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Rilke, Rainer Maria: Du, Nachbar Gott

Rilke, Rainer Maria portréja

Du, Nachbar Gott (Német)

Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal

in langer Nacht mit hartem Klopfen störe, -

so ists, weil ich dich selten atmen höre

und weiß: Du bist allein im Saal.

Und wenn du etwas brauchst, ist keiner da,

um deinem Tasten einen Trank zu reichen:

ich horche immer. Gib ein kleines Zeichen.

Ich bin ganz nah.

 

Nur eine schmale Wand ist zwischen uns,

durch Zufall; denn es könnte sein:

ein Rufen deines oder meines Munds -

und sie bricht ein

ganz ohne Lärm und Laut.

 

Aus deinen Bildern ist sie aufgebaut.

 

Und deine Bilder stehn vor dir wie Namen.

Und wenn einmal in mir das Licht entbrennt,

mit welchem meine Tiefe dich erkennt,

vergeudet sichs als Glanz auf ihren Rahmen.

 

Und meine Sinne, welche schnell erlahmen,

sind ohne Heimat und von dir getrennt.



FeltöltőBenő Eszter
Az idézet forrásahttp://rainer-maria-rilke.de

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