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Bachmann, Ingeborg: Früher Mittag

Bachmann, Ingeborg portréja

Früher Mittag (Német)

Still grünt die Linde im eröffneten Sommer,

weit aus den Städten gerückt, flirrt

der mattglänzende Tagmond. Schon ist Mittag,

schon regt sich im Brunnen der Strahl,

schon hebt sich unter den Scherben

des Märchenvogels geschundener Flügel,

und die vom Steinwurf entstellte Hand

sinkt uns erwachende Korn.

Wo Deutschlands Himmel die Erde schwärzt,

sucht sein enthaupteter Engel ein Grab für den Haß

und reicht dir die Schüssel des Herzens.

 

Eine Handvoll Schmerz verliert sich über den Hügel.

 

Sieben Jahre später

fällt es dir wieder ein,

am Brunnen vor dem Tore,

blick nicht zu tief hinein,

die Augen gehen dir über.

 

Siben Jahre später,

in einem Totenhaus,

trinken die Henker von gestern

den goldenen Becher aus.

Die Augen täten dir sinken.

 

Schon ist Mittag in der Asche

krümmt sich das Eisen, auf den Dorn

ist die Fahne gehißt, und auf den Felsen

uralten Traums bleibt fortan

der Adler geschmiedet.

 

Nur die Hoffnung kauert erblindet im Licht.

Lös ihr Fessel. führ sie

die Halde herab, leg ihr

die Hand auf das Aug, daß sie

kein Schatten sersengt!

 

Wo Deutschlands Erde den Himmel schwärzt,

sucht die Wolke nach Worten und füllt den Krater mit Schweigen,

eh sie der Sommer im schütteren Regen vernimmt.

 

Das Unsägliche geht, leise gesagt,

übers Land:

schon ist Mittag.



FeltöltőP. T.
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