihren Augen und neben ihren Mundwinkeln hatte er, deutlich wie noch niemals, eine bange Schrift gelesen, eine Schrift von feinen Linien, von leisen Furchen, eine Schrift, die an den Herbst und an das Alter erinnerte, wie denn auch Siddhartha selbst, der erst in den Vierzigen stand, schon hier und dort ergraute Haare zwischen seinen schwarzen bemerkt hatte. Müdigkeit stand auf Kamalas schönem Gesicht geschrieben, Müdigkeit vom Gehen eines langen Weges, der kein frohes Ziel hat, Müdigkeit und beginnende Welke, und verheimlichte, noch nicht gesagte, vielleicht noch nicht einmal gewußte Bangigkeit: Furcht vor dem Alter, Furcht vor dem Herbste, Furcht vor dem Sterbenmüssen. Seufzend hatte er von ihr Abschied genommen, die Seele voll Unlust, und voll verheimlichter Bangigkeit.

Dann hatte Siddhartha die Nacht in seinem Hause mit Tänzerinnen beim Weine zugebracht, hatte gegen seine Standesgenossen den überlegenen gespielt, welcher er nicht mehr war, hatte viel Wein getrunken und spät nach Mitternacht sein Lager aufgesucht, müde und dennoch erregt, dem Weinen und der Verzweiflung nahe, und hatte lang vergeblich den Schlaf gesucht, das Herz voll eines Elendes, das er nicht mehr ertragen zu können meinte, voll eines Ekels, von dem er sich durchdrungen fühlte wie vom lauen, widerlichen Geschmack des Weines, der allzu süßen, öden Musik, dem allzu weichen Lächeln der Tänzerinnen, dem allzu süßen Duft ihrer Haare und Brüste. Mehr aber als vor allem anderen ekelte ihm vor sich selbst, vor seinen duftenden Haaren, vor dem Weingeruch seines Mundes, vor der schlaffen Müdigkeit und Unlust seiner Haut. Wie wenn einer, der allzuviel gegessen oder getrunken hat, es unter Qualen wieder erbricht und doch der Erleichterung froh ist, so wünschte sich der Schlaflose, in einem ungeheuren Schwall von Ekel sich dieser Genüsse, dieser Gewohnheiten, dieses ganzen sinnlosen Lebens und seiner selbst zu entledigen. Erst beim Schein des Morgens und dem Erwachen der ersten Geschäftigkeit auf der Straße vor seinem Stadthause war er eingeschlummert, hatte für wenige Augenblicke eine halbe Betäubung, eine Ahnung von Schlaf gefunden. In diesen Augenblicken hatte er einen Traum:

Kamala besaß in einem goldenen Käfig einen kleinen seltenen Singvogel. Von diesem Vogel träumte er. Er träumte: dieser Vogel war stumm geworden, der sonst stets in der Morgenstunde sang, und da dies ihm auffiel, trat er vor den Käfig und blickte hinein, da war der kleine Vogel tot und lag steif am Boden. Er nahm ihn heraus, wog ihn einen Augenblick in der Hand und warf ihn dann weg, auf die Gasse hinaus, und im gleichen Augenblick erschrak er furchtbar, und das Herz tat ihm weh, so, als habe er mit diesem toten Vogel allen Wert und alles Gute von sich geworfen.

Aus diesem Traum auffahrend, fühlte er sich von tiefer Traurigkeit umfangen. Wertlos, so schien ihm, wertlos und sinnlos hatte er sein Leben dahingeführt; nichts Lebendiges, nichts irgendwie Köstliches oder Behaltenswertes war ihm in Händen geblieben. Allein stand er und leer, wie ein Schiffbrüchiger am Ufer.

Finster begab sich Siddhartha in einen Lustgarten, der ihm gehörte, verschloß die Pforte, setzte sich unter einem Mangobaum nieder, fühlte den Tod im Herzen und das Grauen in der Brust, saß und spürte, wie es in ihm starb, in ihm welkte, in ihm zu Ende ging. Allmählich sammelte er seine Gedanken, und ging im Geiste nochmals den ganzen Weg seines Lebens, von den ersten Tagen an, auf welche er sich besinnen konnte. Wann denn hatte er ein Glück erlebt, eine wahre Wonne gefühlt? O ja, mehrere Male hatte er solches erlebt. In den Knabenjahren hatte er es gekostet, wenn er von den Brahmanen Lob errungen hatte er es in seinem Herzen gefühlt: "Ein Weg liegt vor dem Hersagen der heiligen Verse, im Disput mit den Gelehrten, als Gehilfe beim Opfer ausgezeichnet hatte." Da hatte er es in seinem Herzen gefühlt: "Ein Weg liegt vor dir, zu dem du berufen bist, auf dich warten die Götter." Und wieder als Jüngling, da ihn das immer höher emporfliehende Ziel alles Nachdenkens aus der Schar Gleichstrebender heraus- und hinangerissen hatte, da er in Schmerzen um den Sinn des Brahman rang, da jedes erreichte Wissen nur neuen Durst in ihm entfachte, da wieder hatte er, mitten im Durst, mitten im Schmerze dieses selbe gefühlt: "Weiter! Weiter! Du bist berufen!" Diese Stimme hatte er vernommen, als er seine Heimat verlassen und das Leben des Samana gewählt hatte, und wieder, als er von den Samanas hinweg zu jenem Vollendeten, und auch von ihm hinweg ins Ungewisse gegangen war. Wie lange hatte er diese Stimme nicht mehr gehört, wie lange keine Höhe mehr erreicht, wie eben und öde war sein Weg dahingegangen, viele lange Jahre, ohne hohes Ziel, ohne Durst, ohne Erhebung, mit kleinen Lüsten zufrieden und dennoch nie begnügt! Alle diese Jahre hatte er, ohne es selbst zu wissen, sich bemüht und danach gesehnt, ein Mensch wie diese vielen zu werden, wie diese Kinder, und dabei war sein Leben viel elender und ärmer gewesen als das ihre, denn ihre Ziele waren nicht die seinen, noch ihre Sorgen, diese ganze Welt der Kamaswami-Menschen war ihm ja nur ein Spiel gewesen, ein Tanz, dem man zusieht, eine Komödie. Einzig Kamala war ihm lieb, war ihm wertvoll gewesen—aber war sie es noch? Brauchte er sie noch, oder sie ihn? Spielten sie nicht ein Spiel ohne Ende? War es notwendig, dafür zu leben? Nein, es war nicht notwendig! Dieses Spiel hieß Sansara, ein Spiel für Kinder, ein Spiel, vielleicht hold zu spielen, einmal, zweimal, zehnmal—aber immer und immer wieder?

Da wußte Siddhartha, daß das Spiel zu Ende war, daß er es nicht mehr spielen könne. Ein Schauder lief ihm über den Leib, in seinem Innern, so fühlte er, war etwas gestorben.

Jenen ganzen Tag saß er unter dem Mangobaume, seines Vaters gedenkend, Govindas gedenkend, Gotamas gedenkend. Hatte er diese verlassen müssen, um ein Kamaswami zu werden? Er saß noch, als die Nacht angebrochen war. Als er aufschauend die Sterne erblickte, dachte er: "Hier sitze ich unter meinem Mangobaume, in meinem Lustgarten." Er lächelte ein wenig—war es denn notwendig, war es richtig, war es nicht ein törichtes Spiel, daß er einen Mangobaum, daß er einen Garten besaß?

Auch damit schloß er ab, auch das starb in ihm. Er erhob sich, nahm
Abschied vom Mangobaum, Abschied vom Lustgarten. Da er den Tag ohne
Speise geblieben war, fühlte er heftigen Hunger, und gedachte an sein
Haus in der Stadt, an sein Gemach und Bett, an den Tisch mit den
Speisen. Er lächelte müde, schüttelte sich und nahm Abschied von
diesen Dingen.
In derselben Nachtstunde verließ Siddhartha seinen Garten, verließ die Stadt und kam niemals wieder. Lange ließ Kamaswami nach ihm suchen, der ihn in Räuberhand gefallen glaubte. Kamala ließ nicht nach ihm suchen. Als sie erfuhr, daß Siddhartha verschwunden sei, wunderte sie sich nicht. Hatte sie es nicht immer erwartet? War er nicht ein Samana, ein Heimloser, ein Pilger? Und am meisten hatte sie dies beim letzten Zusammensein gefühlt, und sie freute sich mitten im Schmerz des Verlustes, daß sie ihn dieses letzte Mal noch so innig an ihr Herz gezogen sich noch einmal so ganz von ihm besessen und durchdrungen gefühlt hatte.

Als sie die erste Nachricht von Siddharthas Verschwinden bekam, trat sie ans Fenster, wo sie in einem goldenen Käfig einen seltenen Singvogel gefangen hielt. Sie öffnete die Tür des Käfigs, nahm den Vogel heraus und ließ ihn fliegen. Lange sah sie ihm nach, dem fliegenden Vogel. Sie empfing von diesem Tage an keine Besucher mehr, und hielt ihr Haus verschlossen. Nach einiger Zeit aber ward sie inne, daß sie von dem letzten Zusammensein mit Siddhartha schwanger sei.

AM FLUSSE

Siddhartha wanderte im Walde, schon fern von der Stadt, und wußte nichts als das eine, daß er nicht mehr zurück konnte, daß dies Leben, wie er es nun viele Jahre lang geführt, vorüber und dahin und bis zum Ekel ausgekostet und ausgesogen war. Tot war der Singvogel, von dem er geträumt. Tot war der Vogel in seinem Herzen. Tief war er in Sansara verstrickt, Ekel und Tod hatte er von allen Seiten in sich eingesogen, wie ein Schwamm Wasser einsaugt, bis er voll ist. Voll war er von Überdruß, voll von Elend, voll von Tod, nichts mehr gab es in der Welt, das ihn locken, das ihn freuen, das ihn trösten konnte.

Sehnlich wünschte er, nichts mehr von sich zu wissen, Ruhe zu haben, tot zu sein. Käme doch ein Blitz und erschlüge ihn! Käme doch ein Tiger und fräße ihn! Gäbe es doch einen Wein, ein Gift, das ihm Betäubung brächte, Vergessen und Schlaf, und kein Erwachen mehr! Gab es denn noch irgendeinen Schmutz, mit dem er sich nicht beschmutzt hatte, eine Sünde und Torheit, die er nicht begangen, eine Seelenöde, die er nicht auf sich geladen hatte? War es denn noch möglich, zu leben? War es möglich, nochmals und nochmals wieder Atem zu ziehen, Atem auszustoßen, Hunger zu fühlen, wieder zu essen, wieder zu schlafen, wieder beim Weibe zu liegen? War dieser Kreislauf nicht für ihn erschöpft und abgeschlossen?

Siddhartha gelangte an den großen Fluß im Walde, an denselben Fluß, über welchen ihn einst, als er noch ein junger Mann war und von der Stadt des Gotama kam, ein Fährmann geführt hatte. An diesem Flusse machte er Halt, blieb zögernd beim Ufer stehen. Müdigkeit und Hunger hatten ihn geschwächt, und wozu auch sollte er weitergehen, wohin denn, zu welchem Ziel? Nein, es gab keine Ziele mehr, es gab nichts mehr als die tiefe, leidvolle Sehnsucht, diesen ganzen wüsten Traum von sich zu schütteln, diesen schalen Wein von sich zu speien, diesem jämmerlichen und schmachvollen Leben ein Ende zu machen.

Über das Flußufer hing ein Baum gebeugt, ein Kokosbaum, an dessen Stamm lehnte sich Siddhartha mit der Schulter, legte den Arm um den Stamm und blickte in das grüne Wasser hinab, das unter ihm zog und zog, blickte hinab und fand sich ganz und gar von dem Wunsche erfüllt, sich loszulassen und in diesem Wasser unterzugehen. Eine schauerliche Leere spiegelte ihm aus dem Wasser entgegen, welcher die furchtbare Leere in seiner Seele Antwort gab. Ja, er war am Ende. Nichts mehr gab es für ihn, als sich auszulöschen, als das mißlungene Gebilde seines Lebens zu zerschlagen, es wegzuwerfen, hohnlachenden Göttern vor die Füße. Dies war das große Erbrechen, nach dem er sich gesehnt hatte: der Tod, das Zerschlagen der Form, die er haßte! Mochten ihn die Fische fressen, diesen Hund von Siddhartha, diesen Irrsinnigen, diesen verdorbenen und verfaulten Leib, diese erschlaffte und mißbrauchte Seele! Mochten die Fische und Krokodile ihn fressen, mochten die Dämonen ihn zerstücken!

Mit verzerrtem Gesichte starrte er ins Wasser, sah sein Gesicht gespiegelt und spie danach. In tiefer Müdigkeit löste er den Arm vom Baumstamme und drehte sich ein wenig, um sich senkrecht hinabfallen zu lassen, um endlich unterzugehen. Er sank, mit geschlossenen Augen, dem Tod entgegen.

Da zuckte aus entlegenen Bezirken seiner Seele, aus Vergangenheiten seines ermüdeten Lebens her ein Klang. Es war ein Wort, eine Silbe, die er ohne Gedanken mit lallender Stimme vor sich hinsprach, das alte Anfangswort und Schlußwort aller brahmanischen Gebete, das heilige "OM", das so viel bedeutet wie "das Vollkommene" oder "die Vollendung". Und im Augenblick, da der Klang "Om" Siddharthas Ohr berührte, erwachte sein entschlummerter Geist plötzlich, und erkannte die Torheit seines Tuns.

Siddhartha erschrak tief. So also stand es um ihn, so verloren war er, so verirrt und von allem Wissen verlassen, daß er den Tod hatte suchen können, daß dieser Wunsch, dieser Kinderwunsch in ihm hatte groß werden können: Ruhe zu finden, indem er seinen Leib auslöschte! Was alle Qual dieser letzten Zeiten, alle Ernüchterung, alle Verzweiflung nicht bewirkt hatte, das bewirkte dieser Augenblick, da das Om in sein Bewußtsein drang: daß er sich in seinem Elend und in seiner Irrsal erkannte.

Om! sprach er vor sich hin: Om! Und wußte um Brahman, wußte um die Unzerstörbarkeit des Lebens, wußte um alles Göttliche wieder, das er vergessen hatte.

Doch war dies nur ein Augenblick, ein Blitz. Am Fuß des Kokosbaumes sank Siddhartha nieder, von der Ermüdung hingestreckt, Om murmelnd, legte sein Haupt auf die Wurzel des Baumes und sank in tiefen Schlaf.

Tief war sein Schlaf und frei von Träumen, seit langer Zeit hatte er einen solchen Schlaf nicht mehr gekannt. Als er nach manchen Stunden erwachte, war ihm, als seien zehn Jahre vergangen, er hörte das leise Strömen des Wassers, wußte nicht, wo er sei und wer ihn hierher gebracht habe, schlug die Augen auf, sah mit Verwunderung Bäume und Himmel über sich, und erinnerte sich, wo er wäre und wie er hierher gekommen sei. Doch bedurfte er hierzu einer langen Weile, und das Vergangene erschien ihm wie von einem Schleier überzogen, unendlich fern, unendlich weit weg gelegen, unendlich gleichgültig. Er wußte nur, daß er sein früheres Leben (im ersten Augenblick der Besinnung erschien ihm dies frühere Leben wie eine weit zurückliegende, einstige Verkörperung, wie eine frühe Vorgeburt seines jetzigen Ich)—daß er sein früheres Leben verlassen habe, daß er voll Ekel und Elend sogar sein Leben habe wegwerfen wollen, daß er aber an einem Flusse, unter einem Kokosbaume, zu sich gekommen sei, das heilige Wort Om auf den Lippen, dann entschlummert sei, und nun erwacht als ein neuer Mensch in die Welt blicke. Leise sprach er das Wort Om vor sich hin, über welchem er eingeschlafen war, und ihm schien sein ganzer langer Schlaf sei nichts als ein langes, versunkenes Om-Sprechen gewesen, ein Om-Denken, ein Untertauchen und völliges Eingehen in Om, in das Namenlose, Vollendete.

Was für ein wunderbarer Schlaf war dies doch gewesen! Niemals hatte ein Schlaf ihn so erfrischt, so erneut, so verjüngt! Vielleicht war er wirklich gestorben, war untergegangen und in einer neuen Gestalt wiedergeboren? Aber nein, er kannte sich, er kannte seine Hand und seine Füße, kannte den Ort, an dem er lag, kannte dies Ich in seiner Brust, diesen Siddhartha, den Eigenwilligen, den Seltsamen, aber dieser Siddhartha war dennoch verwandelt, war erneut, war merkwürdig ausgeschlafen, merkwürdig wach, freudig und neugierig.

Siddhartha richtete sich empor, da sah er sich gegenüber einen Menschen sitzen, einen fremden Mann, einen Mönch in gelbem Gewande mit rasiertem Kopfe, in der Stellung des Nachdenkens. Er betrachtete den Mann, der weder Haupthaar noch Bart an sich hatte, und nicht lange hatte er ihn betrachtet, da erkannte er in diesem Mönche Govinda, den Freund seiner Jugend, Govinda, der seine Zuflucht zum erhabenen Buddha genommen hatte. Govinda war gealtert, auch er, aber noch immer trug sein Gesicht die alten Züge, sprach von Eifer, von Treue, von Suchen, von Ängstlichkeit. Als nun aber Govinda, seinen Blick fühlend, das Auge aufschlug und ihn anschaute, sah Siddhartha, daß Govinda ihn nicht erkenne. Govinda freute sich, ihn wach zu finden, offenbar hatte er lange hier gesessen und auf sein Erwachen gewartet, obwohl er ihn nicht kannte.

"Ich habe geschlafen," sagte Siddhartha. "Wie bist denn du hierher gekommen?"

"Du hast geschlafen," antwortete Govinda. "Es ist nicht gut, an solchen Orten zu schlafen, wo häufig Schlangen sind und die Tiere des Waldes ihre Wege haben. Ich, o Herr, bin ein Jünger des erhabenen Gotama, des Buddha, des Sakyamuni, und bin mit einer Zahl der Unsrigen diesen Weg gepilgert, da sah ich dich liegen und schlafen an einem Orte, wo es gefährlich ist zu schlafen. Darum suchte ich dich zu wecken, o Herr, und da ich sah, daß dein Schlaf sehr tief war, blieb ich hinter den Meinigen zurück und saß bei dir. Und dann, so scheint es, bin ich selbst eingeschlafen, der ich deinen Schlaf bewachen wollte. Schlecht habe ich meinen Dienst versehen, Müdigkeit hat mich übermannt. Aber nun, da du ja wach bist, laß mich gehen, damit ich meine Brüder einhole."

"Ich danke dir, Samana, daß du meinen Schlaf behütet hast," sprach Siddhartha. "Freundlich seid Ihr Jünger des Erhabenen. Nun magst du denn gehen."

"Ich gehe, Herr. Möge der Herr sich immer wohl befinden."

"Ich danke dir, Samana."

Govinda machte das Zeichen des Grußes und sagte: "Lebe wohl."

"Lebe wohl, Govinda," sagte Siddhartha.

Der Mönch blieb stehen.

"Erlaube, Herr, woher kennst du meinen Namen?"

Da lächelte Siddhartha.

"Ich kenne dich, o Govinda, aus der Hütte deines Vaters, und aus der
Brahmanenschule, und von den Opfern, und von unsrem Gang zu den
Samanas, und von jener Stunde, da du im Hain Jetavana deine Zuflucht
zum Erhabenen nahmest."
"Du bist Siddhartha!" rief Govinda laut. "Jetzt erkenne ich dich, und begreife nicht mehr, wie ich dich nicht sogleich erkennen konnte. Sei willkommen, Siddhartha, groß ist meine Freude, dich wiederzusehen."

"Auch mich erfreut es, dich wiederzusehen. Du bist der Wächter meines
Schlafes gewesen, nochmals danke ich dir dafür, obwohl ich keines
Wächters bedurft hätte. Wohin gehst du, o Freund?"
"Nirgendshin gehe ich. Immer sind wir Mönche unterwegs, solange nicht
Regenzeit ist, immer ziehen wir von Ort zu Ort, leben nach der Regel,
verkündigen die Lehre, nehmen Almosen, ziehen weiter. Immer ist es so.
Du aber, Siddhartha, wo gehst du hin?"
Sprach Siddhartha: "Auch mit mir steht es so, Freund, wie mit dir.
Ich gehe nirgendhin. Ich bin nur unterwegs. Ich pilgere."
Govinda sprach: "Du sagst: du pilgerst, und ich glaube dir. Doch verzeih, o Siddhartha, nicht wie ein Pilger siehst du aus. Du trägst das Kleid eines Reichen, du trägst die Schuhe eines Vornehmen, und dein Haar, das nach wohlriechendem Wasser duftet, ist nicht das Haar eines Pilgers, nicht das Haar eines Samanas."

"Wohl, Lieber, gut hast du beobachtet, alles sieht dein scharfes Auge. Doch habe ich nicht zu dir gesagt, daß ich ein Samana sei. Ich sagte: ich pilgere. Und so ist es: ich pilgere."

"Du pilgerst," sagte Govinda. "Aber wenige pilgern in solchem Kleide, wenige in solchen Schuhen, wenige mit solchen Haaren. Nie habe ich, der ich schon viele Jahre pilgere, solch einen Pilger angetroffen."

"Ich glaube es dir, mein Govinda. Aber nun, heute, hast du eben einen solchen Pilger angetroffen, in solchen Schuhen, mit solchem Gewande. Erinnere dich, Lieber: Vergänglich ist die Welt der Gestaltungen, vergänglich, höchst vergänglich sind unsere Gewänder, und die Tracht unserer Haare, und unsere Haare und Körper selbst. Ich trage die Kleider eines Reichen, da hast du recht gesehen. Ich trage sie, denn ich bin ein Reicher gewesen, und trage das Haar wie die Weltleute und Lüstlinge, denn einer von ihnen bin ich gewesen."

"Und jetzt, Siddhartha, was bist du jetzt?"

"Ich weiß es nicht, ich weiß es so wenig wie du. Ich bin unterwegs. Ich war ein Reicher, und bin es nicht mehr; und was ich morgen sein werde, weiß ich nicht."

"Du hast deinen Reichtum verloren?"

"Ich habe ihn verloren, oder er mich. Er ist mir abhanden gekommen.
Schnell dreht sich das Rad der Gestaltungen, Govinda. Wo ist der
Brahmane Siddhartha? Wo ist der Samana Siddhartha? Wo ist der Reiche
Siddhartha? Schnell wechselt das Vergängliche, Govinda, du weißt es."
Govinda blickte den Freund seiner Jugend lange an, Zweifel im Auge.
Darauf grüßte er ihn, wie man Vornehme grüßt, und ging seines Weges.
Mit lächelndem Gesicht schaute Siddhartha ihm nach, er liebte ihn noch immer, diesen Treuen, diesen Ängstlichen. Und wie hätte er, in diesem Augenblick, in dieser herrlichen Stunde nach seinem wunderbaren Schlafe, durchdrungen von Om, irgend jemand und irgend etwas nicht lieben sollen! Eben darin bestand die Verzauberung, welche im Schlafe und durch das Om in ihm geschehen war, daß er alles liebte, daß er voll froher Liebe war zu allem, was er sah. Und eben daran, so schien es ihm jetzt, war er vorher so sehr krank gewesen, daß er nichts und niemand hatte lieben können.

Mit lächelndem Gesichte schaute Siddhartha dem hinweggehenden Mönche nach. Der Schlaf hatte ihn sehr gestärkt, sehr aber quälte ihn der Hunger, denn er hatte nun zwei Tage nichts gegessen, und lange war die Zeit vorüber, da er hart gegen den Hunger gewesen war. Mit Kummer, und doch auch mit Lachen, gedachte er jener Zeit. Damals, so erinnerte er sich, hatte er sich vor Kamala dreier Dinge gerühmt, hatte drei edle und unüberwindliche Künste gekonnt: Fasten—Warten—Denken. Dies war sein Besitz gewesen, seine Macht und Kraft, sein fester Stab, in den fleißigen, mühseligen Jahren seiner Jugend hatte er diese drei Künste gelernt, nichts anderes. Und nun hatten sie ihn verlassen, keine von ihnen war mehr sein, nicht Fasten, nicht Warten, nicht Denken. Um das Elendeste hatte er sie hingegeben, um das Vergänglichste, um Sinnenlust, um Wohlleben, um Reichtum! Seltsam war es ihm in der Tat ergangen. Und jetzt, so schien es, jetzt war er wirklich ein Kindermensch geworden.

Siddhartha dachte über seine Lage nach. Schwer fiel ihm das Denken, er hatte im Grunde keine Lust dazu, doch zwang er sich.

Nun, dachte er, da alle diese vergänglichsten Dinge mir wieder entglitten sind, nun stehe ich wieder unter der Sonne, wie ich einst als kleines Kind gestanden bin, nichts ist mein, nichts kann ich, nichts vermag ich, nichts habe ich gelernt. Wie ist dies wunderlich! Jetzt, wo ich nicht mehr jung bin, wo meine Haare schon halb grau sind, wo die Kräfte nachlassen, jetzt fange ich wieder von vorn und beim Kinde an! Wieder mußte er lächeln. Ja, seltsam war sein Geschick! Es ging abwärts mit ihm, und nun stand er wieder leer und nackt und dumm in der Welt. Aber Kummer darüber konnte er nicht empfinden, nein, er fühlte sogar großen Anreiz zum Lachen, zum Lachen über sich, zum Lachen über diese seltsame, törichte Welt.

"Abwärts geht es mit dir!" sagte er zu sich selber, und lachte dazu, und wie er es sagte, fiel sein Blick auf den Fluß, und auch den Fluß sah er abwärts gehen, immer abwärts wandern, und dabei singen und fröhlich sein. Das gefiel ihm wohl, freundlich lächelte er dem Flusse zu. War dies nicht der Fluß, in welchem er sich hatte ertränken wollen, einst, vor hundert Jahren, oder hatte er das geträumt?

Wunderlich in der Tat war mein Leben, so dachte er, wunderliche Umwege hat es genommen. Als Knabe habe ich nur mit Göttern und Opfern zu tun gehabt. Als Jüngling habe ich nur mit Askese, mit Denken und Versenkung zu tun gehabt, war auf der Suche nach Brahman, verehrte das Ewige im Atman. Als junger Mann aber zog ich den Büßern nach, lebte im Walde, litt Hitze und Frost, lernte hungern, lehrte meinen Leib absterben. Wunderbar kam mir alsdann in der Lehre des großen Buddha Erkenntnis entgegen, ich fühlte Wissen um die Einheit der Welt in mir kreisen wie mein eigenes Blut. Aber auch von Buddha und von dem großen Wissen mußte ich wieder fort. Ich ging und lernte bei Kamala die Liebeslust, lernte bei Kamaswami den Handel, häufte Geld, vertat Geld, lernte meinen Magen lieben, lernte meinen Sinnen schmeicheln. Viele Jahre mußte ich damit hinbringen, den Geist zu verlieren, das Denken wieder zu verlernen, die Einheit zu vergessen. Ist es nicht so, als sei ich langsam und auf großen Umwegen aus einem Mann ein Kind geworden, aus einem Denker ein Kindermensch? Und doch ist dieser Weg sehr gut gewesen, und doch ist der Vogel in meiner Brust nicht gestorben. Aber welch ein Weg war das! Ich habe durch so viel Dummheit, durch so viel Laster, durch so viel Irrtum, durch so viel Ekel und Enttäuschung und Jammer hindurchgehen müssen, bloß um wieder ein Kind zu werden und neu anfangen zu können. Aber es war richtig so, mein Herz sagt Ja dazu, meine Augen lachen dazu. Ich habe Verzweiflung erleben müssen, ich habe hinabsinken müssen bis zum törichtesten aller Gedanken, zum Gedanken des Selbstmordes, um Gnade erleben zu können, um wieder Om zu vernehmen, um wieder richtig schlafen und richtig erwachen zu können. Ich habe ein Tor werden müssen, um Atman wieder in mir zu finden. Ich habe sündigen müssen, um wieder leben zu können. Wohin noch mag mein Weg mich führen? Närrisch ist er, dieser Weg, er geht in Schleifen, er geht vielleicht im Kreise. Mag er gehen, wie er will, ich will ihn gehen.

Wunderbar fühlte er in seiner Brust die Freude wallen.

Woher denn, fragte er sein Herz, woher hast du diese Fröhlichkeit? Kommt sie wohl aus diesem langen, guten Schlafe her, der mir so sehr wohlgetan hat? Oder von dem Worte Om, das ich aussprach? Oder davon, daß ich entronnen bin, daß meine Flucht vollzogen ist, daß ich endlich wieder frei bin und wie ein Kind unter dem Himmel stehe? O wie gut ist dies Geflohensein, dies Freigewordensein! Wie rein und schön ist hier die Luft, wie gut zu atmen! Dort, von wo ich entlief, dort roch alles nach Salbe, nach Gewürzen, nach Wein, nach Überfluß, nach Trägheit. Wie haßte ich diese Welt der Reichen, der Schlemmer, der Spieler! Wie habe ich mich selbst gehaßt, daß ich so lang in dieser schrecklichen Welt geblieben bin! Wie habe ich mich gehaßt, habe mich beraubt, vergiftet, gepeinigt, habe mich alt und böse gemacht! Nein, nie mehr werde ich, wie ich es einst so gerne tat, mir einbilden, daß Siddhartha weise sei! Dies aber habe ich gut gemacht, dies gefällt mir, dies muß ich loben, daß es nun ein Ende hat mit jenem Haß gegen mich selber, mit jenem törichten und öden Leben! Ich lobe dich, Siddharta, nach soviel Jahren der Torheit hast du wieder einmal einen Einfall gehabt, hast etwas getan, hast den Vogel in deiner Brust singen hören und bist ihm gefolgt!

So lobte er sich, hatte Freude an sich, hörte neugierig seinem Magen zu, der vor Hunger knurrte. Ein Stück Leid, ein Stück Elend hatte er nun, so fühlte er, in diesen letzten Zeiten und Tagen ganz und gar durchgekostet und ausgespien, bis zur Verzweiflung und bis zum Tode ausgefressen. So war es gut. Lange noch hätte er bei Kamaswami bleiben können, Geld erwerben, Geld vergeuden, seinen Bauch mästen und seine Seele verdursten lassen, lange noch hätte er in dieser sanften, wohlgepolsterten Hölle wohnen können, wäre dies nicht gekommen: der Augenblick der vollkommenen Trostlosigkeit und Verzweiflung, jener äußerste Augenblick, da er über dem strömenden Wasser hing und bereit war, sich zu vernichten. Daß er diese Verzweiflung, diesen tiefsten Ekel gefühlt hatte, und daß er ihm nicht erlegen war, daß der Vogel, die frohe Quelle und Stimme in ihm doch noch lebendig war, darüber fühlte er diese Freude, darüber lachte er, darüber strahlte sein Gesicht unter den ergrauten Haaren.

"Es ist gut," dachte er, "alles selber zu kosten, was man zu wissen nötig hat. Daß Weltlust und Reichtum nicht vom Guten sind, habe ich schon als Kind gelernt. Gewußt habe ich es lange, erlebt habe ich es erst jetzt. Und nun weiß ich es, weiß es nicht nur mit dem Gedächtnis, sondern mit meinen Augen, mit meinem Herzen, mit meinem Magen. Wohl mir, daß ich es weiß!"

Lange sann er nach über seine Verwandlung, lauschte dem Vogel, wie er vor Freude sang. War nicht dieser Vogel in ihm gestorben, hatte er nicht seinen Tod gefühlt? Nein, etwas anderes in ihm war gestorben, etwas, das schon, lange sich nach Sterben gesehnt hatte. War es nicht das, was er einst in seinen glühenden Büßerjahren hatte abtöten wollen? War es nicht sein Ich, sein kleines, banges und stolzes Ich, mit dem er so viele Jahre gekämpft hatte, das ihn immer wieder besiegt hatte, das nach jeder Abtötung wieder da war, Freude verbot, Furcht empfand? War es nicht dies, was heute endlich seinen Tod gefunden hatte, hier im Walde an diesem lieblichen Flusse? War es nicht dieses Todes wegen, daß er jetzt wie ein Kind war, so voll Vertrauen, so ohne Furcht, so voll Freude?

Nun auch ahnte Siddhartha, warum er als Brahmane, als Büßer vergeblich mit diesem Ich gekämpft hatte. Zu viel Wissen hatte ihn gehindert, zu viel heilige Verse, zu viel Opferregeln, zu viel Kasteiung, zu viel Tun und Streben! Voll Hochmut war er gewesen, immer der Klügste, immer der Eifrigste, immer allen um einen Schritt voran, immer der Wissende und Geistige, immer der Priester oder Weise. In dies Priestertum, in diesen Hochmut, in diese Geistigkeit hinein hatte sein Ich sich verkrochen, dort saß es fest und wuchs, während er es mit Fasten und Buße zu töten meinte. Nun sah er es, und sah, daß die heimliche Stimme Recht gehabt hatte, daß kein Lehrer ihn je hätte erlösen können. Darum hatte er in die Welt gehen müssen, sich an Lust und Macht, an Weib und Geld verlieren müssen, hatte ein Händler, ein Würfelspieler, Trinker und Habgieriger werden müssen, bis der Priester und Samana in ihm tot war. Darum hatte er weiter diese häßlichen Jahre ertragen müssen, den Ekel ertragen, die Leere, die Sinnlosigkeit eines öden und verlorenen Lebens, bis zum Ende, bis zur bittern Verzweiflung, bis auch der Lüstling Siddhartha, der Habgierige Siddhartha sterben konnte. Er war gestorben, ein neuer Siddhartha war aus dem Schlaf erwacht. Auch er würde alt werden, auch er würde einst sterben müssen, vergänglich war Siddhartha, vergänglich war jede Gestaltung. Heute aber war er jung, war ein Kind, der neue Siddhartha, und war voll Freude.

Diese Gedanken dachte er, lauschte lächelnd auf seinen Magen, hörte dankbar einer summenden Biene zu. Heiter blickte er in den strömenden Fluß, nie hatte ihm ein Wasser so wohl gefallen wie dieses, nie hatte er Stimme und Gleichnis des ziehenden Wassers so stark und schön vernommen. Ihm schien, es habe der Fluß ihm etwas Besonderes zu sagen, etwas, das er noch nicht wisse, das noch auf ihn warte. In diesem Fluß hatte sich Siddhartha ertränken wollen, in ihm war der alte, müde, verzweifelte Siddhartha heute ertrunken. Der neue Siddhartha aber fühlte eine tiefe Liebe zu diesem strömenden Wasser, und beschloß bei sich, es nicht so bald wieder zu verlassen.

DER FÄHRMANN

An diesem Fluß will ich bleiben, dachte Siddhartha, es ist der selbe, über den ich einstmals auf dem Wege zu den Kindermenschen gekommen bin, ein freundlicher Fährmann hat mich damals geführt, zu ihm will ich gehen, von seiner Hütte aus führte mich einst mein Weg in ein neues Leben, das nun alt geworden und tot ist—möge auch mein jetziger Weg, mein jetziges neues Leben dort seinen Ausgang nehmen!

Zärtlich blickte er in das strömende Wasser, in das durchsichtige Grün, in die kristallenen Linien seiner geheimnisreichen Zeichnung. Lichte Perlen sah er aus der Tiefe steigen, stille Luftblasen auf dem Spiegel schwimmen, Himmelsbläue darin abgebildet. Mit tausend Augen blickte der Fluß ihn an, mit grünen, mit weißen, mit kristallnen, mit himmelblauen. Wie liebte er dies Wasser, wie entzückte es ihn, wie war er ihm dankbar! Im Herzen hörte er die Stimme sprechen, die neu erwachte, und sie sagte ihm: Liebe dies Wasser! Bleibe bei ihm! Lerne von ihm! O ja, er wollte von ihm lernen, er wollte ihm zuhören. Wer dies Wasser und seine Geheimnisse verstünde, so schien ihm, der würde auch viel anderes verstehen, viele Geheimnisse, alle Geheimnisse.

Von den Geheimnissen des Flusses aber sah er heute nur eines, das ergriff seine Seele. Er sah: dies Wasser lief und lief, immerzu lief es, und war doch immer da, war immer und allezeit dasselbe und doch jeden Augenblick neu! O wer dies faßte, dies verstünde! Er verstand und faßte es nicht, fühlte nur Ahnung sich regen, ferne Erinnerung, göttliche Stimmen.

Siddhartha erhob sich, unerträglich wurde das Treiben des Hungers in
seinem Leibe. Hingenommen wanderte er weiter, den Uferpfad hinan, dem
Strom entgegen, lauschte auf die Strömung, lauschte auf den knurrenden
Hunger in seinem Leibe.
Als er die Fähre erreichte, lag eben das Boot bereit, und derselbe Fährmann, welcher einst den jungen Samana über den Fluß gesetzt hatte, stand im Boot, Siddhartha erkannte ihn wieder, auch er war stark gealtert.

"Willst du mich übersetzen?" fragte er.

Der Fährmann, erstaunt, einen so vornehmen Mann allein und zu Fuße wandern zu sehen, nahm ihn ins Boot und stieß ab.

"Ein schönes Leben hast du dir erwählt," sprach der Gast. "Schön muß es sein, jeden Tag an diesem Wasser zu leben und auf ihm zu fahren."

Lächelnd wiegte sich der Ruderer: "Es ist schön, Herr, es ist, wie du sagst. Aber ist nicht jedes Leben, ist nicht jede Arbeit schön?"

"Es mag wohl sein. Dich aber beneide ich um die Deine."

"Ach, du möchtest bald die Lust an ihr verlieren. Das ist nichts für
Leute in feinen Kleidern."
Siddhartha lachte. "Schon einmal bin ich heute um meiner Kleider willen betrachtet worden, mit Mißtrauen betrachtet. Willst du nicht, Fährmann, diese Kleider, die mir lästig sind, von mir annehmen? Denn du mußt wissen, ich habe kein Geld, dir einen Fährlohn zu zahlen."

"Der Herr scherzt," lachte der Fährmann.

"Ich scherze nicht, Freund. Sieh, schon einmal hast du mich in deinem Boot über dies Wasser gefahren, um Gotteslohn. So tue es auch heute, und nimm meine Kleider dafür an."

"Und will der Herr ohne Kleider weiterreisen?"

"Ach, am liebsten wollte ich gar nicht weiterreisen. Am liebsten wäre es mir, Fährmann, wenn du mir eine alte Schürze gäbest und behieltest mich als deinen Gehilfen bei dir, vielmehr als deinen Lehrling, denn erst muß ich lernen, mit dem Boot umzugehen."

Lange blickte der Fährmann den Fremden an, suchend.

"Jetzt erkenne ich dich," sagte er endlich. "Einst hast du in meiner Hütte geschlafen, lange ist es her, wohl mehr als zwanzig Jahre mag das her sein, und bist von mir über den Fluß gebracht worden, und wir nahmen Abschied voneinander wie gute Freunde. Warst du nicht ein Samana? Deines Namens kann ich mich nicht mehr entsinnen."

"Ich heiße Siddhartha, und ich war ein Samana, als du mich zuletzt gesehen hast."

"So sei willkommen, Siddhartha. Ich heiße Vasudeva. Du wirst, so hoffe ich, auch heute mein Gast sein und in meiner Hütte schlafen, und mir erzählen, woher du kommst, und warum deine schönen Kleider dir so lästig sind."

Sie waren in die Mitte des Flusses gelangt, und Vasudeva legte sich stärker ins Ruder, um gegen die Strömung anzukommen. Ruhig arbeitete er, den Blick auf der Bootspitze, mit kräftigen Armen. Siddhartha saß und sah ihm zu, und erinnerte sich, wie schon einstmals, an jenem letzten Tage seiner Samana-Zeit, Liebe zu diesem Manne sich in seinem Herzen geregt hatte. Dankbar nahm er Vasudevas Einladung an. Als sie am Ufer anlegten, half er ihm das Boot an den Pflöcken festbinden, darauf bat ihn der Fährmann, in die Hütte zu treten, bot ihm Brot und Wasser, und Siddhartha aß mit Lust, und aß mit Lust auch von den Mangofrüchten, die ihm Vasudeva anbot.

Danach setzten sie sich, es ging gegen Sonnenuntergang, auf einem Baumstamm am Ufer, und Siddhartha erzählte dem Fährmann seine Herkunft und sein Leben, wie er es heute, in jener Stunde der Verzweiflung, vor seinen Augen gesehen hatte. Bis tief in die Nacht währte sein Erzählen.

Vasudeva hörte mit großer Aufmerksamkeit zu. Alles nahm er lauschend in sich auf, Herkunft und Kindheit, all das Lernen, all das Suchen, alle Freude, alle Not. Dies war unter des Fährmanns Tugenden eine der größten: er verstand wie wenige das Zuhören. Ohne daß er ein Wort gesprochen hätte, empfand der Sprechende, wie Vasudeva seine Worte in sich einließ, still, offen, wartend, wie er keines verlor, keines mit Ungeduld erwartete, nicht Lob noch Tadel daneben stellte, nur zuhörte. Siddhartha empfand, welches Glück es ist, einem solchen Zuhörer sich zu bekennen, in sein Herz das eigene Leben zu versenken, das eigene Suchen, das eigene Leiden.

Gegen das Ende von Siddharthas Erzählung aber, als er von dem Baum am Flusse sprach, und von seinem tiefen Fall, vom heiligen Om, und wie er nach seinem Schlummer eine solche Liebe zu dem Flusse gefühlt hatte, da lauschte der Fährmann mit verdoppelter Aufmerksamkeit, ganz und völlig hingegeben, mit geschloßnem Auge.

Als aber Siddhartha schwieg, und eine lange Stille gewesen war, da sagte Vasudeva: "Es ist so, wie ich dachte. Der Fluß hat zu dir gesprochen. Auch dir ist er Freund, auch zu dir spricht er. Das ist gut, das ist sehr gut. Bleibe bei mir, Siddhartha, mein Freund. Ich hatte einst eine Frau, ihr Lager war neben dem meinen, doch ist sie schon lange gestorben, lange habe ich allein gelebt. Lebe nun du mit mir, es ist Raum und Essen für beide vorhanden."

"Ich danke dir," sagte Siddhartha, "ich danke dir und nehme an. Und auch dafür danke ich dir, Vasudeva, daß du mir so gut zugehört hast! Selten sind die Menschen, welche das Zuhören verstehen. Und keinen traf ich, der es verstand wie du. Auch hierin werde ich von dir lernen."

"Du wirst es lernen," sprach Vasudeva, "aber nicht von mir. Das Zuhören hat mich der Fluß gelehrt, von ihm wirst auch du es lernen. Er weiß alles, der Fluß, alles kann man von ihm lernen. Sieh, auch das hast du schon vom Wasser gelernt, daß es gut ist, nach unten zu streben, zu sinken, die Tiefe zu suchen. Der reiche und vornehme Siddhartha wird ein Ruderknecht, der gelehrte Brahmane Siddhartha wird ein Fährmann: auch dies ist dir vom Fluß gesagt worden. Du wirst auch das andere von ihm lernen."

Sprach Siddhartha, nach einer langen Pause: "Welches andere,
Vasudeva?"
Vasudeva erhob sich. "Spät ist es geworden," sagte er, "laß uns schlafen gehen. Ich kann dir das andere nicht sagen, o Freund. Du wirst es lernen, vielleicht auch weißt du es schon. Sieh, ich bin kein Gelehrter, ich verstehe nicht zu sprechen, ich verstehe auch nicht zu denken. Ich verstehe nur zuzuhören und fromm zu sein, sonst habe ich nichts gelernt. Könnte ich es sagen und lehren, so wäre ich vielleicht ein Weiser, so aber bin ich nur ein Fährmann, und meine Aufgabe ist es, Menschen über diesen Fluß zu setzen. Viele habe ich übergesetzt, Tausende, und ihnen allen ist mein Fluß nichts anderes gewesen als ein Hindernis auf ihren Reisen. Sie reisten nach Geld und Geschäften, und zu Hochzeiten, und zu Wallfahrten, und der Fluß war ihnen im Wege, und der Fährmann war dazu da, sie schnell über das Hindernis hinweg zubringen. Einige unter den Tausenden aber, einige wenige, vier oder fünf, denen hat der Fluß aufgehört, ein Hindernis zu sein, sie haben seine Stimme gehört, sie haben ihm zugehört, und der Fluß ist ihnen heilig geworden, wie er es mir geworden ist. Laß uns nun zur Ruhe gehen, Siddhartha."

Siddhartha blieb bei dem Fährmann und lernte das Boot bedienen, und wenn nichts an der Fähre zu tun war, arbeitete er mit Vasudeva im Reisfelde, sammelte Holz, pflückte die Früchte der Pisangbäume. Er lernte ein Ruder zimmern, und lernte das Boot ausbessern, und Körbe flechten, und war fröhlich über alles, was er lernte, und die Tage und Monate liefen schnell hinweg. Mehr aber, als Vasudeva ihn lehren konnte, lehrte ihn der Fluß. Von ihm lernte er unaufhörlich. Vor allem lernte er von ihm das Zuhören, das Lauschen mit stillem Herzen, mit wartender, geöffneter Seele, ohne Leidenschaft, ohne Wunsch, ohne Urteil, ohne Meinung.

Freundlich lebte er neben Vasudeva, und zuweilen tauschten sie Worte miteinander, wenige und lang bedachte Worte. Vasudeva war kein Freund der Worte, selten gelang es Siddhartha, ihn zum Sprechen zu bewegen.

"Hast du," so fragte er ihn einst, "hast auch du vom Flusse jenes
Geheime gelernt: daß es keine Zeit gibt?"
Vasudevas Gesicht überzog sich mit hellem Lächeln.

"Ja, Siddhartha," sprach er. "Es ist doch dieses, was du meinst: daß der Fluß überall zugleich ist, am Ursprung und an der Mündung, am Wasserfall, an der Fähre, an der Stromschnelle, im Meer, im Gebirge, überall, zugleich, und daß es für ihn nur Gegenwart gibt, nicht den Schatten Vergangenheit, nicht den Schatten Zukunft?"

"Dies ist es," sagte Siddhartha. "Und als ich es gelernt hatte, da sah ich mein Leben an, und es war auch ein Fluß, und es war der Knabe Siddhartha vom Manne Siddhartha und vom Greis Siddhartha nur durch Schatten getrennt, nicht durch Wirkliches. Es waren auch Siddharthas frühere Geburten keine Vergangenheit, und sein Tod und seine Rückkehr zu Brahma keine Zukunft. Nichts war, nichts wird sein; alles ist, alles hat Wesen und Gegenwart."

Siddhartha sprach mit Entzücken, tief hatte diese Erleuchtung ihn beglückt. O, war denn nicht alles Leiden Zeit, war nicht alles Sichquälen und Sichfürchten Zeit, war nicht alles Schwere, alles Feindliche in der Welt weg und überwunden, sobald man die Zeit überwunden hatte, sobald man die Zeit wegdenken konnte? Entzückt hatte er gesprochen, Vasudeva aber lächelte ihn strahlend an und nickte Bestätigung, schweigend nickte er, strich mit der Hand über Siddharthas Schulter, wandte sich zu seiner Arbeit zurück.

Und wieder einmal, als eben der Fluß in der Regenzeit geschwollen war und mächtig rauschte, da sagte Siddhartha: "Nicht wahr, o Freund, der Fluß hat viele Stimmen, sehr viele Stimmen? Hat er nicht die Stimme eines Königs, und eines Kriegers, und eines Stieres, und eines Nachtvogels, und einer Gebärenden, und eines Seufzenden, und noch tausend andere Stimmen?"

"Es ist so," nickte Vasudeva, "alle Stimmen der Geschöpfe sind in seiner Stimme."

"Und weißt du," fuhr Siddhartha fort, "welches Wort er spricht, wenn es dir gelingt, alle seine zehntausend Stimmen zugleich zu hören?"

Glücklich lachte Vasudevas Gesicht, er neigte sich gegen Siddhartha und sprach ihm das heilige Om ins Ohr. Und eben dies war es, was auch Siddhartha gehört hatte.

Und von Mal zu Mal ward sein Lächeln dem des Fährmanns ähnlicher, ward beinahe ebenso strahlend, beinahe ebenso von Glück durchglänzt, ebenso aus tausend kleinen Falten leuchtend, ebenso kindlich, ebenso greisenhaft. Viele Reisende, wenn sie die beiden Fährmänner sahen, hielten sie für Brüder. Oft saßen sie am Abend gemeinsam beim Ufer auf dem Baumstamm, schwiegen und hörten beide dem Wasser zu, welches für sie kein Wasser war, sondern die Stimme des Lebens, die Stimme des Seienden, des ewig Werdenden. Und es geschah zuweilen, daß beide beim Anhören des Flusses an dieselben Dinge dachten, an ein Gespräch von vorgestern, an einen ihrer Reisenden, dessen Gesicht und Schicksal sie beschäftigte, an den Tod, an ihre Kindheit, und daß sie beide im selben Augenblick, wenn der Fluß ihnen etwas Gutes gesagt hatte, einander anblickten, beide genau dasselbe denkend, beide beglückt über dieselbe Antwort auf dieselbe Frage.

Es ging von der Fähre und von den beiden Fährleuten etwas aus, das manche von den Reisenden spürten. Es geschah zuweilen, daß ein Reisender, nachdem er in das Gesicht eines der Fährmänner geblickt hatte, sein Leben zu erzählen begann, Leid erzählte, Böses bekannte, Trost und Rat erbat. Es geschah zuweilen, daß einer um Erlaubnis bat, einen Abend bei ihnen zu verweilen, um dem Flusse zuzuhören. Es geschah auch, daß Neugierige kamen, welchen erzählt worden war, an dieser Fähre lebten zwei Weise, oder Zauberer, oder Heilige. Die Neugierigen stellten viele Fragen, aber sie bekamen keine Antworten, und sie fanden weder Zauberer noch Weise, sie fanden nur zwei alte freundliche Männlein, welche stumm zu sein und etwas sonderbar und verblödet' schienen. Und die Neugierigen lachten, und unterhielten sich darüber, wie töricht und leichtgläubig doch das Volk solche leere Gerüchte verbreite.

Die Jahre gingen hin und keiner zählte sie. Da kamen einst Mönche gepilgert, Anhänger des Gotama, des Buddha, welche baten, sie über den Fluß zu setzen, und von ihnen erfuhren die Fährmänner, daß sie eiligst zu ihrem großen Lehrer zurück wanderten, denn es habe sich die Nachricht verbreitet, der Erhabene sei todkrank und werde bald seinen letzten Menschentod sterben, um zur Erlösung einzugehen. Nicht lange, so kam eine neue Schar Mönche gepilgert, und wieder eine, und sowohl die Mönche wie die meisten der übrigen Reisenden und Wanderer sprachen von nichts anderem als von Gotama und seinem nahen Tode. Und wie zu einem Kriegszug oder zur Krönung eines Königs von überall und allen Seiten her die Menschen strömen und sich gleich Ameisen in Scharen sammeln, so strömten sie, wie von einem Zauber gezogen, dahin, wo der große Buddha seinen Tod erwartete, wo das Ungeheure geschehen und der große Vollendete eines Weltalters zur Herrlichkeit eingehen sollte.

Viel gedachte Siddhartha in dieser Zeit des sterbenden Weisen, des großen Lehrers, dessen Stimme Völker ermahnt und Hunderttausende erweckt hatte, dessen Stimme auch er einst vernommen, dessen heiliges Antlitz auch er einst mit Ehrfurcht geschaut hatte. Freundlich gedachte er seiner, sah seinen Weg der Vollendung vor Augen, und erinnerte sich mit Lächeln der Worte, welche er einst als junger Mann an ihn, den Erhabenen, gerichtet hatte. Es waren, so schien ihm, stolze und altkluge Worte gewesen, lächelnd erinnerte er sich ihrer. Längst wußte er sich nicht mehr von Gotama getrennt, dessen Lehre er doch nicht hatte annehmen können. Nein, keine Lehre konnte ein wahrhaft Suchender annehmen, einer, der wahrhaft finden wollte. Der aber, der gefunden hat, der konnte jede, jede Lehre gutheißen, jeden Weg, jedes Ziel, ihn trennte nichts mehr von all den tausend anderen, welche im Ewigen lebten, welche das Göttliche atmeten.

An einem dieser Tage, da so viele zum sterbenden Buddha pilgerten, pilgerte zu ihm auch Kamala, einst die schönste der Kurtisanen. Längst hatte sie sich aus ihrem vorigen Leben zurückgezogen, hatte ihren Garten den Mönchen Gotamas geschenkt, hatte ihre Zuflucht zur Lehre genommen, gehörte zu den Freundinnen und Wohltäterinnen der Pilgernden. Zusammen mit dem Knaben Siddhartha, ihrem Sohne, hatte sie auf die Nachricht vom nahen Tode Gotamas hin sich auf den Weg gemacht, in einfachem Kleide, zu Fuß. Mit ihrem Söhnlein war sie am Flusse unterwegs; der Knabe aber war bald ermüdet, begehrte nach Hause zurück, begehrte zu rasten, begehrte zu essen, wurde trotzig und weinerlich.

Kamala mußte häufig mit ihm rasten, er war gewohnt, seinen Willen gegen sie zu behaupten, sie mußte ihn füttern, mußte ihn trösten, mußte ihn schelten. Er begriff nicht, warum er mit seiner Mutter diese mühsame und traurige Pilgerschaft habe antreten müssen, an einen unbekannten Ort, zu einem fremden Manne, welcher heilig war und welcher im Sterben lag. Mochte er sterben, was ging dies den Knaben an?

Die Pilgernden waren nicht mehr ferne von Vasudevas Fähre, als der kleine Siddhartha abermals seine Mutter zu einer Rast nötigte. Auch sie selbst, Kamala, war ermüdet, und während der Knabe an einer Banane kaute, kauerte sie sich am Boden nieder, schloß ein wenig die Augen und ruhte. Plötzlich aber stieß sie einen klagenden Schrei aus, der Knabe sah sie erschrocken an und sah ihr Gesicht von Entsetzen gebleicht, und unter ihrem Kleide hervor entwich eine kleine schwarze Schlange, von welcher Kamala gebissen war.

Eilig liefen sie nun beide des Weges, um zu Menschen zu kommen, und kamen bis in die Nähe der Fähre, dort sank Kamala zusammen, und vermochte nicht weiter zu gehen. Der Knabe aber erhob ein klägliches Geschrei, dazwischen küßte und umhalste er seine Mutter, und auch sie stimmte in seine lauten Hilferufe ein, bis die Töne Vasudevas Ohr erreichten, der bei der Fähre stand. Schnell kam er gegangen, nahm die Frau auf die Arme, trug sie ins Boot, der Knabe lief mit, und bald kamen sie alle in der Hütte an, wo Siddhartha am Herde stand und eben Feuer machte. Er blickte auf und sah zuerst das Gesicht des Knaben, das ihn wunderlich erinnerte, an Vergessenes mahnte. Dann sah er Kamala, die er alsbald erkannte, obwohl sie besinnungslos im Arm des Fährmanns lag, und nun wußte er, daß es sein eigner Sohn sei, dessen Gesicht ihn so sehr gemahnt hatte, und das Herz bewegte sich in seiner Brust.

Kamalas Wunde wurde gewaschen, war aber schon schwarz und ihr Leib angeschwollen, ein Heiltrank wurde ihr eingeflößt. Ihr Bewußtsein kehrte zurück, sie lag auf Siddharthas Lager in der Hütte, Und über sie gebeugt stand Siddhartha, der sie einst so sehr geliebt hatte. Es schien ihr ein Traum zu sein, lächelnd blickte sie in ihres Freundes Gesicht, nur langsam erkannte sie ihre Lage, erinnerte sich des Bisses, rief ängstlich nach dem Knaben.

"Er ist bei dir, sei ohne Sorge," sagte Siddhartha.

Kamala blickte in seine Augen. Sie sprach mit schwerer Zunge, vom Gift gelähmt. "Du bist alt geworden, Lieber," sagte sie, "grau bist du geworden. Aber du gleichst dem jungen Samana, der einst ohne Kleider mit staubigen Füßen zu mir in den Garten kam. Du gleichst ihm viel mehr, als du ihm damals glichest, da du mich und Kamaswami verlassen hast. In den Augen gleichst du ihm, Siddhartha. Ach, auch ich bin alt geworden, alt—kanntest du mich denn noch?"

Siddhartha lächelte: "Sogleich kannte ich dich, Kamala, Liebe."

Kamala deutete auf ihren Knaben und sagte: "Kanntest du auch ihn? Er ist dein Sohn."

Ihre Augen wurden irr und fielen zu. Der Knabe weinte, Siddhartha nahm ihn auf seine Knie, ließ ihn weinen, streichelte sein Haar, und beim Anblick des Kindergesichtes fiel ein brahmanisches Gebet ihm ein, das er einst gelernt hatte, als er selbst ein kleiner Knabe war. Langsam, mit singender Stimme, begann er es zu sprechen, aus der Vergangenheit und Kindheit her kamen ihm die Worte geflossen. Und unter seinem Singsang wurde der Knabe ruhig, schluchzte noch hin und wieder auf und schlief ein. Siddhartha legte ihn auf Vasudevas Lager. Vasudeva stand am Herd und kochte Reis. Siddhartha warf ihm einen Blick zu, den er lächelnd erwiderte.

"Sie wird sterben," sagte Siddhartha leise.

Vasudeva nickte, über sein freundliches Gesicht lief der Feuerschein vom Herde.

Nochmals erwachte Kamala zum Bewußtsein. Schmerz verzog ihr Gesicht,
Siddharthas Auge las das Leiden auf ihrem Munde, auf ihren erblaßten
Wangen. Stille las er es, aufmerksam, wartend, in ihr Leiden versenkt.
Kamala fühlte es, ihr Blick suchte sein Auge.
Ihn anblickend, sagte sie: "Nun sehe ich, daß auch deine Augen sich verändert haben. Ganz anders sind sie geworden. Woran doch erkenne ich noch, daß du Siddhartha bist? Du bist es, und bist es nicht."

Siddhartha sprach nicht, still blickten seine Augen in die ihren.

"Du hast es erreicht?" fragte sie. "Du hast Friede gefunden?"

Er lächelte, und legte seine Hand auf ihre.

"Ich sehe es," sagte sie, "ich sehe es. Auch ich werde Friede finden."

"Du hast ihn gefunden," sprach Siddhartha flüsternd.

Kamala blickte ihm unverwandt in die Augen. Sie dachte daran, daß sie zu Gotama hatte pilgern wollen, um das Gesicht eines Vollendeten zu sehen, um seinen Frieden zu atmen, und daß sie statt seiner nun ihn gefunden, und daß es gut war, ebenso gut, als wenn sie jenen gesehen hätte. Sie wollte es ihm sagen, aber die Zunge gehorchte ihrem Willen nicht mehr. Schweigend sah sie ihn an, und er sah in ihren Augen das Leben erlöschen. Als der letzte Schmerz ihr Auge erfüllte und brach, als der letzte Schauder über ihre Glieder lief, schloß sein Finger ihre Lider.

Lange saß er und blickte auf ihr entschlafenes Gesicht. Lange betrachtete er ihren Mund, ihren alten, müden Mund mit den schmal gewordenen Lippen, und erinnerte sich, daß er einst, im Frühling seiner Jahre, diesen Mund einer frisch aufgebrochenen Feige verglichen hatte. Lange saß er, las in dem bleichen Gesicht, in den müden Falten, füllte sich mit dem Anblick, sah sein eigenes Gesicht ebenso liegen, ebenso weiß, ebenso erloschen, und sah zugleich sein Gesicht und das ihre jung, mit den roten Lippen, mit dem brennenden Auge, und das Gefühl der Gegenwart und Gleichzeitigkeit durchdrang ihn völlig, das Gefühl der Ewigkeit. Tief empfand er, tiefer als jemals, in dieser Stunde die Unzerstörbarkeit jedes Lebens, die Ewigkeit jedes Augenblicks.

Da er sich erhob, hatte Vasudeva Reis für ihn bereitet. Doch aß Siddhartha nicht. Im Stall, wo ihre Ziege stand, machten sich die beiden Alten eine Streu zurecht, und Vasudeva legte sich schlafen. Siddhartha aber ging hinaus und saß die Nacht vor der Hütte, dem Flusse lauschend, von Vergangenheit umspült, von allen Zeiten seines Lebens zugleich berührt und umfangen. Zuweilen aber erhob er sich, trat an die Hüttentür und lauschte, ob der Knabe schlafe.

Früh am Morgen, noch ehe die Sonne sichtbar ward, kam Vasudeva aus dem
Stalle und trat zu seinem Freunde.
"Du hast nicht geschlafen," sagte er.

"Nein, Vasudeva. Ich saß hier, ich hörte dem Flusse zu. Viel hat er mir gesagt, tief hat er mich mit dem heilsamen Gedanken erfüllt, mit dem Gedanken der Einheit."

"Du hast Leid erfahren, Siddhartha, doch ich sehe, es ist keine
Traurigkeit in dein Herz gekommen."
"Nein, Lieber, wie sollte ich denn traurig sein? Ich, der ich reich und glücklich war, bin jetzt noch reicher und glücklicher geworden. Mein Sohn ist mir geschenkt worden."

"Willkommen sei dein Sohn auch mir. Nun aber, Siddhartha, laß uns an die Arbeit gehen, viel ist zu tun. Auf demselben Lager ist Kamala gestorben, auf welchem einst mein Weib gestorben ist. Auf demselben Hügel auch wollen wir Kamalas Scheiterhaufen bauen, auf welchem ich einst meines Weibes Scheiterhaufen gebaut habe."

Während der Knabe noch schlief, bauten sie den Scheiterhaufen.

DER SOHN

Scheu und weinend hatte der Knabe der Bestattung seiner Mutter beigewohnt, finster und scheu hatte er Siddhartha angehört, der ihn als seinen Sohn begrüßte und ihn bei sich in Vasudevas Hütte willkommen hieß. Bleich saß er tagelang am Hügel der Toten, mochte nicht essen, verschloß seinen Blick, verschloß sein Herz, wehrte und sträubte sich gegen das Schicksal.

Siddhartha schonte ihn und ließ ihn gewähren, er ehrte seine Trauer. Siddhartha verstand, daß sein Sohn ihn nicht kenne, daß er ihn nicht lieben könne wie einen Vater. Langsam sah und verstand er auch, daß der Elfjährige ein verwöhnter Knabe war, ein Mutterkind, und in Gewohnheiten des Reichtums aufgewachsen, gewohnt an feinere Speisen, an ein weiches Bett, gewohnt, Dienern zu befehlen. Siddhartha verstand, daß der Trauernde und Verwöhnte nicht plötzlich und gutwillig in der Fremde und Armut sich zufrieden geben könne. Er zwang ihn nicht, er tat manche Arbeit für ihn, suchte stets den besten Bissen für ihn aus. Langsam hoffte er ihn zu gewinnen, durch freundliche Geduld.

Reich und glücklich hatte er sich genannt, als der Knabe zu ihm gekommen war. Da indessen die Zeit hinfloß, und der Knabe fremd und finster blieb, da er ein stolzes und trotziges Herz zeigte, keine Arbeit tun wollte, den Alten keine Ehrfurcht erwies, Vasudevas Fruchtbäume beraubte, da begann Siddhartha zu verstehen, daß mit seinem Sohne nicht Glück und Friede zu ihm gekommen war, sondern Leid und Sorge. Aber er liebte ihn, und lieber war ihm Leid und Sorge der Liebe, als ihm Glück und Freude ohne den Knaben gewesen war. Seit der junge Siddhartha in der Hütte war, hatten die Alten sich in die Arbeit geteilt. Vasudeva hatte das Amt des Fährmanns wieder allein übernommen, und Siddhartha, um bei dem Sohne zu sein, die Arbeit in Hütte und Feld.

Lange Zeit, lange Monate wartete Siddhartha darauf, daß sein Sohn ihn
verstehe, daß er seine Liebe annehme, daß er sie vielleicht erwidere.
Lange Monate wartete Vasudeva, zusehend, wartete und schwieg. Eines
Tages, als Siddhartha der Junge seinen Vater wieder sehr mit Trotz und
Launen gequält und ihm beide Reisschüsseln zerbrochen hatte, nahm
Vasudeva seinen Freund am Abend beiseite und sprach mit ihm.
"Entschuldige mich," sagte er, "aus freundlichem Herzen rede ich zu dir. Ich sehe, daß du dich quälst, ich sehe, daß du Kummer hast. Dein Sohn, Lieber, macht dir Sorge, und auch mir macht er Sorge. An ein anderes Leben, an ein anderes Nest ist der junge Vogel gewöhnt. Nicht wie du ist er dem Reichtum und der Stadt entlaufen aus Ekel und Überdruß, er hat wider seinen Willen dies alles dahinten lassen müssen. Ich fragte den Fluß, o Freund, vielemale habe ich ihn gefragt. Der Fluß aber lacht, er lacht mich aus, mich und dich lacht er aus, und schüttelt sich über unsre Torheit. Wasser will zu Wasser, Jugend will zu Jugend, dein Sohn ist nicht an dem Orte, wo er gedeihen kann. Frage auch du den Fluß, höre auch du auf ihn!"

Bekümmert blickte Siddhartha ihm in das freundliche Gesicht, in dessen vielen Runzeln beständige Heiterkeit wohnte.

"Kann ich mich denn von ihm trennen?" sagte er leise, beschämt. "Laß mir noch Zeit, Lieber! Sieh, ich kämpfe um ihn, ich werbe um sein Herz, mit Liebe und mit freundlicher Geduld will ich es fangen. Auch zu ihm soll einst der Fluß reden, auch er ist berufen."

Vasudevas Lächeln blühte wärmer. "O ja, auch er ist berufen, auch er ist vom ewigen Leben. Aber wissen wir denn, du und ich, wozu er berufen ist, zu welchem Wege, zu welchen Taten, zu welchen Leiden? Nicht klein wird sein Leiden sein, stolz und hart ist ja sein Herz, viel müssen solche leiden, viel irren, viel Unrecht tun, sich viel Sünde aufladen. Sage mir, mein Lieber: du erziehst deinen Sohn nicht? Du zwingst ihn nicht? Schlägst ihn nicht? Strafst ihn nicht?"

"Nein, Vasudeva, das tue ich alles nicht."

"Ich wußte es. Du zwingst ihn nicht, schlägst ihn nicht, befiehlst ihm nicht, weil du weißt, daß Weich stärker ist als Hart, Wasser stärker als Fels, Liebe stärker als Gewalt. Sehr gut, ich lobe dich. Aber ist es nicht ein Irrtum von dir, zu meinen, daß du ihn nicht zwingest, nicht strafest? Bindest du ihn nicht in Bande mit deiner Liebe? Beschämst du ihn nicht täglich, und machst es ihm noch schwerer, mit deiner Güte und Geduld? Zwingst du ihn nicht, den hochmütigen und verwöhnten Knaben, in einer Hütte bei zwei alten Bananenessern zu leben, welchen schon Reis ein Leckerbissen ist, deren Gedanken nicht seine sein können, deren Herz alt und still ist und anderen Gang hat als das seine? Ist er mit alledem nicht gezwungen, nicht gestraft?"

Betroffen blickte Siddhartha zur Erde. Leise fragte er: "Was, meinst du, soll ich tun?"

Sprach Vasudeva: "Bring ihn zur Stadt, bringe ihn in seiner Mutter Haus, es werden noch Diener dort sein, denen gib ihn. Und wenn keine mehr da sind, so bringe ihn einem Lehrer, nicht der Lehre wegen, aber daß er zu anderen Knaben komme, und zu Mädchen, und in die Welt, welche die seine ist. Hast du daran nie gedacht?"

"Du siehst in mein Herz," sprach Siddhartha traurig. "Oft habe ich daran gedacht. Aber sieh, wie soll ich ihn, der ohnehin kein sanftes Herz hat, in diese Welt geben? Wird er nicht üppig werden, wird er nicht sich an Lust und Macht verlieren, wird er nicht alle Irrtümer seines Vaters wiederholen, wird er nicht vielleicht ganz und gar in Sansara verloren gehen?"

Hell strahlte des Fährmanns Lächeln auf; er berührte zart Siddharthas Arm und sagte: "Frage den Fluß darüber, Freund! Höre ihn darüber lachen! Glaubst du denn wirklich, daß du deine Torheiten begangen habest, um sie dem Sohn zu ersparen? Und kannst du denn deinen Sohn vor Sansara schützen? Wie denn? Durch Lehre, durch Gebet, durch Ermahnung? Lieber, hast du jene Geschichte denn ganz vergessen, jene lehrreiche Geschichte vom Brahmanensohn Siddhartha, die du mir einst hier an dieser Stelle erzählt hast? Wer hat den Samana Siddhartha vor Sansara bewahrt, vor Sünde, vor Habsucht, vor Torheit? Hat seines Vaters Frömmigkeit, seiner Lehrer Ermahnung, hat sein eigenes Wissen, sein eigenes Suchen ihn bewahren können? Welcher Vater, welcher Lehrer hat ihn davor schützen können, selbst das Leben zu leben, selbst sich mit dem Leben zu beschmutzen, selbst Schuld auf sich zu laden, selbst den bitteren Trank zu trinken, selber seinen Weg zu finden?

Glaubst du denn, Lieber, dieser Weg bleibe irgend jemandem vielleicht erspart? Vielleicht deinem Söhnchen, weil du es liebst, weil du ihm gern Leid und Schmerz und Enttäuschung ersparen möchtest? Aber auch wenn du zehnmal für ihn stürbest, würdest du ihm nicht den kleinsten Teil seines Schicksals damit abnehmen können."

Noch niemals hatte Vasudeva so viele Worte gesprochen. Freundlich dankte ihm Siddhartha, ging bekümmert in die Hütte, fand lange keinen Schlaf. Vasudeva hatte ihm nichts gesagt, das er nicht selbst schon gedacht und gewußt hätte. Aber es war ein Wissen, das er nicht tun konnte, stärker als das Wissen war seine Liebe zu dem Knaben, stärker seine Zärtlichkeit, seine Angst, ihn zu verlieren. Hatte er denn jemals an irgend etwas so sehr sein Herz verloren, hatte er je irgendeinen Menschen so geliebt, so blind, so leidend, so erfolglos, und doch so glücklich?

Siddhartha konnte seines Freundes Rat nicht befolgen, er konnte den Sohn nicht hergeben. Er ließ sich von dem Knaben befehlen, er ließ sich von ihm mißachten. Er schwieg und wartete, begann täglich den stummen Kampf der Freundlichkeit, den lautlosen Krieg der Geduld. Auch Vasudeva schwieg und wartete, freundlich, wissend, langmütig. In der Geduld waren sie beide Meister.

Einst, als des Knaben Gesicht ihn sehr an Kamala erinnerte, mußte Siddhartha plötzlich eines Wortes gedenken, das Kamala vor Zeiten, in den Tagen der Jugend, einmal zu ihm gesagt hatte. "Du kannst nicht lieben," hatte sie ihm gesagt, und er hatte ihr Recht gegeben und hatte sich mit einem Stern, die Kindermenschen aber mit fallendem Laub verglichen, und dennoch hatte er in jenem Wort auch einen Vorwurf gespürt. In der Tat hatte er niemals sich an einen anderen Menschen ganz verlieren und hingeben können, sich selbst vergessen, Torheiten der Liebe eines anderen wegen begehen; nie hatte er das gekonnt, und dies war, wie ihm damals schien, der große Unterschied gewesen, der ihn von den Kindermenschen trennte. Nun aber, seit sein Sohn da war, nun war auch er, Siddhartha, vollends ein Kindermensch geworden, eines Menschen wegen leidend, einen Menschen liebend, an eine Liebe verloren, einer Liebe wegen ein Tor geworden. Nun fühlte auch er, spät, einmal im Leben diese stärkste und seltsamste Leidenschaft, litt an ihr, litt kläglich, und war doch beseligt, war doch um etwas erneuert, um etwas reicher.

Wohl spürte er, daß diese Liebe, diese blinde Liebe zu seinem Sohn eine Leidenschaft, etwas sehr Menschliches, daß sie Sansara sei, eine trübe Quelle, ein dunkles Wasser. Dennoch, so fühlte er gleichzeitig, war sie nicht wertlos, war sie notwendig, kam aus seinem eigenen Wesen. Auch diese Lust wollte gebüßt, auch diese Schmerzen wollten gekostet sein, auch diese Torheiten begangen.

Der Sohn indessen ließ ihn seine Torheiten begehen, ließ ihn werben, ließ ihn täglich sich vor seinen Launen demütigen. Dieser Vater hatte nichts, was ihn entzückt, und nichts, was er gefürchtet hätte. Er war ein guter Mann, dieser Vater, ein guter, gütiger, sanfter Mann, vielleicht ein sehr frommer Mann, vielleicht ein Heiliger—dies alles waren nicht Eigenschaften, welche den Knaben gewinnen konnten. Langweilig war ihm dieser Vater, der ihn da in seiner elenden Hütte gefangen hielt, langweilig war er ihm, und daß er jede Unart mit Lächeln, jeden Schimpf mit Freundlichkeit, jede Bosheit mit Güte beantwortete, das eben war die verhaßteste List dieses alten Schleichers. Viel lieber wäre der Knabe von ihm bedroht, von ihm mißhandelt worden.

Es kam ein Tag, an welchem des jungen Siddhartha Sinn zum Ausbruch kam und sich offen gegen seinen Vater wandte. Der hatte ihm einen Auftrag erteilt, er hatte ihn Reisig sammeln geheißen. Der Knabe ging aber nicht aus der Hütte, er blieb trotzig und wütend stehen, stampfte den Boden, ballte die Fäuste, und schrie in gewaltigem Ausbruch seinem Vater Haß und Verachtung ins Gesicht.

"Hole du selber dein Reisig!" rief er schäumend, "ich bin nicht dein Knecht. Ich weiß ja, daß du mich nicht schlägst, du wagst es ja nicht; ich weiß ja, daß du mich mit deiner Frömmigkeit und deiner Nachsicht beständig strafen und klein machen willst. Du willst, daß ich werden soll wie du, auch so fromm, auch so sanft, auch so weise! Ich aber, höre, ich will, dir zu Leide, lieber ein Straßenräuber und Mörder werden und zur Hölle fahren, als so werden wie du! Ich hasse dich, du bist nicht mein Vater, und wenn du zehnmal meiner Mutter Buhle gewesen bist!"

Zorn und Gram liefen in ihm über, schäumten in hundert wüsten und bösen Worten dem Vater entgegen. Dann lief der Knabe davon und kam erst spät am Abend wieder.

Am andern Morgen aber war er verschwunden. Verschwunden war auch ein kleiner, aus zweifarbigem Bast geflochtener Korb, in welchem die Fährleute jene Kupfer- und Silbermünzen aufbewahrten, welche sie als Fährlohn erhielten. Verschwunden war auch das Boot, Siddhartha sah es am jenseitigen Ufer liegen. Der Knabe war entlaufen.

"Ich muß ihm folgen," sagte Siddhartha, der seit jenen gestrigen Schimpfreden des Knaben vor Jammer zitterte. "Ein Kind kann nicht allein durch den Wald gehen. Er wird umkommen. Wir müssen ein Floß bauen, Vasudeva, um übers Wasser zu kommen."

"Wir werden ein Floß bauen," sagte Vasudeva, "um unser Boot wieder zu holen, das der Junge entführt hat. Ihn aber solltest du laufen lassen, Freund, er ist kein Kind mehr, er weiß sich zu helfen. Er sucht den Weg nach der Stadt, und er hat Recht, vergiß das nicht. Er tut das, was du selbst zu tun versäumt hast. Er sorgt für sich, er geht seine Bahn. Ach, Siddhartha, ich sehe dich leiden, aber du leidest Schmerzen, über die man lachen möchte, über die du selbst bald lachen wirst."

Siddhartha antwortete nicht. Er hielt schon das Beil in Händen, und begann ein Floß aus Bambus zu machen, und Vasudeva half ihm, die Stämme mit Grasseilen zuzammen zu binden. Dann fuhren sie hinüber, wurden weit abgetrieben, zogen das Floß am jenseitigen Ufer flußauf.

"Warum hast du das Beil mitgenommen?" fragte Siddhartha.

Vasudeva sagte: "Es könnte sein, daß das Ruder unsres Bootes verloren gegangen wäre."

Siddhartha aber wußte, was sein Freund dachte. Er dachte, der Knabe werde das Ruder weggeworfen oder zerbrochen haben, um sich zu rächen und um sie an der Verfolgung zu hindern. Und wirklich war kein Ruder mehr im Boote. Vasudeva wies auf den Boden des Bootes, und sah den Freund mit Lächeln an, als wollte er sagen; "Siehst du nicht, was dein Sohn dir sagen will? Siehst du nicht, daß er nicht verfolgt sein will?" Doch sagte er dies nicht mit Worten. Er machte sich daran, ein neues Ruder zu zimmern. Siddhartha aber nahm Abschied, um nach dem Entflohenen zu suchen. Vasudeva hinderte ihn nicht.

Als Siddhartha schon lange im Walde unterwegs war, kam ihm der Gedanke, daß sein Suchen nutzlos sei. Entweder, so dachte er, war der Knabe längst voraus und schon in der Stadt angelangt, oder, wenn er noch unterwegs sein sollte, würde er vor ihm, dem Verfolgenden, sich verborgen halten. Da er weiter dachte, fand er auch, daß er selbst nicht in Sorge um seinen Sohn war, daß er im Innersten wußte, er sei weder umgekommen, noch drohe ihm im Walde Gefahr. Dennoch lief er ohne Rast, nicht mehr, um ihn zu retten, nur aus Verlangen, nur um ihn vielleicht nochmals zu sehen. Und er lief bis vor die Stadt.

Als er nahe bei der Stadt auf die breite Straße gelangte, blieb er stehen, am Eingang des schönen Lustgartens, der einst Kamala gehört hatte, wo er sie einst, in der Sänfte, zum erstenmal gesehen hatte. Das Damalige stand in seiner Seele auf, wieder sah er sich dort stehen, jung, ein bärtiger nackter Samana, das Haar voll Staub. Lange stand Siddhartha und blickte durch das offne Tor in den Garten, Mönche in gelben Kutten sah er unter den schönen Bäumen gehen.

Lange stand er, nachdenkend, Bilder sehend, der Geschichte seines Lebens lauschend. Lange stand er, blickte nach den Mönchen, sah statt ihrer den jungen Siddhartha, sah die junge Kamala unter den hohen Bäumen gehen. Deutlich sah er sich, wie er von Kamala bewirtet ward, wie er ihren ersten Kuß empfing, wie er stolz und verächtlich auf sein Brahmanentum zurückblickte, stolz und verlangend sein Weltleben begann. Er sah Kamaswami, sah die Diener, die Gelage, die Würfelspieler, die Musikanten, sah Kamalas Singvogel im Käfig, lebte dies alles nochmals, atmete Sansara, war nochmals alt und müde, fühlte nochmals den Ekel, fühlte nochmals den Wunsch, sich auszulöschen, genas nochmals am heiligen Om.

Nachdem er lange beim Tor des Gartens gestanden war, sah Siddhartha ein, daß das Verlangen töricht war, das ihn bis zu dieser Stätte getrieben hatte, daß er seinem Sohne nicht helfen konnte, daß er sich nicht an ihn hängen durfte. Tief fühlte er die Liebe zu dem Entflohenen im Herzen, wie eine Wunde, und fühlte zugleich, daß ihm die Wunde nicht gegeben war, um in ihr zu wühlen, daß sie zur Blüte werden und strahlen müsse.

Daß die Wunde zu dieser Stunde noch nicht blühte, noch nicht strahlte, machte ihn traurig. An der Stelle des Wunschzieles, das ihn hierher und dem entflohenen Sohne nachgezogen hatte, stand nun Leere. Traurig setzte er sich nieder, fühlte etwas in seinem Herzen sterben, empfand Leere, sah keine Freude mehr, kein Ziel. Er saß versunken, und wartete. Dies hatte er am Flusse gelernt, dies eine: warten, Geduld haben, lauschen. Und er saß und lauschte, im Staub der Straße, lauschte seinem Herzen, wie es müd und traurig ging, wartete auf eine Stimme. Manche Stunde kauerte er lauschend, sah keine Bilder mehr, sank in die Leere, ließ sich sinken, ohne einen Weg zu sehen. Und wenn er die Wunde brennen fühlte, sprach er lautlos das Om, füllte sich mit Om. Die Mönche im Garten sahen ihn, und da er viele Stunden kauerte, und auf seinen grauen Haaren der Staub sich sammelte, kam einer gegangen und legte zwei Pisangfrüchte vor ihm nieder. Der Alte sah ihn nicht.

Aus dieser Erstarrung weckte ihn eine Hand, welche seine Schulter berührte. Alsbald erkannte er diese Berührung, die zarte, schamhafte, und kam zu sich. Er erhob sich und begrüßte Vasudeva, welcher ihm nachgegangen war. Und da er in Vasudevas freundliches Gesicht schaute, in die kleinen, wie mit lauter Lächeln ausgefüllten Falten, in die heiteren Augen, da lächelte auch er. Er sah nun die Pisangfrüchte vor sich liegen, hob sie auf, gab eine dem Fährmann, aß selbst die andere. Darauf ging er schweigend mit Vasudeva in den Wald zurück, kehrte zur Fähre heim. Keiner sprach von dem, was heute geschehen war, keiner nannte den Namen des Knaben, keiner sprach von seiner Flucht, keiner sprach von der Wunde. In der Hütte legte sich Siddhartha auf sein Lager, und da nach einer Weile Vasudeva zu Ihm trat, um ihm eine Schale Kokosmilch anzubieten, fand er ihn schon schlafend.

OM

Lange noch brannte die Wunde. Manchen Reisenden mußte Siddhartha über den Fluß setzen, der einen Sohn oder eine Tochter bei sich hatte, und keinen von ihnen sah er, ohne daß er ihn beneidete, ohne daß er dachte: "So viele, so viel Tausende besitzen dies holdeste Glück—warum ich nicht? Auch böse Menschen, auch Diebe, und Räuber haben Kinder, und lieben sie, und werden von ihnen geliebt, nur ich nicht." So einfach, so ohne Verstand dachte er nun, so ähnlich war er den Kindermenschen geworden.

Anders sah er jetzt die Menschen an als früher, weniger klug, weniger stolz, dafür wärmer, dafür neugieriger, beteiligter. Wenn er Reisende der gewöhnlichen Art übersetzte, Kindermenschen, Geschäftsleute, Krieger, Weibervolk, so erschienen diese Leute ihm nicht fremd wie einst: er verstand sie, er verstand und teilte ihr nicht von Gedanken und Einsichten, sondern einzig von Trieben und Wünschen geleitetes Leben, er fühlte sich wie sie. Obwohl er nahe der Vollendung war, und an seiner letzten Wunde trug, schien ihm doch, diese Kindermenschen seien seine Brüder, ihre Eitelkeiten, Begehrlichkeiten und Lächerlichkeiten verloren das Lächerliche für ihn, wurden begreiflich, wurden liebenswert, wurden ihm sogar verehrungswürdig. Die blinde Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, den dummen, blinden Stolz eines eingebildeten Vaters auf sein einziges Söhnlein, das blinde, wilde Streben nach Schmuck und nach bewundernden Männeraugen bei einem jungen, eitlen Weibe, alle diese Triebe, alle diese Kindereien, alle diese einfachen, törichten, aber ungeheuer starken, stark lebenden, stark sich durchsetzenden Triebe und Begehrlichkeiten waren für Siddhartha jetzt keine Kindereien mehr, er sah um ihretwillen die Menschen leben, sah sie um ihretwillen Unendliches leisten, Reisen tun, Kriege führen, Unendliches leiden, Unendliches ertragen, und er konnte sie dafür lieben, er sah das Leben, das Lebendige, das Unzerstörbare, das Brahman in jeder ihrer Leidenschaften, jeder ihrer Taten. Liebenswert und bewundernswert waren diese Menschen in ihrer blinden Treue, ihrer blinden Stärke und Zähigkeit. Nichts fehlte ihnen, nichts hatte der Wissende und Denker vor ihnen voraus als eine einzige Kleinigkeit, eine einzige winzig kleine Sache: das Bewußtsein, den bewußten Gedanken der Einheit alles Lebens. Und Siddhartha zweifelte sogar zu mancher Stunde, ob dies Wissen, dieser Gedanke so sehr hoch zu werten, ob nicht auch er vielleicht eine Kinderei der Denkmenschen, der Denk-Kindermenschen sein möchte. In allem andern waren die Weltmenschen dem Weisen ebenbürtig, waren ihm oft weit überlegen, wie ja auch Tiere in ihrem zähen, unbeirrten Tun des Notwendigen in manchen Augenblicken den Menschen überlegen scheinen können.

Langsam blühte, langsam reifte in Siddhartha die Erkenntnis, das
Wissen darum, was eigentlich Weisheit sei, was seines langen Suchens
Ziel sei. Es war nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine
Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den
Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können.
Langsam blühte dies in ihm auf, strahlte ihm aus Vasudevas altem
Kindergesicht wider: Harmonie, Wissen um die ewige Vollkommenheit der
Welt, Lächeln, Einheit.
Die Wunde aber brannte noch, sehnlich und bitter gedachte Siddhartha seines Sohnes, pflegte seine Liebe und Zärtlichkeit im Herzen, ließ den Schmerz an sich fressen, beging alle Torheiten der Liebe. Nicht von selbst erlosch diese Flamme.

Und eines Tages, als die Wunde heftig brannte, fuhr Siddhartha über den Fluß, gejagt von Sehnsucht, stieg aus und war Willens, nach der Stadt zu gehen und seinen Sohn zu suchen. Der Fluß floß sanft und leise, es war in der trockenen Jahreszeit, aber seine Stimme klang sonderbar: sie lachte! Sie lachte deutlich. Der Fluß lachte, er lachte hell und klar den alten Fährmann aus. Siddhartha blieb stehen, er beugte sich übers Wasser, um noch besser zu hören, und im still ziehenden Wasser sah er sein Gesicht gespiegelt, und in diesem gespiegelten Gesicht war etwas, das ihn erinnerte, etwas Vergessenes, und da er sich besann, fand er es: dies Gesicht glich einem andern, das er einst gekannt und geliebt und auch gefürchtet hatte. Es glich dem Gesicht seines Vaters, des Brahmanen. Und er erinnerte sich, wie er vor Zeiten, ein Jüngling, seinen Vater gezwungen hatte, ihn zu den Büßern gehen zu lassen, wie er Abschied von ihm genommen hatte, wie er gegangen und nie mehr wiedergekommen war. Hatte nicht auch sein Vater um ihn dasselbe Leid gelitten, wie er es nun um seinen Sohn litt? War nicht sein Vater längst gestorben, allein, ohne seinen Sohn wiedergesehen zu haben? Mußte er selbst nicht dies selbe Schicksal erwarten? War es nicht eine Komödie, eine seltsame und dumme Sache, diese Wiederholung, dieses Laufen in einem verhängnisvollen Kreise?

Der Fluß lachte. Ja, es war so, es kam alles wieder, was nicht bis zu Ende gelitten und gelöst ward, es wurden immer wieder dieselben Leiden gelitten. Siddhartha aber stieg wieder in das Boot und fuhr zu der Hütte zurück, seines Vaters gedenkend, seines Sohnes gedenkend, vom Flusse verlacht, mit sich selbst im Streit, geneigt zur Verzweiflung, und nicht minder geneigt, über sich und die ganze Welt laut mitzulachen. Ach, noch blühte die Wunde nicht, noch wehrte sein Herz sich wider das Schicksal, noch strahlte nicht Heiterkeit und Sieg aus seinem Leide. Doch fühlte er Hoffnung, und da er zur Hütte zurückgekehrt war, spürte er ein unbesiegbares Verlangen, sich vor Vasudeva zu öffnen, ihm alles zu zeigen, ihm, dem Meister des Zuhörens, alles zu sagen.

Vasudeva saß in der Hütte und flocht an einem Korbe. Er fuhr nicht mehr mit dem Fährboot, seine Augen begannen schwach zu werden, und nicht nur seine Augen; auch seine Arme und Hände. Unverändert und blühend war nur die Freude und das heitere Wohlwollen seines Gesichtes.

Siddhartha setzte sich zu dem Greise, langsam begann er zu sprechen. Worüber sie niemals gesprochen hatten, davon erzählte er jetzt, von seinem Gange zur Stadt, damals, von der brennenden Wunde, von seinem Neid beim Anblick glücklicher Väter, von seinem Wissen um die Torheit solcher Wünsche, von seinem vergeblichen Kampf wider sie. Alles berichtete er, alles konnte er sagen, auch das Peinlichste, alles ließ sich sagen, alles sich zeigen, alles konnte er erzählen. Er zeigte seine Wunde dar, erzählte auch seine heutige Flucht, wie er übers Wasser gefahren sei, kindischer Flüchtling, willens nach der Stadt zu wandern, wie der Fluß gelacht habe.

Während er sprach, lange sprach, während Vasudeva mit stillem Gesicht lauschte, empfand Siddhartha dies Zuhören Vasudevas stärker, als er es jemals gefühlt hatte, er spürte, wie seine Schmerzen, seine Beängstigungen hinüberflossen, wie seine heimliche Hoffnung hinüberfloß, ihm von drüben wieder entgegenkam. Diesem Zuhörer seine Wunde zu zeigen, war dasselbe, wie sie im Flusse baden, bis sie kühl und mit dem Flusse eins wurde. Während er immer noch sprach, immer noch bekannte und beichtete, fühlte Siddhartha mehr und mehr, daß dies nicht mehr Vasudeva, nicht mehr ein Mensch war, der ihm zuhörte, daß dieser regungslos Lauschende seine Beichte in sich einsog wie ein Baum den Regen, daß dieser Regungslose der Fluß selbst, daß er Gott selbst, daß er das Ewige selbst war. Und während Siddhartha aufhörte, an sich und an seine Wunde zu denken, nahm diese Erkenntnis vom veränderten Wesen des Vasudeva von ihm Besitz, und je mehr er es empfand und darein eindrang, desto weniger wunderlich wurde es, desto mehr sah er ein, daß alles in Ordnung und natürlich war, daß Vasudeva schon lange, beinahe schon immer so gewesen sei, daß nur er selbst es nicht ganz erkannt hatte, ja daß er selbst von jenem kaum noch verschieden sei. Er empfand, daß er den alten Vasudeva nun so sehe, wie das Volk die Götter sieht, und daß dies nicht von Dauer sein könne; er begann im Herzen von Vasudeva Abschied zu nehmen. Dabei sprach er immer fort.

Als er zu Ende gesprochen hatte, richtete Vasudeva seinen freundlichen, etwas schwach gewordenen Blick auf ihn, sprach nicht, strahlte ihm schweigend Liebe und Heiterkeit entgegen, Verständnis und Wissen. Er nahm Siddharthas Hand, führte ihn zum Sitz am Ufer, setzte sich mit ihm nieder, lächelte dem Flusse zu.

"Du hast ihn lachen hören," sagte er. "Aber du hast nicht alles gehört. Laß uns lauschen, du wirst mehr hören."

Sie lauschten. Sanft klang der vielstimmige Gesang des Flusses. Siddhartha schaute ins Wasser, und im ziehenden Wasser erschienen ihm Bilder: sein Vater erschien, einsam, um den Sohn trauernd; er selbst erschien, einsam, auch er mit den Banden der Sehnsucht an den fernen Sohn gebunden; es erschien sein Sohn, einsam auch er, der Knabe, begehrlich auf der brennenden Bahn seiner jungen Wünsche stürmend, jeder auf sein Ziel gerichtet, jeder vom Ziel besessen, jeder leidend. Der Fluß sang mit einer Stimme des Leidens, sehnlich sang er, sehnlich floß er seinem Ziele zu, klagend klang seine Stimme.

"Hörst du?" fragte Vasudevas stummer Blick. Siddhartha nickte.

"Höre besser!" flüsterte Vasudeva.

Siddhartha bemühte sich, besser zu hören. Das Bild des Vaters, sein eigenes Bild, das Bild des Sohnes flossen ineinander, auch Kamalas Bild erschien und zerfloß, und das Bild Govindas, und andre Bilder, und flossen ineinander über, wurden alle zum Fluß, strebten alle als Fluß dem Ziele zu, sehnlich, begehrend, leidend, und des Flusses Stimme klang voll Sehnsucht, voll von brennendem Weh, voll von unstillbarem Verlangen. Zum Ziele strebte der Fluß, Siddhartha sah ihn eilen, den Fluß, der aus ihm und den Seinen und aus allen Menschen bestand, die er je gesehen hatte, alle die Wellen und Wasser eilten, leidend, Zielen zu, vielen Zielen, dem Wasserfall, dem See, der Stromschnelle, dem Meere, und alle Ziele wurden erreicht, und jedem folgte ein neues, und aus dem Wasser ward Dampf und stieg in den Himmel, ward Regen und stürzte aus dem Himmel herab, ward Quelle, ward Bach, ward Fluß, strebte aufs Neue, floß aufs Neue. Aber die sehnliche Stimme hatte sich verändert. Noch tönte sie, leidvoll, suchend, aber andre Stimmen gesellten sich zu ihr, Stimmen der Freude und des Leides, gute und böse Stimmen, lachende und trauernde, hundert Stimmen, tausend Stimmen.

Siddhartha lauschte. Er war nun ganz Lauscher, ganz ins Zuhören vertieft, ganz leer, ganz einsaugend, er fühlte, daß er nun das Lauschen zu Ende gelernt habe. Oft schon hatte er all dies gehört, diese vielen Stimmen im Fluß, heute klang es neu. Schon konnte er die vielen Stimmen nicht mehr unterscheiden, nicht frohe von weinenden, nicht kindliche von männlichen, sie gehörten alle zusammen, Klage der Sehnsucht und Lachen des Wissenden, Schrei des Zorns und Stöhnen der Sterbenden, alles war eins, alles war ineinander verwoben und verknüpft, tausendfach verschlungen. Und alles zusammen, alle Stimmen, alle Ziele, alles Sehnen, alle Leiden, alle Lust, alles Gute und Böse, alles zusammen war die Welt. Alles zusammen war der Fluß des Geschehens, war die Musik des Lebens. Und wenn Siddhartha aufmerksam diesem Fluß, diesem tausendstimmigen Liede lauschte, wenn er nicht auf das Leid noch auf das Lachen hörte, wenn er seine Seele nicht an irgendeine Stimme band und mit seinem Ich in sie einging, sondern alle hörte, das Ganze, die Einheit vernahm, dann bestand das große Lied der tausend Stimmen aus einem einzigen Worte, das hieß Om: die Vollendung.

"Hörst du," fragte wieder Vasudevas Blick.

Hell glänzte Vasudevas Lächeln, über all den Runzeln seines alten Antlitzes schwebte es leuchtend, wie über all den Stimmen des Flusses das Om schwebte. Hell glänzte sein Lächeln, als er den Freund anblickte, und hell glänzte nun auch auf Siddharthas Gesicht dasselbe Lächeln auf. Seine Wunde blühte, sein Leid strahlte, sein Ich war in die Einheit geflossen.

In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist mit dem Fluß des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig.

Als Vasudeva sich von dem Sitz am Ufer erhob, als er in Siddharthas Augen blickte und die Heiterkeit des Wissens darin strahlen sah, berührte er dessen Schulter leise mit der Hand, in seiner behutsamen und zarten Weise, und sagte: "Ich habe auf diese Stunde gewartet, Lieber. Nun sie gekommen ist, laß mich gehen. Lange habe ich auf diese Stunde gewartet, lange bin ich der Fährmann Vasudeva gewesen. Nun ist es genug. Lebe wohl, Hütte, lebe wohl, Fluß, lebe wohl, Siddhartha!"

Siddhartha verneigte sich tief vor dem Abschiednehmenden.

"Ich habe es gewußt," sagte er leise. "Du wirst in die Wälder gehen?"

"Ich gehe in die Wälder, ich gehe in die Einheit," sprach Vasudeva strahlend.

Strahlend ging er hinweg; Siddhartha blickte ihm nach. Mit tiefer
Freude, mit tiefem Ernst blickte er ihm nach, sah seine Schritte voll
Frieden, sah sein Haupt voll Glanz, sah seine Gestalt voll Licht.
GOVINDA

Mit anderen Mönchen weilte Govinda einst während einer Rastzeit in dem Lusthain, welchen die Kurtisane Kamala den Jüngern des Gotama geschenkt hatte. Er hörte von einem alten Fährmanne sprechen, welcher eine Tagereise entfernt vom Hain am Flusse wohne, und der von vielen für einen Weisen gehalten werde. Als Govinda des Weges weiterzog, wählte er den Weg zur Fähre, begierig diesen Fährmann zu sehen. Denn ob er wohl sein Leben lang nach der Regel gelebt hatte, auch von den Jungeren Mönchen seines Alters und seiner Bescheidenheit wegen mit Ehrfurcht angesehen wurde, war doch in seinem Herzen die Unruhe und das Suchen nicht erloschen.

Er kam zum Flüsse, er bat den Alten um überfahrt, und da sie drüben aus dem Boot stiegen, sagte er zum Alten: "Viel Gutes erweisest du uns Mönchen und Pilgern, viele von uns hast du schon übergesetzt. Bist nicht auch du, Fährmann, ein Sucher nach dem rechten Pfade?"

Sprach Siddhartha, aus den alten Augen lächelnd: "Nennst du dich einen Sucher, o Ehrwürdiger, und bist doch schon hoch in den Jahren, und trägst das Gewand der Mönche Gotamas?"

"Wohl bin ich alt," sprach Govinda, "zu suchen aber habe ich nicht aufgehört. Nie werde ich aufhören zu suchen, dies scheint meine Bestimmung. Auch du, so scheint es mir, hast gesucht. Willst du mir ein Wort sagen, Verehrter?"

Sprach Siddhartha: "Was sollte ich dir, Ehrwürdiger, wohl zu sagen haben? Vielleicht das, daß du allzu viel suchst? Daß du vor Suchen nicht zum Finden kommst?"

"Wie denn?" fragte Govinda.

"Wenn jemand sucht," sagte Siddhartha, "dann geschieht es leicht, daß sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, daß er nichts zu finden, nichts in sich einzulassen vermag, weil er nur immer an das Gesuchte denkt, weil er ein Ziel hat, weil er vom Ziel besessen ist. Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben. Du, Ehrwürdiger, bist vielleicht in der Tat ein Sucher, denn, deinem Ziel nachstrebend, siehst du manches nicht, was nah vor deinen Augen steht."

"Noch verstehe ich nicht ganz," bat Govinda, "wie meinst du das?"

Sprach Siddhartha: "Einst, o Ehrwürdiger, vor manchen Jahren, bist du schon einmal an diesem Flusse gewesen, und hast am Fluß einen Schlafenden gefunden, und hast dich zu ihm gesetzt, um seinen Schlaf zu behüten. Erkannt aber, o Govinda, hast du den Schlafenden nicht."

Staunend, wie ein Bezauberter, blickte der Mönch in des Fährmanns
Augen.
"Bist du Siddhartha?" fragte er mit scheuer Stimme. "Ich hätte dich auch diesesmal nicht erkannt! Herzlich grüße ich dich, Siddhartha, herzlich freue ich mich, dich nochmals zu sehen! Du hast dich sehr verändert, Freund.—Und nun bist du also ein Fährmann geworden?"

Freundlich lachte Siddhartha. "Ein Fährmann, ja. Manche, Govinda, müssen sich viel verändern, müssen allerlei Gewand tragen, ihrer einer bin ich, Lieber. Sei willkommen, Govinda, und bleibe die Nacht in meiner Hütte."

Govinda blieb die Nacht in der Hütte und schlief auf dem Lager, das einst Vasudevas Lager gewesen war. Viele Fragen richtete er an den Freund seiner Jugend, vieles mußte ihm Siddhartha aus seinem Leben erzählen.

Als es am andern Morgen Zeit war, die Tageswanderung anzutreten, da sagte Govinda, nicht ohne Zögern, die Worte: "Ehe ich meinen Weg fortsetze, Siddhartha, erlaube mir noch eine Frage. Hast du eine Lehre? Hast du einen Glauben, oder ein Wissen, dem du folgst, das dir leben und rechttun hilft?"

Sprach Siddhartha: "Du weißt, Lieber, daß ich schon als junger Mann, damals, als wir bei den Büßern im Walde lebten, dazu kam, den Lehren und Lehrern zu mißtrauen und ihnen den Rücken zu wenden. Ich bin dabei geblieben. Dennoch habe ich seither viele Lehrer gehabt. Eine schöne Kurtisane ist lange Zeit meine Lehrerin gewesen, und ein reicher Kaufmann war mein Lehrer, und einige Würfelspieler. Einmal ist auch ein wandernder Jünger Buddhas mein Lehrer gewesen; er saß bei mir, als ich im Walde eingeschlafen war, auf der Pilgerschaft. Auch von ihm habe ich gelernt, auch ihm bin ich dankbar, sehr dankbar. Am meisten aber habe ich hier von diesem Flusse gelernt, und von meinem Vorgänger, dem Fährmann Vasudeva. Es war ein sehr einfacher Mensch, Vasudeva, er war kein Denker, aber er wußte das Notwendige so gut wie Gotama, er war ein Vollkommener, ein Heiliger."

Govinda sagte: "Noch immer, o Siddhartha, liebst du ein wenig den Spott, wie mir scheint. Ich glaube dir und weiß es, daß du nicht einem Lehrer gefolgt bist. Aber hast nicht du selbst, wenn auch nicht eine Lehre, so doch gewisse Gedanken, gewisse Erkenntnisse gefunden, welche dein eigen sind und die dir leben helfen? Wenn du mir von diesen etwas sagen möchtest, würdest du mir das Herz erfreuen."

Sprach Siddhartha: "Ich habe Gedanken gehabt, ja, und Erkenntnisse, je und je. Ich habe manchmal, für eine Stunde oder für einen Tag, Wissen in mir gefühlt, so wie man Leben in seinem Herzen fühlt. Manche Gedanken waren es, aber schwer wäre es für mich, sie dir mitzuteilen. Sieh, mein Govinda, dies ist einer meiner Gedanken, die ich gefunden habe: Weisheit ist nicht mitteilbar. Weisheit, welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit."

"Scherzest du?" fragte Govinda.

"Ich scherze nicht. Ich sage, was ich gefunden habe. Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht. Man kann sie finden, man kann sie leben, man kann von ihr getragen werden, man kann mit ihr Wunder tun, aber sagen und lehren kann man sie nicht. Dies war es, was ich schon als Jüngling manchmal ahnte, was mich von den Lehrern fortgetrieben hat. Ich habe einen Gedanken gefunden, Govinda, den du wieder für Scherz oder für Narrheit halten wirst, der aber mein bester Gedanke ist. Er heißt: Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr! Nämlich so: eine Wahrheit läßt sich immer nur aussprechen und in Worte hüllen, wenn sie einseitig ist. Einseitig ist alles, was mit Gedanken gedacht und mit Worten gesagt werden kann, alles einseitig, alles halb, alles entbehrt der Ganzheit, des Runden, der Einheit. Wenn der erhabene Gotama lehrend von der Welt sprach, so mußte er sie teilen in Sansara und Nirvana, in Täuschung und Wahrheit, in Leid und Erlösung. Man kann nicht anders, es gibt keinen andern Weg für den, der lehren will. Die Welt selbst aber, das Seiende um uns her und in uns innen, ist nie einseitig. Nie ist ein Mensch, oder eine Tat, ganz Sansara oder ganz Nirvana, nie ist ein Mensch ganz heilig oder ganz sündig. Es scheint ja so, weil wir der Täuschung unterworfen sind, daß Zeit etwas Wirkliches sei. Zeit ist nicht wirklich, Govinda, ich habe dies oft und oft erfahren. Und wenn Zeit nicht wirklich ist, so ist die Spanne, die zwischen Welt und Ewigkeit, zwischen Leid und Seligkeit, zwischen Böse und Gut zu liegen scheint, auch eine Täuschung."

"Wie das?" fragte Govinda ängstlich.

"Höre gut, Lieber, höre gut! Der Sünder, der ich bin und der du bist, der ist Sünder, aber er wird einst wieder Brahma sein, er wird einst Nirvana erreichen, wird Buddha sein—und nun siehe: dies 'Einst' ist Täuschung, ist nur Gleichnis! Der Sünder ist nicht auf dem Weg zur Buddhaschaft unterwegs, er ist nicht in einer Entwickelung begriffen, obwohl unser Denken sich die Dinge nicht anders vorzustellen weiß. Nein, in dem Sünder ist, ist jetzt und heute schon der künftige Buddha, seine Zukunft ist alle schon da, du hast in ihm, in dir, in jedem den werdenden, den möglichen, den verborgenen Buddha zu verehren. Die Welt, Freund Govinda, ist nicht unvollkommen, oder auf einem langsamen Wege zur Vollkommenheit begriffen: nein, sie ist in jedem Augenblick vollkommen, alle Sünde trägt schon die Gnade in sich, alle kleinen Kinder haben schon den Greis in sich, alle Säuglinge den Tod, alle Sterbenden das ewige Leben. Es ist keinem Menschen möglich, vom anderen zu sehen, wie weit er auf seinem Wege sei, im Räuber und Würfelspieler wartet Buddha, im Brahmanen wartet der Räuber. Es gibt, in der tiefen Meditation, die Möglichkeit, die Zeit aufzuheben, alles gewesene, seiende und sein werdende Leben als gleichzeitig zu sehen, und da ist alles gut, alles vollkommen, alles ist Brahman. Darum scheint mir das, was ist, gut, es scheint mir Tod wie Leben, Sünde wie Heiligkeit, Klugheit wie Torheit, alles muß so sein, alles bedarf nur meiner Zustimmung, nur meiner Willigkeit, meines liebenden Einverständnisses, so ist es für mich gut, kann mich nur fördern, kann mir nie schaden. Ich habe an meinem Leibe und an meiner Seele erfahren, daß ich der Sünde sehr bedurfte, ich bedurfte der Wollust, des Strebens nach Gütern, der Eitelkeit, und bedurfte der schmählichsten Verzweiflung, um das Widerstreben aufgeben zu lernen, um die Welt lieben zu lernen, um sie nicht mehr mit irgendeiner von mir gewünschten, von mir eingebildeten Welt zu vergleichen, einer von mir ausgedachten Art der Vollkommenheit, sondern sie zu lassen, wie sie ist, und sie zu lieben, und ihr gerne anzugehören.—Dies, o Govinda, sind einige, von den Gedanken, die mir in den Sinn gekommen sind."

Siddhartha bückte sich, hob einen Stein vom Erdbodene auf und wog ihn in der Hand.

"Dies hier," sagte er spielend, "ist ein Stein, und er wird in einer bestimmten Zeit vielleicht Erde sein, und wird aus Erde Pflanze werden, oder Tier oder Mensch. Früher nun hätte ich gesagt: Dieser Stein ist bloß ein Stein, er ist wertlos, er gehört der Welt der Maja an; aber weil er vielleicht im Kreislauf der Verwandlungen auch Mensch und Geist werden kann, darum schenke ich auch ihm Geltung. So hätte ich früher vielleicht gedacht. Heute aber denke ich: dieser Stein ist Stein, er ist auch Tier, er ist auch Gott, er ist auch Buddha, ich verehre und liebe ihn nicht, weil er einstmals dies oder jenes werden könnte, sondern weil er alles längst und immer ist—und gerade dies, daß er Stein ist, daß er mir jetzt und heute als Stein erscheint, gerade darum liebe ich ihn, und sehe Wert und Sinn in jeder von seinen Adern und Höhlungen, in dem Gelb, in dem Grau, in der Härte, im Klang, den er von sich gibt, wenn ich ihn beklopfe, in der Trockenheit oder Feuchtigkeit seiner Oberfläche. Es gibt Steine, die fühlen sich wie Öl oder wie Seife an, und andre wie Blätter, andre wie Sand, und jeder ist besonders und betet das Om auf seine Weise, jeder ist Brahman, zugleich aber und ebensosehr ist er Stein, ist ölig oder saftig, und gerade das gefällt mir und scheint mir wunderbar und der Anbetung würdig.—Aber mehr laß mich davon nicht sagen. Die Worte tun dem geheimen Sinn nicht gut, es wird immer alles gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht, ein wenig verfälscht, ein wenig närrisch—ja, und auch das ist sehr gut und gefällt mir sehr, auch damit bin ich sehr einverstanden, daß das, was eines Menschen Schatz und Weisheit ist, dem andern immer wie Narrheit klingt."

Schweigend lauschte Govinda.

"Warum hast du mir das von dem Steine gesagt?" fragte er nach einer
Pause zögernd.
"Es geschah ohne Absicht. Oder vielleicht war es so gemeint, daß ich eben den Stein, und den Fluß, und alle diese Dinge, die wir betrachten und von denen wir lernen können, liebe. Einen Stein kann ich lieben, Govinda, und auch einen Baum oder ein Stück Rinde. Das sind Dinge, und Dinge kann man lieben. Worte aber kann ich nicht lieben. Darum sind Lehren nichts für mich, sie haben keine Härte, keine Weiche, keine Farben, keine Kanten, keinen Geruch, keinen Geschmack, sie haben nichts als Worte. Vielleicht ist es dies, was dich hindert, den Frieden zu finden, vielleicht sind es die vielen Worte. Denn auch Erlösung und Tugend, auch Sansara und Nirvana sind bloße Worte, Govinda. Es gibt kein Ding, das Nirvana wäre; es gibt nur das Wort Nirvana."

Sprach Govinda: "Nicht nur ein Wort, Freund, ist Nirvana. Es ist ein
Gedanke."
Siddhartha fuhr fort: "Ein Gedanke, es mag so sein. Ich muß dir gestehen, Lieber: ich unterscheide zwischen Gedanken und Worten nicht sehr. Offen gesagt, halte ich auch von Gedanken nicht viel. Ich halte von Dingen mehr. Hier auf diesem Fährboot zum Beispiel war ein Mann mein Vorgänger und Lehrer, ein heiliger Mann, der hat manche Jahre lang einfach an den Fluß geglaubt, sonst an nichts. Er hatte gemerkt, daß des Flusses Stimme zu ihm sprach, von ihr lernte er, sie erzog und lehrte ihn, der Fluß schien ihm ein Gott, viele Jahre lang wußte er nicht, daß jeder Wind, jede Wolke, jeder Vogel, jeder Käfer genau so göttlich ist und ebensoviel weiß und lehren kann wie der verehrte Fluß. Als dieser Heilige aber in die Wälder ging, da wußte er alles, wußte mehr als du und ich, ohne Lehrer, ohne Bücher, nur weil er an den Fluß geglaubt hatte."

Govinda sagte: "Aber ist das, was du 'Dinge' nennst, denn etwas
Wirkliches, etwas Wesenhaftes? Ist das nicht nur Trug der Maja, nur
Bild und Schein? Dein Stein, dein Baum, dein Fluß—sind sie denn
Wirklichkeiten?"
"Auch dies," sprach Siddhartha, "bekümmert mich nicht sehr. Mögen die Dinge Schein sein oder nicht, auch ich bin alsdann ja Schein, und so sind sie stets meinesgleichen. Das ist es, was sie mir so lieb und verehrenswert macht: sie sind meinesgleichen. Darum kann ich sie lieben. Und dies ist nun eine Lehre, über welche du lachen wirst: die Liebe, o Govinda, scheint mir von allem die Hauptsache zu sein. Die Welt zu durchschauen, sie zu erklären, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können."

"Dies verstehe ich," sprach Govinda. "Aber eben dies hat er, der
Erhabene, als Trug erkannt. Er gebietet Wohlwollen, Schonung, Mitleid,
Duldung, nicht aber Liebe; er verbot uns, unser Herz in Liebe an
Irdisches zu fesseln."
"Ich weiß es", sagte Siddhartha; sein Lächeln strahlte golden. "Ich weiß es, Govinda. Und siehe, da sind wir mitten im Dickicht der Meinungen drin, im Streit um Worte. Denn ich kann nicht leugnen, meine Worte von der Liebe stehen im Widerspruch, im scheinbaren Widerspruch zu Gotamas Worten. Eben darum mißtraue ich den Worten so sehr, denn ich weiß, dieser Widerspruch ist Täuschung. Ich weiß, daß ich mit Gotama einig bin. Wie sollte denn auch Er die Liebe nicht kennen, Er, der alles Menschensein in seiner Vergänglichkeit, in seiner Nichtigkeit erkannt hat, und dennoch die Menschen so sehr liebte, daß er ein langes, mühevolles Leben einzig darauf verwendet hat, ihnen zu helfen, sie zu lehren! Auch bei ihm, auch bei deinem großen Lehrer, ist mir das Ding lieber als die Worte, sein Tun und Leben wichtiger als sein Reden, die Gebärde seiner Hand wichtiger als seine Meinungen. Nicht im Reden, nicht im Denken sehe ich seine Größe, nur im Tun, im Leben."

Lange schwiegen die beiden alten Männer. Dann sprach Govinda, indem er sich zum Abschied verneigte: "Ich danke dir, Siddhartha, daß du mir etwas von deinen Gedanken gesagt hast. Es sind zum Teil seltsame Gedanken, nicht alle sind mir sofort verständlich geworden. Dies möge sein, wie es wolle, ich danke dir, und ich wünsche dir ruhige Tage."

(Heimlich bei sich aber dachte er: Dieser Siddhartha ist ein wunderlicher Mensch, wunderliche Gedanken spricht er aus, närrisch klingt seine Lehre. Anders klingt des Erhabenen reine Lehre, klarer, reiner, verständlicher, nichts Seltsames, Närrisches oder Lächerliches ist in ihr enthalten. Aber anders als seine Gedanken scheinen mir Siddharthas Hände und Füße, seine Augen, seine Stirn, sein Atmen, sein Lächeln, sein Gruß, sein Gang. Nie mehr, seit unser erhabener Gotama in Nirvana einging, nie mehr habe ich einen Menschen angetroffen, von dem ich fühlte: dies ist ein Heiliger. Einzig ihn, diesen Siddhartha, habe ich so gefunden. Mag seine Lehre seltsam sein, mögen seine Worte närrisch klingen, sein Blick und seine Hand, seine Haut und sein Haar, alles an ihm strahlt eine Reinheit, strahlt eine Ruhe, strahlt eine Heiterkeit und Milde und Heiligkeit aus, welche ich an keinem anderen Menschen seit dem letzten Tode unseres erhabenen Lehrers gesehen habe.)

Indem Govinda also dachte, und ein Widerstreit in seinem Herzen war, neigte er sich nochmals zu Siddhartha, von Liebe gezogen. Tief verneigte er sich vor dem ruhig Sitzenden.

"Siddhartha", sprach er, "wir sind alte Männer geworden. Schwerlich wird einer von uns den andern in dieser Gestalt wiedersehen. Ich sehe, Geliebter, daß du den Frieden gefunden hast. Ich bekenne, ihn nicht gefunden zu haben. Sage mir, Verehrter, noch ein Wort, gib mir etwas mit, das ich fassen, das ich verstehen kann! Gib mir etwas mit auf meinen Weg. Er ist oft beschwerlich, mein Weg, oft finster, Siddhartha."

Siddhartha schwieg und blickte ihn mit dem immer gleichen, stillen
Lächeln an. Starr blickte ihm Govinda ins Gesicht, mit Angst, mit
Sehnsucht, Leid und ewiges Suchen stand in seinem Blick geschrieben,
ewiges Nichtfinden.
Siddhartha sah es, und lächelte.

"Neige dich zu mir!" flüsterte er leise in Govindas Ohr. "Neige dich zu mir her! So, noch näher! Ganz nahe! Küsse mich auf die Stirn, Govinda!"

Während aber Govinda verwundert, und dennoch von großer Liebe und Ahnung gezogen, seinen Worten gehorchte, sich nahe zu ihm neigte und seine Stirn mit den Lippen berührte, geschah ihm etwas Wunderbares. Während seine Gedanken noch bei Siddharthas wunderlichen Worten verweilten, während er sich noch vergeblich und mit Widerstreben bemühte, sich die Zeit hinwegzudenken, sich Nirvana und Sansara als Eines vorzustellen, während sogar eine gewisse Verachtung für die Worte des Freundes in ihm mit einer ungeheuren Liebe und Ehrfurcht stritt, geschah ihm dieses:

Er sah seines Freundes Siddhartha Gesicht nicht mehr, er sah statt dessen andre Gesichter, viele, eine lange Reihe, einen strömenden Fluß von Gesichtern, von hunderten, von tausenden, welche alle kamen und vergingen, und doch alle zugleich dazusein schienen, welche alle sich beständig veränderten und erneuerten, und welche doch alle Siddhartha waren. Er sah das Gesicht eines Fisches, eines Karpfens, mit unendlich schmerzvoll geöffnetem Maule, eines sterbenden Fisches, mit brechenden Augen—er sah das Gesicht eines neugeborenen Kindes, rot und voll Falten, zum Weinen verzogen—er sah das Gesicht eines Mörders, sah ihn ein Messer in den Leib eines Menschen stechen—er sah, zur selben Sekunde, diesen Verbrecher gefesselt knien und sein Haupt vom Henker mit einem Schwertschlag abgeschlagen werden—er sah die Körper von Männern und Frauen nackt in Stellungen und Kämpfen rasender Liebe—er sah Leichen ausgestreckt, still, kalt, leer—er sah Tierköpfe, von Ebern, von Krokodilen, von Elefanten, von Stieren, von Vögeln—er sah Götter, sah Krischna, sah Agni—er sah alle diese Gestalten und Gesichter in tausend Beziehungen zueinander, jede der andern helfend, sie liebend, sie hassend, sie vernichtend, sie neu gebärend, jede war ein Sterbenwollen, ein leidenschaftlich schmerzliches Bekenntnis der Vergänglichkeit, und keine starb doch, jede verwandelte sich nur, wurde stets neu geboren, bekam stets ein neues Gesicht, ohne daß doch zwischen einem und dem anderen Gesicht Zeit gelegen wäre—und alle diese Gestalten und Gesichter ruhten, flossen, erzeugten sich, schwammen dahin und strömten ineinander, und über alle war beständig etwas Dünnes, Wesenloses, dennoch Seiendes, wie ein dünnes Glas oder Eis gezogen, wie eine durchsichtige Haut, eine Schale oder Form oder Maske von Wasser, und diese Maske lächelte, und diese Maske war Siddharthas lächelndes Gesicht, das er, Govinda, in eben diesem selben Augenblick mit den Lippen berührte. Und, so sah Govinda, dies Lächeln der Maske, dies Lächeln der Einheit über den strömenden Gestaltungen, dies Lächeln der Gleichzeitigkeit über den tausend Geburten und Toten, dies Lächeln Siddharthas war genau dasselbe, war genau das gleiche, stille, feine, undurchdringliche, vielleicht gütige, vielleicht spöttische, weise, tausendfältige Lächeln Gotamas, des Buddha, wie er selbst es hundertmal mit Ehrfurcht gesehen hatte. So, das wußte Govinda, lächelten die Vollendeten.

Nicht mehr wissend ob es Zeit gebe, ob diese Schauung eine Sekunde oder hundert Jahre gewährt habe, nicht mehr wissend, ob es einen Siddhartha, ob es einen Gotama, ob es Ich und Du gebe, im Innersten wie von einem göttlichen Pfeile verwundet, dessen Verwundung süß schmeckt, im Innersten verzaubert und aufgelöst, stand Govinda noch eine kleine Weile, über Siddharthas stilles Gesicht gebeugt, das er soeben geküßt hatte, das soeben Schauplatz aller Gestaltungen, alles Werdens, alles Seins gewesen war. Das Antlitz war unverändert, nachdem unter seiner Oberfläche die Tiefe der Tausendfältigkeit sich wieder geschlossen hatte, er lächelte still, lächelte leise und sanft, vielleicht sehr gütig, vielleicht sehr spöttisch, genau, wie er gelächelt hatte, der Erhabene.

Tief verneigte sich Govinda, Tränen liefen, von welchen er nichts wußte, über sein altes Gesicht, wie ein Feuer brannte das Gefühl der innigsten Liebe, der demütigsten Verehrung in seinem Herzen. Tief verneigte er sich, bis zur Erde, vor dem regungslos Sitzenden, dessen Lächeln ihn an alles erinnerte, was er in seinem Leben jemals geliebt hatte, was jemals in seinem Leben ihm wert und heilig gewesen war.



FeltöltőP. T.
Az idézet forrásahttp://www.gutenberg.org

Sziddhárta (Magyar)

Hindu rege

ELSŐ RÉSZ

Kedves barátomnak Romain Rolland1-nak

A BRÁHMANA2 FIA

A bráhmánház árnyékában nőtt, növekedett Sziddhár­ta,3 a szép bráhmánfi, az ifjú sólyom, nőtt a csónakok közt a folyóparti napsütésben, az árnyas kecskefűz-er­dőben, együtt nőtt barátjával, Govindával,4 a bráh­mánfival. Nap barnította hóka5 vállát a folyóparton fürdéskor, a szent mosakodások közben, az isteneknek való áldozás közben. A mangóligetben, gyermek­játékai közben, édesanyja éneke hallatán, az iste­neknek való áldozáskor, miközben tudós atyja tanítot­ta, miközben a bölcsek beszélgetését hallgatta, fekete szeme tágult és sötétedett. A bölcsek társalgásában már régóta szóhoz jutott Sziddhárta, Govindával a szócsatában már régóta gyakorolta magát, Govindával együtt űzte az elmélkedés művészetét, szolgálta a meditáció gyakorlatát. Tudta már, hogyan kell hang nélkül kimondani az óm-ot,6 a szavak szavát, hang nélkül befelé mondani a belégzéssel, hang nélkül kifelé mondani a kilégzéssel, fegyelmezett lélekkel, míg homlokáról az értelmesen gondolkodó szellem világa fénylett. Tudta már, hogyan kell legbensejében elgondolnia az átman-t,7 aki törhetetlen, a világ­egyetemmel egy.

Apja szíve lelkendezett az örömtől a fiú miatt, tanulé­kony, tudásra szomjazó fia miatt, nagy bölccsé, szent pappá látta növekedni, bráhmanák fejedelmévé.

Anyja keblét gyönyörűség töltötte el, ha ránézett, mikor járni látta, ha leülni vagy felállni látta gyermekét, Sziddhártát, az erős, a szép legényt, amint karcsú lábbal lépkedett, amint köszönt anyjának hibátlan illendőséggel.

A fiatal bráhmana-lányok szívében szerelem nyilado­zott, ha Sziddhárta végigment a város valamelyik utcá­ján, a fénylő homlokú, a királyi tekintetű, keskeny csípőjű ifjú.

Mindannyiuknál jobban szerette azonban jó barátja, Govinda, a bráhmánfi. Szerette Sziddhárta szemét és kedves hangját, szerette járását és mozgásának hibátlan illendőségét, szeretett mindent, amit Sziddhárta tett és mondott, a legjobban pedig a szellemét szerette, maga­san szárnyaló, égő gondolatait, izzó akaratát, nagyra hi­vatottságát. Govinda tudta: ez az ember nem lesz min­dennapi bráhmana, nem lesz isteneknek áldozó hivatal­nok, varázsmondások pénzsóvár árusítója, hiú, üressza­vú szónok, rosszindulatú, alattomos csuhás, és nem lesz derék, ostoba birka sem – egy a nyájból. Nem, és ő, Govinda sem szeretett volna majd olyan bráhmana len­ni, amilyen a többi tízezer, aki mind egyforma. Követni akarta Sziddhártát, akit szeretett, a fejedelmi Sziddhár­tát. S ha egyszer Sziddhárta istenséggé válna, ha egy­szer a fényességes szentek közé térne, Govinda oda is követni szerette volna, útitársként, szolgájaként, lán­dzsavivőjeként, árnyékaképpen.

Mindenki így szerette Sziddhártát. Mindenkinek örö­möt szerzett, mindenki előtt kedves volt.

Ő maga, Sziddhárta azonban nem volt örömére ön­nönmagának, nem volt kedves önmaga előtt. Míg a fügefák kertjének rózsás útjait járta, az elmélkedés lige­tének kékellő árnyékában ült, tagjait a naponkénti ve­zeklő fürdőben mosdatta, az isteneknek áldozott a sötét árnyú mangóerdőben, hibátlan illemű mozgásával, mindenkitől szeretve, mindenki örömétől körülvéve, szíve mélyén mégsem örült. Álmok kísértették és zaklatott gondolatok. A folyó vizéből áramlottak feléje, az éj csil­lagaiból sziporkáztak reá, a nap sugaraiból olvasztva ömlöttek, álmok kínozták és lelki nyugtalanság, mely az áldozati füstből terjengett feléje, a Rig-véda8 sorai lehelték rá, az idős bráhmanák tanításukkal csepegtették belé.

Sziddhárta lassanként elégedetlenséget táplált magá­ban. Már úgy érezte, hogy édesapja szeretete és édes­anyja szeretete, de még Govinda barátja szeretete sem teszi mindig, egyszer s mindenkorra boldoggá, nem tudja lecsillapítani, jóllakatni, megelégíteni. Lassan sej­tette már, hogy tiszteletre méltó édesapja és minden tanítója, a bölcs bráhmanák már átadták neki bölcsessé­gük legjavát és legértékesebb részét, hogy lelke várako­zó edényébe már betöltötték minden kincsüket, az edény pedig nem telt meg, nem elégedett meg a szelleme, nem nyugodott meg a lelke, nem csillapodott le a szíve. A szent mosakodások jók voltak, de csak vízcseppek vol­tak, nem mosták le a bűnt, nem csillapították a szellem szomjúságát, nem oldották fel a szív rettegésének gör­csét. Remek dolog volt áldozatot bemutatni és az iste­neket segítségül hívni – de megkérdezte magától, vajon ezenkívül nincs semmi? Boldogít-e az áldozat? És ho­gyan is áll az istenek dolga? Pradzsápati-e9 valóban, aki a világot teremtette? Nem az átman teremtette-e, az Egyetlenegy, az Egyedüli? Nem csupán változó for­mák-e az istenek, csak teremtmények, mint te vagy én, mulandó lények, alávetve az időnek? Akkor pedig jó-e, helyes-e, valóban értelmes, igazán a legértékesebb ténykedés-e áldozni az isteneknek? Szabad-e másnak áldozni, másnak szolgálni tisztelettel, mint Neki, az Egyetlenegynek, az átmannak? Átman pedig hol talál­ható, hol vett lakást, örök szíve hol dobog, hol máshol, mint kinek-kinek saját Énjében, törhetetlen legbense­jében, amelyet magában hordoz mindenki? Hanem hol, ugyan hol van ez az Én, az ember lényének Legbenseje, ez a Legvégső lényeg? Nem hús és vér, nem is a gon­dolat vagy az öntudat, így tanították a nagy bölcsek. Hol, ugyan hol van hát? Bejutni oda, az Énhez, magam­hoz, az átmanhoz – van-e más érdemes út? Jaj, ezt az utat senki sem mutatta meg, és senki sem ismerte, az édesapja sem, tanítómesterei sem, az isteneknek való áldozás szent énekei sem! Mindent, mindent tudtak ők, a bráhmanák, és az ő szent könyveik, gondoltak min­denre, a mindennél is többre, alvilág teremtésére, a beszéd, az étkezés, a belégzés, a kilégzés eredetére, az érzékek rendezésére, az istenek tetteire – mérhetetlenül sok volt, amit tudtak – de érdemes volt-e mindezt tudni, ha valaki nem tudta azt az Egyet, az Egyetlent, a Leg­fontosabbat, az egyedül Fontosat?

Igen, a szent könyvekből sok-sok verssor, főként a Száma-véda upanisádjai10 beszéltek erről, a Belsők Legbensejéről, a Legvégsőről, fenséges verssorok. „Lelked az egész világ", ez volt ott olvasható, és az is, hogy az ember álmában, legmélyebb álmában jut el ön­maga mélyére, akkor lakozik az átmanban. Csodálatos igazságot hirdettek ezek a sorok, a legbölcsebbek min­den tudása papírra volt itt vetve mágikus szavakban, tisztán, mint a méhek gyűjtötte méz. Nem, nem tartotta lebecsülendőnek azt a mérhetetlen ismeretanyagot, amelyet bölcs bráhmanák megszámlálhatatlan sok nemzedéke gyűjtött össze és őrzött meg e könyvek­ben. – De hol vannak azok a bráhmanák, azok a papok, azok a bölcsek vagy vezeklők, akiknek sikerült ezt a legmélyebb tudást nem csupán ismerni, hanem megélni is? Hol van az a mester, aki az átmanban való lakást az álomból az ébrenlétbe tudja varázsolni, az életbe, jártá­ba-keltébe, szavába és cselekedetébe? Sziddhárta ismert sok tiszteletre méltó bráhmanát, mindenekelőtt édes­apját, ezt a tiszta és tudós embert, bárkinél tisztessége­sebbet. Csak csodálni lehetett az édesapját, magatartása nyugodt volt és nemes, élete tiszta, szava bölcs, homlo­ka mögött finom és nemes gondolatok laktak – de még ő sem, aki oly sokat tud, ő sem biztos, hogy üdvössége­sen 61, hogy békessége van, nem csupán kereső, szom­júhozó ember-e ő is? Nem kell-e neki is újra meg újra szent források vizéből innia, az isteneknek való áldo­zásból, a szent könyvek olvasásából, a bráhmanák vitatkozó beszédéből merítenie, mint aki újra meg újra megszomjazik? Miért szükséges, hogy ő, a feddhetet­len, mindennap részt vegyen a bűntől tisztító szent mosakodásban, naponta tisztulásért fáradozzék, napon­ta újra meg újra? Vajon nem lakozik-e benne az átman, vajon nincs-e az ő szívében is az ősi forrás? Azt kell megtalálni, saját énünkben az ősi forrást, azt kell bir­tokba vermi! Minden egyéb csak keresgélés, kerülgetés, tévelygés.

Így gondolkodott Sziddhárta, erre szomjazott, ettől szenvedett.

Az egyik Cshándógja-upanisádbólll gyakran fel­mondta a következő idézetet: „Igaz bizony, a brahman12  neve szatjam,13 és igaz az, hogy akinek erről tudása van, naponta belép az égi világba." Az égi világ, igen, sokszor közelinek tűnt, de egészen sohasem érte el Sziddhárta, szomjúságát sohasem tudta teljesen lecsil­lapítani. És az összes bölcs közül, a legbölcsebbek közül, akiket ismert és akiknek tanítását örömmel hallgatta, mindannyiuk közül egy sem akadt, aki azt a tájat, az égi világot, egészen elérte volna, aki azt a szomjat, az örök szomjúhozást, egészen csillapítani tudta volna.

– Govinda – mondta Sziddhárta barátjának –, Govin­da, kedvesem, jöjj velem a fügefa alá, gyakoroljuk a meditációt.

Megkeresték a fügefát, leültek alája, egyik helyre Sziddhárta, húsz lépéssel arrébb Govinda. Miközben Sziddhárta leült, készülődve arra, hogy a szent ómot kimondja, magában ezt a versrészletet ismételgette halkan:

„Az óm az íj; a nyíl a lélek,   
A nyíl célja a brahman,         
Abba kell pontosan beletalálni."

Amint letelt a meditáció szokott ideje, Govinda felállt. Elérkezett az este, ideje volt hozzálátni az esti szent mosakodáshoz. Govinda elkiáltotta Sziddhárta nevét. Sziddhárta nem válaszolt. Magába mélyedve ült, sze­mét mereven egy nagyon távoli célra szegezte, nyelve hegye egy kicsit kiállt a foga közül, úgy tűnt fel, nem is lélegzik. Így ült, meditációba mélyedve, az ómra gon­dolva, lelkét nyílként küldve a brahmanhoz.

Egyszer samanák vonultak végig Sziddhárta városán, önsanyargató zarándokok, három aszott, se élő, se holt ember, kortalanok, vérző, porlepte vállal, majdhogynem mezítelenek, napégette, magányos alakok, a világ szám­kivetettjei és ellenségei, az emberek birodalmában mind idegen és szikár sakál. Néma szenvedély, életmorzsoló szolgálat, könyörtelen önmegtagadás forró lehelete lengte őket körül.

Estére kelve, mikor lejárt az elmélkedés órája, Szidd­hárta így szólt Govindához: – Holnap hajnalban, bará­tom, Sziddhárta a samanák közé áll. Samanává lesz maga is. – Govinda elfehéredett e szavak hallatán, amint barátja arcáról leolvasta az elhatározást, mely eltéríthe­tetlen volt, akár az íjról kilőtt nyíl. Megértette Govinda azonnal, első pillantásra: most kezdődik hát, most indul Sziddhárta a maga útjára, sorsa van csírázóban, s vele az övé is. És arca elsápadt, banánhéjhoz vált hasonlóvá.

 Jaj, Sziddhárta – kérlelte –, megengedi ezt vajon atyád? – Sziddhárta úgy tekintett fel rá, mint aki álmá­ból ocsúdik. Nyílsebesen olvasott Govinda lelkében, látta benne a félelmet is, a megadást is.  Govinda, kérlek – mondta halkan –, ne szaporítsuk a szót. Holnap napkeltével megkezdem a samanák éle­tét. Ne is szólj róla többet.
Sziddhárta apja a kamrájában ült egy háncsból szőtt szőnyegen, Sziddhárta belépett hozzá, apja mögé állt, és addig nem mozdult, míg apja meg nem érezte, hogy valaki áll mögötte. Ekkor a bráhmana megszólalt: – Sziddhárta, te vagy? Ha igen, szólj, mondd, amit mon­danod kell.

Ekkor Sziddhárta így válaszolt: – Engedelmeddel, apám. Azért jöttem, hogy megmondjam neked, vágya­kozom rá, hogy holnap reggel házadtól búcsút vegyek s az önsanyargatók közé álljak. Samana akarok lenni, ez a vágyam. Ne ellenezze ezt édesapám.

A bráhmana hallgatott, addig hallgatott, míg a kis­ablak mögött útjukra indultak a csillagok és alakzataik változni kezdtek, a kamrában mégsem tört meg a csend. Fia némán, mozdulatlanul állt, keresztbe tett karral, az apa némán, mozdulatlanul ült a háncsszőnyegen, s az égen a csillagok továbbvonultak. Végül az apa szólalt meg: – Izgatott, haragos szavakat használni bráhmaná­hoz nem illő dolog. De belül harag emészt. Másodszor nem szeretném hallani szádból ezt a kérést.

A brahman lassan felállt ültéből, Sziddhárta azonban némán állt tovább, keresztbe tett karokkal.

 Mire vársz ? – kérdezte az apja.
Sziddhárta így szólt: – Hiszen tudod. – Apja bosszú­san ment ki a kamrából, bosszúsan ment a fekhelyéhez és feküdt le.

Egy óra elteltével, mivel nem jött szemére álom, a bráhmana felállt, fel-alá járkált, kiment az udvarra. Betekintett a kisablakon át a kamrába, lám, Szidd­hárta még mindig ott állt, keresztbe tett karokkal, mozdulatlanul. Fehér felsőruhája sápadtan fénylett. Az apa visszatért fekhelyéhez, szívét nyugtalanság emésztette.

Egy óra elteltével, mivel szemére nem jött álom, a bráhrnana újból felállt, járt-kelt, kiment a ház elé, látta feljönni a holdat. Betekintett a kisablakon át a kamrába, Sziddhárta még mindig ott állt, mozdulatlanul, kereszt­be tett karokkal, csupasz sípcsontján tükröződött a hold­fény. Az apa gondterhelt szível tért vissza nyughelyére.

Egy óra múlva ismét visszajött, két óra múlva megint, betekintett a kisablakon, látta, amint Sziddhárta áll, áll, holdfényben, csillagok sugaránál, sötétségben. S vissza­tért minden órában hallgatagon, betekintett a kamrába, látta a mozdulatlanul ott álló fiút, szívét haraggal táplál­ta; nyugtalansággal, aggodalommal telt el.

S az éj utolsó órájában, mielőtt a nap felkelt, vissza­ment a kamrába, belépett, ott látta állni az ifjút, nagynak és idegennek látta.

 Sziddhárta — szólalt meg —, mire vársz?  Hiszen tudod.  Örökké így állsz majd, míg nappal lesz, dél lesz, este lesz?  Állok és várok.  Elálmosodsz majd, Sziddhárta.  Elálmosodom.  Elalszol, Sziddhárta.  Nem alszom el.  Meghalsz, Sziddhárta.  Meghalok.  Inkább meghalsz, semmint hallgatnál atyádra?  Sziddhárta mindig hallgatott az atyjára.  Elállsz tehát szándékodtól?  Sziddhárta azt teszi, amit majd apja mond.
A nap első sugara behatolt a kamrába. A bráhmana látta, hogy Sziddhárta térde enyhén reszket. Sziddhárta arca nem reszketett, szeme a távolba tekintett.
Apja ekkor rájött, hogy Sziddhárta már most sem oda­haza, őnála lakozik, hanem már most is távol jár tőle. Kezével -megérintette Sziddhárta vállát.
— Sziddhárta — szólt —, te az erdőbe mész és samara leszel. Ha üdvösségre lelsz az erdőben, gyere és taníts az üdvösségre. Ha csalódsz, térj haza, és áldozzunk megint együtt az isteneknek. Most menj és csókold meg anyádat, mondd meg neki, hova indulsz. Azonban ideje már, hogy magam elinduljak a folyóhoz, és elvégezzem az első mosakodást.
Levette fia válláról kezét, és kiment. Sziddhárta megtántorodott, amikor el akart indulni. Majd erőt vett gyöngeségén, meghajolt apja előtt, és anyjához indult, hogy apja intése szerint cselekedjék.
Amikor hajnal hasadtával lassan, merev lábbal el­hagyta a még alvó várost. az utolsó kunyhónál egy emberi árny emelkedett fel. Ott kuporgott eddig, és most csatlakozott a zarándokhoz — Govinda.
— Hát eljöttél — mondta Sziddhárta mosolyogva.

— Igen, itt vagyok — mondta Govinda.

 
A SAMANÁKNÁL

Még aznap alkonyattájt utolérték az aszkétákat, az összeaszott samanákat, és felajánlották kíséretüket és engedelmességüket. Szívesen fogadták őket.

Sziddhárta odaadta felsőruháját egy szegény bráhmanának az utcán. Már csak ágyékkötőt viselt és a földszínű, varratlan köpönyeget. Naponta csak egyszer evett, főtt ételt soha. Böjtölt tizenöt napig. Böjtölt hu­szonnyolc napig. Leszáradt a hús combjáról és or­cáiról. Kitágult szemében perzselő álmok lángoltak, száradó ujjain hosszúra nőtt a köröm és állán a száraz, bozontos szakáll. Ha nőkhöz közeledett, tekintete fagyos lett; szája megvetően rándult meg, amikor szép ruhákba öltözött emberek városain ment át. Keres­kedőket látott kereskedni, fejedelmeket, amint vadászni indultak, gyászolókat, amint halottaikat sirat­ták, szajhákat, amint felkínálkoztak, orvosokat, amint betegek körül fáradoztak, papokat, amint meghatá­rozták a vetés napját, szerető párokat, amint szerették egymást, anyákat, amint kicsinyüket szoptatták –mindezt nem méltatta tekintetére, mindez hazudott, bűzlött, hazugságot árasztott mindez, minden a vilá­gon célt, boldogságot és szépséget hazudott, és be nem vallott rothadás volt minden. Keserű volt a világ. Szenvedés volt az élet.
Egy cél állott Sziddhárta előtt, egyetlenegy: hogy megüresedjen, megszabaduljon szomjúságától, minden kívánságtól, álomtól; megüresedjen örömtől és szenve­déstől. Elhaljon saját énjétől, többé ne Én legyen, kiüresedett szívvel nyugalmat találjon, nyitva álljon önmagától eltávolodó gondolatokkal a csodának, igen, ez volt a célja. Ha már legyőzött minden Ént, ha szívé­ben minden szenvedély ás minden ösztön elhallgatott, akkor a legvégső is felébredhet, lényének legbelseje, amely már nem Én, hanem a nagy Titok.

Sziddhárta hallgatva állt a merőlegesen tűző napsu­garakban, fájdalomtól égve, szomjúságtól izzva, csak állt, és nem érzett már sem fájdalmat, sem szomjúságot. Hallgatagon állt esőzések idején, hajából víz csepegett fázó vállára, fázó csípőjére és lábszáraira, és a vezeklő csak állt ott, míg válla és lába nem fázott már, míg benne minden elhallgatott, minden lecsendesedett. Szótlanul kuporgott a tüskés ágak között, égő bőréből a vér szivárgott, daganataiból a genny, Sziddhárta pedig mereven, mozdulatlanul nézett maga elé, míg nem folyt már vér, míg semmi sem szúrt már, semmi sem égett.

Mereven ült, tanult takarékoskodni a lélegzetével, hogy beérje kevés lélegzettel, megéljen lélegzés nélkül. Megtanulta, lélegzetén kezdve, hogy megnyugtassa a szívverését, megtanulta szíve dobogását lassítani, míg alig vert, majdnem egyet sem.

A samanák elöljárója arra oktatta, hogyan gyakorolja a megüresedést, a meditációt, a samanák új szabályai szerint. A bambuszerdő fölött kócsag repült át – Szidd­hárta felvette lelkébe a kócsagot, maga is repült erdő és hegyek felett, kócsaggá lett, halat evett, kócsagéhséget csillapított, kócsagok vijjogásával beszélt, kócsaghalált halt. Holt sakál hevert a folyó homokos partján, Szidd­hárta lelke belebújt tetemébe, maga is holt sakál lett, ott hevert a parton, felfúvódott, bűzlött, megrothadt, szét­szabdalták a hiénák, leszabdalták bőrét a keselyűk, csontváz lett, szétporladt, pora szétszóródott a földön. Sziddhárta lelke pedig visszatért, miután meghalt, mi­után elrothadt, miután szétporladt, miután megízlelte a keringés szomorú mámorát, új szomjúságban várako­zott – akár a vadász a bozót között a résre –, ahol kimenekülhet a körforgásból, ahol elkezdődnék az okok vége, elkezdődnék a szenvedés nélküli örökkévalóság. Megölte érzékeit, megölte emlékezetét, ezer idegen alakban bújt ki énjéből, volt állat, volt elhullott állat, volt kő, volt fa, víz is volt, de felébredtével mindig ráta­lált önmagára, akár nap sütött, akár hold világított az égen, újra Én lett, belelendült a körforgásba, szomjúsá­got érzett, legyőzte szomját, újabb szomjat érzett. Sokat, nagyon sokat tanult Sziddhárta a samanáknál, sok útját annak, hogyan tud eltávolodni Énjétől. Járta az önmegtagadás útját a fájdalom révén, az éhség, a szom­júság, a fáradtság, a kínok önkéntes elszenvedése és legyőzése révén. Járta az önmegtagadás útját meditá­cióval, szelleme üressé gondolásával, míg szabaddá nem vált minden képzelődéstől. Megtanulta ezeket az utakat, és más utakon is tanult járni, ezerszeresen el­hagyta Énjét, órák hosszat és napokat tudott időzni a Nem-Én-ben. De akármennyire kivezették is ezek az utak az Énből, végül mégis visszatértek hozzá. Hiába menekült el Sziddhárta ezer- meg ezerszeresen az Én elől, hiába pihent a Semmiben – állatokban, kövekben –, a visszatérés elkerülhetetlen volt, el kellett jönnie az órának, amikor visszatért önmagához, akár napsütés­ben, akár holdvilágnál, árnyékban vagy ha esett az eső, és megint Én volt, Sziddhárta volt, és megint érezte a körforgás reá rótt kínját.

Vele együtt nőtt, növekedett Govinda, árnyékakép­pen, ugyanazokat az utakat róva, ugyanazokkal a fára­dozásokkal terhelve. Ritkán váltottak egymással egyéb szót, mint amit a szolgálat és az önmegtagadó gyakor­latok kívántak. Néha kettejükön volt a sor, hogy együtt járják a falvakat táplálékot koldulni maguk és tanítóik számára.

– Mit gondolsz, Govinda – szólalt meg egyszer Szidd­hárta egyik alamizsnagyűjtő útjukon –, mit gondolsz, előbbre jutottunk-e? Elértünk-e valamiféle célt'?

Govinda ilyképpen felelt:

– Tanultunk, igen, és még fogunk is tanulni. Nagy sa­mana leszel, Sziddhárta. Gyorsan megtanultál minden gyakorlatot, még az öreg samanák is megcsodáltak nemegyszer. Szent ember leszel, ó, Sziddhárta.

Sziddhárta így szólt: – Én másként gondolom, bará­tom. Mindazt, amit a mai napig a samanáknál tanultam, megtanulhattam volna, ó, Govinda. sokkal gyorsabban, sokkal egyszerűbben is. Bármelyik, szajháiról hírhedt negyed kocsmájában, az ám, barátom, megtanulhattam volna a kocsisok, a kockajátékosok között is.

Govinda emígy szólt: – Sziddhárta tréfát űz velem. Hogyan tudtad volna megtanulni azok közt a nyomorul­tak között a meditációt, lélegzeted visszatartását, az éhség és fájdalom érzéketlen tűrését?

Sziddhárta pedig halkan így szólt -- mintha csak magában beszélne: – Ugyan mi az a meditáció? Mi­csoda a testtől való szabadulás? Vagy a böjtölés? A lé­legzet visszatartása? Semmi más, mint menekvés az Én elől, kurta menekvés az Én-lét kínjától, rövid ideig tartó bódulat, amely elnyomja az élet fájdalmát és értelmet­lenségét. Ugyanezt a menekvést, ugyanezt a kurta bódu­latot találja meg az útszéli fogadóban az ökörhajcsár. Ő sem érzi akkor már az énjét, nem érzi az élet fájdalmait, kurta bódulatra talál. Fölhajtva rizsborát, elszundít, és ugyanarra a megnyugvásra talál, amelyet Sziddhárta és Govinda is meglel, amikor hosszú gyakorlás után elmenekülve testükből, a Nem-Én-ben időznek. Így van ez, ó, Govinda.

Govinda erre így szólt: – Ezt mondod, barátom, pedig mégiscsak tudod, hogy Sziddhárta nem ökörhajcsár és a samana nem részeges mihaszna. Az az iszákos talál ugyan mámort, talál rövid menekvést és megnyugvást, de visszatér mámoros álmából, és mindent úgy talál, ahogy volt, nem lett bölcsebb, nem gyűjtött ismeretet, nem jutott magasabbra a lépcsőfokokon.

Sziddhárta mosolyogva szólt: Nem tudom, én soha sem voltam részeg. De azt, hogy én, Sziddhárta, csak rövid mámorhoz jutok gyakorlataimmal és meditá­cióimmal, és éppolyan távol vagyok a bölcsességtől, a megváltástól, mint gyermekként voltam anyám méhé­ben, azt tudom, ó, Govinda, azt tudom.

Egy másik alkalommal, amikor Sziddhárta Govindá­val együtt kijött az erdőből, és a faluban valami kis élelmet koldult testvérei és tanítói számára, Sziddhárta megszólalt, és ezt mondta: – Hogy van ez, Govinda, helyes úton járunk-e? Közeledünk-e az ismerethez? Közeledünk-e a megváltáshoz? Nem inkább körbe-kör­be járunk-e – éppen mi, akik szabadulni akartunk a kör­forgástól?

Govinda így szólt: – Sziddhárta, bizony sokat tanul­tunk, és sok tanulnivalónk maradt is még. Nem körbe­forogva járunk, felfele megyünk, a kör spirális. néhány fokkal máris feljebb jutottunk.

Sziddhárta így felelt: – Mennyi idős lehet, mit gondolsz, a mi legöregebb samanánk, tiszteletre méltó tanítónk?

Govinda így szólt: – Talán hatvanéves, ha lehet, a mi elöljárónk.

Sziddhárta így szólt: – Hatvan évet megélt, és nem érte el a nirvánát.14 Lesz hetvenéves is, nyolcvan is, és te meg én, mindketten ugyanannyit megérünk, gyako­roljuk magunkat, és böjtölünk, és meditációba mélye­dünk. De a nirvánát nem érjük el, ő sem, mi sem. Ó, Govinda, azt hiszem, hogy az összes samana között, aki csak létezik, talán egy sincs, egyetlenegy sem, aki a nirvánát elérné. Pusztán vigasztalást lelünk, mámort, képességeket, amelyekkel elbódítjuk magunkat. A leglényegesebbet azonban, az Utak Útját, nem találjuk meg soha.

– Bár ne mondanál ily rémítő szavakat, Sziddhárta! – szólt Govinda. – Hogyne lenne annyi tudós férfiú kö­zött, annyi sok bráhmana között, annyi szigorú és tiszte­letre méltó samana között, annyi sok kereső, odaadóan igyekvő, annyi szent ember között egyetlenegy sem, aki az Utak Útját megtalálja?

Sziddhárta azonban, olyan hangon. amelybe ugyanannyi bánat, mint gúny vegyült, szomorú, halk, kicsit csú­folódó hangon így szólt: – Ó, Govinda, barátod hama­rosan el fogja hagyni a samanák útját, amelyet oly rég jár teveled. Szomjazom, ó, Govinda. és ezen a hosszú samana-úton semmit sem enyhült a szomjúságom. Mindig ismeretre szomjaztam, mindig tele voltam kér­désekkel. Kérdeztem a bráhmanákat, évről évre, kér­deztem a szent védákat, év év után, és kérdeztem a kegyes samanákat, év év után. Ó, Govinda, meglehet, ugyanolyan jó, bölcs vagy gyógyító dolog lett volna, ha az orrszarvú madarat vagy a csimpánzt kérdezem. Sok időre volt szükségem, és még mindig nem fejeztem be, hogy ezt az egyet megtanuljam, ó, Govinda: hogy az ember semmit sem tanul! Azt hiszem, a valóságban nincs olyasmi, amit „tanulás"-nak nevezünk. Csak a tudás van, barátom, az pedig mindenütt ott van, az át-man, amely ott van bennem és benned és minden lény­ben. Így hát kezdem már hinni: ennek a tudásnak nin­csen gonoszabb ellenfele, mint a tudni akarás, mint a tanulás.

Erre Govinda megállt jártában, felemelte kezét, és így szólt: – Ó, Sziddhárta, ne ijeszd barátodat ilyen be­szédekkel! Szavaid valóban félelmet ébresztenek szí­vemben. És gondold csak el: hová lenne az imák szentsége, hová lenne a bráhmana-rend tisztes volta, hová a samanák szentsége, ha úgy lenne, amint mon­dod, ha nem lenne tanulás?! Mi lenne, ó, Sziddhárta, mi lenne mindenből, ami a földön szent, ami értékes, ami tiszteletre méltó?!

És Govinda maga elé mormolt két verssort, két verssort az egyik upanisádból:

„Aki gondolkodva, tisztult szellemmel elmélyed azt átmanban,

Szívének szavakkal kimondhatatlan. "

Sziddhárta azonban hallgatott. Azokra a szavakra gon­dolt, amelyeket Govinda mondott, és végig is gondolta őket.

Igen, gondolta, lehajtott fővel állva, mi lenne szent még mindabból, ami szemünkben szentnek tűnik? Mi marad meg? Mi az, ami örök? És fejét ingatta.

Egyszer, amikor a két ifjú már mintegy három éve élt a samanákkal és részt vett gyakorlataikban, sok úton-módon és kerülőn át elérte őket egy hír, híresztelés, monda: van valaki, akit Gótamának neveznek, a Fensé­ges, a Buddha,15 aki legyőzte magában a világ szenve­dését, és megállította az újjászületések kerekét. Tanítva járja a vidéket, tanítványoktól körülvéve, tulajdon nélkül, otthon nélkül, feleség nélkül, az aszkéták sárga köpenyében, de derűs homlokkal, boldog ember, bráh­manák és fejedelmek hajolnak meg előtte és akarnak tanítványává szegődni.

Ez a szóbeszéd, ez a hír, ez a mese csendült fel, illa­tozott magasan, itt és amott, beszéltek róla a városokban a bráhmanák, az erdőben a samanák, újra és újra eljutott a két ifjú fülébe Buddhának, a Gótaurának neve, jó szó­val és rosszal, dicsérettel és szidással kísérve.

Mint amikor egy országban pestisjárvány dúl, és olyan hír jár szájról szájra, hogy íme, itt meg itt van egy férfiú, egy bölcs, egy tudós, szava és lehelete elég ah­hoz, hogy meggyógyítson mindenkit, aki csak beleesett a ragályba – és azután ez a hír bejárja az egész kör­nyéket és mindenki róla beszél, sokan hisznek, sokan kételkednek, sokan pedig azonnal útra kelnek, hogy felkeressék a bölcset, a segítőt – úgy járta be a vidéket a monda, az illatozó monda Gótamáról, a Buddháról, a Sákja16 nemzetségéből való bölcsről. A hivők úgy beszélték, hogy a legnagyobb tudást birtokolja, emlékezik előző életeire, elérte a nirvánát, és soha többé nem tér vissza a körforgásba, nem merül vissza az átalakulások zavaros áramába. Sok szépet és hihetetlent mondtak cl róla, csodákat tett, legyőzte az ördögöt, beszélt az istenekkel. Ellenségei és a hitetlenek azonban azt mondták, ez a Gótaura hiú csaló, napjait jólétben éli, megveti az isteneknek való áldozást, bölcsesség nélkül való és nem ismer gyakorlatot, sem önsanyargatást.

Buddha mondája édesen hangzott, varázslat illatozott ezekből a hírekből. Hiszen beteg volt a világ, oly nehe­zen elviselhető az élet – és lám csak, itt forrás látszott fakadni, üzenet zengett, vigasztaló, szelíd, tele nemes ígéretekkel. Mindenütt, ahová a Buddháról szóló hír elhangzott, India minden országában felfigyeltek az ifjak, vágyat éreztek, reményt éreztek, s a városok és falvak bráhmana-ifjai közt szívesen fogadtak minden zarándokot és idegent. aki hírt hozott őróla. a fenséges­ről, a Sákjamuniról.l7

Az erdőben élő samanákhoz is, Sziddhártához is, Go­vindához is eljutott a hír, lassan, cseppenként, minden csepp csupa remény, minden csepp csupa kétség. Keve­set beszéltek róla, mert a samanák elöljárója nem volt barátja ennek a mondának. Hírét vette, hogy amaz ember, aki Buddhának mondja magát, előzőleg aszkéta volt s az erdőben lakozott, de azután visszatért a víg élethez és a világi örömökhöz, s ezért hallani sem akart az úgynevezett Gótamáról.

– Sziddhárta, kérlek – szólt egy alkalommal barát­jához Govinda. – Ma a faluban jártam, és egy bráhmana meghívott magához, s házában egy Magadha-beli18 bráhmánfival találkoztam, aki a saját két szemével látta a Buddhát s hallotta tanítását. Igazán mondom, szinte a lélegzetvétel is fájt kebelemen, és azt gondoltam: bár­csak én is, bárcsak mi ketten is, Sziddhárta meg én, megérnénk azt az órát, amikor ezen tökéletes tanító szavát saját szájából hallhatjuk! Mondd, barátom, ugye mi is elmegyünk oda, és meghallgatjuk a tanítást magának a Buddhának szájából?

Sziddhárta így szólt erre: – Govinda, kedves, mindig, de mindig azt gondoltam, Govinda a samanák közt marad, mindig azt gondoltam, az lesz a célja, hogy hat­van-hetven évet megérjen, és azoknak a tudományok­nak és testgyakorlatoknak szentelje magát, amelyek samanához illenek. De lám csak, nem eléggé ismertem Govindát, nem ismertem eléggé szívét. Most hát, leg­kedvesebb barátom, új ösvényen akarsz elindulni, és oda mész, ahol a Buddha hirdeti tanítását.

Govinda így szólt: – Csúfolódni támadt kedved. Hiá­ba csúfolódsz, Sziddhárta! Nem ébredt-e fel benned is a kívánság, a vágyakozás, hogy halljad az új tant? Nem mondtad-e nekem egyszer te is, hogy nem sokáig jársz már a samanák ösvényén?

Erre Sziddhárta elnevette magát, úgy, ahogy szokása volt, úgy, hogy nevetésébe egy csepp szomorúság s egy csepp gúny is vegyük, és ekképpen válaszolt: – Nos, Govinda, jól szóltál, helyesen emlékeztél. De emlékez­zél csak a többire is, amit tőlem hallottál, vagyis, hogy ami engem illet, bizalmatlan lettem minden tanítással szemben, belefáradtam minden tanulásba, és hogy ke­véssé tudok hinni a szavaknak, amelyek tanítómesterek ajkáról hangzanak felénk. De örülj csak, kedves bará­tom, én hajlandó vagyok ama tanítást meghallgatni – bár szívem mélyén úgy hiszem, hogy ama tan legéde­sebb gyümölcsét úgyis megízleltük már.

Govinda így szólt: – Hajlandóságodnak örül a szívem. Mégis, mondd csak, hogyan lehetséges, amit mondasz? Hogyan lenne részünk a Gótama tanításának legjobb gyümölcséből, mielőtt hallottuk volna azt a tanítást'?

Mire Sziddhárta ilyképpen szólt: – Örüljünk ennek a gyümölcsnek, a többit meg várjuk meg, míg beérik, Go­vinda, kedves! Ez az első gyümölcs pedig, amit már most a Gótamának köszönünk, az, hogy elszólít a sama­nák közül! Azt meg, hogy lesz-e más, lesz-e jobb aján­déka is, várjuk és fogadjuk nyugodt szívvel, ó, barátom.

Még ugyanezen a napon Sziddhárta közölte a sama­nák elöljárójával elhatározását, hogy búcsút akar venni tőle. Azzal az udvariassággal és szerénységgel beszélt, amely az elöljárót illeti, amely az ifjabbhoz. a tanít­ványhoz illik. A samana azonban haragra gerjedt amiatt, hogy a két ifjú meg akar válni tőle, haragjában han­gosan beszélt és durva szavaktól sem kímélte őket.

Govinda megijedt és zavarba jött. Sziddhárta azonban Govinda füléhez hajolva ezt suttogta: – No, most meg­mutatom az öregnek, hogy valamit tőle is tanultam. – Közelebb lépett a samanák fejéhez, ott megállt, össz­pontosított lelkierővel, elkapta az öregember tekintetét, a maga tekintetével megigézte, elnémította, akaratától megfosztotta, alávetette a maga akaratának, azt paran­csolva, hogy hang nélkül tegye, amit elvár tőle. Az öreg samana elnémult, tekintete megmerevedett, akarata megbénult, karja erőtlenül csüngött, hatalmavesztetten ki volt szolgáltatva Sziddhárta varázslatának. Szidd­hárta gondolata úrrá lett a samanán, azt kellett tennie, amit ez parancsolt. Így tehát az öreg samana hajlongott, áldó kézmozdulatokat tett, s dadogva elmondott néhány kegyes, útravaló jókívánságot. Az ifjak köszönettel vi­szonozták a hajlongást, viszonozták a jókívánságot, és búcsút intve tovatűntek.

Mentükben Govinda szólalt meg először: – Szidd­hárta, barátom, többet tanultál a samanáknál, mint ami­ről tudomásom volt. Nehéz, nagyon nehéz dolog egy öreg samanát megigézni. Igazán mondom, ha köztük maradtál volna, hamarosan megtanultál volna a vízen járni.

– Nem vágyom rá, hogy a vízen járjak – mondta Sziddhárta. – Boldogítsák magukat öreg samanák az efféle tudománnyal!

GÓTAMA

Szávatthí19 városában minden gyerek ismerte a fensé­ges Buddha nevét, és minden házban készségesen adtak élelmet a némán kérőknek, Gótama tanítványainak alamizsnás tálkájukba. A várostól nem messze terült el Gótama legkedvesebb tartózkodóhelye, a Dzsetavana­liget, e ligetet pedig Anáthapindika, a gazdag kereske­dő, a Fenségesnek hű tisztelője adományozta neki és övéinek.

Amint a két ifjú aszkéta Gótama tartózkodási helye felől kérdezősködött, minden történet, minden útba­igazítás erre a vidékre irányította őket. És amint megér­keztek Szávatthíba, mindjárt az első város széli háznál, melynek ajtajában némán megálltak, étellel látták el őket, s ők elfogadták az eledelt, Sziddhárta pedig meg­kérdezte a háziasszonyt, aki az ételt nyújtotta: – Azt szeretnénk megtudni, áldott kezű hölgy, hol időz most a legtiszteletreméltóbb Buddha, mert tudd meg, mi ketten samanák vagyunk, az erdőből jöttünk, és őt, a Töké­letest szeretnénk látni, s tanítását ajkáról hallani.

A háziasszony így szólt: – Valóban a legjobb helyen álltatok meg, erdei samanák. Tudjátok meg, Dzsetava­nában, Anáthapindika kertjében időzik a Fenséges. Ott ti is eltölthetitek az éjszakát, kedves zarándokok, elég hely van ott számtalannál is több érdeklődőnek, akik oda­özönlenek, hogy a Fenséges ajkáról hallják a tanítást.

Govinda megörült ennek, és boldogan sóhajtott fel: – Nos hát, célunkhoz értünk, utunk végéhez! Mondd csak kérlek, Zarándokok Anyja, ismered-e őt, a Buddhát, lát­tad-e saját két szemeddel?

Az asszony így szólt: – Nagyon is sokszor láttam őt, a Fenségest. Sok-sok napon át láttam, amint járja az utcákat, hallgatagon, sárga köpenyben, alamizsnás tálkájával szótlanul megáll egy-egy ház ajtajában, s azután a megtöltött tállal tovalépked.

Govinda lelkesen itta magába a szavakat, és szeretett volna még többet kérdezni, még többet hallani. Szidd­hárta azonban figyelmeztette, hogy folytatniuk kell útjukat. Megköszönték az útbaigazítást, továbbindultak, és alig is kellett már kérdezősködniük, annyi zarándok s Gótaurának annyi szerzetese ment az úton Dzsetavana felé. És még mikor az éjszaka beálltával megérkeztek, utánuk is folyton-folyvást érkeztek jövevények, kiáltoz­tak, beszélgettek, szállást kerestek mind és kaptak is. A két samana, aki megszokta az erdőben hálást, gyorsan és zajtalanul talált nyugvóhelyet s aludt ott reggelig.

Napfelkeltével néztek nagyot, mekkora tömeg, a hívőknek és kíváncsiskodóknak mily nagy száma töl­tötte itt az éjszakát. A pazar ligetnek minden útján sárga csuhás szerzetesek sétáltak fel s alá, itt-ott elmélkedés­be mélyedve vagy lelkiekről beszélgetve üldögéltek itt a fák alatt, az árnyas kertet valóságos városnak lehetett tekinteni, amely úgy nyüzsgött az emberektől, mint méhektől a méhkas. A legtöbb szerzetes elindult ala­mizsnás tálkájával, hogy bent a városban élelmet kol­duljon az ebédhez – ez volt az egyetlen étkezésük egész nap. A Buddha maga, a Megvilágosodott, szintén reggel szokta megtenni koldusútját.

Sziddhárta meglátta és azonnal felismerte, mintha csak isteni ujj mutatta volna meg neki. Meglátta őt, amint csendesen tovament, ő is egyszerű ember volt, sárga csuhában, kezében az alamizsnás tálkával.

– Nézd csak! – szólt Sziddhárta Govindához halkan. – Nézd, ez nem más, mint a Buddha.

Govinda figyelmesen nézte a sárga csuhájú szerzetest, aki a sok száz többitől szemre semmiben sem külön­bözött. Mégis, hamarosan Govinda is megértette: ő az. Utánamentek hát, és szemlélték őt.

A Buddha szerényen indult útjára, gondolataiba mé­lyedve, nyugodt arca nem volt sem jókedvű, sem szomorú, mintha csendesen befelé mosolygott volna. Rej­tőzködő mosollyal, csendesen, nyugodtan, leginkább egészséges gyermekhez hasonlóan járt a Buddha, úgy lépkedett, úgy hordta csuháját, mint bármelyik szer­zetese, pontosan előírás szerint. Hanem az arca és a lépései, nyugodtan lesütött pillantása, nyugodtan le­csüngő keze feje, sőt nyugodtan lecsüngő kezének min­den egyes ujja is békességet, tökéletességet árasztott, nem volt alakjában semmi keresés, semmi utánzás; las­san, örökös nyugalomban és fényben, érinthetetlen békében lélegzett.

Így indult útjára Gótama a város irányába alamizsnát gyűjteni, a két samana pedig felismerte, egyes-egyedül tökéletes nyugalmáról, magatartásának csendjéről, amely­ben nem volt keresés; sem akarás, sem utánzás, sem fáradozás nem látszott rajta, egyedül világosság és béke.

– Ma meghalljuk a tanítást a saját szájából – örven­dezett Govinda.

Sziddhárta nem válaszolt. Kevéssé érdekelte a tan ma­ga, nem nagyon hitte, hogy újat tanul belőle, hiszen ő is, Govinda is, újra meg újra hallották már eme Buddha-tanítás tartalmát, bár ha csak másod- vagy harmadkéz­ből is. Viszont figyelmesen nézte Gótama fejét, a vállát, a lába fejét, nyugodtan alácsüngő kezét, s úgy látta, hogy keze minden ujjának minden íze tanítás, és igazsá­got beszél, lélegzik, illatozik, sugároz. Ezt az embert, ezt a Buddhát kisujjának legapróbb mozdulatáig igaz­ság hatotta át. Szent volt ez az ember. Sziddhárta még soha nem tisztelt úgy embert, még soha nem szeretett úgy embert, mint őt.

A két barát nyomába szegődött a Buddhának a váro­sig, és némán tértek vissza, úgy határoztak ugyanis, hogy ezen a napon megtartóztatják magukat az ételtől. Látták Gótamát visszatérni, látták, amint tanítványai körében elfogyasztotta az ebédjét – egy madárka sem lakott volna jól abból, amit evett –, majd látták, amint visszavonul a mangófák árnyékába.

Estére kelve azonban, mikor csillapodott a hőség, és az egész ligetben megelevenedett az élet. és összejöttek mindannyian, akkor meghallgatták a Buddha tanítását. Hallották a hangját, és a hangja is tökéletes volt, töké­letesen nyugodt, békességgel tele. A szenvedésről szóló tanítást hirdette Gótama, a szenvedés eredetéről, a szenvedés legyőzésének útjáról szóló tant. Csendes be­széde nyugodtan és tisztán hangzott, az élet szenvedés, vallotta, a világ tele van szenvedéssel, de találtatott megváltás a szenvedéstől: megváltást az talál, aki a Buddha útját követi.

Lágyan csengő, mégis határozott hangon szólt a fen­séges Tanító, hirdette a négy alapelvet, a nyolcszoros ösvényt,20 türelmesen járta végig a tanítás, a példa­beszédek, az ismétlések szokott útját, hangja világosan és csendesen lebegett hallgatói fölött, mint valami fény­forrás, mint a csillagos ág.

Mikor a Buddha beszédének végére árt – beesteledett már –, néhány zarándok kilépett a többi közül és kérte, hogy vegyék fel a szerzetesek közösségébe, mert a Buddha-tanításhoz menekednek. Gótama pedig felvette őket, így szólván: – Lám, hallottátok a tanítást, lám, nem hiába hirdettetik. Lépjetek hát be rendünkbe és jár­jatok szentségben, véget vetve minden szenvedésnek.

És íme, ekkor Govinda is kilépett Gótama elé, a fé­lénk Govinda, és így szólt: – Én is a Fenségeshez me­nekedem és tanításához –. s kérte, hogy ő is beállhasson a tanítványok közé, és fel is vették.

Nem sokkal később, amikor a Buddha már vissza­vonult éjszakai nyugvóhelyére, Govinda Sziddhártához fordult, és lelkesen így szólt hozzá: - Sziddhárta, nem illik hozzám, hogy szemrehányást tegyek neked. De mindketten hallottuk szólni a Fenségest, mindketten megismertük tanítását. Govinda meghallgatta a tant, és a tanhoz menekedett. Hát te, oly igen tisztelt barátom, te nem akarsz a megváltódás ösvényén járni? Még vársz, még habozol?

Sziddhárta mintegy álomból ébredt, amikor Govinda szavait meghallotta. Sokáig tekintett Govinda arcába. Majd halkan megszólalt, olyan hangon, amelyben nem volt semmi gúny: - Govinda, barátom, most megtetted a szükséges lépést, megválasztottad a magad útját, Go­vindám, te mindig az én barátom voltál, mindig az én nyomomban jártál, egy lépéssel mögöttem. Sokszor gondoltam magamban: vajon Govinda mikor fog egy­szer magától lépni, segítségem nélkül, a saját lelke in­díttatására? Lám, most férfivá értél és magad választod meg utadat. Kívánom, járjad végig! Kívánom, találd meg a magad megváltását!

Govinda még nem értette egészen barátja szavát, és egy árnyalatnyi türelmetlenséggel ismételte meg a kér­dést: - Kedvesem, kérlek, beszélj! Mondjad, hiszen másként nem lehet, mint hogy te is, tudós barátom, a fenséges Buddhához készülsz menekedni!

Sziddhárta Govinda vállára tette kezét: - Nem vetted észre, Govindám, hogy búcsúáldást mondtam? Újra mondom: kívánom, járd végig ezt az utat! Kívánom, találj megváltásra!

Govinda e percben értette meg, hogy barátja magára-hagyta, és elsírta magát.

- Sziddhárta! - kiáltott fel panaszosan.

Sziddhárta kedvesen szólt hozzá: - Ne feledkezz meg róla. Govinda, hogy most már a Buddha samanái közé tartozol! Lemondtál otthonodról és szüleidről. lemond­tál származásodról és minden vagyonról. saját akaratodról, sőt barátságaidról is. Így parancsolja a tanítás, így akarja a Fenséges. Te magad is így akartad. Holnap, Govindám, búcsút veszek tőled.

A két barát még sokáig sétálgatott a fák között, és sokáig hevertek álmatlanul. Govinda pedig újra és újra megpróbált barátjának lelkére beszélni, és kérdezgette, miért nem menekszik Gótama tanításához, s vajon mely hibát talált a tanban. Sziddhárta azonban újra és újra visszautasította, és így szólt: - Nyugodj bele, Govinda! A Fenséges tanítása nagyon is jó, hogy találnék hibát benne?

Kora hajnalban Buddha egyik követője, az egyik leg­öregebb szerzetes végigjárta a kertet, és magához szólí­totta mindazokat, akik újonnan jöttként a tanhoz menekedtek, hogy beöltöztesse őket a sárga köntösbe és tudtul adja nekik, rendjüknek megfelelően, a legelső tanítást, legelső kötelességeiket. Govinda ekkor elsza­kadt gyermekkora barátjától, még egyszer átölelte, és csatlakozott a novíciusok21 menetéhez.

Sziddhárta viszont gondolataiba mélyedve járkált a ligetben.

Ekkor egyszer csak szembejött vele Gótama, a Fen­séges, és amint Sziddhárta hódolattal köszöntötte, s a Buddha tekintete oly igen tele volt jósággal és nyuga­lommal, az ifjú összeszedte bátorságát és engedélyt kért tőle a szólásra. A Fenséges szó nélkül bólintva bele­egyezett.

Sziddhárta így szólt: - Tegnap részem volt abban a kegyben, ó, Fenséges, hogy csodálatos tanításodat meg­hallgassam. Barátommal együtt messzi távolból jöttünk ide, hogy halljuk a tant. És lám, a barátom a tieiddel marad, hozzád menekedik. Én azonban folytatom za­rándokutamat.

- Tégy, ahogy jónak látod - szólt udvariasan a tiszte­letre méltó Buddha.

– Szavam nagyon is merész – folytatta Sziddhárta –, de nem szeretnék búcsút venni a Fenségestől anélkül, hogy ne közölném vele őszintén gondolataimat. Meg­ajándékoz-e a Tiszteletreméltó még egy pillanatnyi figyelmével?

A Buddha szó nélkül bólintott.

Sziddhárta ilyképpen szólt: – Ó, te mindeneknél tisz­teletre méltóbb, egyet csodáltam mindenekelőtt szent tanításodban. Minden, de minden tökéletesen érthető, bebizonyosodott igazság a te tanításodban; mint valami tökéletes, mint valami sehol meg nem szakadó láncola­tot mutatod be a világot, örök láncként, okok és okoza­tok összefüggéseként. Soha senki nem látta világosab­ban, nem ábrázolta meggyőzőbben; valóban szaporáb­ban doboghat minden bráhmana szíve a keblében, ha tanításodon keresztül megpillantja a világot, tökéletes összefüggésében, hiánytalanul, tisztán, mint a kristály, véletlenektől függetlenül, istenektől is függetlenül. Hogy e világ jó vagy gonosz, hogy benne az élet szen­vedés vagy öröm, ezt a kérdést félre lehet tenni, könnyen lehet, hogy ez nem is lényeges – a világ egysége azonban, minden történés egybefüggése, s hogy nagyot és kicsit ugyanazon áramlat sodor, a keletkezés és elmúlás okainak egyazon törvénye alapján, mindez meggyőzően sugárzik fenséges tanításodból, Tökéletes Férfiú. Mégis, ugyanebben a tanításban, minden dolgok ezen egysége és következetessége egy helyen megtörik, egy kis résen át idegen, merőben új fénysugár hatol be az egység eme világába, valami, ami előbb nem volt, amit nem lehet kimutatni és nem lehet bebizonyítani sem: ez pedig a világ legyőzéséről, a megváltásról szóló tanításod. E miatt a kis rés miatt, e miatt a kis szakadás miatt viszont az egész örökös és egységes Világtörvény összetörtnek, legyőzöttnek tűnik. Kérlek, bocsáss meg nekem, amiért megemlítem ezt az ellenvetést.

Gótama csendesen hallgatta, indulatok nélkül. Azután jóságos, udvarias és tisztán csengő hangján megszólalt, ő, a Tökéletes: – Hallottad a tanítást, ó, bráhmánfi, és jól tetted, hogy ilyen alaposan végiggondoltad. Hiányt találtál benne, egy kis hibát. Kívánom, hogy gondol­kozz rajta tovább. De hadd figyelmeztesselek, tudásra szomjazó barátom, a vélemények bozótjára és a szó­csaták hiábavalóságára. A véleményeken nem múlik semmi, akár jók, akár rosszak, akár bölcsek, akár osto­bák, bárki el is fogadhatja, el is vetheti őket. Ez a tanítás azonban, amelyet tőlem hallottál, nem vélekedés, célja sem az, hogy a tudásra szomjazóknak megmagyarázza a világot. Más a célja: a szenvedéstől való megváltás a célja. Ez Gótama tanítása, nem egyéb.

– Kérlek, ó, Fenséges, bár ne haragudnál rám – szólt az ifjú. – Nem azért szóltam hozzád, hogy vitákra ke­ressek okot, nem azért, hogy szavakon fennakadjak. Valóban igazad van, a véleményeken nem sok múlik. De ezt az egyet még hadd mondjam meg neked: te­benned egy pillanatig sem kételkedtem. Egy pillanatig sem vontam kétségbe, hogy Buddha vagy, hogy elérted a célt, a legmagasabb elérhetőt, amelyre oly sok ezer bráhman és bráhmánfi törekszik. Megtaláltad a haláltól való megváltás útját, ez saját keresésed alapján lett a tiéd, a magad útján, gondolataid, meditációd, ismereteid, megvilágosodásod útján, nem valamely tan segítségével! És így – ez az én elgondolásom, ó, fen­séges Mester – nincs ember, aki puszta tanítás útján jutna megváltáshoz! Senkit sem tudsz részeltetni benne szavakkal és tanítással, ó, tiszteletre méltó Mester, senkinek sem tudod szóval átadni azt, ami a megvilá­gosodás órájában történt veled! Sok mindent tartalmaz a megvilágosodott Buddha tanítása, sokakat útbaigazít, hogyan éljenek helyesen, hogyan kerüljék a gonoszt. Egyet azonban nem tartalmaz ez az oly világos, oly tiszteletre méltó tanítás: nem tartalmazza annak a titkát, amit maga a Fenséges megélt, százezrek közül ő egye­dül. Ez volt az, amire gondoltam, amit felismertem, amikor a tant meghallottam. Ez az, amiért folytatom vándorutamat – nem azért, hogy más, hogy jobb tanítás­ra leljek, hiszen tudom, hogy jobb nincsen, hanem hogy búcsút vegyek minden tanítástól és minden tanítómes­tertől, s egyedül magam érjem el célomat vagy meghal­jak. Sokszor gondolok majd még vissza erre a napra, ó, Fenséges Mester, és erre az órára, amelyben a saját két szememmel láttam egy szent embert.

A Buddha csendesen lesütötte szemét, kifürkészhe­tetlen orcájáról csendes, tökéletes nyugalom sugár­zott. – Kívánom – szólalt meg lassan a tiszteletre méltó Férfiú –, hogy gondolataid ne legyenek tévedések! Kívánom, érj célt! De mondd csak: láttad-e samanáim népes seregét, sok-sok testvéremet, akik mind a tanhoz menekedtek? És azt gondolod-e, idegen samana, vajon azt gondolod-e, hogy mindezeknek jobb volna búcsút intenie a tanításnak, s a világba és az élvezetek közé visszatérnie?

– Ó nem, távol áll tőlem ez a gondolat – szólt Szidd­hárta hevesen. – Kívánom, hogy mind maradjanak hí­vek a tanításhoz, kívánom, mind érjenek célt! Nem dol­gom mások élete felől ítéletet mondani! Egyedül felő­lem, egyedül a magam útja felől kell döntenem, válasz­tanom, miatta a tant elutasítanom. Mi, samanák az éntől való megváltást keressük, ó, Fenséges Lélek. Ha tanít­ványoddá lennék, 6, tiszteletre méltó Mester, attól tar­tok, megtörténhetnék velem, hogy csak látszólag, önál­tatással nyugodna meg és lelne megváltást bennem az Én, valójában azonban tovább élne és nagyra nőne, mert akkor ott volna számomra a Tan, lennének tanítvá­nyaim, ott volna hozzád húzó szeretetem s a szerzetesek közössége, amelyeket mind saját Énemmé alakítanék!

Gótama halvány mosollyal, megingathatatlan derűvel és barátsággal nézett szemébe az idegennek, és alig ész­lelhető mozdulattal elköszönt tőle.

– Bölcs vagy, samana – szólt a Tiszeletreméltó. – Bölcsen szól ajkad, barátom. Óvakodjál a túl nagy böl­csességtől!

A Buddha másfelé vette útját, tekintete és halvány mosolya örökké bevésődött Sziddhárta emlékezetébe. – Nem láttam még soha senkit így nézni, így mosolyogni, így ülni és így lépni – gondolta –, ilyen igaz ember módjára akarok én is nézni és mosolyogni, ülni és lépni, ilyen szabadon, ilyen tiszteletre méltón, ilyen rejtőzkö­dőn, ilyen nyíltan, ilyen gyermekien és titokzatosan. Ilyen igaz módon csak az tekint és az jár, aki Énjének legbelsejébe jutott el. Nos, megpróbálok én is bejutni önmagam legbelsejébe.

„Egy embert találtam – gondolta Sziddhárta –, egyetlenegyet, aki előtt le kellett sütnöm a szemem. Többé senki más előtt nem sütöm le a szemem, senki emberfia előtt. Nem lehet tanítás, amely elcsábítana, ha ennek az embernek a tanítása nem csábított el."

„Megrabolt engem a Buddha – gondolta Sziddhárta –, megrabolt, de még inkább megajándékozott. Elrabolta tőlem a barátomat, azt, aki eddig bennem hitt, s most őbenne hisz, aki az én árnyékom volt, és most Gótama árnyéka. Viszont megajándékozott saját magammal, Sziddhártával."

ÉBREDÉS

Amint Sziddhárta maga mögött hagyta a ligetet, s vele Buddhát, a Tökéletest, vele Govindát is, úgy érezte, ebben a ligetben mögötte maradt és elszakadt tőle egész eddigi élete. Egészen eltöltötte ez az érzés, és amint lassan továbbhaladt, mindegyre ezen elmélke­dett. Mélyen elmerült érzésében, úgy elmerült benne, mint valami mély vízben, amelynek a fenekére le akar süllyedni, oda, ahol az okok nyugszanak. Mert az okokat megismerni – így tűnt fel szemében –, az nem más, mint maga a gondolkodás. Egyedül ezáltal válnak az érzések ismeretekké, így nem vesznek el, hanem lényegszerűvé válnak, és sugározni kezd belőlük igazi tartalmuk.

Sziddhárta lassan tovahaladva gondolkodott. Megál­lapította, hogy nem gyerekember már, hanem férfivá érett. Megállapította, hogy valami elhagyta, mint a kí­gyótól marad el levedlett bőre, hogy valami nincs már meg benne, ami egész ifjúkora alatt kísérte és vele volt: az a kívánság, hogy tanítói legyenek és tanításokat hall­gasson, az utolsó tanítót, aki megjelent útján, őt is, a legmagasztosabb és legbölcsebb tanítót, a legszenteb­bet, Buddhát, őt is elhagyta, tőle is búcsút kellett ven­nie, az ő tanítását sem tudta elfogadni.

Tűnődve lassította lépteit, és faggatta magát: „Vajon mi is az, amit a tanításokból, amit a mesterektől meg akartál tanulni, és amire ők sem tudtak megtanítani téged, akik pedig sokra megtanítottak?" És erre a gon­dolatra jutott: „Az Én volt az, amelynek értelmét és lényegét meg akartam tanulni. Mégsem tudtam le­győzni, csak becsaptam ideig-óráig, menekültem tőle, rejtőzködtem előle. Való igaz, semmi a világon nem foglalkoztatta annyit a gondolataimat, mint az én Énem, ez a rejtély, hogy élek, hogy egyetlenegy vagyok és min­denki mástól eltérek és különbözöm, hogy Sziddhárta vagyok! És mégis, nem sok dolog van a világon. amiről kevesebbet tudok, mint magamról, Sziddhártáról!"

A lassan tovahaladó és gondolataiba merült Sziddhár­ta megállt, ez a gondolat hatalmába kerítette, ez a gon­dolat rögtön másikat is szült, egy új gondolatot, amely így hangzott: „Annak, hogy semmit sem tudok magam­ról, hogy Sziddhárta oly idegen és ismeretlen maradt számomra, annak egy oka van, egyetlenegy: féltem ma­gamtól, menekültem magam elől! Az átmant kerestem, a bráhmánt kerestem, hajlandó voltam Énemet dara­bokra szedni, héjanként szétfeszegetni, hogy megtalál­jam az ismeretlen Legbelsőben az összes héj magját, az átmant, az Életet, az istenit, a Legvégsőt. Én magam azonban elvesztem eközben."

Sziddhárta tágra nyitotta szemét és körülnézett, arca mosolya derült, és a hosszú álmokból való ébredés mélyreható érzése járta át egész valóját, egészen a láb­ujja hegyéig. És hamarosan szaporábban szedte lábát ismét, szinte futott, mint aki érett férfiként már tudja, mit tegyen.

„Jaj, bizony – gondolta mély lélegzetet véve –, most már nem engedem megszökni előlem ezt a Sziddhártát! Már nem akarom gondolkodásomat és életemet az átmannal és a világ szenvedésével újrakezdeni. Nem akarom megint megöldökölni és szétdarabolni magam, csak azért, hogy a romok mögött megtaláljak egy titkot. Ne a Jadzsur-véda22 tanítson már engem, se az Atharva­véda,23 és az önsanyargatók se, és semmiféle új tan se. Önmagamtól akarok tanulni, saját tanítványom leszek, magamat akarom megismerni, ezt a titkot: Sziddhártát."

Úgy tekintett körül, mintha életében először látná a világot. Szép volt a világ, tarka volt a világ, különös és titokzatos volt a világ! Itt kék volt, amott sárga, megint másutt zöld, áramlott az ég és a folyó, erdő és hegység magasodott, és mindez szép, mindez titokzatos és varázslatos, a közepén pedig ő. Sziddhárta, az álomból ébredő, útban önmaga felé. Ez a sok minden, a sárga és kék, a folyó és az erdő, először jelent meg Sziddhárta figyelő szeme előtt, és már nem csupán Mára24 varázs­lata volt, nem csupán Májá25 fátyla, nem volt már a jelenségek világának értelmetlen és véletlenszerű sok­félesége, amely megvetendő lenne a mélyen gondol­kodó bráhmana szemében – aki a sokféleséget lenézi és az egységet keresi. A kék kék volt, a folyó folyó volt, és bárha Sziddhárta érzékelte, hogy a kékben és folyóban elrejtőzve maga az Egyetlen és Isteni lélegzik, akkor is épp magának az Istennek természete és értelme az volt, hogy itt sárga legyen, amott kék, itt ég legyen, amott erdő, és emitt pedig Sziddhárta. Az értelem és a lényeg nem valahol a dolgok mögött volt, hanem bennük ma­gukban, mindenben.

„Milyen süket is voltam, milyen érzéketlen! – gondol­ta magában a gyorsan tovasiető Sziddhárta. – Hiszen ha valaki el akar olvasni egy írást, amelynek értelmét kere­si, nem veti meg jeleit és betűit, és nem nevezi őket megtévesztésnek, véletlenszerűségnek, értéktelen báj­nak, hanem végigolvassa őket, betűről betűre tanulmá­nyozza és szereti őket. Én pedig, aki a világ könyvét és saját lényem könyvét akartam elolvasni, megvetettem az írás jeleit és betűit, egy előre feltételezett értelem kedvéért, megtévesztésnek neveztem a jelenségek vilá­gát, szememet és nyelvemet véletlenszerű és értéktelen jelenségnek. Nem, nem, ennek most vége, felébredtem, valóban felébredtem, és mintha csak ma születtem volna."

Miközben elméje ehhez a gondolathoz ért, Sziddhárta hirtelen megállt, mintha kígyó hevert volna útján ke­resztben.

Azért, mert egyszerre megvilágosodott előtte valami: az, hogy neki, aki valóban mintha álomból ébredt, mint­ha újjászületett volna, életét egészen újonnan, egészen elölről kell kezdenie. Mikor ennek a napnak a reggelén elhagyta a Dzsetavana-ligetet, amelyben a Fenséges lakozott, már ébredezve, már úton önmaga felé, az volt a szándéka, és az lett volna számára természetes és kézenfekvő, hogy aszkétaéletének évei után visszatér­jen hazájába, atyjához. Most azonban, ebben a pillanat­ban, mikor olyan riadtan állt meg, mintha kígyó heverne az útján keresztben, a következő gondolatra ébredt: „Hiszen nem vagyok már az, aki voltam, már nem vagyok önsanyargató, pap sem vagyok, bráhmana sem vagyok. Mit kezdenék odahaza, édesapámnál? A köny­veket bújnám? Áldoznám az isteneknek? A meditációt gyakorolnám? Mindez elmúlt, túljutottam már rajta utam során."

Sziddhárta mozdulatlanul állt, és egy pillanatra, egy lélegzetvételnyi időre jeges félelem fogta el, szíve úgy didergett mellkasában, mint egy fázó, kicsi állat, egy kismadár vagy nyúl, miközben rádöbbent, mennyire egyedül van. Évszámra hontalanul élt, mégsem érezte magát hazátlannak. Most megismerte ezt az érzést. Eddig még mindig, a legmélyebb meditáció végén is. apja fia volt, bráhmana volt, magas rangú lény, a szel­lem munkása. Ebben a pillanatban azonban már csakis a magára ébredt Sziddhárta volt, senki más. Mély lé­legzetet vett, egy pillanatig fázott és borzongott. Senki sem lehetett olyan egyedül, mint ő. Nincs nemesember, aki a nemesek közé, kézműves, aki a kézművesek közé ne tartoznék, ne találná otthon magát köztük, ne osztoz­na életükben, ne beszélné nyelvüket. Nincs bráhmana, akit ne számlálnának bráhmanák közé és ne élhetne köztük, nincs aszkéta, aki a samanák rendjében ne talál­na menedéket, az erdő legmagányosabb remetéje sincs egyes-egyedül, hiszen ő is tartozik valakihez, ő is tagja egy közösségnek, amely otthont jelent számára. Govinda szerzetessé lett, de ezer más szerzetes a testvére, és viseli ugyanazt a ruhát, mint ő, vallja ugyanazt a hitet, mint ő, beszéli nyelvét. De hát ő, Sziddhárta, ő hová tartozik? Kinek az életében osztozik? Kinek a nyelvén fog szólani?

Ebből a pillanatnyi révületből, amikor a világ mintegy szétfoszlott körülötte, amikor egyedül állott, mint csil­lag az égen, a borongásnak és csüggedésnek ebből a révületéből merült fel ismét Sziddhárta, erősebb Én­ként, mint amilyen volt azelőtt, keményen, akár egy összeszorított ököl. Érezte: ez volt az ébredés utolsó fázós hidege, a szülés utolsó görcse. És hamarosan is­mét szaporán lépett, gyorsan, türelmetlenül ment előre útján, már nem hazafelé, nem atyjához, nem visszafelé.

 

MÁSODIK RÉSZ

Ajánlom unokafivéremnek, Wilhelm Gundertnek Japánban

 
KAMALA26

Sziddhárta útjának minden lépésével újat tanult, mert megváltozott a világ, mert szíve bűvöletbe esett. Látta, amint a nap felkel az erdős hegység mögül, és látta, amint lemegy a pálmák szegélyezte vízparton. Látta az égen a csillagok rendjét és a sarló alakú holdat, amint úszik az ég kékjében, akár egy csónak. Fát, csillagot, állatot, felhőt, szivárványt látott, sziklát, füveket, virá­gokat, patakot és folyót, szivárványszínű harmatcsep­peket a friss hajnali bozóton, távoli magas hegyeket, kékek voltak és sápadtak, madarak éneke hangzott és méhek zümmögése, szél suhogott ezüstösen a rizsföld színén. Mindez az ezerféle és tarka létezés mindig is megvolt már, a nap mindig sütött, a hold mindig világ­lott, a folyó vize mindig zúgott, a méhek mindig züm­mögtek, de korábban Sziddhárta számára mindez nem jelentett mást, mint változékony és csalóka fátylat a szeme előtt, tarkaságot, amelyet bizalmatlanul szemlélt, ami pusztán azért létezett, hogy ő gondolataival áthassa és megsemmisítse, mivel mindez nem tartozott a Lé­nyeghez, mivel a Lényeg a láthatóság határain túl lé­tezett. Most azonban felszabadult tekintete a valóság földi képén időzött, látta és elismerte a látható dolgokat, ebben az itteni világban akart otthon lenni, nem kereste tovább a Lényeget, nem helyezte célját a Túlvilágba. Látta, hogy szép a világ, ha csak így szemléli az ember, így, keresés nélkül, ilyen egyszerűen, gyermekmódra. Szépek a hold és a csillagzatok, szép a patak és a patak­part, erdő és szikla, kecske és aranybogár, virág és pil­langó. Szép és kedves dolog csak így járni a világot, ilyen gyermekien, ilyen álomittas szemmel, nyitottan a közeli dolgok iránt, így, bizalmatlanság nélkül. Másképp égette fejét a nap, másként volt hűvös az erdő árnya, másként ízlett a patak és a ciszterna vize, a tök és a banán. Nagyon rövidek voltak a napok, rövidek az éjszakák is, minden óra oly gyorsan siklott tova, mint vitorla a tengeren, a vitorla aljában pedig hajó tele kin­csekkel, azaz tele örömmel. Sziddhárta látta, hogy maj­mok csoportja vonul az erdő ágas-bogas boltozatában, a magas fakoronák között, és hallotta vad, sóvár énekü­ket, Sziddhárta látta, amint egy kos üldözőbe veszi a juhot és meghágja. A nádassal szegett tóban megfi­gyelte a csukát, amint esti éhségtől hajtva vadászni sik­lik, és kicsi halak hatalmas csapatokban buknak fel előtte a vízből, félelemtől űzve, reszketve és villogva; erő és szenvedély áradt a félelmetes vadász nyomában keletkezett sebes örvényekből.

Mindez így volt mindig is, csak ő nem látta; nem vett részt benne. Most aztán részt vesz benne, maga is e jelenségek közé tartozik. Világosság és árnyék váltogat­ja egymást szemében, szívébe felveszi a holdat ás a csil­lagokat.

Útközben Sziddhárta visszaemlékezett mindarra, amit a Dzsetavana-ligetben átélt, a tanításra, amelyet ott hal­lott, a szent Buddhára, ahogy búcsút vett Govindától, a Fenséges Mesterrel folytatott beszélgetésére. Visszaem­lékezett saját szavaira, amelyeket a Fenségesnek mon­dott, minden szavára, és ámulva vette észre, hogy olyas­mi is volt közte, amit akkor tulajdonképp még nem is tudott. Amit Gótamának mondott, vagyis hogy az ő kincse, a Buddha kincse és titka nem a tanítása, hanem valami más, ami kimondhatatlan és meg nem tanítható, az, amit gyakran a megvilágosodás órájában átélt – ép­pen ez volt az, aminek átéléséért most útnak eredt, amit most átélni kezdett. Önmagát akarta most megélni. Igaz, régóta tudta, hogy Énjében az átman lakozik, aki ugyanabból az örök Lényegből való, mint Brahmá27.

Ezt az Ént azonban sohasem találta meg igazából, mert gondolatainak hálójával akarta megfogni. Igaz, a pusz­ta test sem az Énje, s az érzékek játéka sem, de bizony a gondolkodás sem az Én, az értelem sem, a megtanult bölcsesség sem, az ősöktől tanult tudomány sem. hogy következtetéseket vonjon le és az elgondoltakból új gondolatokat szőjön. Nem bizony, ez a gondolati világ még nagyon is földi, és nem vezet célhoz, ha az ember meggyilkolja véletlenszerű, érzéki énjét, viszont az éppoly véletlenszerű gondolati és tudós énjét egyre csak hizlalja. Mindkettő, a gondolatok világa is, és az érzékeké is, egyaránt kedves dolog, mindkettő mögött ott rejtőzik a végső értelem, mindegyikre hallgatni kell, mindegyikkel kell tudni játszani, egyiket sem kell se megvetni, se túlértékelni, mindegyikre addig kell hall­gatni, míg meg nem hallja az ember a Legbelső Létező hangjait. Semmire sem akart úgy törekedni, mint arra, hogy e hang parancsának engedelmeskedjék, sehol sem akart időzni, mint ott, ahová a hang hívta. Miért is ült le egykor Gótama, az órák órájában, a bó-fa28 alá, ahol a megvilágosodás érte? Meghallotta a hangot, a saját szí­véből szóló hangot, amely arra szólította, hogy ez alatt a fa alatt megpihenjen, ő pedig semmit sem tartott előbbrevalónak, mint hogy a hangnak engedelmesked­jék. Sem önmegtagadást, sem isteneknek való áldozást, sem rituális mosakodást, sem imádságot, sem evést, sem ivást, sem alvást, sem álmot, egyszerűen hallgatott a szíve hangjára. Így engedelmeskedni, nem külső pa­rancsra, hanem a saját lelkének hangjára hallgatni, ily módon készen lenni, ez a jó, ez a szükséges dolog, sem­mi más nem szükséges – így gondolta.

Éjszaka, amikor a folyóparton egy révész szalmakuny­hójában megpihent, Sziddhárta álmot látott: Govinda állt előtte, sárga aszkétaköpenyében. Govinda szomorú­nak látszott, szomorúan kérdezte: „Miért hagytál el engemet?" Ekkor átölelte Govindát, karjai közé szorí­totta, de miközben keblére vonta, hogy megcsókolja, már nem Govinda volt, hanem egy asszony, az asszony ruhájából pedig előbukott telt keble, és Sziddhárta szomját csillapította rajta, az asszony keblének teje pe­dig édes volt és erőt adó. Férfi- és asszonyíze volt, nap­sugár- és erdőíze, állat- és virágíze, minden gyümölcs, minden gyönyör ígérete benne volt. Ittassá vált tőle, beleveszett a tudata. – Amikor Sziddhárta felébredt, a folyó sápadt fénye bederengett a kunyhó ajtaján, az er­dőből pedig mélyen, szépen zengve sötét bagolykiáltás szólott.

Amint megvirradt, Sziddhárta kérte vendéglátóját, a révészt, hogy evezzen vele a túlsó partra. A révész át­vitte a másik partra bambusztutaján, a hajnali fényben vörösen csillogott a széles folyóvíz.

– Szép ez a folyó – mondta Sziddhárta útitársának.

Igen – mondotta a révész –, nagyon szép folyó ez, jobban szerettem bárminél. Sokszor hallgattam a hang­ját, sokszor néztem a szemébe, és mindig tanultam tőle. Sokat lehet tanulni egy folyótól.

Köszönök mindent, jótevőm – szólt Sziddhárta, amint a révész a túlsó parton kitette. – Kedves barátom, nem tudok neked sem ajándékot adni barátságom jeléül, sem pedig fizetséget a munkádért. Hazátlan vagyok, bráhmanák fia és samana.

– Láttam rajtad – szólt a révész –, nem is vártam tőled fizetséget, sem baráti ajándékot. Majd egyszer máskor megadod.

– Gondolod? – szólt Sziddhárta jókedvűen.

 Egészen biztos. Ezt is megtanultam a folyótól: min­den visszatér: Te is vissza fogsz térni, samana. Most pedig minden jót! Legyen barátságod a díjam. Gon­doljál rám, miközben az isteneknek áldozol.
Mosolyogva váltak el egymástól. Sziddhárta mosoly­gott és örült a révész barátságának és jóindulatának. „Olyan ő is, mint Govinda – gondolta mosolyogva –, mindenki, akivel utamon találkozom. olyan, mint Go­vinda. Mind hálásak, pedig inkább őket illetné a hála. Mind alázatosak, mind a barátaim akarnak lenni, öröm­mel engedelmeskednek, keveset fontolgatnak. Gyerme­kek mind az emberek."

Ebédidő tájt egy faluhoz ért. Az agyagkunyhók előtt gyerekek henteregtek a porban, tökmaggal és kagylók­kal játszottak, kiabáltak és birkóztak, de az idegen samana elől ijedten szétszaladtak. A faluvégen az út egy patakon át vezetett, a patak partján pedig egy fiatalasszony térdepelt és ruhát mosott. Amikor Sziddhárta köszöntötte, felemelte a fejét, és mosolyogva nézett rá, úgy, hogy megvillant a szeme fehére. Sziddhárta áldás­köszöntést kiáltott feléje, amilyen szokásos volt az úton levők közt, és megkérdezte, mekkora út vár még rá a nagyvárosig. Ekkor a fiatalasszony felállt és odalépett hozzá, ifjú arcában vonzón csillogott nedves szája. In­cselkedő szavakat váltott vele, megkérdezte, evett-e már aznap, s hogy igaz-e, hogy a samanák magányosan töltik az éjszakát az erdőben, és hogy nem szabad asszonyt érinteniük. Közben pedig bal lábát Sziddhárta jobb lábára helyezte, és olyan mozdulatot tett, amelyet a nő akkor tesz, ha a szerelmi gyönyörnek arra a faj­tájára szólítja fel a férfit, amelyet a tanító könyvek „fáramászás"-nak neveznek. Sziddhárta érezte, hogy fejébe száll a vér, és mivel e pillanatban eszébe jutott aznapi reggeli álma, kicsit lehajolt és ajkával megérin­tette az asszony barna mellbimbóját. Amint az arcába nézett, látta, hogy az asszony szerelmi vággyal moso­lyog rá, és szeme a vágytól összeszűkülve, sóváran nézi.

Sziddhártában is vágy ébredt, és érezte, amint a sze­retkezés forrása megmozdul benne, mivel azonban még sohasem érintett asszonyt, habozott egy pillanatig, bár kezével már majdnem utána nyúlt volna. És ím, ebben a pillanatban, elborzadva, meghallotta bensejéből a han­got, és ez a hang nemet mondott. Ekkor minden varázs eltűnt a fiatalasszony mosolygó arcáról, és Sziddhárta nem látott mást, mint egy felgerjedt nőstény állat nyir­kos pillantását. Kedvesen megsimogatta az orcáját, el­fordult tőle, és a csalódott asszony szeme elől könnyű léptekkel eltűnt a bambuszerdőben.

Még ezen a napon, az est beállta előtt elért egy nagy­várost, aminek nagyon örült, mert emberek társaságába vágyott. Sokáig élt az erdőkben, s hosszú ideje a révész szalmakunyhója volt az első fedél a feje fölött.

A város bejárata előtt, kellemes, bekerített liget mel­lett szolgákból és szolgálóleányokból álló kíséret jött vele szemben, akik kis kosarakat vittek. A szolgahad közepén díszes gyaloghintó haladt, amelyet négyen vit­tek, a hintó tarka napernyője alatt pedig vörös párnákon egy asszony ült, az úrnő. Sziddhárta megállt a gyö­nyörök kertjének bejáratánál, és nézte a menetet, nézte a szolgákat, a cselédeket, a kosarakat, nézte a gyalog­hintót és benne a hölgyet. Magasra tornyozott fekete haja alatt nagyon halvány, nagyon bársonyos, nagyon okos arcot látott, világospiros ajkat, amely olyan volt, mint a frissen bontott füge, ápolt szemöldököket magas ívben festve: sötét, okos és éber szempárt, világítón fe­hér, hosszú nyakat, amely zöld és aranyszín felsőru­hából bontakozott ki, nyugodt, fehér, hosszúkás, kes­keny kezeket, csuklóin széles arany karkötőkkel.

Sziddhárta látta, milyen gyönyörű, és nevetett a szíve. Mélyen meghajolt, amint közelébe ért a gyaloghintó, és mikor újra feltekintett, a kedves, halovány arcba nézett, és egy szemvillanásra olvasni próbált a magas szemöl­dökök alól rápillantó okos szempárban, s magába szí­vott egy leheletnyi illatot, amelyet addig nem ismert. A szép nő mosolyogva odabólintott, egy pillanat, s már el is tűnt a ligetben szolgái kíséretében.

„Így hát – gondolta Sziddhárta – jó jegyben lépem át ennek a városnak a határát." Valami arra biztatta, hogy nyomban menjen a hölgy után a ligetbe, de azután meg­gondolta magát, csak most ébredt annak tudatára, milyen szemmel méregették a bejáratnál a szolgák és cse­lédek, milyen megvetően, milyen bizalmatlanul, milyen elutasítón.

„Samana vagyok még mindig – gondolta –, még min­dig önsanyargató vagyok, koldus. Nem szabad így ma­radnom, nem léphetek így a ligetbe." És nevetett a lelke.

Az első szembejövőtől érdeklődött a liget felől és az asszony neve felől, s megtudta tőle, hogy a liget Kama­láé, a híres kurtizáné, s hogy a ligeten kívül van még egy háza is a városban.

Ekkor átlépte a város kapuját. Már volt célja.

Célját követve hagyta, hogy a város magába szívja, sodortatta magát az utcák áradatában, egy-egy téren meg­állt, a folyó kőlépcsőjén megpihent. Estefelé megbarátko­zott egy borbélysegéddel, akit egy boltív árnyékban látott munkálkodni, s akit azután viszontlátott Visnu temp­lomában, amint ott imádkozott, s ő elbeszélte neki Visnu és Laksmi történetét.29 A folyóparton a csónakok tövében aludt, és kora reggel, mielőtt a borbély első vendégei megérkeztek volna, lenyíratta vele a szakállát, és levága­tott a hajából, azt meg is fésültette s olajjal kenette be. Azután a folyóhoz ment, hogy megmosakodjék.

Késő délután, mikor a szép Kamala gyaloghintóján ligetéhez közeledett, Sziddhárta már ott állt a bejáratnál, meghajolt, majd viszonozta a kurtizán köszöntését. Kí­séretéből az utolsó szolgának azonban kezével intett, és arra kérte, jelentené úrnőjének, hogy egy ifjú bráhmana igen szeretne szót váltani vele. Nemsokára visszajött a szolga, arra kérte a várakozó Sziddhártát, hogy kövesse őt, s szótlanul egy pavilonba30 vezette, ahol Kamala pamlagán feküdt, majd a szolga magukra hagyta őket.

Nem te voltá1 az, aki már tegnap odakünn álltál és köszöntél? – kérdezte Kamala.

– Bizony, már tegnap láttalak és köszöntem neked.

Nemde tegnap szakállad volt, hosszú hajad, s a ha­jad csupa por?

Jól figyelted meg, lám, mindent láttál. Bizony láttad Sziddhártát, a bráhmánfit, aki búcsút mondott otthoná­nak, mert samana akart lenni, és három hosszú éven át samana volt. Most azonban letértem arról az ösvényről, és ebbe a városba jöttem, s az első, akivel még a város határának átlépése előtt találkoztam, te voltál. Azért jöt­tem hozzád, ó, Kamala, hogy ezt megmondjam! Te vagy az első nő, akivel Sziddhárta úgy beszél, hogy ne sütné le a szemét. Soha többé nem sütöm le a szemem, ha egy szép nő kerül elém.

Kamala elmosolyodott, és játszi mozdulattal lengette pávatollas legyezőjét. És azt kérdezte: – Csak azért jött hozzám Sziddhárta, hogy ezt megmondja?

Hogy ezt megmondjam, és hogy megköszönjem, hogy olyan szép vagy. Ha pedig nincs tetszésed ellené­re, Kamala, arra szeretnélek kérni, hogy barátnőm és tanítómesterem legyél, mert ahhoz a művészethez, ami­ben te mester vagy, nem értek semmit.

Kamala felkacagott.

 Még sohasem történt meg velem, barátom, hogy egy erdőből érkező samana hozzám fordult volna és tőlem akart tanulni! Sohasem történt meg, hogy egy hosszú hajú samana, ócska, kopott ágyékkötőben hozzám jött volna! Sok-sok fiatalember jön hozzám, köztük bráh­manák fiai is, de valamennyien szép ruhában jönnek, finom cipőben, hajukban jó illattal és erszényükben pénzzel. Bizony, samanám, ilyenek azok az ifjak, akik hozzám járnak.
Sziddhárta így szólt: – Máris elkezdtem a tanulást. Sőt már tegnap elkezdtem. Már levágattam a szakállamat, megfésültem és olajjal kenettem be a hajamat. Nem sok hiányzik már, kiváló mesternőm: szép ruha, szép cipő, pénz az erszényembe. Tudd meg, Sziddhárta nehezebb dolgokat is kitűzött már magának célul, mint ezek az apróságok, és mégis elérte. Hogyne érhetném hát cl, amit tegnap elhatároztam: hogy a barátod lehessek és megtanulhassam tőled a szerelem örömeit! Meglátod. tanulékony vagyok, nehezebbet is megtanultam már, mint amire te taníthatsz. Nos tehát: Sziddhárta nem felel meg úgy, ahogy van, finom olajjal a hajában, de ruha, cipő, pénz nélkül? – Kamala kacagva kiáltotta: – Nem, kedvesem, még nem felel meg. Kell hogy ruhája le­gyen, mutatós ruhája és cipője, szép cipője, és sok-sok pénze, és kell hogy ajándékokat hozzon Kamala szá­mára. Tudod-e már, erdei samana? Eszedbe vésted-e?

– Igen, eszembe véstem – kiáltott Sziddhárta. – Hogy­ne vésném agyamba, ami a te szép szádból hangzik! Mint a frissen bontott füge, olyan üde a szád, Kamala. Az én szám is piros és üde, jól illik majd a tiédhez, meglátod. De mondd csak, szép Kamala, nincs benned cseppnyi félelem sem az erdőből jött samanától, aki szerelmet tanulni érkezett?

– Miért is félnék egy samanától, az erdőből szalajtott ostoba samanától, aki a sakálok közül jön, és még azt sem tudja, milyenek az asszonyok?

– Ó, bizony, erős ám a samana, és nem fél semmitől. Kényszeríthetne téged, szép leány. Elrabolhatna. Fáj­dalmat is okozhatna.

– Nem, samana, ettől nem félek. Vajon félt-e egy sa­mana vagy egy bráhmana valaha is attól, hogy valaki rajtaüthet és elrabolhatja tudását, kegyességét, mélyre­ható értelmét? Nem, mert ezek az övéi, és csak azt ad és annak ad belőlük, amit és akinek akar. Így áll a dolog, és ugyanígy van Kamalával is, meg a szerelmi örömök­kel. Kamala szája szép és piros, de hiába próbálod Ka­mala akarata ellenére megcsókolni, egyetlen csepp édesség sem jut belőle neked, pedig mennyi édességet tud adni, ha akar! Tanulékony vagy, Sziddhárta, hát ta­nuld meg ezt is: szerelmet lehet koldulni, vásárolni, ajándékba kapni, az utcán találni, de rablással nem lehet hozzájutni. Helytelen utat gondoltál ki most hozzá. Nem, kár volna, ha egy olyan jóképű fiatalember, mint te, ilyen helytelenül fogna dolgához.

Sziddhárta mosolyogva meghajolt. – Kár volna, Ka­mala, milyen igazad van! Nagyon nagy kár. Nem, egy csepp édesség se menjen kárba az ajkadról, se a te ajkadról, se az enyémről! Egyszóval ennyiben mara­dunk: Sziddhárta akkor jön vissza, ha már megszerezte azt, ami még hiányzik: ruhát, cipőt, pénzt. Mégis, szólj, kegyes Kamala, tudnál még egy apró tanácsot adni?

 Tanácsot? Miért ne? Ki ne adna szívesen tanácsot egy szegény, tudatlan samanának, aki az erdőből jön, a sakálok közül?  Kedves Kamala, akkor hát adj tanácsot: hova for­duljak, ahol a leghamarabb hozzájuthatok ehhez a há­rom dologhoz?
– Ezt sokan szeretnék tudni, barátom. Űzd azt a mes­terséget, amelyet kitanultál, és adass magadnak érte pénzt, meg ruhákat, meg cipőt. Szegény ember másként nem jut pénzhez. Mégis, mihez értesz?

 Tudok gondolkodni. Tudok várni. Tudok böjtölni.  Semmi mást?  Semmi mást. Azazhogy, verset írni is tudok. Adsz-e csókot egy versért?
– Ennyit megtehetek, ha tetszik a vers. Halljuk hát! Sziddhárta kis ideig töprengett, majd megszólalt:

Kertje kapujába némán lépett Kamala,

Sötéten állt a kertkapuban a samana.

Mélyen meghajolt az ifjú, amint a

Lótuszvirágot látta, s mosolygott Kamala.

Kedvesebb kivánság, mint istenek áldozata

Kedvesebb tenéked áldozni, ó, kecses Kamala.

Kamala hangosan tapsolt, csuklóján megcsendültek az arany karkötők.

Szép verset mondtál, sötét samana, és valóban, mit sem vesztek, ha adok érte egy csókot.

Tekintetével magához vonta az ifjút, Sziddhárta arcá­val föléje hajolt és száját a szájához illesztette, a szája olyan volt, mint a frissen bontott füge. Kamala hosszan csókolta, és Sziddhárta ámulva érezte, hogyan tanítja, milyen bölcs, hogyan rendelkezik vele, hogyan utasítja vissza, hogyan csalogatja megint, és hogy e mögött az első csók mögött jól rendezett, jól kipróbált csókok sorakoznak fel, mindegyik más, mint a többi, s ezek még majd várnak rá. Mély lélegzetet véve állt fel, és e pillanatban gyermekként ámult a szeme előtt kitárul­kozó tudni- és tanulnivalók sokaságán.

Nagyon szép a versed – kiáltott fel Kamala –, és ha gazdag volnék, arannyal fizetnék érte. De bizony nehéz lesz versekkel annyi pénzt keresned, amennyi majd kell. Mert sok pénzre lesz szükséged, ha Kamala barát­ja akarsz lenni.

– Csodálatosan csókolsz – dadogta Sziddhárta.

Igen, ahhoz értek, azért is van elég ruhám, cipőm, karkötőm és egyéb szép holmim. Hanem belőled mi lesz? Nem tudsz egyebet, mint gondolkodni, böjtölni, verset írni?

Tudom az áldozati énekeket is – szólt Sziddhárta –, de már nem akarom őket énekelni. Varázsigéket is tu­dok, de nem akarom többé hasznukat venni. Olvastam az írásokat...

 Állj – szólt közbe Kamala –, tudsz olvasni? És írni? – Hogyne tudnék. Sokan tudnak.  A legtöbben nem tudnak. Én sem. Nagyon jó, hogy tudsz írni és olvasni, nagyon jó. És a varázsigéknek is hasznukat veszed még.
Ebben a pillanatban futva érkezett egy szolgáló, és valamit suttogott úrnője fülébe.

– Látogatóm érkezik – mondta Kamala hangosan. – Tűnj el, Sziddhárta, siess, senkinek sem szabad téged itt látnia, ezt jegyezd meg! Viszontlátásra holnap!

A szolgálónak pedig megparancsolta, hogy a kegyes bráhmanának adjon egy viselet fehér felsőruhát. Szidd­hárta nem is tudta, mi történik vele, követte a cselédet, kerülő utakon a kert mélyén álló házikóba jutottak, ahol megkapta a felsőruhát, majd a csalitosba vezette a cse­léd, és arra figyelmeztette, hogy sürgősen hagyja el a ligetet, mégpedig úgy, hogy ne lássa senki.

Igencsak elégedetten Sziddhárta úgy tett, ahogy pa­rancsolták neki. Mivel szokva volt az erdei tájékozó­dáshoz, hangtalanul kijutott a sövényen át a ligetből. Elégedetten tért vissza a városba, hóna alatt az össze­göngyölt ruhával. Egy szálláshely előtt, ahol útonlevők háltak meg, odaállt az ajtó elé, némán ételt kért, némán elvett egy darab rizskenyeret. „Holnap talán már nem kell kérnem az ételt senkitől" – gondolta.

Hirtelen fellobbant benne a büszkeség. Hiszen ő már nem samana, nem illik hozzá, hogy kolduljon. A rizske­nyeret egy kutyának adta, és ő maga étel nélkül maradt.

„Egyszerű élet ez, amit itt a világban él az ember – gondolta Sziddhárta. – Nincsenek benne nehézségek. Amíg samana voltam, minden nehéz volt, fáradságos és végül is reménytelen. Most minden könnyű, olyan könnyű, mint csókolni tanulni Kamalától. Ruha kell és pénz, ennyi elég, ezek apró, közeli célok, nem zavarják meg az ember álmát."

Már rég megtudakolta, hol van Kamala városi háza, másnap ott kereste fel őt.

– Szerencsével indulsz – fogadta Kamala hangos, ör­vendező szóval. – Már vár rád Kámaszvámi, a város leggazdagabb kereskedője. Ha megtetszel neki, szolgá­latába fogad. Légy okos, sötét samana. Ismerősöket kértem meg, hogy meséljenek neki rólad. Legyél vele kedves, mert nagy úr. Hanem túlságosan szerény ne légy! Nem akarom, hogy a szolgája legyél, vele egyenrangúvá kell lenned, különben nem leszek veled meg­elégedve. Kámaszvámi öregszik, és kezd elkényelme­sedni. Ha megtetszel neki, sok mindenre megtanít.

Sziddhárta megköszönte a tanácsot és nevetett. és mikor a szép hölgy megtudta, hogy sem tegnap, sem ma nem evett egy falatot sem, kenyeret és gyümölcsöt hozatott és megvendégelte.

 Szerencséd volt – mondta Kamala búcsúzófélben –, egyik ajtó a másik után nyílik meg előtted. Honnét van ez? Varázserőd van talán?
Sziddhárta így szólt: – Tegnap elmondtam neked, hogy tudok gondolkodni, várni és böjtölni, te viszont azt mondtad, mindez nem sokat ér. Igenis sokat ér, Ka­mala, majd meglátod. Majd meglátod, hogy az erdőből jövő ostoba samanák sok ügyes dolgot megtanulnak, és sok olyasmit tudnak, amit ti nem tudtok. Tegnapelőtt még bozontos koldus voltam, tegnap már megcsókol­hattam Kamalát, hamarosan pedig kereskedő leszek, lesz pénzem és mindenem, amit te fontosnak tartasz.

 Persze, persze – helyeselt Kamala. – De mire men­tél volna nélkülem? Mi lennél egymagad, ha Kamala nem segítene?  Kedves Kamala – mondta Sziddhárta, és felegye­nesedett, mint egy szálfa –, amikor ligetedbe léptem, én tettem meg az első lépést. Én határoztam el, hogy ettől a szépséges asszonytól fogom megtanulni a szerelmet. Attól a pillanattól fogva, hogy elhatározásom megszü­letett, tudtam azt is, hogy véghez fogom vinni. Tudtam, hogy segíteni fogsz, tudtam első pillantásodtól fogva, amelyet ligeted bejáratánál vetettél rám.  S ha nem akartam volna?  Akartad. Figyelj csak, Kamala: ha vízbe dobsz egy követ, a kő a legrövidebb utat választja, úgy siet le a vízfenékig. Ugyanilyen az, ha Sziddhártának van egy célja, elhatározása. Sziddhárta nem csinál semmit, vár, gondolkodik, böjtöl, és úgy megy keresztül a világ dol­gai között, ahogy a kő átsiklik a vízen lefelé, anélkül hogy valamit is tenne, anélkül, hogy megmoccanna: az a dolog vonja magához, s ő hagyja, hogy essék. A célja vonzza magához, mert semmit sem enged be a lelkébe, ami ellenállna céljának. Ez az, amit Sziddhárta megta­nult a samanáknál. Ez az, amit a balgák varázserőnek neveznek, és amiről azt hiszik, hogy a démonok műve. Semmi sem a démonok műve, nincsenek démonok. Mindenkinek van varázsereje, mindenki elérheti céljait, ha tud gondolkodni, tud várni, tud böjtölni.
Kamala csak hallgatta. Szerette a hangját, szerette szemének pillantását.

– Lehet, hogy így van, barátom – szólt halkan –, aho­gyan mondod. De lehet, hogy arról van csak szó, hogy Sziddhárta szemrevaló férfi, hogy pillantása tetszik az asszonyoknak, és hogy azért jön elébe a szerencse.

Sziddhárta csókkal búcsúzott. – Úgy legyen, mester­nőm. Tessék neked mindig a pillantásom, jöjjön elébem mindig tőled a szerencse.

A GYERMEKEMBEREK KÖZÖTT

Sziddhárta elment Kámaszvámi kereskedőhöz, gazdag ház ajtaja nyílott meg előtte, a szolgák drága szőnyegek között egy fogadószobába vezették, ahol várnia kellett a háziúrra.

Kámaszvámi belépett, mozgékony, megnyerő modorú ember volt, haja jócskán őszült, szeme okos, óvatos, szája élveteg. Házigazda és vendég barátságosan kö­szöntötte egymást.

Azt beszélték rólad – szólalt meg a kereskedő –, hogy bráhmana vagy, tudós ember, mégis szolgálatba állnál egy kereskedőnél? Mondd, bráhmana, ínségre ju­tottál, hogy munkát keresel?

Nem – szólt Sziddhárta –, nem jutottam ínségre, és nem is láttam ínséget soha. Tudnod kell, hogy a sama­náktól jövök, és hogy hosszú időt töltöttem köztük.

Ha a samanáktól jössz, már hogyne volnál ínség­ben? Nemde a samanák teljesen vagyontalanok?

Igen, vagyontalan vagyok – mondta Sziddhárta –, ha ugyan egyazon dologra gondolunk. Persze hogy va­gyontalan. De önként vagyok az, így hát nem szenvedek ínséget.

Miből szándékozol hát megélni, ha semmid nincs?

Ez, uram, még sohasem jutott eszembe. Több mint három évig voltam vagyontalan, de sohasem törődtem vele, miből fogok megélni.

– Akkor hát mások vagyonából éltél.

 Valószínűleg így van. De hát a kereskedő is mások javaiból él.  Bölcsen szóltál. Viszont nem ingyen húz hasznot az emberekből: áruit adja nekik.
– Úgy látszik, valóban így áll a dolog. Mindenki ad és vesz, ilyen az élet.

Már megbocsáss, de mit tudsz te adni, ha teljesen vagyontalan vagy?

Mindenki azt adja, amije van. A harcos az erejét, a kereskedő az áruját, a tanító a tudományát, a paraszt a rizst, a halász a halat.

Nagyon helyes. Hát te, mit tudsz te adni'? Mi az, amit kitanultál, amihez értesz?

– Tudok gondolkodni. Tudok várni. Tudok böjtölni.

 Másod nincs?
– Azt hiszem, nincs!

És mire jó mindez? Például a böjtölés – az mire jó?

– Nagyon is jó dolog az, uram. Ha valakinek nincs mit ennie, akkor a böjtölés a legokosabb, amit tehet. Pél­dául, ha Sziddhárta nem tanult volna meg böjtölni, akkor még ma szert kellene tennie valamilyen állásra, akár nálad, akár máshol, mert éhsége kényszerítené rá. Így azonban nyugodtan várhat Sziddhárta, nem ismer türelmetlenséget, nem ismer szükséget, hosszan ostro­molhatja őt az éhség, nevetve tűri. Erre jó, uram, a böjtölés.

– Igazad van, samana. Várj egy percet.

Kámaszvámi kiment és egy tekerccsel tért vissza, átadta vendégének, és azt kérdezte: – El tudod-e ezt olvasni?

Sziddhárta szemügyre vette a tekercset, adásvételi szerződés állt rajta, kezdte felolvasni.

– Kitűnő – mondta Kámaszvámi. – És most kérlek, írjál valamit erre a lapra.

Pálmalevelet adott neki és tustollat, Sziddhárta írt rá valamit és visszaadta.

Kámaszvámi ezt olvashatta: – Jó írni, még jobb gon­dolkodni. Jó a bölcsesség, még jobb a türelem.

– Kiválóan értesz az íráshoz – dicsérte a kereskedő. – Biztosan sok megbeszélnivalónk lesz. Ami a mai napot illeti, kérlek, légy a vendégem és végy nálam szállást.

Sziddhárta köszönte a meghívást, elfogadta, és ettől fogva a kereskedő házában lakott. Ruhát, cipőt hoztak neki, és egy szolga naponta fürdővizet készített számá­ra. Naponként kétszer étkeket szolgáltak fel bőséggel, Sziddhárta azonban csak naponta egyszer evett, és sem húst nem evett, sem bort nem ivott. Kámaszvámi mesélt neki a kereskedőmesterségről, árukat és áruraktárakat mutatott neki, mutatott számításokat is. Sziddhárta sok új dologgal ismerkedett meg, nyitott füllel járt, keveset beszélt. És Kamala intését nem feledve, sohasem ren­delte alá magát a kereskedőnek, hanem elérte, hogy ma­gával egyenrangúként, sőt magánál különbként kezelje. Kámaszvámi gonddal és gyakran szenvedéllyel üzletelt, Sziddhárta azonban játékként kezelte mindezt, játék­ként, amelynek szabályait igyekezett ugyan megtanulni, tartalma azonban nem ért szívéig.

Nem is volt régóta Kámaszvámi házánál, máris részt vett üzleti ügyeiben. De mindennap, a hölgy által ki­jelölt órában, felkereste a szép Kamalát, tetszetős ruhá­ban, finom cipőben, sőt hamarosan ajándékot is vitt neki. Sokat tanult piros, okos szájától. Sokat tanult gyengéd, simogató kezétől, Kamala tanította őt, aki a szerelemben még kisfiú volt, és arra hajlott, hogy a vak szenvedélytől űzve, kielégíthetetlenül vesse bele magát a határtalan gyönyörbe, megtanította mindjárt a kezdet kezdetén arra, hogy gyönyört nem lehet venni anélkül, hogy az ember ne adna is. És hogy minden mozdulat­nak, minden simogatásnak, minden érintésnek, minden pillantásnak, a test legparányibb porcikájának is meg­van a maga titka, amelyet megfejteni az értőnek örömet szerez. Kamala tanította arra, hogy a szerelmeseknek a szerelem ünnepe után nem szabad elválniuk egymástól anélkül, hogy egyik a másikat meg ne csodálja, hogy éppúgy legyőzöttnek is kell lenni, mint győzőnek, azért, hogy egyikükben se keletkezzék csömör és unalom, sem az a rossz érzés, hogy bármelyikük is önző vágya tárgyává alacsonyította a másikat. Gyönyörűséges órákat töltött a szép és bölcs mesternőnél, tanítványa lett, szerelmese, barátja. Itt, Kamalánál volt mostani életének értéke és értelme, nem Kámaszváminál a ke­reskedésben.

A kereskedő rábízta a fontos levelek és szerződések megírását, és hozzászokott, hogy minden számottevő ügyletét megbeszélje vele. Hamarosan belátta, hogy Sziddhárta ugyan nem sokat ért rizshez és gyapjúhoz, hajózáshoz és kereskedéshez, de szerencsés keze van, és azt tapasztalta, hogy Sziddhárta túltesz rajta, a ke­reskedőn, nyugalomban és közömbösségben, valamint abban a művészetben, hogy más embereket megértsen és meghallgasson. – Ez a bráhmana – mondta egyszer egyik barátjának – valójában nem kereskedő és soha nem is lesz az, lelke soha nem merül el szenvedéllyel az üzletben. De van egy titka: olyan ember, akihez magától szegődik a szerencse, akár vele született jó csillagzat­ként, akár, mert varázsolni tud, vagy valami mást, amit a samanáktól tanult. Úgy tűnik, mintha az üzletköté­sekkel mindig csak játszana, sohasem érdekli igazán, sohasem lesznek úrrá rajta, a sikertelenségtől nem fél, a vereség nem aggasztja.

A kereskedő barátja azt tanácsolta: – Azokból az üzletekből, amelyeket ő bonyolít le számodra, adj neki egyharmadnyi nyereséget, de ha veszteség keletkezik, ugyanolyan arányban részesüljön a veszteségből is. Akkor majd buzgóbban érdeklődik.

Kámaszvámi megfogadta a tanácsát. Sziddhártát azonban kevéssé érintette a dolog. Ha nyert, közöm­bösen fogadta, ha veszteség érte, nevetett, és így szólt: – Lám, ez balul ütött ki!

Valóban úgy tetszett, hogy közömbösek számára az üzleti ügyek. Egyszer például elutazott egy faluba, hogy ott felvásárolja a bőséges rizstermést. Mikor azonban odaérkezett, a rizst már eladták más kereskedőnek. Sziddhárta mégis napokig ott maradt a faluban, etette-itatta a parasztokat, aprópénzt adott a gyerekeiknek, részt vett egy lakodalomban, és nagyon is elégedetten tért vissza az útról. Kámaszvámi szemére hányta, hogy miért nem fordult vissza azonnal, s hogy időt és pénzt pocsékolt. Sziddhárta így válaszolt: – Kedves barátom, hagyd a dorgálást! Dorgálással még soha nem értek el semmit. Ha veszteség ért, hadd viseljem a veszteséget én. Én ezzel az úttal nagyon meg vagyok elégedve. Sok mindenféle emberrel ismerkedtem meg, egy bráhmana a barátommá lett, gyerekek lovagoltak a térdemen, a parasztok megmutatták termőföldjüket, kereskedőnek nem is tartott senki.

Gyönyörű – bosszankodott Kámaszvámi fennhan­gon –, de hát mégiscsak kereskedő vagy, nem gondo­lod? Vagy csak a szórakozás kedvéért utaztál oda?

Hogyne -- nevetett Sziddhárta –, persze hogy jól akartam magam érezni. Különben miért mentem volna'? Emberekkel ismerkedtem, tájakkal, sokan megajándé­koztak kedvességükkel, bizalmukkal, barátokra leltem. Nézd, kedves testvér, ha én lettem volna Kámaszvámi, akkor mihelyt megtudom, hogy a vásár meghiúsult, nagy sietve és bosszankodva hazautazom, s akkor való­ban kárba ment volna idő és pénz. Így azonban szép napokat láttam, tanultam egyet-mást, örültem az élet­nek, és sem magamnak, sem a többieknek nem voltam kárára bosszankodással és kapkodással. És ha egyszer újra arra vetődöm, esetleg azért, hogy egy eljövendő termést felvásároljak vagy akármi más szándékkal, ked­ves emberek fogadnak majd kedvesen és jókedvűen, és dicsérhetem az eszemet, hogy annak idején nem hagy­tam ott őket sietősen, bosszúsan. Hát felejtsd el ezt. barátom, és ne árts magadnak a szidalmazással! Hogyha egyszer eljön a nap, amikor úgy látod: „Ez a Sziddhárta, ez kárt okoz nekem", csak egy szót kell szólnod. és Sziddhárta útjára megy. Addig azonban legyünk örömé­re egymásnak.

A kereskedő arról is hasztalan igyekezett meggyőzni Sziddhártát, hogy az ő, Kámaszvámi kenyerét eszi. Sziddhárta a maga kenyerét ette, illetve még inkább mások kenyerét, mindenki kenyerét ették mind a ketten. Sziddhárta mindig elengedte a füle mellett Kámaszvámi panaszkodását a gondjairól, márpedig Kámaszváminak sok gondja volt. Ha olyan üzletbe fogott, amely balul is kiüthetett, ha arra lehetett számítani, hogy veszendőbe megy egy áruküldemény, ha úgy látszott, egy adós nem tud fizetni, Kámaszvámi hasztalan igyekezett meg­győzni üzlettársát arról, hogy most bánkódniuk, aggo­dalmaskodniuk kellene, homlokot ráncolni, álmatlanul gyötrődni. Mikor Kámaszvámi egyszer azt vetette sze­mére, hogy mindent, amihez csak ért, tőle tanult, Sziddhárta így válaszolt: „Ugyan, ne tréfálj! Tőled azt tanultam meg, mennyibe kerül egy kosár hal, és hogy mennyi kamatot kérhetek kölcsönadott pénzemre. Mindössze ennyi a te tudományod. De gondolkodásért nem hozzád jártam iskolába, azt inkább te tanulhatnád el éntőlem."

Valóban, lelkét nem foglalkoztatta a kereskedés. Az üzletek, gondolta, csak arra valók, hogy pénzt hozzanak Kamala számára, és még többet is hoztak, jóval többet, mint amennyire szüksége volt. Egyébként Sziddhárta érdeklődését és kíváncsiságát csakis az emberek kötötték le, akiknek üzletei, mesterségei, gondjai, vigasságai és ostobaságai azelőtt oly idegenek, oly távoliak voltak számára, mint a hold. Könnyedén sikerült beszélgetésbe elegyednie és szót értenie mindenkivel, tanulnia minden­kitől, mégis tudatában volt annak, hogy van valami, ami távol tartja tőlük, ez a távol tartó erő pedig samana-volta. Látta, hogy az emberek csak úgy gyerekesen vagy épp állathoz hasonlóan élnek bele a nagyvilágba, ezt az élet­módot pedig szerette és egyszersmind megvetette. Látta, hogy fáradnak, kínlódnak és megőszülnek olyan dolgo­kért, amik megítélése szerint egyáltalán nem érik meg ezt az árat. Pénzért, apró gyönyörökért, apró megtisztelte­tésért, látta, hogyan szidalmazzák és sértegetik egymást, és olyan fájdalmak miatt panaszkodnak, amelyeket a samana mosolyogva tűr, olyan nélkülözések miatt szenvednek, amelyeket a samana meg sem érez.

Nyitott volt minden iránt, amit ezek az emberek az életébe hoztak. Szívesen látta a kereskedőt, aki vásznat ajánlott megvételre, szívesen az eladósodott embert is, aki kölcsönt szeretett volna kérni, a koldust, aki óra hosszat regélte elszegényedésének történetét, pedig fele olyan szegény sem volt, mint bármelyik samana. És nem bánt másként a gazdag külföldi kereskedővel, mint saját szolgájával, aki borotválta, vagy az utcai árussal, akinek elnézte, hogy banánvásárláskor pár fillérrel be­csapja. Ha Kámaszvámi elment hozzá, hogy gondjairól panaszkodjék, vagy szemrehányást tegyen neki egyik-másik üzletkötés miatt, kíváncsian és vidáman végig­hallgatta, csodálkozott rajta, igyekezett megérteni, ki­csit igazat adott neki, persze csak amennyire kellett. Majd elfordult tőle, el a következő emberhez, aki ke­reste a társaságát. Márpedig azt sokan keresték, sokan azért, hogy üzletet kössenek vele, sokan, hogy becsap­ják, sokan, hogy kitudakolják a titkait, sokan, hogy részvétet ébresszenek benne maguk iránt, sokan, hogy a tanácsát kérjék. Ő pedig tanácsokat adott, részvétet nyilvánított, ajándékozott, hagyta magát kicsit becsap­ni, és ez az egész játék s a szenvedély, amellyel az emberek mind e játékot játsszák, most ugyanúgy lekö­tötte a gondolatait, mint egykor az istenek és a brahman.

Időnként, a lelke mélyén, halódó, halk kis hangot hal­lott, mely halkan intette, halkan panaszkodott csak, alighogy észrevette. Azután jött olyan idő, hogy egy-egy órára még tudatában volt annak, milyen különös életet él, hogy csupa olyasmivel foglalkozik, ami csak játék, hogy derűs a kedve és időnként örömben van része, de a valóságos élet valahogy mégis elfolyik mel­lette, őt nem érinti. Mint ahogy egy mutatványos játszik a labdáival, úgy játszott ő az üzleteivel, az őt körülvevő emberekkel, lekötötték a figyelmét, szórakoztatták; szívével azonban, lényének belső forrásával nem vett részt mindebben. A forrás valahol másutt csobogott, mintegy tőle távol, csak csobogott láthatatlanul, és már semmi köze nem volt életéhez. És sokszor megijedt, amiért ilyen gondolatai támadnak s azt kívánta, bárcsak neki is megadatott volna, hogy szenvedéllyel, egész szívével részt tudjon venni a mindennapok gyermeteg tevékenykedésében, hogy valóságosan éljen, valóságo­san cselekedjék, valóságosan élvezze az életet, ahelyett, hogy puszta nézőként rajta kívül álljon.

Újra és újra felkereste a szép Kamalát, tanulta a sze­relem művészetét, gyakorolta a gyönyör kultuszát, amelyben inkább, mint bárhol, eggyé válik az adás és kapás, csevegett vele, tanult tőle, tanácsokkal látta el Kamalát, és ő is kapott tőle tanácsot. Kamala jobban megértette, mint annak idején Govinda, Kamala jobban hasonlított hozzá.

Egyszer azt mondta Kamalának: – Te olyan vagy, mint én, más vagy, mint a legtöbb ember. Kamala vagy, senki más, és valahol mélyen csend és menedék van benned, ahova életed bármely órájában visszavonul­hatsz, és ahol otthon érezheted magad, amire én is képes vagyok. Kevesen vannak, akik erre képesek, pedig min­denkié lehetne ez a tudás.

 Nem minden embernek adatott bölcsesség – mond­ta Kamala.
Nem – szólt Sziddhárta –, nem ezen múlik. Kámaszvámi van olyan bölcs, mint én, még sincs menedék a lénye mélyén. Másokban pedig megvan ez, olyanokban, akik értelmüket tekintve kisgyerekek. A legtöbb ember olyan, Kamala, mint a hulló falevél, melyet a szél fúj és lebegtet – csak ring a levegőben, s végül földre hull. De vannak mások, kevesek, akik olyanok, mint a csillag, kijelölt úton haladnak, a széljárás nem éri el őket, ma­gukban hordják törvényüket és útjukat. Az összes tudós és samana között, pedig sokat ismertem, egy volt csak effajta, egy tökéletes ember, nem tudom elfelejteni soha. Az a bizonyos Gótama, a Fenséges, annak a bizonyos tanításnak a hirdetője. Nap mint nap ezer tanítvány hall­gatja tanítását, minden órájukban az ő előírásai szerint élnek, mégis olyanok valamennyien, mint a hulló falevél, nem hordják önmagukban a tanítást és a törvényt.

Kamala elnézte őt, mosolyogva. – Róla beszélsz me­gint – mondta –, samana-gondolataid vannak megint. Sziddhárta nem válaszolt, és elkezdték játszani a sze­relem játékát, a harminc vagy negyven különféle játék egyikét, amelyeket Kamala tudott. A nő teste hajlékony volt, mint a jaguáré és mint a vadász íja; aki tőle tanul­ta a szerelmet, sok gyönyör ismerője, sok titok tudója lett. Sokáig játszott Sziddhártával, magához édesgette, eltaszította, kényszerítette, átfogta, örült Sziddhárta tu­dásának, mígnem amaz legyőzötten és kimerülten ott pihent mellette.

A hetéra31 fölébe hajolt, sokáig nézte az arcát, fáradt szemét.

Te vagy a legjobb szerető, akit valaha ismertem – szólt elgondolkodva. – Erősebb vagy, mint a többiek, hajlékonyabb, készségesebb. Jól megtanultad a művé­szetemet, Sziddhárta. Egyszer, ha idősebb leszek, sze­retnék tőled egy gyereket. Mégis, kedvesem, samana vagy még mindig, mégsem szeretsz engem, nincs em­ber, akit szeretnél. Nem így van?

Lehet, hogy így van – mondta fáradtan Szidd­hárta. – Olyan vagyok, mint te. Te sem szeretsz sen­kit – hogyan tudnád egyébként a szerelmet művészet­ként gyakorolni? A magunkfajta talán nem is tud szeretni. A gyermekemberek igen, és ez az ő titkuk.

SZANSZÁRA32

Sziddhárta sokáig élte az e világi, a gyönyörteli életet, s mégsem vált részesévé annak. Érzékei, amelyeket per­zselő samana éveiben megöldökölt, újraéledtek, gaz­dagságot ízlelt, gyönyört ízlelt, hatalmat ízlelt; szívében hosszú ideig mégis samana maradt, a bölcs Kamala jól látta ezt. Még mindig a gondolkodás, a várakozás, a böjtölés művészete irányította az életét, a világ fiai, a gyermekemberek még mindig idegenek voltak számára, akárcsak ő nekik.

Szaladtak az évek, jó sorsába burkolva Sziddhárta alig vette észre múlásukat. Meggazdagodott, réges-rég saját háza volt már és saját személyzete, és kertje a város határán kívül, a folyóparton. Az emberek szerették, fel­keresték, ha pénzre vagy tanácsra volt szükségük, de nem volt Kamalán kívül, aki szívéhez közel állt volna.

Az a magas rendű, világos éberség, amelyet egykor, ifjúsága csúcsán átélt, a Gótama prédikációját követő napokban, miután útja elvált a Govindáétól, az a feszült várakozás, az a büszke, tanok és mesterek nélküli önál­lóság, az az alkalmazkodókészség, amellyel a saját szí­vében meghallotta az isteni szózatot, lassanként puszta emlékké vált, mulandónak bizonyult; messze és halkan csobogott a szent forrás, amelyet egykor oly közel érzett magához, amely egykor lelkében zúgott. Ugyan birtokában maradt még hosszú ideig sok minden, amit a samanáktól tanult, amit Gótamától tanult, amit apjától, a bráhmanától tanult: a mértékletes élet, a gondolkodás öröme, a meditáció órái, titkos tudás énje magváról, az örök Énről, amely nem azonos sem a testtel, sem az öntudattal. Némely részek megmaradtak ebből a kincs­ből, de aztán egyik a másik után süllyedt el a múlt mélyére, ahol belepte a por. Mint ahogy még sokáig forog a fazekas korongja is, ha már megpörgette. s csak lassan fárad, lassan szűnik mozgása, Sziddhárta lelké­ben is még sokáig pörgött az aszkézis kereke, a gondol­kodás kereke, a finom ítélet kereke, még mindig pörgés­ben volt, de már lassan és akadozva mozgott, közel volt hozzá, hogy megálljon. Lassan, ahogy a nedvesség nyomul az elhaló fatörzsbe, azt lassan feltölti és elro­hasztja, úgy nyomult be Sziddhárta lelkébe a világi élet és a lustaság, lassan megtöltötte lelkét, elnehezítette, fáradttá tette, elzsongította. Az érzékei viszont elevenné váltak, sokat tanultak, sokat tapasztaltak.

Sziddhárta megtanulta, hogyan kereskedjék, hogyan gyakorolja hatalmát az emberek fölött, megtanult örül­ni az asszonyoknak, szép ruhát hordani, szolgáknak pa­rancsolgatni, illatos vízben fürödni. Megtanult finom és gonddal készített ételeket élvezni, halat is, húst is, szárnyast is, fűszereket és édességet, és a bor élvezetét, amely ellustít és felejtésre késztet. Megtanult játszani kockával és a sakktáblán, táncosnők mozgásában gyönyörködni, gyaloghintón vitetni magát, puha ágy­ban aludni. De még mindig másnak érezte magát, mint a többiek, különbnek, mindig egy kicsit gúnyosan ügyelte őket, egy csepp csúfondáros lenézéssel, azzal a lenézéssel, amelyet a samana érez mindig a világ fiaival szemben. Ha Kámaszvámit apró betegségek kínozták, ha bosszankodott, ha megsértődött valamiért, ha keres­kedőgondok gyötörték, Sziddhárta mindig gúnnyal szemlélte. Csak lassan, alig észrevehetően, ahogy vál­tották egymást az aratások és az esős évszakok, lanyhult el benne a gúny, szűnt fensőbbségi érzete. Csak lassan, vagyona növekedésével vett át valamit a gyermekem­berek természetéből, gyerekességükből, aggodalmaik­ból. De még mindig irigyelte őket, egyre inkább, ahogy egyre jobban hasonlított hozzájuk. Irigyelte őket azért az egyért, ami belőle hiányzott és bennük megvolt, azért, hogy életüknek olyan fontosságot tulajdonítanak, örömeik és félelmeik szenvedélyességéért, örökös szerelmeik aggodalmas, de édes boldogságáért. Mert örök­ké szerelmesek voltak ezek az emberek, magukba, nők­be, gyermekeikbe, hírnévbe vagy pénzbe, tervekbe vagy reményekbe. Ő azonban nem tudta ezt eltanulni tőlük, pontosan ezt nem, ezt a gyermekörömöt és gyer­mekbalgaságot; hanem épp a fonákját tanulta el tőlük, amelyet eredetileg megvetett. Egyre többször esett meg, hogy egy vigalmas estét követő reggelen sokáig ágyban maradt, és fáradtnak, fásultnak érezte magát. Megtör­tént, hogy bosszúsan és türelmetlenül válaszolt, ha Kámaszvámi a gondjaival untatta. Megtörtént, hogy túl­ságosan nagy hangon nevetett, ha kockázáskor veszí­tett. Arca még mindig bölcsebb és átszellemültebb volt, mint akárki másé, de ritkán húzódott mosolyra, és egymás után vette fel azokat a vonásokat, amelyeket gazdag emberek arcán oly gyakran látni: az elégedetlenségre, betegségre, rosszkedvre, lustaságra, szeretetlenségre utaló vonásokat. Lassan eluralkodott rajta a gazdagok lelki betegsége.

Mint valami fátyol, mint áttetsző köd, úgy borította be Sziddhártát a fáradtság, lassan, egyik napról a másikra mind sűrűbben, egyik hónapról a másikra mind homá­lyosabban, egyik évről a másikra mind súlyosabban. Ahogy idővel elvásik az új ruha is, szép színét idővel elveszíti, pecsétes lesz, meggyűrődik, megkopnak sze­gélyei, és itt-ott csúf, szálkás kopásfoltok is mutatkoz­nak rajta, elvásott Sziddhárta új élete is, amelybe Go­vindától való búcsúvétele után fogott, a szaladó évekkel színét, fényét veszítette, egyre több gyűrődés és pecsét keletkezett rajta, és a mélyén rejtőzve, de imitt-amott már csúnyán kivillanva, csalódás és undor mutatkozott benne. Sziddhárta ezt még nem vette észre. Csak azt vette észre, hogy elnémult bensejében az az irányító és biztos hang, amely egykor fölébredt benne és fényko­rában folyvást vezette.

Rabul ejtette a világ, a gyönyör, a kívánságok, a lus­taság, és végül még az a vétek is, amelyet a leginkább megvetett és kigúnyolt mint legostobábbat: a fösvény­ség. A birtoklás. a tulajdon és a gazdagság is rabjává tette végül, már nem puszta játék és felszín volt csupán, hanem lánccá és teherré vált. Különös és alattomos úton közelítette meg szívét ez az utolsó és hitvány függőség, mégpedig a kockajáték révén. Attól az időponttól kezd­ve ugyanis, amikor szívében megszűnt már samana lenni, Sziddhárta kezdte dühvel és szenvedéllyel bele­vetni magát a pénzre és drágaságokra menő játékba, amelyet korábban mosolyogva és nyugodtan űzött, mint a gyermekemberek egyik kedvtelését. Rettegett játékos volt, kevesen mertek vele játékasztalhoz ülni, olyan nagyok és merészek voltak a tétjei. Szíve ínségétől hajt­va játszotta ezt a játékot, a nyomorult pénz eljátszása, elszórása dühödt gyönyört szerzett szívének, nem volt jobb módja annak, hogy nyíltan és gúnyosan kifejezésre juttassa, mennyire megveti a gazdagságot, a kereskedők eme bálványát. Ezért nagyban játszott és kíméletlenül, önmagát is gyűlölve, önmagát is kigúnyolva, ezreket söpört be, ezreket vert el, eljátszott pénzt, ékszereket, vidéki házat, visszanyerte, megint eljátszotta. Szerette azt a félelmet, azt a szörnyű és nyomasztó félelmet, amelyet a kockajáték közben, a magas tétek miatti ag­gódás közben érzett, szerette azt a félelmet, és igye­kezett újra meg újra felébreszteni, fokozni, mindjobban felgerjeszteni, mert egyedül ebben az érzésben talált még valami boldogságot, valami mámort, magasabb rendű életet, a saját jóllakott, langyos, unalmas élete közepette. Aztán minden nagy vesztés után új meggaz­dagodási lehetőségeken törte a fejét, szorgalmasabban foglalkozott a kereskedéssel, szigorúbban hajtotta be adósain a tartozásukat, mert megint játszani akart, me­gint pénzt pazarolni, mutogatni megvetését a gazdagság iránt. Sziddhárta elveszítette higgadtságát, ha anyagi veszteség érte, elveszítette türelmét a halogató adó­sokkal szemben, elvesztette jóindulatát a koldusok iránt, elveszítette abban való örömét, hogy aki pénzt kér tőle, annak adjon vagy kölcsönözzön. Ő, aki egy koc­kadobással tízezret veszített és csak nevetett hozzá, szigorúbbá, kicsinyesebbé vált kereskedés közben, s éjszaka néha pénzzel álmodott! És ahányszor csak felébredt ebből a csúf varázslatból, ahányszor csak a hálószobája falán függő tükörben meglátta arcát, meny­nyire öregszik, mennyire csúnyul, ahányszor csak elbo­rította a szégyenkezés és az undor, tovább menekült, újabb szerencsejátékba, menekült a gyönyör, a bor má­morába, s onnan megint vissza a szerzés és felhalmozás hajszolásába. Ebben az értelmetlen körforgásban rohant, míg el nem fáradt, míg öreg nem lett, míg beteg nem lett.

Ekkor, egyszer intő álmot látott. Előzőleg az est óráit Kamalánál töltötte, Kamala szép díszkertjében. A fák árnyékában ültek, beszélgetésbe merülve, és Kamala elgondolkodva szólt, szavaiban szomorúság és fáradt­ság bujkált. Gótamáról akart hallani, nem tudott betelni a róla szóló beszéddel, hogy milyen tiszta volt a szeme, milyen csendes és szép a szája, a mosolya milyen jósá­gos és a léptei milyen békések. Sokáig kellett Szidd­hártának beszélnie a fenséges Buddháról, Kamala pedig felsóhajtott, és így szólt: — Egyszer, talán hamarosan, én is követője leszek ennek a Buddhának. Díszkertemet neki ajándékozom, és tanításához menekedem.

De aztán incselkedni kezdett Sziddhártával, játszotta a szerelem játékát, fájdalmas áhítattal ölelte magához, harapásig, könnyekig, mintha még egyszer, utoljára ki akarná préselni az utolsó csepp édességet is ebből a hiú, mulandó gyönyörből. Sohasem volt még oly furcsán nyilvánvaló Sziddhárta számára, milyen közel van egy­máshoz gyönyör és halál. Azután ott hevert Kamala mellett, és közelről látta arcát, riadt írás vonalait olvas­ta szeme körül és szája szögletében, oly láthatóan, mint még soha, írást finom ráncokból, alig látható kis redők­ből, azt az írást, amely az őszre, az öregedésre figyel­meztet, mint ahogy Sziddhárta maga is, pedig csak negyven-egynéhány éves volt, itt-ott ősz hajszálakat ta­lált egyébként fekete hajában. Kamala szép arcán fá­radtság ült, egy céltalan hosszú út fáradtsága, fáradtság és kezdődő hervadás, és titkolt, még ki nem mondott, még talán nem is tudatosult aggodalom: félelem az öregségtől, félelem az ősztől, félelem attól, hogy meg kell halni. Sziddhárta sóhajtva vett búcsút a szép hölgytől, lelke tele volt csüggedéssel és titkolt aggodalommal.

Azután a maga házában töltötte az éjszakát, táncos­nőkkel, borozással, játszotta a magafajtájúak között a különbet, pedig nem volt már az, sok bor ment le a torkán, és jóval éjfél után tért nyugovóra, fáradtan, mégis fölajzva, kis híján sírt elkeseredésében, és sokáig hiába várt az álomra, szíve tele oly nyomorúsággal, amelyet már, úgy érezte, nem lehet elviselni, tele undor­ral, amely áthatotta, akárcsak a bor langyos, émelyítő íze, a túl édes vigasztalan zene, a táncosnők negédes mosolya, hajuk és mellük túlságosan édes illata. De mindeneknél jobban undorodott önmagától, a saját illa­tos hajától, szájának borszagától, bőrének ernyedt fáradtságától és petyhüdtségétől. Mint az az ember, aki túlságosan sokat evett vagy ivott, s azután kínok köze­pette mindent kihány és mégis örül, hogy megkönnyebbült, úgy vágyott álmatlanul hánykódva arra, hogy az undor hatalmas hullámában mindezektől a gyö­nyöröktől, ezektől a szokásoktól, ettől az egész értel­metlen élettől, sőt saját magától is megszabaduljon. Csak a hajnal első pirkadásától, s az utcán, városi háza előtt is ébredő nyüzsgés első zajaitól szunnyadt el, attól talált néhány pillanatra valami bódult félálomra. Ebben a néhány pillanatban álmot látott:

Kamala egy kis ritka fajtájú énekesmadarat tartott aranykalitkában. Erről a madárról álmodott. Ezt álmod­ta: a madár elnémult, pedig kora reggel mindig énekel­ni szokott, és mivel Sziddhárta észrevette hallgatását, a kalitkához ment és beletekintett, hát, lám, a kismadár meghalt, mereven hevert a kalitka alján. Kivette, egy pillanatig ringatta a tenyerén, azután kidobta az abla­kon, ki az utcára, és ugyanakkor rettenetesen megijedt, s fájt is a szíve, annyira fájt, mintha a halott kismadár­ral együtt minden értékeset, minden jót kidobott volna magából.

Amint az álomból felriadt, mélységes szomorúság fogta körül. Értéktelenül, úgy érezte, értéktelenül és értelmetlenül élt bele a világba; nem maradt a keze között semmi, ami eleven lett volna, semmi, ami becses vagy megőrzésre érdemes lett volna. Egy szál magában állt és híjával mindennek, akár egy hajótörött a parton.

Komor hangulatban ment ki egy díszkertbe, a saját díszkertjébe, magára csukta a kapuját, leült egy mangó­fa alá, átélte szívében a halált, keblében az irtózást, csak ült és érezte, hogy valami meghal benne, elhervad benne, végét járja benne. Lassacskán összeszedte a gon­dolatait, és lelkében újra végigjárta egész életútját, a legelső napoktól kezdve, amelyekre vissza tudott em­lékezni. Mikor is volt része boldogságban, igaz gyö­nyörűségben? Igen, persze, többször is volt része ilyes­miben. Kisfiú korában is ízlelt örömöt, valahányszor a bráhmanáktól dicséretet érdemelt ki, amikor, kortársait jóval megelőzve, kitűnt a többi közül a szent verssorok felmondásával, vitatkozva a tudósokkal, vagy amikor segédkezett az isteneknek való áldozásban. Akkor lelkében azt érezte: „Út nyílik előttem, amelyre elhivat­tam, várnak rám az istenek." Aztán serdülő ifjú ko­rában, amikor minden elmélkedésének egyre maga­sabbra törő célja kiragadta a hasonló törekvésűek sere­géből, és vitte felfelé, amikor gyötrődve küzdött, hogy a brahman értelmét felfogja, amikor minden kiküzdött tudás újabb szomjúságot ébresztett benne, akkor is, a szomjazás közepette, a fájdalom közepette ugyanaz az érzés éltette: „Tovább! Tovább! Elhivatott vagy!" Ezt a hangot hallotta meg akkor is, amikor búcsút intett szü­lőföldjének és a samanaéletet választotta, és megint erre hallgatott, amikor a samanáknak hátat fordítva felkereste ama tökéletes embert, majd tőle is megválva elin­dult az ismeretlenbe. Milyen régóta nem hallotta már ezt a hangot, milyen régóta nem járt már a csúcsokon, milyen egyformán és unalmasan vezetett útja sok hosszú éven át, magas cél nélkül, szomjúság nélkül, lelki felemelkedés nélkül, kis gyönyörökben kielégülve, mégis mindig elégedetlenül! Mindezekben az években azért fáradozott és arra vágyakozott, anélkül hogy maga is tudta volna, hogy ne legyen más, mint a többi ember, mint ezek a gyermekek, élete azonban sokkal nyo­morúságosabb, sokkal szegényebb volt, mint az övék, hiszen sem céljaikat, sem gondjaikat nem osztotta, hisz a Kámaszvámi-féle embereknek ez az egész világa neki csak játék volt, tánc, amelyet kívülről nézett, komédia. Egyedül Kamala volt kedves, volt értékes a szívének – de vajon még mindig értékes-e? Szüksége van-e még Kamalára, vagy Kamalának őrá? Nemde vég nélkül való játékot játszanak-e? Érdemes-e ezért élni? Nem, nem érdemes! Ezt a játékot szanszárának nevezik, s gyermekjáték, talán kedves dolog végigjátszani, egy­szer, kétszer, tízszer – de mindig újra és újra?

Egyszerre csak rádöbbent Sziddhárta, hogy a játéknak vége, hogy nem tudja már játszani. Borzongás járta át a testét, úgy érezte, meghalt valami legbelül.

Aznap a mangófa alatt ült reggeltől estig, és apjára gondolt. Govindára gondolt, Gótamára gondolt. Érdemes volt megválnia tőlük, csak azért, hogy belőle is Kámaszvámi legyen? Már beesteledett, s ő még mindig ott ült. Amikor feltekintve meglátta a csillagokat, azt gondolta: „Lám, itt ülök, a díszkertemben, a mangófám alatt." Kicsit elmosolyodott – hát szükséges, hát helyes dolog, nem ostoba játék inkább, hogy legyen saját díszkertje, saját mangófája?

Ennek is véget vetett, ez is elhalt benne. Felállt, bú­csút vett a mangófától, búcsút a díszkerttől. Mivel egész nap étel nélkül maradt, heves éhséget érzett, és városi háza jutott eszébe, hálókamrája, ágya, az étkektől roskadó asztal. Fáradtan elmosolyodott, megrázkódott és elbúcsúzott magában mindezektől a dolgoktól.

Még az éj ugyanazon órájában Sziddhárta otthagyta a kertjét, otthagyta a várost, és többé soha sem tért vissza. Kámaszvámi sokáig kerestette, azt hitte, rablók kezére került. Kamala nem kerestette. Amikor megtudta, hogy Sziddhártának nyoma veszett, még csak nem is cso­dálkozott. Nem várta-e már ezt? Nem samana-e Sziddhárta, otthontalan zarándoklélek? S leginkább utolsó együttlétükkor érezte ezt, és a veszteség köze­pette is örült annak, hogy akkor, utoljára még olyan nagy szeretettel szorította a szívére, hogy még egyszer úgy érezte, Sziddhárta teljességgel birtokolja és áthatja egész lényét.

Mikor hírét vette, hogy Sziddhártának nyoma veszett, az ablakhoz lépett, mert az ablak előtt aranykalitkában egy ritka fajtájú énekesmadarat tartott. Kinyitotta a kalitka ajtaját, kivette a madarat, és elengedte, hadd repüljön. Sokáig nézett utána, a madárka után, amint repült. Ettől a naptól kezdve nem fogadott látogatókat, és házának kapuja zárva maradt. Kis idő múltán pedig bizonyossá lett felőle, hogy mikor utólszor együtt volt Sziddhártával, teherbe esett.

A FOLYÓPARTON

Sziddhárta az erdőt járta, már messze maga mögött hagyta a várost, és nem tudott semmit, csak azt az egyet, hogy oda nem mehet vissza, hogy az az élet, amelyet annyi éven át folytatott, elmúlt, hogy mind kiszíva a nedvét, hogy csömörig jóllakott vele. Halott az éne­kesmadár, amelyről álmodott. Halott volt szívében a madár. Nagyon belebonyolódott a szanszárába, undort és halált szívott magába mindenfelől, ahogy a szivacs szívja magába a vizet, míg meg nem telik. Megtelt undorodásig, megtelt nyomorúsággal, megtelt halállal, semmi sem volt már e világon, ami csábította, megör­vendeztette, megvigasztalta volna.

Szívből kívánta, hogy önmagáról többé semmit se tudjon, hogy nyugta legyen, hogy halálát lelje. Bárcsak villámcsapás érné s megölné! Bárcsak tigris támadna rá és felfalná! Bárcsak valami bort lelne, valami mérget, amely bódulatot hozna, felejtést és halált, és ne lenne többé ébredés! Van-e bűn és ostobaság, amelyet el nem követett, van-e lelki nyomorúság, amellyel nem terhelte meg benső valóját? Egyáltalán, lehetséges-e még élni? Lehetséges-e újra, újra meg újra belehelni, kilehelni a levegőt, éhséget érezni, mindig újra enni, újra aludni, újra szeretkezni? Nem merült-e ki, nem zárult-e le számára ez a körforgás?

Sziddhárta a nagy folyóhoz ért, mely átszelte az erdőt, ugyanahhoz a folyóhoz, amelyen egykor, amikor fiatalemberként ideérkezett Gótama városából, átszállí­totta egy révész. Ennél a folyónál hát megállt, habozva állt a partján. Fáradtság és éhség gyengítette, s különben is, gondolta, miért menjen tovább, hová, mi célból? Nem, cél nem volt előtte többé, nem volt benne semmi más, mint a mélyről jövő, fájdalmas óhaj, hogy lerázza magáról ezt az egész vigasztalan lidércnyomást, kiköpje ezt a megáporodott bort, véget vessen ennek a nyomorúságos és szégyenteljes életnek.

Egy fa hajolt a folyó fölé, egy kókuszfa, Sziddhárta annak törzséhez támasztotta vállát, karjával átölelte a fatörzset és letekintett a zöld víztükörre, az alatta höm­pölygő vízre, letekintett, és teljességgel betöltötte az a kívánság, hogy elengedje magát, hogy ebbe a vízbe belevesszen. Hátborzongató űr nézett vissza rá a víz­tükörből, és ennek válaszolt lelkéből a félelmetes üres­ség. Igen, elérkezett a vég. Nem volt más megoldás, mint kitörölni magát az életből, mint életének torz edényét darabokra törni és elhajítani magától, a kajánul nevető istenek lába elé. Émelygés gyötörte, s legszí­vesebben kiokádta volna az életét, ez az: meghalni, darabokra törni a formát, amelyet meggyűlölt! Falják fel a halak Sziddhártát, ezt a gazembert, ezt a tébolyul­tat, ezt a megromlott, rothadó testet, ezt az ernyedt, meggyalázott lelket! Falják fel a halak és a krokodilok, tépjék darabokra a démonok! Eltorzult arccal nézett a vízbe, látta benne tükröződni arcát, és kiköpött feléje. Fáradtságtól aléltan engedte el a fatörzset, és hátrafor­dult egy kissé, hogy belezuhanjon a vízbe, hogy végre elpusztuljon. Lehunyt szemmel süllyedt a halál felé.

Akkor lelkének távoli zugaiból, elfáradt életének múltjából egy hang csendült felé. Egyetlen szó volt, egy szótag, amelyet gondolkodás nélkül, ólomnehezen forgó nyelvvel mondott ki: a minden bráhmana-imád­ság ősi kezdő- és végszava a szent óm, ami annyit je­lent, hogy „a tökéletesség" vagy „a beteljesülés". És e pillanatban, amikor az óm csengése fülébe hatolt, hirte­len felébredt alvó lelke, és felismerte szándékának esz­telenségét.

Sziddhárta összerezzent a rémülettől. Hát ide jutott, ilyen elveszett ember ő, így eltévelyedett, így cserben­hagyta minden tudás, hogy a halált kereste már, hogy ez az óhaj, ez a gyermeteg kívánság hatalmasodhatott el rajta: úgy találni nyugalomra, hogy testét megsemmisíti! Amit ezeknek az utóbbi időknek semmi szen­vedése, semmi kiábrándulás, semmi kétségbeesés nem tudott elérni, azt elérte ez a pillanat, amelyben az óm a tudatáig ért: nyomorúságában és tévelygésében is felis­merte önmagát.

– Óm! – suttogta maga elé: – Óm! – És újra felismerte a brahmant, felismerte az élet elpusztíthatatlanságát, tudását Istenről, amit közben elfelejtett.

Ez azonban csak egy pillanat volt, villanásnyi idő. Összeesett a kókuszfa tövében, leterítette a fáradtság, az ómot mormolta, fejét a fa gyökerének támasztotta, és mély álomba merült.

Mélyen aludt, álomlátás nélkül, hosszú-hosszú ideje nem volt ilyen mély az álma. Amikor jó néhány óra elteltével magához tért, úgy érezte, mintha tíz év múlt volna el, hallotta a folyóvíz halk moraját, nem tudta, hol van és ki hozta ide, kinyitotta a szemét, csodálkozva pil­lantotta meg maga körül a fákat s feje fölött az égboltot, és felrémlett benne, hol van és hogy került ide. De sok időbe telt, míg idáig jutott gondolataiban, és a múltját mintha fátyol vonta volna be, végtelenül távoli volt, végtelenül idegen, végtelenül közömbös. Csak annyit tudott, hogy immár végképp odahagyta korábbi életét – s egy pillanatra ez a korábbi élet mintha saját, messze hagyott, előző megtestesülése lett volna, mintha mos­tani énjének hajdanvolt előzménye lett volna. Undorral, nyomorúsággal színültig telve még el is akarta dobni magától az életet, azonban magához tért egy folyó part­ján, egy kókuszfa alatt, a szent ómmal az ajkán. Azután elszunnyadt, és most felébredve új emberként tekintett szét a világban. Halkan mormolta maga elé az óm szót, amellyel elszunnyadt, és úgy érezte, hosszú álma nem volt egyéb, mint hosszú-hosszú, elmélyedt óm-beszél­getés, óm-gondolkodás, alámerülés és teljes feloldódás az ómban, a Névtelenben, a Tökéletesben.

Ó, milyen csodálatos álom is volt ez! Soha életében nem frissítette fel így álom, nem újította meg így, nem ifjította meg így! Vajon valóban meghalt, belefulladt a vízbe és más alakban született újjá? De nem, hiszen ráismert magára, ráismert önnön kezére, lábára, megis­merte a helyet, ahol feküdt, ismerte az Ént keblében, ezt a Sziddhártát, az akaratos, különleges fickót, mégis, ez a Sziddhárta átalakult, megújult, különösmód kialudta magát, különösmód éber volt, örömtől pezsdülő és kíváncsi.

Sziddhárta felegyenesedett, és íme, vele szemközt ott feküdt egy ember, egy idegen férfiú, sárga csuhás, borotvált fejű szerzetes, az elmélyedés testtartásában. Jól megnézte ezt az embert, akinek se haja, se szakálla nem volt, de nem kellett sokáig néznie, hamar ráismert a szerzetesben Govindára, ifjúkori barátjára, aki a fen­séges Buddhához menekedett. Govinda megöregedett, akárcsak ő maga, de arckifejezése még mindig a régi volt, igyekezetről, hűségről, keresésről, aggodalomról tett tanúságot. Mikor pedig Govinda, magán érezve az ő tekintetét, kinyitotta a szemét és ránézett, Sziddhárta látta, hogy nem ismeri meg. Govinda örült az ő feléb­redésének, nyilvánvaló volt, hogy sokáig ült már itt, várva ébredését, noha nem ismerte fel.

– Aludtam – mondta Sziddhárta. – Hogy kerülsz ide? – Aludtál – válaszolta Govinda –, veszélyes dolog e tájon aludni, mert kígyók vannak itt s az erdőben vad­csapások. Uram, én a fenséges Gótama tanítványa vagyok, a Buddháé, a Sákjamunié, s errefele zarándo­koltam a többiekkel együtt, és egyszer csak megláttam, hogy itt fekszel és alszol, ahol veszélyes az alvás. Azért, uram, megpróbáltalak felébreszteni, de mivel láttam, hogy álmod nagyon mély, lemaradtam az enyéimtől és letelepedtem ide melléd. Azután pedig, úgy tűnik, magam is elaludtam, én, akinek őriznie kellett volna álmodat. Rosszul láttam el szolgálatomat, legyűrt a fá­radtság. De most, hogy úgyis felébredtél, engedj utam­ra, hogy utolérhessem testvéreimet.

 Köszönöm neked, samana, hogy őrizted álmomat –szólalt meg Sziddhárta. – Kedvesek vagytok ti. tanít­ványai a Fenségesnek. Menj hát, ha menned kell.  Megyek, uram. Jó egészséget kívánok az úrnak.   Köszönöm, samana.
Govinda üdvözlőleg intett, és azt mondta: – Isten veled.

– Isten veled, Govinda – mondta Sziddhárta. A szerzetes megállt.

– Bocsáss meg, uram, de honnét ismered a nevemet'? Sziddhárta erre elmosolyodott.

Apád kunyhójából ismerlek, ó, Govinda, meg a bráhmana-iskolából, meg az isteneknek való áldozás­ból, s onnét is, hogy együtt álltunk samanának, meg abból az órából, hogy te Dzsetavana-ligetében a Fen­ségeshez menekedtél.

Sziddhárta! – kiáltott fel Govinda lelkendezve. – Most ismerlek csak meg, és nem is értem, hogyan, hogy nem ismertelek meg mindjárt. Isten hozott, Sziddhárta, nagy az én örömöm, hogy viszontláthatlak.

Én is örülök a viszontlátásnak. Az álmom őrizője voltál, még egyszer köszönöm, de igazán nem lett volna szükségem őrizőre. Merre tartasz, barátom?

Semerre sem tartok. Mi szerzetesek mindig úton vagyunk, amíg be nem áll az esős évszak, mindig járjuk az utakat faluról falura, előírásaink szerint élünk, hirdet­jük a szent tanítást, alamizsnát gyűjtünk s továbbvonu­lunk. Ez így van mindig. Hát te, Sziddhárta, te hová tar­tasz?

Sziddhárta ígyen szólt: – Én is úgy vagyok ezzel, mint te, barátom. Sehová sem tartok. Csak rovom az utat. Zarándoklok.

Govinda így szólt: – Azt mondod, zarándokolsz, és én hiszek neked. Mégis bocsáss meg, ó, Sziddhárta, nem nézlek zarándoknak. Gazdag emberhez illő ruhát vi­selsz, előkelő ember cipőjében jársz, s a hajad, az illatos vizekkel behintett hajad sem vall zarándokra és sa­manára sem.

– Nos, kedvesem, jól figyelted meg, éles szemed min­dent észrevesz. De nem azt mondtam, hogy samana va­gyok. Csak azt mondtam: zarándokúton járok. És így is van: zarándoklok.

 Zarándokolsz – ismételte Govinda. – Hát, nem sokan zarándokolnak ilyen ruhában, nem sokan ilyen cipőben, nem sokan ilyen hajjal. Én, pedig már sok-sok éve járom zarándokutamat, még sohasem találkoztam ilyen zarándokkal.  Elhiszem, jó Govinda. Most mégis, a mai napon, ilyen zarándokkal is találkoztál, aki ilyen cipőben jár, ilyen öltözetben. Emlékezz, kedves barátom: mulandó a jelenségek világa, mulandók, nagyon is mulandók az öltözeteink, a hajviseletünk, sőt a hajunk, a testünk ma­ga is. Gazdag ember ruhája van rajtam, jól láttad. Azért viselem, mert magam is az voltam, s a világfiak, a ké­jencek hajviseletét hordom, mert magam is az voltam. – Hát most, Sziddhárta, most mi vagy?  Nem tudom, éppúgy nem tudom, mint te. Úton vagyok. Gazdag ember voltam, de már nem vagyok az, s hogy holnap mi leszek, azt nem tudom.  Elveszítetted a vagyonodat?  Elveszítettem, vagy én vesztem el a vagyon szá­mára. Semmi közünk többé egymáshoz. Gyorsan forog a jelenségek kereke, Govinda. Hová lett Sziddhárta, a bráhmana? Hová lett Sziddhárta, a samana? Hol van Sziddhárta, a gazdag ember? Gyorsan változik a mu­landó, Govinda, magad is tudod.
Govinda sokáig nézte ifjúkori barátját kétkedéssel szemében. Majd úgy köszönt el tőle, ahogyan előkelő emberektől szokás, és útjára ment.

Sziddhárta mosolyogva nézett utána, még mindig szerette, ezt a hűséges, ezt az aggodalmas embert. És hogy is lehetett volna, ebben a pillanatban, csodálatos mély álmából való ébredésének fenséges órájában, az ómtól áthatva, bárki is, bármi is, akit vagy amit ne sze­ressen! Éppen ebben állt a varázslat, amellyel az álom és az óm hatott rá, hogy mindent szeretett, hogy tele volt boldog szerelemmel minden iránt, amit csak látott. És éppen abban állt korábbi nagy betegsége – így érezte most –, hogy semmit és senkit nem tudott szeretni.

Sziddhárta mosolygó arccal nézett a távozó szerzetes után. Az álomtól roppant mód megerősödött, de ala­posan szenvedett az éhség miatt, hiszen most már két napja semmit sem evett, és hol volt már az az idő, amikor edzve volt éhség ellen. Szomorúan, mégis ne­vetve is gondolt arra az időre. Akkor, így emlékezett, három dologgal dicsekedett Kamatának, három nemes és felülmúlhatatlan tudománya volt: böjtölés – vára­kozás – gondolkodás. Ez volt a vagyona, a hatalma és az ereje, erős vándorbotja, ifjúságának szorgos, fáradsá­gos éveiben ezt a három tudást szerezte meg, semmi mást. És most elmaradtak tőle ezek a tudományok, egyiknek sem volt már birtokában, sem a böjtnek, sem a várakozásnak, sem a gondolkodásnak. A leghitvá­nyabb dolgokért áldozta fel őket, a legmulandóbbért, érzéki örömökért, jólétért, gazdagságért! Valóban kü­lönös a sorsa. És most, úgy érezte, most valóban gyer­mekember lett belőle.

Sziddhárta elgondolkodott helyzetén. Nehezére esett a gondolkodás, tulajdonképp nem volt kedve hozzá, de kényszerítette rá magát.

Nos, gondolta, most, hogy ezek a legeslegmulandóbb dolgok kicsúsztak a kezem közül, most megint úgy állok a nap alatt, ahogy kisgyermek koromban álltam, semmi sem az enyém, nem értek semmihez, nem tudok semmit, nem tanultam semmit. Milyen furcsa! Most, amikor már nem is vagyok fiatal, amikor a hajam már deres, mikor erőim kezdenek elhagyni, most megint elölről kezdek mindent, gyermekként indulok neki az életnek! Akaratlanul is megint elmosolyodott. Igen, különös sors jutott neki! Lefelé visz immár élete útja, és most megint üresen és mezítelenül és tudatlanul indul el a világba. De szomorkodni nem tudott ezen, nem, inkább nevethetnékje volt, és nevetett magán, nevetett ezen a különös, balga világon.

– Lefelé tartasz! – mondta magának és nevetett hozzá, és ahogy ezt kimondta, tekintete a folyóra esett, s látta, hogy a folyó is lefelé tart, mindig lefelé bandukol, de énekelve és vidáman. Ez nagyon is tetszett neki, barát­sággal mosolygott a folyóra. Nemde ez volt az a folyó, amelyben el akarta veszejteni magát, egyszer, száz évvel ezelőtt – vagy csak álmodta?

„Igazán furcsa volt az életem – gondolta –, furcsa var­gabetűket tett. Gyerekkoromban minden az istenek körül, a nekik való áldozás körül forgott. Ifjúkoromban csak az aszkézissel, a gondolkodással, a meditációval volt dol­gom, a brahman keresésére indultam, az Öröklétet tisztel­tem az átmanban. Mikor felserdültem, a vezeklőkhöz csatlakoztam, az erdőben laktam, és tűrtem hőséget és fagyot, megtanultam éhezni, megtanultam megöldökölni a testet. Azután csodálatos volt a találkozásom a nagy Buddha tanításával, úgy éreztem, bennem kering a világ egységéről való tudás, akár a saját vérem. Mégis, a Buddhától is, és ettől a nagy tudástól – ettől is meg kel­lett válnom. Elindultam és szerelmi örömöt tanultam Kamalától, kereskedést Kámaszvámitól, pénzt halmoz­tam rakásra és szórtam ismét széjjel, megtanultam, hogy szeressem a gyomromat és hízelegjek az érzékeimnek. Sok-sok évet kellett ezzel eltöltenem, szellememet elveszejtenem, a gondolkodásról leszoknom, az egység­ről megfeledkeznem. Nem az történt-e, hogy lassan, sok kerülővel férfiból ismét gyermekké lettem, gondolkodó lényből gyermekember? És mégis csak nagyon jó volt ez az út, keblemben a madárka mégsem halt meg. Micsoda út! Mennyi ostobaságon, vétken, mennyi tévedésen, undoron és csalódáson és nyomorúságon kellett átesnem, csak azért, hogy újra gyermek lehessek és újra kezd­hessem az életem. De helyesen történt, igent mond rá a szívem, nevet hozzá a szemem. A kétségbeesést kellett átélnem, minden gondolat közül a legbalgábbhoz, az öngyilkosság gondolatához kellett lealázkodnom, hogy újra átélhessem a kegyelmet, hogy újra meghalljam az ómot, hogy megtanuljak újra igazán aludni és igazán felébredni. Együgyűvé kellett lennem ahhoz, hogy ma­gamban ismét megtaláljam az átmant. Bűnbe kellett sodródnom ahhoz, hogy újra élni tudjak. Vajon hová visz még utam? Bolond út ez, az én utam, hurkokat ír le, sőt talán körbejár. Vezessen, ahová vezetnie kell, én végigmegyek rajta."

Csodálatos hullámban tört fel lelkében az öröm. Vajon honnan, kérdezte a lelkét, honnan származik benned ez az öröm? Talán ebből a hosszú, jótét álomból, amely úgy meggyógyított? Vagy az óm szótól, amelyet kimondtam? Vagy attól, hogy megmenekültem, hogy szökésem teljes, hogy végre megint szabad vagyok és gyermekként állok az égbolt alatt? Ó, milyen jó, hogy megszöktem, hogy megszabadultam! Milyen tiszta, milyen üde itt a levegő, milyen jó lélegezni! Ott, ahonnan megszöktem, minden balzsamszagú volt, fűszer-, bor-, bőségszaga volt min­dennek, lustaságszaga. Hogy gyűlöltem a gazdagoknak ezt a világát, a dőzsölők, a kockajátékosok világát! Hogy gyűlöltem saját magamat, amiért oly sokáig maradtam ebben a szörnyű világban! Hogy gyűlöltem, hogyan raboltam ki magam, hogy mérgeztem, kínoztam, hogyan tettem öreggé és gonosszá magam! Nem, soha többé nem képzelem, amit egykor oly szívesen képzeltem, hogy Sziddhárta bölcs! De ezt az egyet jól csináltam, ez tetszik nekem, ez dicséretes, hogy véget vetettem az önmagam elleni gyűlöletnek, annak az ostoba és sivár életmódnak! Dicsérem az eszedet, Sziddhárta, hogy annyi évnyi osto­baság után mégis volt egy jó ötleted, hogy csináltál valamit, hogy meghallottad a madárszót kebledben és követted a hangját!

Így dicsérgette magát, így örült magának, s közben kí­váncsian hallgatta a gyomrát, mely korgott az éhségtől. Jókora darab szenvedést, jókora darab nyomorúságot kóstolt végig és köpött ki – így érezte – ezekben az utóbbi időkben és napokban. A kétségbeesésig, a halál széléig rágta a nyomorúság eledelét. Jó volt így. Még sokáig maradhatott volna Kámaszváminál, sokáig sze­rezhette volna és pazarolhatta volna a pénzt, tömhette volna a gyomrát, és éheztethette volna a lelkét, sokáig lakozhatott volna ebben a puha, jól párnázott pokolban, ha nem érkezett volna el a tökéletes vigasztalanság és kétségbeesés pillanata, az a végső pillanat, amikor a folyó sodra fölé hajolt és kész volt véget vetni életének. Azon örvendezett, azon kacagott, azért sugárzott deres hajával keretezett arca, mert átérezte ezt a kétségbe­esést, ezt a mélységes undort, és az mégsem győzte le, s hogy az énekesmadár, a vidámság forrása és hangja még mindig eleven volt benne.

„Jó dolog – gondolta –, ha az ember mindent saját maga ízlel meg, amit tudnia kell. Hogy a világi gyönyör és a gazdagság nem jó forrásból való, azt már gyer­mekkoromban megtanultam. Tudni tehát tudtam régen is, de csak most éltem át. No és most tudom valóban, nemcsak az emlékezetemmel, hanem a szememmel, a szívemmel, a gyomrommal is. Jó nekem, hogy tudom!"

Sokáig elgondolkodott átváltozásán, hallgatta a ma­darat, amint örömében énekel. Mert vajon nem halt-e már meg ez a madár, nem a halálát érezte-e? Nem, vala­mi más halt meg benne, valami, ami már régóta halálra vágyott. Nemde ez volt az, amit egykor, izzó vezeklő­éveiben meg akart ölni? Nemde az Énje volt az, kicsi, aggodalmas és büszkén ágáló Énje, amellyel oly sok éven át vívta harcát, s amely mégis mindig legyőzte őt, amely minden halál után mégis mindig megjelent, örömet tiltott, félelmet ébresztett? Nem ez volt-e az, ami ma végre halálát lelte, itt az erdőben, ennek a ked­ves folyónak a partján? Nem ennek a halálnak köszön­hette-e, hogy most újra olyan, mint egy gyermek, tele bizalommal, félelmet nem ismerőn, örömmel telve?

Most kezdte csak érteni Sziddhárta, miért harcolt hiába bráhmanaként, vezeklőként ezzel az Énnel. A túl sok tudás akadályozta a harcot, a túl sok szent vers, túl sok áldozati szabály, túl sok lemondás, túl sok tevékenység és igyekezet! Tele volt önhittséggel, mindig ő volt a legokosabb, a legszorgalmasabb, mindig előbbre járt egy lépéssel a többieknél, mindig ő volt a tudós, a szellemi ember, mindig a pap vagy a bölcs. Ebbe a papi létbe, ebbe az önhittségbe, ebbe a szellemiségbe húzódott be az Énje, ott megkapaszkodott és nagyra nőtt, miközben ő azzal áltatta magát, hogy böjtöléssel és önsanyargatással megölheti. Most belátta ezt, és megéltette, hogy igaza volt annak a mélyről jövő hangnak, amely azt jósolta, hogy nincs tanító a földön, aki megváltáshoz tudná jut­tatni. Ezért kellett a világba kerülnie, átadnia magát gyönyörnek és hatalomnak, nőknek és pénznek, keres­kedővé, kockajátékossá, iszákossá és harácsolóvá válnia, míg meg nem halt benne a pap és a samana. Ezért kellett végül ezeket a csúf éveket elszenvednie, viselni az undort, a puszta és veszendőbe ment élet ürességét, értel­metlenségét, végig a keserű kétségbeesésig, míg Szidd­hárta, a kéjenc, Sziddhárta, a harácsoló is meg nem halt. Most meghalt az is, új Sziddhárta ébredt fel az álomból. Ez is megöregszik, ez is meghal egyszer, Sziddhárta mulandó, minden jelenség mulandó. Ma azonban ifjú lett, gyermek, újdonatúj Sziddhárta, teli örömmel.

Ezeket a gondolatokat gondolta végig, mosolyogva fülelt a gyomra korgására, és hálásan hallgatta egy méhecske zümmögését. Derűsen tekintett a folyó sodrá­ba, nem volt még víz, amely így tetszett volna neki, a tovahömpölygő víz jelképe és mondandója még soha­sem volt számára ily erősen és szépen nyilvánvaló. Úgy érezte, hogy a folyónak valami külön mondanivalója van számára, valami, amit még nem tud, ami még vár rá. Ebbe a folyóba akarta ölni magát, ebbe fulladt ma bele a régi, a fáradt, a kétségbeesett Sziddhárta. Az új Sziddhárta azonban mélyről fakadó szerelmet érzett e sodródó víz iránt, és úgy döntött, hogy nem válik meg tőle egyhamar.

A RÉVÉSZ

„Itt szeretnék maradni, ennek a folyónak a partján – gondolta Sziddhárta –, ugyanaz a víz ez, amelyen át a gyermekemberek közé vitt az utam, egy kedves révész vitt át a vízen, hozzá szeretnék menni, az ő kunyhójából indultam el az új életbe, amely most elöregedett és meghalt – hát ez a mostani utam is, mostani új életem is ott vegye kezdetét!"

Szeretettel nézte a víz sodrát, átlátszó zöld színét, titkokban gazdag rajzolatának kristályos vonalait. Hal­vány gyöngyöket látott felszállni a mélységből, csendes buborékok úsztak a víztükrön, égi kékség verődött benne vissza. Ezer szemmel nézett rá a folyó, zöld, fehér, kristályos, égszínkék szemekkel. Hogy szerette ezt a vizet, hogy lelkesedett érte, milyen hálás volt neki! Szívében hallotta szólni a hangot, az újjáéledt hangot, s az így szólt hozzá: „Szeresd meg ezt a vizet! Maradj vele! Tanulj tőle!" Igen, igen, akart tőle tanulni, akart rá hallgatni. Úgy tűnt neki, hogy aki ismeri ezt a vizet és ennek titkait, az sok más dolgot is megért, sok titkot, minden titkot.

A folyó összes titka közül azonban ma csak egyet észlelt, amely lelkét megragadta. Amit látott, ez volt: íme ez a víz folyik, folydogál, mégis mindig jelen van, mindig, mindenkor ugyanaz marad, pedig minden pil­lanatban új! Ó, ki tudja ezt felfogni, ki tudja megérteni! Ő nem értette és nem tudta felfogni, csak sejtéseket érzett mozdulni lelkében, távoli emléket, isten-hangza­tokat.

Sziddhárta felállt, testében az éhség sürgetése elvisel­hetetlenné kezdett válni. Roskatagon bandukolt tovább a parti ösvényen fölfele, az árral szemben, figyelte a víz sugarát, figyelte testében a korgó éhséget. Amint a rév­hez ért, a csónak épp indulásra készen állt, és ugyanaz a révész, aki egykor az ifjú samanát szállította át a folyón, ugyanő állt a csónakban, Sziddhárta megismerte. ő is megöregedett jócskán.

– Átviszel-e a folyón? – kérdezte Sziddhárta.

A révész csodálkozott, hogy ilyen előkelő ember egyedül és gyalog járja útját, de felvette, és ellökte a csónakot a parttól.

Nagyon szép életet választottál – szólalt meg az utas. – Nagyon szép lehet életed minden napját itt a víz mellett tölteni, és ide-oda siklani rajta.

A csónakos evezés közben mosolyogva ringatta magát: – Szép bizony, uram, úgy van, amint mondod. De nem szép-e minden életmód, minden munka? – Meglehet. Téged mégis irigyellek a tiedért.

Jaj, hamar elmenne a kedved tőle. Ez nem szép ruhás, finom uraknak való munka.

Sziddhárta elnevette magát. – Ma már egyszer meg­nézett valaki a ruhámért, bizalmatlanul méregetett. Elfogadnád tőlem, kedves révész, ezt a ruhát? Mert ter­hemre van. És ha nem tudnád, pénzem nincs, amivel kifizethetném a fuvardíjat.

 Tréfálkozik velem az úr – nevetett a révész.
Nem, nem tréfálok, barátom. Tudod, egyszer már átvittél ezen a vízen, s nem kértél érte fizetséget. Tedd meg hát ma is, de fogadd el érte a ruhámat.

És hogyan akarja az úr folytatni utazását ruha nélkül?

Jaj, hát a legjobban annak örülnék, ha nem is kellene folytatnom. Annak örülnék, révész, ha adnál rám vala­mi régi előkötőt, és magadnál tartanál segédedképpen, vagyis először inkább tanoncodképp, hiszen előbb még meg kellene tanulnom a csónakkal bánni.

A révész sokáig nézte az idegent, kutatott az emléke­zetében.

– Most ismerlek meg – szólalt meg végül. – Egyszer a kunyhómban aludtál, rég volt, húsz éve, vagy több is lehet, átvittelek a folyón, és jó barátokként búcsúztunk egymástól. Nemde nem samana voltál? A neved nem jut eszembe.

– Sziddhárta vagyok, és samana voltam, amikor legutóbb láttál.

– Isten hozott hát, Sziddhárta. Az én nevem Vászudé­va33. Remélem, ma is a vendégem leszel és itt alszol a kunyhómban, elbeszéled, honnan jössz, s miért van annyira terhedre díszes öltözeted.

A folyó közepén jártak már, s Vászudéva erősebben feszült neki az evezőknek, hogy a sodrással oldalukban előrejussanak. Higgadtan, lassan dolgozott, tekintetét a csónak orrára szegezve, erős karral. Sziddhárta csak ült és nézte, és eszébe jutott az emlék, hogy már akkor is, samana létének utolsó napján is szeretet ébredezett szívében ez iránt az ember iránt. Vászudéva meghívását hálásan elfogadta. Amint kikötöttek a másik parton, segített neki a csónakot a cövekekhez erősíteni, a révész pedig betessékelte a kunyhójába, kenyeret és vizet adott neki, és Sziddhárta jóízűen evett, s ugyancsak jóízűen fogyasztotta a mangógyümölcsöt, amellyel Vászudéva kínálta. Azután kiültek a folyóparton egy fatörzsre, a nap lemenőben volt már, és Sziddhárta beszélt a révész­nek származásáról és életéről, úgy, ahogy az ma, a két­ségbeesés azon órájában, megjelent szeme előtt. Elbe­szélése belenyúlt a késő éjszakába.

Vászudéva figyelmesen hallgatta. Mindent magába szívott, amit hallott, Sziddhárta származását és gyer­mekkorát, minden tanulást, minden keresést, minden örömöt, minden nyomorúságot. A révésznek ez volt egyik legnagyobb erénye: kevesen értenek úgy a csen­des figyeléshez, ahogyan ő értett hozzá. Szót se ejtett, de a beszélő érezhette, hogyan issza fel Vászudéva a szavait, csendben kitárulkozva felé, türelmesen, egyet­len szavát sem engedve el a füle mellett, egyetlen sza­vát sem sürgetve, nem fűzött hozzá sem dicséretet, sem korholást, csak némán hallgatta beszédét. Sziddhárta érezte, milyen boldogság ilyen hallgató előtt magáról vallani, mintegy a másik szívébe süllyesztve le a maga életét, a maga keresését, a maga szenvedését.

Amint azonban Sziddhárta a történetének végéhez közeledett, a folyóparti fáról szólt, mély zuhanásáról, a szent ómról, és hogy szunnyadásából felébredve milyen szeretet ébredt benne a folyó iránt, a révész kettőzött érdeklődéssel figyelt, teljes önátadással, lehunyt szemmel.

Sziddhárta befejezte a történetet, és hosszú ideig hall­gattak, majd Vászudéva ezt mondta: – Úgy van, amint gondoltam. Megszólított a folyó. Neked is barátod már, hozzád is szól. Ez jó, ez nagyon jó. Maradj itt nálam, Sziddhárta, barátom. Valamikor régen volt feleségem, fekvőhelye ott volt az enyém mellett, csakhogy ő már rég halott, régóta magam élek. Lakjál most te nálam, van hely is, ennivaló is két embernek.

 Köszönöm – mondta Sziddhárta –, köszönöm és el­fogadom. És azt is köszönöm neked, Vászudéva, hogy olyan jóságosan meghallgattál! Kevés ember van, aki képes meghallgatni a másikat, és még senkivel sem ta­lálkoztam, aki úgy értette ezt a művészetet, mint te. Ebben is tanulhatok még tőled.  Majd megtanulod – szólt Vászudéva –, csak nem tőlem. A folyó tanított meg a figyelésre, tőle tanulod meg majd te is. Tud mindent ez a folyó, mindent meg lehet tanulni tőle. Látod, a víztől már azt is megtanul­tad, hogy jó dolog lefelé tartani, lefelé süllyedni, a mélységet keresni. Sziddhárta, a gazdag és előkelő fér­fiú csónakoslegénynek áll, Sziddhárta, a tudós bráhma­na révésznek megy: ezt is a folyó tanácsolta. Még majd azt a másikat is megtanulod tőle.
Sziddhárta ígyen szólt, hosszú hallgatás után: – Mi az a másik, Vászudéva?

Vászudéva felállt. – Későre jár – mondta –, ideje lefe­küdni. Azt a másikat én nem tudom megmondani neked, édes barátom. Majd megtanulod, meglehet, tudod is már. Lásd, nem vagyok tanult ember, nem kenyerem a beszéd, nem értek a gondolkodáshoz sem. Amit tudok, csak annyi, hogy figyeljek másokra és hogy hittel éljek. Ha ki tudnám mondani ezeket a dolgokat, ha tanítani tudnám, talán híres bölcs lennék, de így csak révész vagyok, és az a dolgom, hogy átvigyem az embereket a folyón. Sokakat vittem már át, sok ezer embert, de egyiküknek sem volt más az én folyóm, mint útjukon egy akadály. Pénzügyekben és üzleti ügyekben utaztak, esküvőkre, búcsújáróhelyekre, és a folyó megállásra kényszerítette őket, a révész meg azért volt itt, hogy gyorsan átjussanak az akadályon. Néhánynak azonban a sok ezer közül, de csak keveseknek, négy vagy öt em­bernek, nem hátráltatója volt a folyó, ezek meghallották a hangját, figyeltek rá, és olyan szent lett előttük, ami­lyen énelőttem. Most pedig térjünk nyugovóra, Szidd­hárta.

Sziddhárta a révésznél maradt, és megtanulta kezelni a csónakot, mikor pedig a révnél nem volt tennivaló, a rizsföldön dolgozott Vászudévával, tűzifát gyűjtött, leszüretelte a banánfák gyümölcsét. Megtanulta, ho­gyan kell evezőt ácsolni, a csónakot karbantartani, sőt elleste a kosárfonás művészetét, és mindennek örült, amit tanult, a napok és hónapok pedig gyorsan teltek. A folyó azonban többre tanította, mint amire Vászudéva megtaníthatta. A víztől szakadatlanul tanult. Legfőkép­pen azt, hogyan figyeljen másokra, csendes szívvel, türelmes, nyitott lélekkel, szenvedélyek nélkül, óhajok nélkül, ítélkezés nélkül, vélemény nélkül.

Derűsen, barátságban élt Vászudévával, időnként vál­tottak egy-két szót, keveset, jól meggondolt szavakat. Vászudéva nem volt a szavak embere, Sziddhárta ritkán tudta szóra bírni.

– Te is észrevetted – kérdezte egyszer Sziddhárta –, te is megtanultad a folyótól azt a titkot: hogy az idő nem létezik?

Vászudéva arca mosolyogva felragyogott.

– Igen, Sziddhárta – bólintott –, azt hiszem, arra gon­dolsz: hogy a folyó egyszerre van ott mindenütt, erede­ténél és torkolatánál, a vízesésnél, a révnél, a duzzasz­tógátnál, a tengerben, fenn a hegyeken, egyszerre min­denütt, s hogy számára csak a jelen létezik, nem ismeri sem a múlt árnyékát, sem a jövő árnyékát. Erre gon­dolsz?

– Erre – mondta Sziddhárta. – És amikor ezt megta­nultam, végigtekintettem az életemen, folyó volt az is, és Sziddhártát, a kisfiút, meg Sziddhártát, a felnőtt fér­fit, meg Sziddhártát, az aggastyánt mindmegannyi árnyék választotta csak el egymástól, valóságos válasz­fal nem volt közöttük. Még Sziddhárta korábbi születé­sei sem enyésztek el a múltban, s halála és a Bráhmához való visszatérése sem pihen a jövőben. Semmi sem volt, és semmi sem lesz majd; minden van, mindennek van magja, van jelenléte.

Elragadtatással beszélt Sziddhárta, lelke mélyéig bol­doggá tette ez a megvilágosodás. Ó, hát nem úgy van-e, hogy minden szenvedés oka csupán csak az idő, minden önkínzás, félelem oka: az idő. S lám: máris legyőztünk, máris ártalmatlanná tettünk a világon mindent, ami ne­héz, ami ellenséges, mihelyt legyőzzük, mihelyt kiik­tatjuk gondolatainkból az időt. Elragadtatva beszélt, Vászudéva pedig sugárzó mosollyal nézett rá, és egyet­értőn bólintott, hallgatagon bólintott, megsimította Sziddhárta vállát, majd ismét a munkája felé fordult.

Megint máskor egyszer, amikor esős évszak lévén a folyó megduzzadt és hatalmasan zúgott, Sziddhárta így szólalt meg: – Nemde úgy van, kedves barátom, hogy a folyónak sokféle hangja van, nagyon sokféle hangja? Nincs-e király-hangja, vitéz-hangja, bika-hangja, éjjeli­bagoly-hangja, vajúdóanya-hangja, szomorún-sóhaj tó­ember-hangja s ezer más hangja is még?

– Így van – bólintott Vászudéva –, magában hordozza minden teremtmény hangját.

— És tudod-e — folytatta Sziddhárta —, melyik szót mondja, ha sikerül az embernek egyszerre meghallania mind a tízezer hangját?

Vászudéva arca boldog nevetésre derült, odahajolt Sziddhárta füléhez, és belesuttogta a szent ómot. És pontosan ez volt az, amit Sziddhárta is hallott a folyótól.

Mosolygása pedig apránként egyre jobban hasonlított a révész mosolyához, majdnem ugyanolyan sugárzó volt, majdnem ugyanúgy ragyogott a boldogságtól, ugyanúgy átszőtte ezer apró, derűs ránc, éppoly gyermeki, éppoly aggastyánszerű volt. Sok utas, látva a két révészt, testvéreknek tartotta őket. Sokszor üldögél­tek este a vízparti fatörzsön, hallgattak és mindketten a vízre füleltek, amely nem is víz volt már számukra, hanem az élet hangja, a létezőnek a hangja, az örökké születőnek a hangja. És megtörtént időnként, hogy míg a folyóra figyeltek, ugyanazok a gondolatok jutottak az eszükbe, egy tegnapelőtti beszélgetés vagy egyik uta­suk, akinek az arca és a sorsa foglalkoztatta őket, a halál, a gyermekkoruk, és hogy mindketten ugyanabban a pillanatban, amikor valami jót mondott nekik a folyó, ránéztek egymásra, és mindketten ugyanazt gondolták, mindketten örültek az egyazon válasznak ugyanazon kérdésre.

Valami jóságos, derűs sugárzás áradt a révből és a két révészből, s ezt egyik-másik utas megérezte. Néha meg­történt, hogy egy-egy utas, miután arcába tekintett vala­melyiküknek, egyszer csak elbeszélte az életét, elmond­ta szenvedését, beismerte vétkét, vigaszt és tanácsot kért. Időnként megesett, hogy valaki megkérte őket, hadd töltsön náluk egy estét, s hadd hallgassa a folyó hangját. Az is megesett, hogy kíváncsiak érkeztek, akik hírét vették, hogy ennél a révnél két bölcs vagy két varázsló vagy szent lakik. A kíváncsiak sokat kérdezős­ködtek, de nem kaptak választ, és nem is bukkantak rá bennük sem a varázslóra, sem a bölcsre, egyszerűen csak két barátságos öregembert láttak, akik hallgatagok voltak, és kissé különcnek vagy a vénségtől hibbantnak látszottak. És kinevették őket a kíváncsiak, megtárgyal­ták egymás között, milyen balga, milyen hiszékeny is az egyszerű nép, hogy az efféle mendemondák oly gyorsan elterjednek.

Egymás után múltak az évek, egyikük sem számolta őket. Egyszer zarándokló szerzetesek érkeztek hozzá­juk, Gótamának, a Buddhának a hívei, kérték, hogy vigyék át őket a folyón, s tőlük tudta meg a két révész, hogy sürgősen ott szeretnének lenni nagy tanítójuknál, mert az a hír járja, hogy a Fenséges halálos beteg, és hamarosan átesik legutolsó ember-halálán, hogy eljus­son a megváltásba. Nemsokára újabb csapat szerzetes zarándokolt arra, majd megint újabb, és a szerzetesek is, meg az összes többi utas és vándor is másról sem be­szélt, mint Gótamáról és közeli haláláról. És mint ahogy valami hadjáratba vagy királykoronázáshoz minden-honnét, minden égtájról csak úgy özönlenek az embe­rek, és hangyákhoz hasonlatosan seregestül kelnek útra, úgy özönlöttek, mintegy varázslat erejének engedve, mindnyájan oda, ahol a nagy Buddha várta halálát, ahol valami hallatlan volt készülőben, ahol egy világkorszak Tökéletes Lénye készült megtérni az örök dicsőségbe.

Sziddhárta ezekben az időkben sokat gondolt a halá­lán levő bölcsre, a nagy tanítóra, akinek intő hangja sok néphez jutott el és százezreket ébresztett fel, akinek a hangjára egykor ő is hallgatott, akinek szent ábrázatát egykor ő is áhítattal szemlélte. Baráti érzéssel gondolt rá, szeme előtt látta a tökéletességhez vezető útját, és mosolyogva emlékezett a szavakra, amelyeket őmaga egykor, ifjúként, intézett hozzá, a Fenségeshez. Gőgös, koravén beszédnek tűntek fel most neki azok a szavak, mosolyogva gondolt rájuk. Régóta nem érezte úgy, hogy Gótama távol lenne tőle, pedig hát tanítását nem tudta elfogadni. Nem, az igazi kereső semmilyen tant nem fogadhat el, az, aki valóban találni akar. Aki azon­ban megtalálta a kincset, az minden, minden tanítást jóvá tud hagyni, minden utat, minden célt, azt már sem­mi sem választja el az összes többitől, az ezer- meg ezertől, akik az Örökkévalóban élnek, és lelkét lélegzik.

E napok valamelyikén, amikor oly sokan keltek za­rándokútra, hogy meglássák a haldokló Buddhát, zarán­dokútra indult Kamala is, az egykori legszebb kurtizán. Régóta visszavonult előbbi életétől, kertjét Gótama szerzeteseinek ajándékozta, és az ő tanításához mene­kedett, a zarándokok női pártolóinak és jótevőinek sorába lépett. Amint Gótama közelgő halálának hírét meghallotta, fiával, egy Sziddhárta nevű kisfiúval együtt útra kelt, egyszerű öltözetben, gyalogszerrel. Fiacskájával együtt a folyó vonalát követte; a kisfiú azonban nagyon hamar elfáradt, haza akart menni, le akart ülni, enni akart, akaratoskodott és sírt. Kamalának gyakorta meg kellett állnia vele – a gyerek hozzá volt szokva, hogy keresztülvigye akaratát –, enni kellett ad­nia, vigasztalgatnia, dorgálnia kellett. A fiúnak nem fért a fejébe, miért kellett elindulnia anyjával együtt erre a szomorú zarándokútra, valami ismeretlen helység felé, egy ismeretlen emberhez, aki szent és most haldoklik. Haljon meg, ha halnia kell, mit érdekli őt az?

Már közel járt Vászudéva révéhez a két zarándok, mikor a kis Sziddhárta megint csak kicsikarta anyjából, hogy pihenjenek. Kamala maga is elfáradt, és miközben a kisfiú banánt majszolt, ő a földre kuporodott, lehuny­ta egy kicsit a szemét és pihent. De egyszerre hangosat kiáltott fájdalmában, a kisfiú ijedten tekintett rá, és azt látta, hogy arca sápadt a rémülettől, ruhája alól pedig egy kis fekete kígyó csúszik elő, amely megmarta Kamalát.

Sietve igyekeztek tovább az úton, hogy emberközelbe jussanak, és el is értek a rév közelébe, ott azonban Kamala lerogyott és már nem tudott továbbmenni. A kisfiú sírva fakadt, átölelte anyja nyakát, csókolgatta az arcát, az asszony pedig hangosan segítségért kiáltozott, míg Vászudéva, aki a révnél állt, meg nem hallotta őket.

Ódasietett, karjába vette az asszonyt, a csónakhoz vitte, a kisfiú vele együtt szaladt, s hamarosan mindhárman a kunyhóba értek, ahol Sziddhárta épp a tűzhelynél állt és tüzet rakott. Amint feltekintett, először a kisfiú arcát látta meg, és az különösmód intette, emlékeztette elfeledett napokra. Azután Kamalát is megpillantotta és azonnal megismerte, pedig ájultan hevert a révész karja közt, és most már tudta, hogy a saját édesfia az, akinek az arca oly nagyon intette, s szíve a keblében gyorsabban dobogott.

Kamalának kimosták a sebét, de az már fekete volt, s a teste feldagadt. Gyógyító italt adtak neki. Magához tért, a kunyhóban feküdt Sziddhárta ágyán, és látta Sziddhártát, amint föléje hajol, őt, aki egykor oly nagyon szerette. Azt hitte, álom, mosolyogva nézett kedvese arcába, lassan értette csak meg, mi történt vele, sokára jutott eszébe a kígyómarás, s ijedten kiáltotta fia nevét.

– Itt van melletted, ne aggódj – szólt Sziddhárta.

Kamala a szemébe nézett. Nehezen forgott a nyelve, bénította már a méreg. – Megöregedtél, kedves – mond­ta –, megőszültél. De hasonlítasz ahhoz az ifjú samaná­hoz, aki egykor ruhátlanul, poros lábbal érkezett a kertembe. Sokkal inkább hasonlítasz hozzá, mint akkor­tájt hasonlítottál, amikor elhagytál engem és Kámasz­vámit. A szemed hasonlít a samanáéhoz, Sziddhárta. Ó, öreg vagyok én is, öreg – megismertél-e még?

Sziddhárta mosolyogva szólt: – Azonnal megismerte­lek, Kamala, kedves.

Kamala a kisfia felé intett, és így szólt: – Megismer­ted őt is? A fiad.

Tekintete elhomályosult, lecsukódott a szeme. A kis­fiú sírva fakadt, Sziddhárta a térdére vette, hagyta, hadd sírjon, megsimogatta a haját, és amint a gyermekarcot nézte, eszébe jutott egy bráhmana-imádság, amelyet még akkor tanult, amikor maga is kisfiú volt. Lassan, éneklőn mondta az imaszöveget, folyékonyan jöttek ajkára a szavak a múlt mélyéről, gyermekkorából. Düny­nyögő énekétől a kisfiú megnyugodott, még néhányszor felsírt, de azután elaludt. Sziddhárta lefektette Vászu­déva ágyára. Vászudéva a tűzhely mellett állt, rizst főzött, Sziddhárta egy pillanatra a szemébe nézett, s ő mosolyogva visszanézett rá.

 Halálán van -- mondta Sziddhárta halkan. Vászudéva rábólintott, kedves arcán a lobogó tűz visszfénye játszott.
Kamala még egyszer öntudatra ébredt. Fájdalom torzította el az arcát, Sziddhárta kiolvasta a szenvedést szája rándulásából, orcája sápadásából. Csendben ol­vasta le, figyelmesen, várakozón, elmerülve kedvese szenvedésébe. Kamala megérezte ezt, tekintetével Sziddhárta szemét kereste.

Ránézett, és így szólt: – Most látom, hogy a szemed is megváltozott. Más lett egészen. Miről ismerem még meg, hogy Sziddhárta vagy? Te vagy az, és mégsem te vagy. – Sziddhárta nem szólt, csendesen nézett kedvese szemébe. – Elérted a célt? – kérdezte Kamala. – Meg­találtad békességedet?

Sziddhárta mosolygott, és kezét kedvese kezére tette.

 Látom, megtaláltad – suttogta az asszony –, látom, meg. Én is békét találok hamarosan.  Már megtaláltad – szólt suttogva Sziddhárta. Kamala állhatatosan nézett a szemébe. Arra gondolt, hogy Gótamához akart zarándokolni, azért, hogy egy tökéletessé vált ember arcát lássa, hogy belehelje an­nak békességét, és lám, helyette őt találta meg, és hogy ez is jó, éppen olyan jó, mintha Gótamát látta volna. Meg akarta ezt mondani Sziddhártának, de a nyelve már nem engedelmeskedett neki. Némán nézte Szidd­hártát, ő pedig látta, hogyan alszik ki az élet kedvese szemében. Mikor Kamala szemét eltöltötte az utolsó fájdalom és megtört a tekintete, mikor az utolsó bor­zongás végigfutott a tagjain, Sziddhárta ujjával lezárta a szemhéját.
Sokáig ült mellette, és nézte elszenderült arcát. Sokáig szemlélte a száját, öreg, fáradt száját, elkeskenyült ajkait, és visszaemlékezett rá, hogy egykor, éltének tavaszán, frissen bontott fügéhez hasonlította ezt a szá­jat. Sokáig ült mellette, faggatta sápadt arcát, a fáradt ráncokat, megtöltekezett a látvánnyal, látta a maga arcát éppígy nyugodni, éppily fehéren, éppígy kihamvadva, és ugyanakkor ifjan is látta a maga arcát meg az övét, piros ajakkal, égő szemmel, s tökéletesen eltöltötte az egyide­jűség érzése, az öröklét érzése. Ebben az órában mélyen átérezte, mélyebben, mint bármikor, hogy minden élet összetörhetetlen, hogy minden pillanat örök érvényű.

Mire felállt, Vászudéva rizst készített neki. Sziddhárta azonban nem evett. A két öregember készített magának szalmából nyughelyet az istállóban, ahol a kecskéjüket tartották, és Vászudéva le is feküdt aludni. Sziddhárta nem, ő kiment, és egész éjjel kinn ült a kunyhó előtt, a folyó hangját figyelve, s a múlt hullámai körülvették, tűnő életének minden korszaka megérintette és átölelte. Időnként azonban felállt és odament a kunyhó ajta­jához, hallgatózni, alszik-e a kisfiú.

Korán reggel, mielőtt felkelt volna a nap, Vászudéva előjött az istállóból, s odament barátjához.

Nem aludtál semmit – mondta.

Nem, Vászudéva. Itt ültem, hallgattam a folyót. Sok mindent mondott, lelkem mélyéig megtöltött a gyógyító gondolattal, az Egység gondolatával.

Fájdalom ért, Sziddhárta, de úgy látom, szívedben nincsen szomorúság.

Nem, kedves barátom, hogyan is lennék szomorú? Én, aki gazdag voltam és boldog, még gazdagabb, még boldogabb lettem. Fiúval ajándékozott meg az élet.

Isten hozta nálam a fiadat, ezt mondom én is. Most azonban, Sziddhárta, lássunk munkához, sok a tenni­való. Kamala ugyanazon a fekhelyen halt meg, ahol a feleségem. Rakjuk fel Kamala testének máglyáját ugyanazon a dombon, ahol a feleségemét felraktam.

A kisfiú még mindig aludt, miközben ők már megépítették a máglyát.

SZIDDHÁRTA FIA

A kisfiú idegenkedve és sírva vett részt édesanyja te­metésén, komoran és idegenkedve hallgatta Sziddhár­tát, amikor fiaként üdvözölte és istenhozottal fogadta új otthonában, Vászudéva kunyhójában. Napokig ült sá­padtan halott anyja sírhalmánál, nem evett, lecsukta a szemét, bezárta szívét, védekezett és berzenkedett a sors ellen.

Sziddhárta kímélettel bánt vele és ráhagyott mindent, tisztelte gyászát. Sziddhárta értette a fiát, tudta, hogy fia nem ismeri őt, és hogy nem is szeretheti apjaként. Apránként azt is belátta és értette, hogy a tizenegy éves fiú nagy már és elkényeztetett gyermek, aki anyja mel­lett nőtt fel a gazdagság szokásai közepette, választékos ételekhez, puha ágyhoz, parancsolgatáshoz szokva. Sziddhárta megértette, hogy az anyját gyászoló és elkényeztetett fiú nem tud egykettőre és engedelmesen belenyugodni az idegen környezetbe és a szegénységbe. Nem akarta kényszeríteni semmire, némely munkát még el is végzett helyette, és az ételből mindig a legjobb falatokat tartogatta a számára. Lassan akarta megnyerni magának, kedvességgel és türelemmel.

Gazdagnak és boldognak mondta magát, amikor a kisfia hozzákerült. Ahogy azonban telt-múlt az idő, s a fiú csak-csak komor és idegen maradt, sőt úgy látszott, büszke és makacs lélek lakik benne, dolgozni nem akart, nem tisztelte a két öregembert, Vászudéva gyü­mölcsfáit megdézsmálta, akkor Sziddhárta lassan megértette, hogy fiával nem béke és boldogság, hanem gond és szenvedés költözött a házba. Mégis szerette, és többet ért neki a szeretet szenvedése és gondja, mint a boldogság és öröm azelőtt, mielőtt a fiát megismerte volna.

Mióta ifjabb Sziddhárta velük lakott a kunyhóban, a két öregember újraosztozott a munkán. Vászudéva ismét egyedül révészkedett. Sziddhárta pedig a kunyhó körül dolgozott és a szántóföldön, hogy többet lehessen együtt a fiával.

Sokáig, hosszú hónapokig várta Sziddhárta, hogy a fia majd megérti, hogy elfogadja a szeretetét, és talán vi­szonozza is. Hosszú hónapokig várt Vászudéva is, látta mindezt, várt és hallgatott. Egy napon aztán, mikor az ifjú Sziddhárta ismét nagyon megkínozta az apját aka­ratosságával és szeszélyeivel, neki pedig összetörte mindkét rizses tálkáját, Vászudéva este félrevonta a barátját, hogy szót váltson vele.

– Bocsáss meg – mondta –, jóindulattal szólok hoz­zád. Látom, hogy kínlódsz, látom, hogy bánkódsz. A fiad okoz gondot neked, barátom, és gondot okoz ne­kem is. Másfajta élethez, más fészekhez szokott ez a madárka. Nem az undor, nem a csömör űzte ki a gaz­dagság öléből és a nagyvárosból, mint téged, hanem akarata ellenére szakadt ki onnét. Megkérdeztem efelől a folyót, kedves barátom, nem is egyszer kérdeztem. De a folyó csak nevet, kinevet engem, kinevet engem és téged, rázza a nevetés ostobaságunk miatt. A víz vízhez kívánkozik, az ifjú az ifjak közé, a te fiad sincs itt azon a helyen, ahol kivirulhatna az élete. Kérdezd meg te is a folyót, s hallgass rá te is!

Sziddhárta gondterhelten pillantott barátja nyájas ar­cába, melynek sok-sok ráncában rendíthetetlen derű lakozott.

– Vajon útjára engedhetem-e? – kérdezte halkan, megszégyenülten. – Adj még egy kis időt, kedves bará­tom! Lásd, harcolok érte, ostromlom a szívét, szeretet­tel és jóindulatú türelemmel akarom megszerezni. Egy­kor majd őt is meg kell szólítania a folyónak, ő is elhi­vatott.

Vászudéva mosolya még melegebben sugárzott. – Persze hogy ő is elhivatott, ő is az öröklétből származik. Hanem tudjuk-e mi, te meg én, mire hivatott cl, mely útra, mely tettekre, miféle szenvedésre? Sok szenvedés vár rá, hiszen a szíve büszke és kemény, az ilyenek sokat szenvednek, sokszor jutnak tévútra, sok igaztalan­ságot művelnek, sok bűnt halmoznak magukra. Mondd csak, kedves barátom: nemdebár te nem neveled a fia­dat? Nem kényszeríted erre vagy arra? Nem vered? Nem bünteted?

 Nem, Vászudéva, mindezt nem teszem.  Tudtam. Nem kényszeríted, nem vered, nem paran­csolgatsz neki, mert tudod, hogy a lágyság erősebb, mint a keménység, a víz erősebb, mint a szikla, a sze­retet erősebb, mint az erőszak. Nagyon jól van, dicsé­rem az eszedet. De vajon nem kötözöd-e le tagjait szereteted kötelékeivel? Nap mint nap nem szégyení­ted-e meg, nem teszed-e még nehezebbé a dolgát jósá­goddal és türelmeddel? Nem kényszeríted-e vajon fia­dat, ezt a gőgös és elkényeztetett gyermeket, hogy két, banánon élő öregember kunyhójában lakjék, akik szá­mára már a főtt rizs is csemege, akiknek a gondolatai nem lehetnek az övéi, akiknek a szíve vén, megcsende­sedett, és másként dobog, mint az övé? Vajon mindez nincs-e rákényszerítve, nem büntetés-e neki?
Sziddhárta találva érezte magát, lesütötte a szemét. Halkan kérdezte: –Mit gondolsz, mi tegyek?

Vászudéva így felelt: – Vidd a városba, vidd vissza anyja házához, biztosan találsz még ott valakit a szolgái közül, azokra bízzad. Ha pedig nincs már ott senki, akkor vidd tanítómesterhez, nem is a tanulás végett, hanem-hogy más kisfiúkat is megismerjen, meg kislányokat, meg a világot, a maga világát. Erre sosem gondoltál?

– Szívembe látsz – szólt Sziddhárta szomorúan. – Sokszor gondoltam már erre. De hát tudod, hogy enged­jem el őt ebbe a világba, őt, akinek már amúgy is meg­keményedett egy kissé a szíve? Nem lesz-e kéjelgő, nem vesztegeti-e el magát gyönyörért és hatalomért, nem fogja-e megismételni apja minden eltévelyedését, sőt nem fog-e tökéletesen veszendőbe menni a szanszárában?

A révész mosolya ragyogón felfénylett, gyengéden megérintette Sziddhárta karját, és így szólt: – Kérdezd a folyót, barátom! Hallgasd, hogyan nevet rajtad! Hát igazán azt hiszed, azért követted el ostobaságaidat. hogy a fiadat megkímélhesd tőlük? És a szanszárától hogyan tudod megóvni fiadat? Ugyan, hogyan? Taní­tással, imádsággal, intéssel? Kedves barátom, hát egé­szen elfelejtetted azt a történetet Sziddhártáról. el a bráhmánfiról szóló épületes történetet, amelyet itt, ezen a helyen mondtál el nekem? Ki védte meg Sziddhártát, a samanát, a szanszárától, bűntől, harácsolástól, osto­baságtól? Megvédte-e apja kegyessége, mestereinek intése, saját tudása, önnön keresése? Melyik apa, me­lyik tanítómester védhette volna meg attól, hogy maga élje az életét, hogy az életben összepiszkolódjék, hogy bűnt halmozzon magára, hogy maga igya ki a keserű poharat, hogy maga találja meg az útját? Mit gondolsz, kedves barátom, megkerülheti-e bárki is ezt az utat? Megkerülheti-e a fiacskád, csak mivel szereted, mivel szívesen megóvnád szenvedéstől, fájdalomtól, csaló­dástól? Bizony, még ha tízszer is odaadnád érte az éle­tedet, akkor sem vehetnéd le a válláról sorsának legkisebb morzsáját sem.

Vászudéva még sohasem vesztegetett ennyi szót sem­mire. Sziddhárta kedvesen megköszönte neki, gondter­helten visszahúzódott a kunyhóba, és sokáig nem tudott elaludni. Mindazt, amit Vászudéva mondott, már maga is átgondolta és tudta. Hanem ez olyan tudás, amelyet tettel nem tudott követni, tudásánál erősebb volt a fiú­hoz húzó szeretete, erősebb volt vágya, hogy őt kényez­tesse; félelme, hogy elveszíti. Vajon feláldozta-e valaha is bármi célért ennyire a lelkét, szeretett-e bárkit is így, ilyen vakon, így szenvedve, ilyen reménytelenül és mégis ilyen boldogan?

Sziddhárta nem tudta megfogadni barátja tanácsát, nem tudta kiadni kezéből a fiát. Hagyta, hogy a kisfiú parancsolgasson neki, hogy lekezelje. Várt és hallgatott, naponta újrakezdte a jóindulat néma harcát, a türelem hangtalan háborúját. Vászudéva is várt és hallgatott, kedvesen, belátón, türelmesen. A türelemnek mindket­ten mesterei voltak.

Egyszer, amikor a kisfiú arca különösen emlékeztette Kamalára, Sziddhártának hirtelen eszébe jutott valami, amit egyszer, réges-régen, amikor még fiatal volt, Ka­mala mondott neki. – Nem tudsz szeretni – mondta Kamala, ás ő igazat adott neki, és önmagát csillaghoz, a gyermekembereket pedig hulló falevélhez hasonlította, mégis, mégis érezte a szemrehányást Kamala szavai­ban. Valóban sohasem tudta teljesen feláldozni magát, odaadni magát senkiért, nem tudott magáról megfeled­kezni, valaki másért a szerelem ostobaságait elkövetni. Nem, erre sose volt képes, és akkoriban úgy érezte, ez az a tulajdonság, amelyben nagyon is különbözik a gyermekemberektől. Most azonban, mióta tudott a fiáról, ő, Sziddhárta is teljességgel gyermekember lett, aki egy másik ember miatt szenved, őt szereti, belevész ebbe a szerelembe, amiatt képes ostobává lenni. Most ő is érezte, bár megkésve, s először életében ezt a leg­erősebb és legkülönösebb szenvedélyt. Kínlódott miat­ta, siralmasan kínlódott, és mégis mintegy megdicsőült s megújult, meggazdagodott általa.

Igaz, érezte, hogy ez a szerelem, hogy ez a fia iránti vak szerelem: szenvedély, nagyon is emberi dolog, hogy szanszára ez, zavaros forrás, sötét, mély víz. Ugyanakkor mégis úgy gondolta, hogy nem értéktelen, hanem szükséges, önnön lénye mélyéből fakad. Ezt a gyönyört is meg kellett ízlelnie, ezt a fájdalmat is végig kellett szenvednie, ezeket a balgaságokat is el kellett követnie.

A fia viszont csak hagyta, hadd kövessen el érte bal­gaságokat, hagyta, hogy harcoljon szeretetéért, és na­ponta megalázta szeszélyeivel. Ebben az apában semmi sem volt, ami lelkesítette volna, semmi, amitől félt vol­na. Jó ember volt ez az apa, jó, sőt jóságos, szelíd ember, talán nagyon kegyes ember, talán szent is – de mindezek a tulajdonságok nem nyerték meg a fiú tet­szését. Unalmas volt ez az apa, őt pedig fogva tartotta nyomorúságos kunyhójában, untatta nagyon, és az, hogy minden komiszságot mosollyal, minden szitkozó­dást kedvességgel, minden gonoszságot jósággal vi­szonzott, pontosan ez volt a leggyűlöletesebb hamissá­ga ennek a vén képmutatónak. A fiú sokkal jobban szerette volna, ha fenyegetőzik, ha bántalmazza. És egyszer eljött a nap, amikor az ifjú Sziddhárta haragja kitört és nyíltan apja ellen fordult. Apja feladattal bízta meg, azt parancsolta, hogy szedjen rőzsét. A fiú azon­ban nem mozdult a kunyhóból, dacosan, dühtől tajté­kozva megállt, toporzékolt, ökölbe szorította a kezét, és hangosan, önuralmát vesztve kiáltotta szemébe apjának gyűlöletét, megvetését.

– Szedj rőzsét magad – kiáltotta habzó szájjal –, nem vagyok a szolgád! Jól tudom, hogy nem nyúlsz hozzám, hiszen nem mersz megütni; hiszen tudom, hogy kegyes­ségeddel és elnéző jóságoddal akarsz örökké büntetni és megszégyeníteni. Azt akarod, hogy én is olyanná legyek, mint te, én is kegyes legyek, én is szelíd és bölcs legyek! Hát ide figyelj, csak hogy neked bánatot szerezzek, én inkább útonálló és gyilkos leszek, és pokolra megyek, mint hogy olyan legyek, mint te! Gyűlöllek, nem vagy az apám, ha százszor is az anyám szeretője voltál!

Túláradt benne a harag és a méreg, mely számtalan csúf és gonosz szóban áradt ki az apjára. Majd elment a háztól, és csak késő este tért vissza.

Másnap reggelre azonban nyoma veszett. És nyoma veszett a kétféle színű háncsból font kosárkának is, ebben gyűjtögette a két révész azokat a réz- és ezüst­pénzeket, amelyeket fuvardíjként kaptak. Eltűnt a csó­nak is, Sziddhárta később a szemközti parton látta meg. A kisfiú megszökött.

– Utána kell mennem – mondta Sziddhárta, amúgy is reszketve fájdalmában a fiú előző napi szitkozódásai miatt. — Nem szabad egy gyereket egyedül elengedni az erdőbe. Biztosan elpusztul. Építsünk tutajt, Vászudéva, hogy átjussunk a vízen.

— Igen, építünk tutajt — szólt Vászudéva —, hogy visszahozzuk a csónakot, amelyet a fiú elcsent. Őt azon­ban hagyd futni, barátom, nem kisgyerek már, tud magán segíteni. Megkeresi a városba vezető utat, és ne feledd, igaza van. Azt teszi, amit te elmulasztottál meg­tenni. Gondoskodik magáról, keresi a hivatását. Jaj, Sziddhárta, látom, hogy szenvedsz, de olyan fájdal­makat állsz ki, amiken nevetni tudnék s amelyeken nevetni fogsz hamarosan te magad is. — Sziddhárta nem felelt. Már kézbe fogta a baltát, és ácsolta a bambusztu­tajt, és Vászudéva segített neki összekötni a bambusz­törzseket mundzsafű-kötelekkel. Majd áteveztek a másik partra, a víz messze lesodorta a tutajt, úgyhogy odaát vissza kellett vontatniuk.

— Miért hoztad a baltát? — kérdezte Sziddhárta. Vászu­déva így válaszolt: — Lehetséges, hogy elveszett a csó­nakunk evezője.

Sziddhárta azonban tudta, mit gondol a barátja. Azt gondolja, hogy a kisfiú eldobta vagy összetörte az eve­zőt, bosszúból, meg azért is, hogy ne tudják követni, s a csónak evezője valóban hiányzott. Vászudéva a csónak fenekére mutatott, és mosolyogva nézett barátjára, mintha azt mondaná: „Nem látod, mit üzen a fiad? Nem látod, hogy nem akarja, hogy kövesd?" De szavakba nem foglalta ezt. Új evező ácsolásához látott. Sziddhár­ta azonban búcsút vett tőle, és elindult, hogy nyomára jusson a szökevénynek. Vászudéva nem állt útjába.

Mikor Sziddhárta már messze bent járt az erdőben, akkor ötlött eszébe, hogy hiábavaló az egész keresés. A kisfiú vagy jócskán megelőzte — így gondolta — és már megérkezett a városba, vagy pedig, ha még úton van is, elrejtőzik előle, üldözője elől. Amint tovább gondolko­dott, arra is rájött, hogy ő maga sem aggódik a fia miatt, hogy szíve mélyén tudja, nem veszett oda és nem is leselkedik rá az erdőben halálos veszély. Mégis tovább­ment pihenő nélkül, már nem azért, hogy a fia életét mentse, hanem csak a vágytól hajtva, hogy talán még egyszer láthatja. Egészen a város határáig ment.

Mikor a városba vezető széles úthoz ért, megállt a szép díszkert bejáratánál, amely egykor Kamaláé volt, ahol egykor először meglátta gyaloghintójában. Lelkében feltámadt a múlt, látta magát ott állni fiatalon, szakállas, félmeztelen samanaként, a haja csupa por. Sziddhárta sokáig állt ott, és a nyitott kapun át benézett a kertbe, sárga csuhás szerzetesek sétáltak föl-alá a szép fák alatt.

Sokáig állt ott elgondolkodva, régmúlt képeket látott, élete történetére fülelt. Sokáig állt ott a szerzetesek felé nézve, és helyettük az ifjú Sziddhártát látta ott, és az ifjú Kamalát, amint sétáltak a magas fák alatt. Világosan látta magát, amint Kamala első csókját fogadta, amint büszkén és megvetően tekintett vissza bráhmana-éle­tére, büszkén és vágyakozva kezdte meg világi életét. Látta Kámaszvámit, látta a szolgákat, a tivornyákat, a kockajátékosokat, zenészeket. Látta Kamala énekesma­darát kalitkájában. Még egyszer átélte mindezt, szan­szárát lélegzett be, megint megöregedett és elfáradt, undort érzett újra, újra érezte a vágyat, hogy letörölje magát a föld színéről, s újra meggyógyult a szent óm kiejtésétől.

Miután Sziddhárta sokáig állt ott a kert kapujában, belátta, hogy ostobaság volt az a vágya, amely e helyig hajszolta, hogy nem segíthet a fián és nem szabad ra­gaszkodnia hozzá. Mélyen, a szíve mélyén úgy érezte szökött fia iránti szeretetét, mint fájó sebet, de ugyan­akkor azt is érezte: ez a seb nem arra való, hogy váj­káljon benne, hanem hogy kivirágozzék és örömet su­gározzék.

Az, hogy a seb ebben az órában még nem szökkent virágba, hogy még nem sugárzott, elszomorította. Meg­álmodott célja, amely idáig vonzotta elszökött fia után, meghiúsult, nyomában űr támadt. Szomorúan leült, érezte, hogy valami meghal szívében, ürességet érzett, nem látott már örömöt maga előtt, sem célt. Magába mélyedve csak ült és várt. Ezt tanulta meg a folyótól. Ezt az egyet: várni, türelemmel lenni, csendben figyel­ni. Ült és figyelt, az út porában ült és figyelte a szívét, amint fáradtan és szomorúan ver, s egy hangra várt.

Órákon át guggolt ott figyelve, már nem merültek fel benne képek, belesüllyedt az ürességbe, egyre mé­lyebbre merült, nem látott kiutat. És ha égette sebe, hangtalanul mondta az ómot, megtöltekezett ómmal. A kertet járó barátok meglátták, és mivel órák hosszat guggolt ott, míg ősz haját por lepte be, egyikük odament hozzá s letett elébe két pisang-gyümölcsöt. Az öregem­ber meg sem látta a szerzetest.

Ebből a dermedt állapotból térítette magához egy kéz, amely megérintette a vállát. Azonnal tudta, kié az érin­tés, kié a kedves, tartózkodó kéz, s magához tért újra. Felállt és köszöntötte Vászudévát, ő volt az, aki utána-jött. És amint belenézett Vászudéva kedves arcába, látta az apró, csupa mosoly ráncokat, derűs tekintetét, s ak­kor már ő is mosolygott. Most látta meg a két pisang­gyümölcsöt a lába előtt, felemelte, egyiket a révésznek adta, a másikat pedig megette ő. Ezután szót sem ejtve visszament Vászudévával az erdőn át haza, a révhez. Egyikük sem szólt arról, ami ma történt, egyikük sem említette a kisfiút, nem beszéltek szökéséről, nem beszéltek Sziddhárta sebéről. A kunyhóban Sziddhárta végigheveredett a fekhelyen, s mikor Vászudéva oda­ment hozzá, hogy egy csésze kókusztejjel kínálja, látta, hogy már alszik.

OM

Még sokáig égett a sebhely. Sok-sok útonlévőt vitt át Sziddhárta a másik partra, akik a fiukkal vagy a lá­nyukkal utaztak, és egyiket sem tudta irigykedés nélkül nézni anélkül, hogy ne gondolta volna: „Oly sokaknak, ezreknek megadatott ez a legkedvesebb boldogság, s nekem miért nem? Még sok gonosz embernek is, tolva­joknak, rablóknak is van gyereke, nem is egy, és szeret­hetik őket, s ők is szeretik szüleiket, csak nekem nem adatott ez meg." Ilyen együgyűen, ennyire bölcselkedés nélkül gondolkodott, ennyire hasonlóvá vált a gyermek­emberekhez.

Most másként nézte az embereket, mint azelőtt, ke­vésbé okosan, kevesebb gőggel, viszont több melegség­gel, kíváncsibban, részvevőbben. Mikor egyszerű em­bereket szállított át a folyón, gyermekembereket, üzlet­embereket, fegyveres katonákat, asszonynépet, mind­ezek az emberek nem tűntek szemében idegennek, mint egykor. Megértette őket, megértette és osztozott életük­ben, amelyet nem gondolatok s a belátás, hanem egye­dül ösztönök és vágyak irányítottak, és velük érzett. Közel járt már a Beteljesedéshez és utolsó sebe fáj­dalmát viselte, mégis úgy tűnt fel neki, hogy ezek a gyermekemberek mind a testvérei; hiúságaikról, mohó vágyaikról, nevetséges dolgaikról lekopott a nevet­ségesség, érthetővé váltak, szeretni valóvá, sőt tisztelte bennük ezeket a tulajdonságokat. Az elvakult anyai szeretet, melyet az asszony gyermeke iránt érzett, a hiú apa ostoba, mértéktelen büszkesége egyetlen fiacskájá­ra, a hiú fiatal nő vak, szenvedélyes vágya ékszerek és bámuló férfiszemek után, mindezek az ösztönök, ezek a gyermekded játékok, mindezek az egyszerű, ostoba, de hallatlanul erős, nagyon eleven, erővel érvényesülésre törő ösztönök és kívánságok nem voltak már szemében gyermekded játékok. Látta, hogy az emberek ezekre a célokra teszik fel az életüket, hogy véghetetlen sokat tesznek meg értük, útra kelnek, háborúznak, végtelen sokat szenvednek, végtelen sokat tűrnek, és ezért szeret­ni tudta őket. Az életet látta, az eleven életet, a törhetet­lent, a brahmant látta minden szenvedélyükben, minden cselekedetükben. Szeretni valónak, csodálatra méltónak látta mindezeket az embereket vakon bízó hűségükben, vakon bízó kitartásukban, rövidlátó szívósságukban. Semmi sem hiányzott a lényükből, a tudós és a gondol­kodó semmivel sem előzte meg őket, csak egyetlenegy apró dologgal: a tudatossággal, a minden élet egységé­nek tudatos gondolatával. Sziddhárta pedig néha szinte még ebben is kételkedett, abban, hogy ez a tudás, ez az elgondolás vajon olyan fontos-e, hogy vajon nem a gon­dolkodó ember gyermekessége-e, a gondolkodó gyer­mekemberé? A világ fiai minden egyéb dologban egyenrangúak a bölccsel, sőt sokszor messze túlszár­nyalják, mint ahogy az állatok is a szükséges dolgok szívós, tántoríthatatlan keresztülvitelében bizonyos pil­lanatokban felülmúlhatják az embert.

Lassan szökött virágba, lassan érett Sziddhártában az ismeret, a tudás arról, hogy mi az igazi bölcsesség, hogy micsoda is hosszú keresésének célja. Rájött: nem más az, mint a lélek készenléte, olyan képesség, olyan titkos tudás, amellyel az ember minden pillanatban, az élet kellős közepén is el tudja gondolni az egységet, képes érezni, belehelni az egységet. Lassan kivirágzott ez a képessége, és visszaragyogott rá Vászudéva öreg gyer­mekarcáról is: harmónia, a világ örök tökéletességének ismerete, mosoly, egység.

Sebe azonban még mindig égett, Sziddhárta vágya­kozva és keserűen idézte fel fia emlékét, ápolgatta szí­vében iránta való szeretetét, gyengédségét, tűrte, hogy fájdalom eméssze, elkövette a szerelem minden balga­ságát. Magától nem aludt ki ez a tűz.

Egy napon aztán, mikor megint fájdalmasan égett se­be, Sziddhárta átevezett a másik partra, űzte a vágy, kiszállt a csónakból, és képes lett volna elindulni a városba, hogy megkeresse a fiát. A folyó csendesen, halkan folydogált, száraz évszak volt éppen, hanem a hangja furcsán csobogott: a folyó nevetett! Kivehetően nevetett. A folyó nevetett, tisztán és csengő hangon ki­nevette az öreg révészt. Sziddhárta megállt, a víz fölé hajolt, hogy még jobban hallja a hangot, és a csendesen tovahömpölygő vízben önnön arcát látta tükröződni, s ebben a tükröződő arcban volt valami, ami egy régi képre emlékeztette, és amint töprengett, rádöbbent: az arc egy másik archoz hasonlít, melyet egykor ismert, s amelyet szeretett és félve tisztelt. Apja, a bráhmana arcához hasonlít. Azután eszébe jutott, hogy réges-ré­gen, sihederkorában, hogyan kényszerítette apját, hogy engedje el az önsanyargatókkal, hogyan vett tőle bú­csút, s aztán elment és nem tért vissza soha többé. Vajon az ő apja nem ugyanazt a kínt szenvedte-e, mint amit ő szenved most a fia miatt? Nem halt-e meg már régen az ő édesapja is, egyedül, anélkül hogy a fiát valaha is vi­szontlátta volna? Nem kell-e komédiának tartani, fur­csa, ostoba játéknak ezt az ismétlődést, körbefutást ugyanabban az ördögi körben?

A folyó kacagott. Igen, így van, mindenki újraszenve­di a régi szenvedéseket, minden visszatér, amit még nem szenvedett meg, ami még nem oldódott meg az ő életében. Sziddhárta ekkor beállt a csónakba és vissza­evezett a kunyhóhoz, apjára gondolt, fiára gondolt, a folyó kinevette, ő meg önmagával vitatkozott, a kétség­beesés határán volt és egyúttal nevetésre hajlott, hogy hangosan kinevesse magát és az egész világot. Ó. de a sebhely még mindig nem szökkent virágba, szíve még mindig ágaskodott a sors ellen, szenvedéséből még mindig nem sugárzott derű és győzelem. Azért mégis reménykedett, és amint visszaért a kunyhóhoz, legyőz­hetetlen vágyat érzett, hogy megnyilatkozzék Vászudé­va előtt, szerette volna magát megmutatni, mindent elmondani neki, aki mestere a meghallgatásnak.

Vászudéva a kunyhóban ült kosarat fonogatva. Ő már nem is járt a csónakkal, gyengült a szeme, és nem is csak a szeme, hanem a karja, a keze is. Csak az arcán viruló öröm és derűs jóság nem változott.

Sziddhárta leült az aggastyán mellé, és lassan meg­oldódott a nyelve. Arról beszélt most, amit sohasem említettek, hogyan indult el a városba annak idején, égő sebéről, irigységéről a boldog apák láttán, arról, hogy maga is tudta, mekkora balgaság a vágya, s hogy mégis hiába harcolt ellene. Beszámolt mindenről, meg tudott nevezni mindent, a legkínosabb gondolatot is, mindent meg tudott fogalmazni, mindent előtárni, elmondani. Megmutatta a sebét, beszámolt aznapi szökéséről is, hogyan evezett át a vízen, hogyan akart gyermeteg szökevényként a városba menni, és hogyan kacagta ki a folyó.

Míg beszélt, hosszan beszélt, míg Vászudéva némán hallgatta, Sziddhárta erősebben érezte Vászudévának ezt a figyelmét, mint bármikor azelőtt, érezte, amint fáj­dalmai, aggodalmai átáradnak őhozzá, titkon érzett re­ményei is átáradnak, s azután ismét visszatérnek. Sebét ennek a hallgatónak megmutatni ugyanolyan volt, mint a folyóban megmeríteni, hogy a folyó lehűtse és egye­süljön vele. Sziddhárta még beszélt, még gyónt és val­lott, de közben egyre inkább érezte, hogy ez, aki őt hall­gatja, már nem is Vászudéva, nem is csupán emberi lény, hogy ez a mozdulatlanul őrá figyelő alak, aki gyó­nását úgy magába szívja, mint fa az esővizet, maga az Úristen, az Öröklét maga. Miközben Sziddhárta már nem is gondolt sem magára, sem a sebére, felismerte Vászudéva lényének átalakulását, s minél mélyebben érezte és értette, annál kevésbé csodálkozott, annál in­kább belátta, hogy a dolgok rendje szerint ennek így kellett lennie. Vászudéva már régen, úgyszólván mindig is ilyen volt, csak ő volt az, aki nem ismerte fel egészen, és hogy ő maga is alig-alig különbözik már tőle. Erezte, hogy most olyannak látja az öreg Vászudévát, amilyen-nek az egyszerű nép az isteneket látja. s hogy ez nem tarthat sokáig; szívében készülni kezdett rá. hogy bú­csút vegyen Vászudévától. És közben még egyre beszélt.

Amikor befejezte mondanivalóját. Vászudéva ráirá­nyította kedves, kissé már meggyengült tekintetét. nem szólt, szeretetet és derűt sugárzott reá, megértést és tudást. Kézen fogta Sziddhártát, odavezette, ahol üldö­gélni szoktak a folyóparton, vele együtt leült, és szem­bemosolygott a folyóval.

– Hallottad a nevetését – mondta. – De nem hallottál mindent, amit mond. Figyeljünk, többet is hallasz majd.

Figyelték a folyót. Lágyan csengett a folyó sokszó­lamú éneke. Sziddhárta nézte a vizet, s képek rajzolód­tak ki előtte a tovasodródó vízben: apját látta, magá­nyosan, fia miatt bánkódva. Önmagát látta, aki szintén magányos, akit szintén távoli fiához köt a vágy. A fiát is látta, magányosan, kisfiú létére mohón belevette magát ifjúi vágyainak perzselő lángjába. Mindegyiküket saját célja irányította, szállta meg, mindegyikük szenvedett. A folyó a szenvedés hangján énekelt, vágyat énekelt, vágyakozva folyt célja felé, hangja panaszosan csengett.

– Hallod? – kérdezte Vászudéva csupán néma pillan­tással.

Sziddhárta bólintott.

– Figyelj jobban! – suttogta.

Sziddhárta igyekezett még jobban figyelni. Az édes­apja képe, a saját képe, a fia képe mind egybemosódott, Kamala képe is megjelent, s egybemosódott, Govinda képe is, meg más képek, és mind egybemosódtak, mind folyóvá lettek, folyóként mind egy cél felé tartottak, óhajtozva, vágyakozva, szenvedve, és a folyó hangja tele volt vágyakozással, perzselő fájdalommal, csillapít­hatatlan szomjúsággal. Célja felé törekedett a folyó. Sziddhárta látta, hogyan siet, látta a folyamot, amely őbelőle, az övéiből és minden emberből tevődik össze, akiket csak valaha látott. A sok-sok hullám, a sok víz, mind célok felé sietett, szenvedve, sok cél felé, a víz­esés, a tó, a zuhatag, a tenger felé, és minden célt elért a víz, és minden célt új cél követett, s a víz párává lett, felszállt az égboltra, majd eső lett belőle és lezuhogott az égből a földre, ismét forrás lett, patak, folyam, újból előretört, újból tovafolyt. Sóvár hangja azonban meg­változott. Még hallani lehetett azt is, a fájdalmas, kereső hangot, de más hangok csatlakoztak hozzá, az öröm és a szenvedés hangjai, jó hangok, gonosz hangok, kaca­gók és gyászolók, sok száz hang, sok ezer hang.

Sziddhárta figyelt. Egészen feloldódott a figyelésben, elmélyedt az odahallgatásban, üres volt egészen, befo­gadó, és érezte, hogy most tanulta ki egészen a fi­gyelést, a hallgatást. Többször hallotta már mindezt, a folyó sok hangját, ma újonnan csengett mind. Már nem tudta a sok hangot megkülönböztetni egymástól, a bol­dog hangokat a síróktól, a gyermekieket a férfihangok­tól, együvé tartoztak mind, a vágyakozás panasza és a bölcs nevetése, haragos kiáltás és a haldokló nyögése, mindez egybefolyt, egybeszövődött és egybekapcsoló­dott, ezer szállal fonódva egymásba. És mindez együtt, minden hang, minden cél, minden vágyakozás, minden szenvedés, minden gyönyör, minden jó és rossz, mindez együtt volt a világ. Mindez együtt volt a történés folya­ma, az élet zenéje. És ha Sziddhárta figyelmesen hall­gatta ezt a folyót, ezt az ezerhangú éneket, ha nem figyelt külön sem a szenvedésre, sem a nevetésre, ha nem kötötte lelkét egyetlen hanghoz sem, úgy, hogy elmerüljön benne Énjével együtt, hanem egyszerre hall­gatta őket mind, és az egészet, az Egységet érzékelte, akkor ezt az ezerhangú hatalmas dallamot egyetlen szó alkotta, az óm: a Tökéletesség.

– Hallod? – kérdezte Vászudéva megint csak a tekin­tetével.

Vászudéva mosolya csak úgy ragyogott, ott lebegett fénylőn vén ábrázatának minden egyes ránca körül, mint ahogy a folyónak is minden hangja fölött az óm lebegett. Fényesen ragyogott mosolya. amint barátjára nézett, és Sziddhárta arcán is fényesen felragyogott ugyanaz a mosoly. Sebe kivirágzott, szenvedése sugár­zott. Énje beleolvadt az Egységbe.

Életének ettől az órájától fogva Sziddhárta nem har­colt sorsával, és nem is szenvedett miatta. Arcán a tudás derűje virágzott, mely ellen az akarat nem berzenkedik, amely befogadta a tökéletességet, amely egyetért a tör­ténés folyamával, az élet áramával; mert megtölti a szenvedésben és örömben való osztozás, odaadón köve­ti ezt az áramlást, s az Egységhez tartozik.

Mikor Vászudéva felállt a folyóparti ülőhelyéről, amikor Sziddhárta szemébe nézett, s látta benne fényleni a tudás derűjét, a maga óvatos és gyengéd módján kezé­vel finoman megérintette a vállát, és így szólt: – Régóta várok erre az órára, kedves barátom. Most, hogy itt van, én elmegyek. Régóta várom ezt az órát, régóta vagyok Vászudéva, a révész. Most befejeztem. Isten veled, kuny­hó! Isten veled, folyó! Isten veled, Sziddhárta!

Sziddhárta mélyen meghajolt búcsúzkodó barátja előtt.

 Tudtam – mondta halkan. – Ugye az erdőkbe térsz?  Az erdőkbe, az Egységbe térek – szólt Vászudéva fénylő arccal.
Fény áradt belőle, amint távozott; Sziddhárta sokáig nézett utána. Mélyről feltörő örömmel, mélyről felszál­ló komolysággal nézett utána, nézte békességet sugalló lépteit, a fénykoronát feje körül, fényességtől körülvett alakját.

GOVINDA

Egyszer pihenőidőben, a többi szerzetessel együtt Govinda is a díszkertben időzött, amelyet Kamala kur­tizán ajándékozott Gótama tanítványainak. Hallott egy öreg révészről, aki onnét egynapi járóföldre lakik a folyóparton, és akit sokan bölcsnek tartanak. Mikor Govinda ismét útjára indult, a rév felé vezető utat vá­lasztotta, mert nagyra nőtt benne a vágy, hogy meglás­sa ezt a révészt, ugyanis hiába élt szerzetesi szabályok szerint egész életében, hiába tisztelték is az ifjabb szerzetesek hajlott kora és szerénysége miatt, szívében a nyugtalanság és a keresés nem hamvadt ki.

A folyóhoz érve megkérte az öreg révészt, hogy vigye át a túlpartra, s amint odaát kiszálltak a csónakból, így szólt az öregemberhez: – Sok jót cselekszel te velünk, zarándokló szerzetesekkel, sokunkat átvittél már a fo­lyón. Vajon te is a helyes ösvény keresője vagy, révész?

Sziddhárta így szólt, öreg szemében mosollyal: – Keresőnek nevezed magad, tiszteletre méltó barátom, pedig már sok évet megértél, és Gótama szerzeteseinek öltözetét hordod. – Öreg vagyok, igen – szólt erre Go­vinda –, hanem a kereséssel nem hagytam fel. Örökké keresni fogok, úgy tűnik, ez a rendeltetésem. Úgy lá­tom, te is kereső ember voltál. Nem szólnál nekem erről valamit, tiszteletre méltó révész?

Sziddhárta így szólt: – Ugyan mi mondanivalóm le­hetne neked, tiszteletre méltó barátom? Talán, hogy túl sokat keresel? Hogy épp a sok keresés miatt nem találsz semmit?

 Hogy lehetséges ez? – kérdezte Govinda.
Ha valaki keres – szólt Sziddhárta –, könnyen megeshetik vele, hogy már csak azt a valamit látja meg, amit keres, hogy semmit sem tud megtalálni vagy ma­gába fogadni, mert mindig csak arra gondol, amit keres, mert egyetlen célja van, mert megszállottja e célnak. Aki keres, az egyetlen célra tör. Megtalálni viszont azt jelenti: az ember szabaddá lesz, nyitottá lesz, nem tö­rődik a céllal. Te is, tiszteletre méltó férfiú, valóban kereső ember lehetsz. mert, célodra gondolván, észre sem veszel sok mindent. ami pedig majdhogy ki nem szúrja a szemedet.

 Még mindig nem értem egészen, mondd tovább – kérlelte Govinda. – Mire gondolsz?
Sziddhárta így felelt: – Ó, tiszteletre méltó férfiú, valamikor régen, sok-sok évvel ezelőtt, már jártál ennek a folyónak a tájékán, s a parton egy alvó embert találtál, és leültél mellé, hogy őrizd az álmát. Megismerni azon­ban nem ismerted meg az alvót, ó, Govinda.

Ámulva tekintett a szerzetes a révész szemébe, mintha csak varázsütés érte volna.

 Te lennél az, Sziddhárta? – kérdezte bátortalanul. – Most sem ismertelek volna meg! Szívből köszöntelek, Sziddhárta, szívből örülök, hogy még egyszer láthatlak! Nagyon megváltoztál, barátom. Tehát most meg révész lettél?
Sziddhárta kedvesen elnevette magát. – Igen, révész. Egyeseknek, Govinda, sokféle változáson kell átesnie, sok mindenféle öltözetet viselnie, én is ezek közül való vagyok, kedves barátom. Isten hozott, Govinda, hálj meg éjjel a kunyhómban.

Govinda a kunyhóban töltötte az éjt, s azon a fekvőhe­lyen aludt, amely egykor Vászudéváé volt. Sok-sok kér­dést tett fel ifjúkori barátjának, sok mindent kellett elmondania Sziddhártának az életéből.

Mikor másnap reggel elérkezett az ideje, hogy Go­vinda továbbinduljon napi vándorútján, kissé habozva e szavakat mondta: – Sziddhárta, mielőtt folytatnám uta­mat, hadd kérdezzek tőled még valamit. Van-e valami új tanításod? Van-e valami hited vagy ismereted, amit kö­vetsz, ami segít az életben és a jó cselekvésében?

Sziddhárta így felelt: – Kedves barátom, hiszen tudod, hogy már ifjúkoromban, akkor, amikor a vezeklőkkel az erdőben éltünk, arra a következtetésre jutottam, hogy bizalmatlan legyek minden tanítással és minden tanító­mesterrel szemben, s hátat fordítottam nekik. Emellett maradtam. Mégis, azóta is sok mesterem volt. Hosszú ideig egy szép kurtizán volt a mesternőm, s egy gazdag kereskedő a mesterem, meg egynéhány kockajátékos. Egy alkalommal Buddhának egyik vándortanítványa is mesteremmé lett; leült mellém, mikor az erdőben elaludtam, zarándoklás közben. Tőle is tanultam, neki is hálával tartozom. A legtöbbet azonban ettől a folyótól tanultam itt, és elődömtől, Vászudéva révésztől. Ugyan­csak egyszerű ember volt ez a Vászudéva, nem volt tudós, de a szükséges dolgot tudta, és tökéletes volt, szent ember, akárcsak Gótama.

Govinda így szólt: – Úgy látom, még mindig szeretsz egy kicsit csúfolódni, ó, Sziddhárta. Elhiszem ás tudom is, hogy nem lettél egy mesternek sem követője. Hát neked magadnak, ha nem is tanításod, de nincsenek-e legalább bizonyos gondolataid, bizonyos felismeréseid, amelyek tőled származnak, s amelyek segítenek az éle­tedben? Megörvendeztetnéd a szívemet, ha tudnál ezekről valamit mondani.

Sziddhárta így szólt: – Igen, voltak gondolataim, fel­ismeréseim is egyszer-másszor. Néha, egy-egy órára vagy egy napra, úgy éreztem magamban a tudást, ahogy az ember a szívében érzi az eleven életet. Sok gondolat volt, nem is egy, de nehezemre esnék közölni őket. Tudod, Govindám, ezek közül a gondolatok közül, amikre rájöttem, az egyik ez: a bölcsesség át nem ad­ható. Az a bölcsesség pedig, amit a bölcs mégis át akar­na adni, mindig bolondságnak hangzik.

 Tréfálsz? – kérdezte Govinda.  Nem tréfálok. Csak azt mondom, amit megtapasz­taltam. A tudás átadható, a bölcsesség azonban nem. A bölcsességet lehet megtalálni, lehet aszerint élni, a sod­rásához igazodni, csodákat tenni általa, de kimondani és megtanítani nem lehet. Ez volt az, amit már fiatalember koromban is sejtettem néha, ez a sejtés hajtott tovább, hogy elhagyjam mestereimet. Rátaláltam egy gondolat­ra, Govinda, amelyet te megint tréfának vagy bolon­dozásnak tartasz majd, jóllehet ez a legokosabb gondo­latom. Ez pedig a következő: Minden igazságnak az ellentéte is igaz! Ami így értendő: az igazságot csak úgy lehet kimondani, szavakban megformálni, ha sarkítva van. Sarkítva van minden, amit gondolatokba lehet for­málni ás szavakkal kimondani, és minden sarkított féligazság nélkülözi a teljességet, a kerekséget, az egy­séget. Amikor a fenséges Gótama oktatásában a világról beszélt, kénytelen volt szanszárára és nirvánára osztani, hazugságra és igazságra, szenvedésre és megváltásra. Másként nem lehet, nincs más út annak számára, aki tanítani akar. A világ maga azonban, a Létező, bennünk ás körülöttünk, sohasem sarkított. Az ember vagy cse­lekedete sohasem egészen szanszára, nem is egészen nirvána, az ember sohasem teljesen szent vagy tökélete­sen bűnös. S mivel megtévesztés áldozatai vagyunk, úgy tűnik bizony, mintha az idő valóban léteznék. Nem, az idő nem valóság, Govinda, ezt tapasztaltam mindun­talan. Márpedig ha az idő nem valóság, akkor az az elválasztó időszakasz, mely a világ és az öröklét, a szenvedés és az üdvösség, a gonosz és a jó között lát­szólag húzódik, szintén megtévesztés.
Hogyan lehetséges ez? – kérdezte aggodalmasan Govinda.

Jól figyelj, kedvesem, jól figyelj! A bűnös, aki va­gyok, és aki te is vagy, az bűnös, de valamikor ismét brahman lesz, valamikor eléri a nirvánát, Buddha lesz –és lám csak: ez a „valamikor" áltatás, hasonlat csupán! A bűnös nem csupán úton van Buddhasága felé, nincs fejlődőfélben, bár az igaz, hogy gondolkodásunk szá­mára a dolgok másként nem képzelhetők el. Nem bizony, hanem a bűnösben benne van, már itt és most benne van az eljövendő Buddha, jelen van benne egész jövendője, és benne, magadban és minden keletkezőben a lehetséges, a rejtőzködő Buddhát kell tisztelned. A világ, Govinda barátom, nem tökéletlen, nincs is hosszú úton a tökéletesség felé: nem, hanem tökéletes minden pillanatában, minden bűn magában hordja már a ke­gyelmet is, minden kisgyermekben benne van már az aggastyán, a csecsemőben a halál, minden haldoklóban az örök élet. Nincs ember, aki a másikról meg tudná állapítani, mennyire jutott előbbre útján, a rablóban és kockajátékosban már ott várakozik Buddha, a bráhma­nában ott várakozik a rabló. Az elmélyült meditációban megvan a lehetősége annak, hogy megszabaduljunk az időtől, hogy egyidejűleg lássunk minden valaha léte­zett, létező és eljövendő életet, és lám, abban minden jó, minden tökéletes, minden brahman. Azért az én sze­memben jó minden, ami van, a halál is, az élet is, a bűn is, a szentség is, a bölcsesség is, a balgaság is, minden­nek olyannak kell lennie, amilyen, minden csak bele­egyezésemre, csak engedelmességemre vár, mindenhez csupán szeretetteljes egyetértésem hiányzik, így hát nekem csak jó lehet, csak javamra válhat, és semmi sem árthat. Testemen-lelkemen megtapasztaltam, hogy nagyon is hasznomra vált a bűn, hasznomra vált a gyö­nyör, a birtoklás óhajtása, a hiúság, sőt a legszégyentel­jesebb kétségbeesés is, hogy megtanuljam feladni ellen­kezésemet, megtanuljam a világot szeretni, hogy ne mérjem többé valamely általam kívánt, általam elképzelt világhoz, az általam kigondolt tökéletesség­hez, hanem megelégedjem vele már most, szeressem úgy, ahogy van, és örüljek, hogy része vagyok. – Íme, ó, Govinda, néhány azok közül a gondolatok közül, ame­lyek felébredtek bennem.

Sziddhárta lehajolt, felemelt a földről egy követ, s kezével méregette a súlyát.

– Íme – szólt játékosan –, ez egy darab kő, bizonyos idő múlva talán földdé lesz, földből növénnyé vagy állattá vagy emberré. Régebben azt mondtam volna: „Ez a kő csupán kő, értéktelen valami, Májá világának része; mivel azonban az átalakulások körforgásában emberré, lélekké is válhat, neki is értéket tulajdonítok." Így gondoltam volna régen, talán. Most azonban így gondolom: „Ez a kő az, ami, de állat is, Isten is, Buddha is, nem azért tisztelem és szeretem, mert egykor majd ez vagy amaz válik belőle, hanem azért, mert mindez úgyis benne van régtől fogva és örökre. És éppen ez, hogy kő, hogy itt és most kő alakjában van jelen előttem, ez benne a szeretetre méltó, ezért látok értéket, értelmet minden egyes kis erezetében és vájatában, sárga és szürke színében, keménységében, a hangjában is, me­lyet ad, ha valamihez odaütögetem, a felületének szá­razságában vagy nedvességében. Vannak kövek, me­lyeknek olyan a tapintása, mint az olaj vagy a szappan, másoké, mint a falevél, megint másoké, mint a homok, és mindegyik különbözik az összes többitől s a maga módján imádkozza az ómot. Mindegyik brahman s egyszersmind ugyanannyira kő is, olajos vagy szappan­szerű, és épp ez tetszik nekem, ez tűnik fel csodála­tosnak, áhítatos tiszteletre méltónak." Több szót azon­ban ne vesztegessünk erre. A titkos értelemnek nem használnak a szavak, minden egy kicsit megváltozik, mihelyt az ember kimondja, kicsit torzul, kicsit bolon­dosan cseng – bizony, és még az is nagyon jó, és igen tetszik nekem, azzal is nagyon egyetértek, hogy az, ami az egyik embernek kincs és bölcsesség, a másik fülében mindig bolondságnak hangzik.

Govinda némán figyelt. – Miért mondtad nekem ezt a kőhistóriát? – kérdezte kis szünet után, habozva.

– Minden célzatosság nélkül. Meglehet, talán úgy értettem, hogy a követ meg a folyót, meg mindezeket a dolgokat, amelyeket szemlélünk, amelyektől tanulha­tunk, szeretem. Szeretni tudom a követ, Govinda, a fát is, egy darab fakérget is. Mindezek dolgok, és a dolgok szeretni valók. A szavakat azonban nem tudom szeretni. Ezért nem jelentenek számomra semmit a tanok, nincs keménységük, lágyságuk, nincsenek színeik, nincs élük, szaguk, sem ízük, a tanokban nincs más, csak sza­vak. Meglehet, ez az, ami megakadályoz abban, hogy békédet megtaláld, a sok-sok szó. Tudod, Govinda, megváltás és erény, szanszára és nirvána, mindezek csupán szavak. Ólyan dolog, ami nirvána lenne, nin­csen; csak a nirvána szó valóság.

Govinda így szólt: – Nem, barátom, a nirvána nem csupán szó. A nirvána – gondolat.

Sziddhárta így folytatta: – Igen, lehet, hogy gondolat. Meg kell vallanom, édes barátom: nem nagyon teszek különbséget gondolatok és szavak között. Őszintén szólva, a gondolatokat sem sokra tartom. Többre tartom a dolgokat. Itt, ezen a csónakon például egy szent em­ber, aki elődöm és tanítómesterem volt, hosszú évekig csak a folyóban hitt, semmi másban. Rájött, hogy a folyó hangja megszólítja, attól tanult, az nevelte és oktatta, istenség volt szemében a folyó. Sok-sok éven át nem tudta, hogy minden szélfúvás, minden kis felhő, minden madár, minden egyes bogárka épp olyan isteni jellegű, s épp oly sokat tud és tanít, mint az általa tisztelt folyó. Mikor azonban ez a szent ember elindult innen az erdőkbe, akkor már tudott mindent, többet tudott, mint te vagy én – tanítómesterek, könyvek nélkül is, és csupán azért, mert hitt a folyóban.

Govinda így szólt: – De hát mindaz, amit „dolgok­nak" nevezel, valóság-e, létező-e? Nem csupán Májá téveszt meg velük, nem puszta látszat mindez és jelen­ség? Ezek a te köveid, fáid, a folyód – létező valóság-e mindez?

– Ez sem aggaszt túlságosan – szólt Sziddhárta. – Ha a dolgok puszta jelenségek is, lám, akkor én magam is jelenség vagyok, s így hozzám hasonlatosak változat­lanul. Ez az, ami számomra olyan szeretni és tisztelni valóvá teszi őket: hogy hasonlók hozzám. Ezért tudom szeretni őket. Nos hát, ez az a tanítás, amiért mindjárt kinevetsz: a szeretet, Govinda, a lényege mindennek, úgy hiszem. Átlátni a világ törvényein, megtalálni a magyarázatát, megvetni a világot, mindez lehet nagy gondolkodók ügye. Nekem azonban egyedül az a fon­tos, hogy szerethessem a világot, meg ne vessem, ne gyűlöljem sem azt, sem magamat. Sőt szeretettel, cso­dálattal és tisztelettel tudjam szemlélni a világot és magamat és minden létezőt.

 Értem én – szólt Govinda. – De éppen erről hirdette ő, a Fenséges, hogy megtévesztés. Ó jóindulatra int bennünket, kíméletre, szánalomra, türelemre, de szere­tetre nem: tiltotta, hogy bármi földi dologhoz szeretettel láncoljuk szívünket.  Tudom – bólintott Sziddhárta; mosolya ragyogott, mint a fénylő arany. – Tudom ezt is, Govinda. Látod, ezzel máris az elvek bozótjába jutottunk, szavakon vitatkozunk. Mert nem tagadhatom, a szeretetről ejtett szavaim ellentétben, látszólagos ellentétben állnak Gótama szavaival. Épp ezért vagyok oly nagyon bizal­matlan a szavakkal szemben, mert tudom, hogy ez az ellentmondás csak látszólagos. Tudom, hogy én egyet­értésben vagyok Gótamával. Hogy is ne ismerné a sze­retetet ő is. Ó, aki felismerte minden emberi lét mu­landóságát, semmiségét, de az embereket mégis úgy szerette, hogy egész hosszú, fáradságos életét egyes­egyedül annak szentelte, hogy rajtuk segítsen, őket tanítsa! Az ő esetében is, a te nagy mestered alakjában is fontosabb számomra maga a dolog, mint a szavak, cselekedetei, életvitele fontosabb, mint a beszéde, kezének egy mozdulata fontosabb, mint az elvei. Nem beszédében, nem gondolkodásában látom nagyságát, csakis tetteiben, csakis életében.
A két öregember sokáig hallgatott. Azután Govinda szólalt meg, búcsúzásul meghajolva: – Sziddhárta, kö­szönöm, hogy közölted velem néhány gondolatodat. Részben különös gondolatok, nem mindegyiket értet­tem meg elsőre. Akárhogy is van, köszönöm, és békés napokat kívánok öregségedre.

(Titkon azonban ezt gondolta: „Furcsa ember ez a Sziddhárta, és furcsa eszméket hirdet, bolondosan cseng a tanítása. A Fenséges tiszta tanítása másként hangzik. Világosabban, tisztábban, érthetőbben, nincs benne semmi furcsa, bolondos vagy nevetni való. Ha­nem Sziddhárta keze és lába, a szeme, a homloka, a lélegzése, a mosolya, a köszöntése, a járása mégis más­nak tűnik, mint a gondolatai. Soha, mióta fenséges Gótamánk megtért a nirvánába, még soha nem találkoz­tam senkivel, akiről ezt éreztem volna: íme egy szent! Egyedül őt, ezt a Sziddhártát láttam ilyennek. Akármi­lyen furcsa a tanítása, akármilyen bolondosan hangza­nak a szavai, a tekintete és a kézmozdulata, a bőre és a haja, mindene tisztaságot sugároz, nyugalmat sugároz, derűt és szelídséget és szentséget, olyat, amilyet egyetlen emberen sem tapasztaltam, mióta fenséges Tanítómesterünk átesett utolsó halálán.")

Miközben Govinda ezt gondolta, és szívében ellen­tétes indulatok küzdöttek, még egyszer lehajolt Szidd­hártához szeretettől indítva. Mélyen meghajolt a nyu­godtan ülő Sziddhárta előtt.

– Sziddhárta – szólalt meg –, öregemberek vagyunk mind a ketten. Nem nagyon fogjuk egymást ugyaneb­ben a megtestesülésünkben viszontlátni. Én látom, ked­vesem, hogy megtaláltad a békét. Bevallom előtted, én nem találtam meg. Szólj még egy szót, tiszteletre méltó férfiú, adj valamit, amit felfoghatok, amit megérint­hetek! Adj velem valamit az útra! Sokszor terhes az, sokszor sötét az én utam, Sziddhárta.

Sziddhárta hallgatott, és mindig egyforma, csendes mosolyával nézett Govindára. Ő mereven tekintett az arcába, tele félelemmel, vágyakozással. Szeméből szen­vedés és örökös keresés áradt, örökös kudarc.

Sziddhárta látta ezt, és mosolygott.

– Hajolj le hozzám! – suttogta halkan Govinda fülébe. – Hajolj csak le ide! Úgy, még közelebb! Egé­szen közel! Csókold meg a homlokomat, Govinda!

S lám, mikor Govinda csodálkozva, mégis nagy sze­retettel és mély sejtésekkel tele szót fogadott neki, egészen közel hajolt hozzá és ajkával megérintette a homlokát, csodában lett része. Miközben gondolataival még Sziddhárta különös szavainál időzött, miközben még mindig hiába küzdött ellenérzésével, és nem tudta az időt mint nem létezőt felfogni, nem tudta a nirvánát és a szanszárát egységként felfogni, sőt bizonyos megvetéssel fogadta barátja szavait, és ugyanakkor ennek ellenére mérhetetlen szeretetet és tiszteletet érzett iránta, ez történt vele:

Már nem barátjának, Sziddhártának arcát látta, hanem sok más arcot látott helyette, sok-sok arcot, arcok sokaságát, arcok sodró áradatát, százakét, ezrekét, mind érkeztek és távoztak, és mégis mintha mind egyszerre léteztek volna, folyvást változtak és megújultak, és mégis mindannyian: Sziddhárta voltak. Egy hal ábráza­tát látta, pontyét, végtelen fájdalomban kitátott szájával, haláltusáját vívó hal volt, a tekintete megtört – újszülött gyermek arcát látta, vörös volt és ráncos, sírásra torzul­va – a gyilkos arcát látta, látta, amint a kését beledöfi egy ember testébe – és látta, ugyanebben a pillanatban, amint a gonosztevő bilincsbe verve térdel, és a hóhér egyetlen kardcsapással levágja a fejét – férfiak és nők testét látta meztelenül, az őrjöngő szerelem táncában és harcában – holttetemeket látott kinyúlva, némán, hide­gen, megüresedve – állatfejeket látott, vadkanok, kro­kodilok, elefántok, bikák, madarak fejét – isteneket látott, Krisnát látta, Agnit34 látta. – Mindezeket az ala­kokat és arcokat ezer viszonylásban látta egymáshoz, egyik a másiknak segítve, azt szeretve, egyik a másikat gyűlölve, megsemmisítve, egyik a másikat újjászülve, mindegyikben benne lakozott a halálvágy, a mulandó­ság szenvedélyes és fájdalmas vallomása, s mégsem halt meg egyik sem, csak átalakult mindegyik, folyvást újjászületett, folyvást új arcra tett szert, s mégis, semmi idő nem választotta el egyik arcot a másiktól. — És mindezek a formák és arcok megnyugodtak, egymásba folytak, létrehozták egymást, tovaáramlottak és egy­másba ömlöttek, s fölöttük egyfolytában volt valami vékony hártya, ami nem látszott lényegszerűnek és mégis létezett, mintha vékony üveg vagy jégkéreg lett volna, mint valami átlátszó bőrréteg, vízből alakult héj vagy forma vagy maszk, ez a maszk pedig mosolygott, ez a maszk Sziddhárta mosolygó arca volt, amelyet ő, Govinda, csak az imént érintett ajkával. És, Govinda így látta: ez a maszk-mosoly, az egymásba átáramló for­mák egységén való mosoly, a sok ezer születés és halál egyidejűségén való mosoly, és Sziddhártának ez a mo­solygása pontosan ugyanolyan, pontosan ugyanaz a csendes, finom, kifürkészhetetlen, talán jóságos, talán csúfolódó, bölcs, ezerféle értelmű mosoly, ahogyan a Gótama mosolygott, a Buddha, amint ő maga is, száz­szor is áhítattal látta. Tudta, így mosolyognak, akik tökéletességre jutottak.

Nem tudta már, hogy létezik-e az idő, hogy ez a látomás egy másodpercig tartott-e vagy száz évig, azt se tudta, van-e Sziddhárta és van-e Gótama, van-e Én és Te, mintha egy isteni nyíl sebezte volna meg legbense­jét. Ez a seb édes volt, elvarázsolta és feloldozta leg­belül. Govinda ott állt még egy kis ideig Sziddhárta csendes arca fölé hajolva, amelyet az imént megcsókolt, amely az imént színhelye volt minden születésnek, min­den létezőnek. Ábrázata változatlan volt, miután felszí­ne bezárult a mélység és sokféleség fölött, melyet ta­kart, csendesen mosolygott, haloványan és gyengéden mosolygott, talán nagyon jóságosan, talán nagyon gú­nyosan, pontosan úgy, ahogy ő mosolygott valamikor, a Fenséges.

Govinda mélyen meghajolt, vén arcán könnyek gör­dültek végig, melyekről tudomást sem vett, mint eleven tűz, égett szívében a bensőséges szeretet, a hódolatteljes tisztelet. Mélyen meghajolt, egészen a földig, mozdu­latlanul ülő barátja előtt, akinek a mosolya emlékeztette mindenre, amit életében valaha is szeretett, ami éle­tében valaha is értékes és szent volt számára.

 
Jegyzetek

1Nobel-díjas francia regény- és drámaíró, esszéista (1866 – 1944); Hesse barátja és levelezőtársa. AZ első világháború idején háborúellenes magatartásuk miatt hazájukban mindkettőjüket támadták.

2 Bráhmana, bráhmán vagy bráhmin: az ind társadalom első cso­portjához, a kiváltságosokhoz tartozó, rendszerint - de nem szük­ségképpen - papi személy.

3 A történelmi Buddha (i. e. 563-483) eredeti neve Gótama Sziddhárta.

4 A hindu mitológia legünnepeltebb hősének, az ember- és istenalak­ban egyaránt tisztelt Krisnának egyik mellékneve Govinda; jelentése: pásztor.

5 Halvány, fakó színű.

6 Imák és vallási szertartások szent kezdőszava; ejtés szerinti három hangja - a, u, m - a hinduizmus istenháromságának, Brahmának, Visnunak és Sivának - a világegyetem teremtőjének, fenntartójának és elpusztítójának - egységét jelképezi.

7 Világszellem, mindenségszellem.

8 Szent könyv, a hindu vallás alapját képező négy ősi véda - i. e. 1500-1000 között keletkezett vallási szöveggyűjtemény - közül a leg­régebbi, amely az isteneket az áldozati szertartáshoz megidéző himnu­szokat tartalmaz.

9 A teremtmények ura.

10 Száma-véda: „Dallamok védája", a Rig-véda himnuszainak kez­dősoraiból összeállított gyűjtemény. Upanisádok: „titkos tanítások", a védákhoz kapcsolódó, kinyilatkoztatáson alapuló szent szövegek.

11 A „Dallamok védájához" kapcsolódó upanisád, amely főleg az ál­dozati énekek allegorikus jelentését magyarázza.

12 Világlélek, világlényeg.

13 Igazság.

14 Nirvána: „kialvás", „kilobbanás". "kioltás"; a buddhista gondolko­dásban a léthez kötődés teljes megsemmisítése. a tökéletes vágytalan­ság állapotának elérése, a létkörforgásból való kikerülés. Ez nem a ha­lállal vagy a halál után következik be, hanem az érdemes egyén megvilágosodással éri cl.

15  ,,Megvilágosodott".

16 Nép az ókori Indiában.

17 „Sákják bölcse": a Buddha egyik mellékneve.

18 Észak-India legjelentősebb ókori állama a hagyomány szerint Gótama Sziddhárta Magadhában, Bódh Gajá városában. egy fügefa alatt lett Megvilágosodott. azaz Buddha.

19 Kószala észak-közép-indiai állam fővárosa az i. e. I. évezredben.

20 A buddhista tanítás alaptétele leegyszerűsítve a ,.négy nemes igazság. felismerése. és a .,nemes nyolszoros ösvény" követése. A nemes igazságok a következök: 1. a szenvedés igazsága minden létezés szenvedés. 2. A szenvedés keletkezésének igazsága - a szen­vedés oka a lét szomjazása. 3. A szenvedés megszüntetésének igazsága - ez a létszomj teljes kioltásával. a vágyakozás megszüntetésével valósítható meg. 4. A szenvedés megszüntetéséhez vezető út. a nyolcas ösvény igazsága. A nyolcas ösvény: helyes ítélet. helves hozzáállás. helyes beszéd. helyes cselekvés. helves időtöltés és megélhetési forma. helyes erőfeszítés. helyes törödés és helyes elmélkedés.

21 Szerzetesnövendékek, próbaidős szerzetesek.

22 Az áldozati varázsigék gyűjteménye.

23 A ráolvasások. varázsmondások gyűjteménye.

24 Az ördög, aki a megvilágosodás fája alatt ülő Buddhát is meg­kísértette.

25 Illúzió, érzékcsalódás; a hindu mitológiában a világi dolgok valót­lanságát megszemélyesítő istennő.

26 A hindu mitológiában Visnu isten feleségének. Laksminak, a szép­ség, ifjúság és jószerencse istennőjének egyik neve.

27 A hinduizmus istenháromságának első, teremtő istene; a világ­lélek, a brahman megszemélyesített formája.

28 Más néven bódhifa vagy pípalfa; indiai fügefa.

29 Indiai rege, amelyben az istenek és az ellenistenek a szent Man-dara-heggyel kiköpülik a Tejtengert: a hegyet Visnu második megtes­tesülésében, teknősbéka képében a tenger fenekére ereszkedve tartja a hátán, s a Tejtenger sorra kiadja a benne rejlő páratlan becsű javakat, köztük Laksmit, Visnunak az ellenistenek által elrabolt feleségét. végül pedig a halhatatlanság italát. amelyből az istenek isznak.

3o Szórakozás, pihenés, hűsölés céljára épített kerti ház.

31 Kéjnő.

32 Világfolyamat, világkörforgás.

33 Krisna isten egyik mellékneve; jelentése: isteni születésű.

34 Ősi tűzisten.

 
A Jegyzeteket Barkóczi András készítette.



FeltöltőP. T.
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