Benn, Gottfried: Statische Gedichte
Statische Gedichte (Német)Entwicklungsfremdheit ist die Tiefe des Weisen, Kinder und Kindeskinder beunruhigen ihn nicht, dringen nicht in ihn ein.
Richtungen vertreten, Handeln, Zu- und Abreisen ist das Zeichen einer Welt, die nicht klar sieht. Vor meinem Fenster - sagt der Weise- liegt ein Tal, darin sammeln sich die Schatten, zwei Pappeln säumen einen Weg, du weißt - wohin.
Perspektivismus ist ein anderes Wort für seine Statik: Linien anlegen, sie weiterführen, nach Rankengesetz - Ranken sprühen -, auch Schwärme, Krähen, auswerfen in Winterrot von Frühhimmeln,
dann sinken lassen - du weißt - für wen.
|